MONO INC. – POTSDAM SYMPHONIC TOUR 15.03.2019

von Marko Jakob


Das erste von insgesamt 13 Konzerten der Mono Inc. Symphonic Tour fand im Lindenpark Potsdam statt. Nach dem Riesenerfolg des Albums ‚Welcome To Hell‘ im vergangenen Jahr, mit dem Mono Inc. nur ganz knapp den Sprung an die Spitze der Album Charts verpassten und der erfolgreichen, gleichnamigen Tour gehen Mono Inc. nun den nächsten Schritt. Mono Inc. haben zwar schon Erfahrung mit einem ganzen Symphonie Orchester zu spielen – 2014 beim Gothic Meets Klassik im Gewandhaus Leipzig – aber eine eigene Symphonic Tour ist dann doch etwas ganz Besonderes. Eine Vorband gab es an diesem Abend nicht. Das Publikum konnte sich zwei Stunden lang ausschließlich auf Mono Inc. konzentrieren. Das Konzert war teilbestuhlt – es gab etwa sieben, acht Reihen Sitzplätze.

Pünktlich im 20 Uhr begann das Konzert mit einer zu Beginn nur spärlich und düster ausgeleuchteten Bühne. Die Symphonie Musiker betraten in schwarzen Kutten mit übergroßen Kapuzen die Bühne und nahmen Platz. Dann erklangen die ersten Töne von ‚Welcome To Hell‘ – wunderbar neu interpretiert. Mono Inc. und Symphonic Tour – das passt – das merkte man schon beim ersten Song. Danach folgte mit ‚Kein Weg Zu Weit‘ der einzige Song mit deutschem Text an diesem Abend.

Bei ‚Long Live Death‘ war es dann soweit, dass auch Carl, Katha Mia und Manuel auf die Bühne kamen. Sie wurden vom Potsdamer Publikum lautstark empfangen. Als nächstes folgte ein Song, den Mono Inc. zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder live spielten. Laut Martin passte ‚Time To Go‘ nicht so richtig zu den Rockkonzerten, aber heute war der richtige Tag dafür.  Dabei merkt man auch, wie schnell die Zeit vergeht, zehn Jahre ist es nun schon her, als das Album ‚Voices Of Doom‘ erschienen ist.

Der Auslöser für diese Symphonic Tour war der Song ‚Risk At All‘. Bei den Aufnahmen der Klassikversionen für die ‚DigiPack DoppelCD‘ Version von ‚Welcome To Hell‘ kam Martin dieser Gedanke. Ein Instrument nach dem anderen sollte folgen, die allererste Probe war so sehr positiv und die Idee für diese Tour war geboren. Das war definitiv eine gute Entscheidung.

Martin sagte dann, dass wir ja alle immer älter werden, und deshalb haben sie einige Stühle aufstellen lassen. „Ein Song noch im Teil 1 des Konzertes, dann könnt ihr euch ausruhen“.  Als kleiner Vorgeschmack aufs Ausruhen folgte der Song ‚Get.Some Sleep‘. Das ganze Publikum klatschte dabei wie verrückt. Die Stimmung war inzwischen richtig toll. Nach etwa 40 Minuten war dann der erste Teil des Konzertes vorbei und die Fans konnten sich, genau wie die Musiker, erholen und etwas trinken.

Die Techniker hatten nun zu tun und bauten die Bühne etwas um. Carl und Manuel, die zu Beginn noch im Hintergrund ihre Instrumente spielten, sollten im zweiten Teil – wie bei den Rockkonzerten üblich -nun neben Martin stehen. Für sie wurden jetzt auch Mikrofonständer aufgebaut. Auch Pianist Simon sollte nun etwas mehr in den Vordergrund rücken. Simon ist ausgebildeter Pianist und wurde für die Symphonic Tour von der Dark Rock Band Florian Grey ausgeliehen, bei der er sonst den Bass spielt. Es war ein aufregender, aber auch ungewöhnlicher Abend für ihn – schließlich spielte er das ganze Konzert über mit dem Rücken zum Publikum und er konnte die tolle Stimmung nur hören.

Teil 2 des Sets begann mit dem Song ‚Symphony Of Pain‘ vom Album ‚Viva Hades‘. Spätestens bei ‚Gothic Queen‘ brachen dann alle Dämme, die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Sitzplätzen – nun standen alle im Lindenpark. Danach gab es sehr lauten und starken Jubel. Nun folgte ‚In My Darkest Hours‘ – das wunderschöne Duett von Katha Mia und Martin. Dieses bekam mit den zusätzlichen Streichinstrumenten eine besonders emotionale Note und endete mit einem Kuss auf Katha’s Stirn. Gänsehautgefahr!!!

Bei ‚Boatman‘ fungierte Martin als Dirigent für die Streicher und sagte zum Publikum: „Genug gesessen“ – und alle standen wieder auf und klatschten im Rhythmus mit -zusammen mit den Streichern bildete das Klatschen eine wunderbare Atmosphäre.

„Das macht sehr viel Spaß für euch zu spielen – danke Potsdam“, sagte Martin und bedankte sich anschließend bei der gesamten Crew, die inzwischen zu einer großen Mono Inc. Familie geworden ist. Ein ‚Familienmitglied‘ hatte heute Geburtstag und durfte kurz auf die Bühne – und der ganze Lindenpark sang ‚Happy Birthday‘ für Sebastian. Das hat richtig gut geklappt und war ziemlich laut.

Nun hing sich Martin seine schwarze Akusikgitarre und spielte ‚In My Heart‘.

Danach wurde es doch noch etwas rockig am Symphonieabend. Bei ‚Arabia‘ legten die Musiker ganz schön an Tempo zu und die Zuschauer hielt es nun gar nicht mehr auf den Sitzen. Martin bezog das Publikum immer wieder gut mit ein, machte zum Beispiel bei ‚Arabia‘ einige Klatschübungen und redete generell viel mit den Fans – in seiner typisch, sympathischen Art.  ‚Voices Of Doom‘ war nun an der Reihe und Martin sagte: „Jetzt seid ihr dran, Potsdam – ich möchte euch hören.“ „Bei diesem Lied kommt das Ende nah“ fügte er noch hinzu. Das Publikum hatte ordentlich den Text geübt und so klappte das laute Mitsingen ohne Probleme.

Martin bedankte sich beim Publikum und dankte generell für die schon im Vorfeld komplett ausverkaufte Tour und die Band verabschiedete sich von den Fans.

Doch nach lautstarken Zugabe Rufen dauerte es nicht lange, und alle waren zurück auf der Bühne. Es folgte die Gothic Hymne ‚Children Of The Dark‘ – auch hier machte das Publikum toll mit. Martin stellte nun alle Musiker einzeln vor – wirklich eine tolle Truppe, die sich da gefunden hat.

Zum Schluss gab es noch eine Livepremiere. Bisher passte ‚Under A Coal Black Sun‘ nicht so richtig in die Konzerte, aber dafür hatte Martin genau diesen Tag in Potsdam im Auge. Ein wunderbarer Abschluss eines unvergesslichen Konzertabends – ‚Here Comes The Fire – Time To Say Goodbye‘ – und auch zum Abschluss sangen nochmals viele im Publikum den Refrain mit.

Mono Inc. kann definitiv auch ohne Mono Inc. Flagge, Drum Battle und Martins rote Jacke – Mono Inc. anders – aber genial. Glückwunsch schonmal an alle, die ein Ticket für eines der kommenden Konzerte der Symphonic Tour ergattern konnten – ihr könnt euch freuen.

Setlist Set 1
01. Wecome To Hell
02. Kein Weg Zu Weit
03. Long Live Death
04. If I Fail
05. Time To Go
06. Risk At All
07. Get Some Sleep

Setlist Set 2
01. Symphony Of Pain
02. Funeral Song
03. Gothic Queen
04. In My Darkest Hours
05. Boatman
06. Forgiven
07. In My Heart
08. Arabia
09. Voices Of Doom
10. Children Of The Dark
11. Under A Coal Black Sun

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