QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Thomas Godoj

von Marko Jakob


Pix666: Hey Thomas, wie geht’s dir zurzeit – bist du fit und gesund?

Thomas: Hey danke, alles fit bei mir! Bei dir hoffentlich auch!

Pix666: Ja danke, bei mir ist auch alles gut.


Pix666: Was war der Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest? Wer sind deine musikalischen Vorbilder?

Thomas: Also meine erste gekaufte Cd war das „Bloody Kisses“ Album von Type 0 Negative – da war ich 15 oder 16. Die Musik hat mich schwer beeindruckt, aber auch The Mission oder Temple of the Dog waren Bands, die ich echt gerne gehört habe. Auch mein, von mir gerne als „musikalischer Papa“ bezeichneter, guter Freund Oli Duda, hat mich mit seiner damaligen Band sehr geprägt. Seine Jungs und er waren ein bisschen älter als ich und ich war ziemlich stolz, dass ich so oft bei ihnen im Proberaum abhängen durfte.


Pix666: Vor kurzem ist deine neue Single ‚So weit kommen‘ incl. Videoclip erschienen. Wie kompliziert war es in der aktuellen Zeit, einen Clip zu drehen, oder war der schon seit einigen Monaten im Kasten?

Thomas: Ich bin ja mittendrin in der Album-Produktion und durch Corona wurden wir darin schon ein gutes Stück zurückgeworfen. Die Nummer war aber fertig, nur ein Videoclip musste noch her. Da haben wir zum Glück mit Peter Reibel und seinem Team von reibelmedia.de die perfekten Partner gefunden, weil sie sofort verstanden haben, was wir uns vorstellen und selbst mit den Hindernissen, die uns durch die Beschränkungen im Weg lagen, in kürzester Zeit die Drehorte organisiert haben.


Pix666: Die Single ist ja der Vorbote deines 8. Albums ‚Stoff‘. Gibt es dafür schon ein Veröffentlichungsdatum und vielleicht auch Konzerttermine … und was passiert mit den Best Of… Konzerten, die jetzt alle ausfallen müssen?

Thomas: Ich roll das Feld mal von hinten auf: Die Best Of Konzerte sollen alle soweit möglich nachgeholt werden – ich hoffe, die jeweiligen Veranstalter schaffen es, ohne Insolvenz anmelden zu müssen, aus dieser Krise! Aber bisher bin ich da guter Dinge, wenn ich auch noch nichts genaues sagen kann. Durch die Veröffentlichung des neuen Albums im Herbst diesen Jahres steht für das Frühjahr 2021 eine Tour zum Album an. Da ist meine Booking-Agentur Lautstrom grade mit Volldampf dran sie auf die Beine zu stellen. Sobald es gesicherte Termine gibt, werde ich sie auf meinen Social Media Kanälen bei Instagram und Facebook veröffentlichen.


Pix666: Was erwartet die Fans auf dem neuen Album?

Thomas: Ordentlich Energie auf jeden Fall – es geht weiter, wo „13 PFEILE“ aufgehört haben – mit guter deutscher Rockmucke!


Pix666: Wann hast du zuletzt vor Publikum gespielt und wie sehr vermisst du das?

Thomas: Puh, das ist nun schon auf den Tag 4 Monate her – in München, das war das Abschlusskonzert meiner V‘Stärker Aus Tour mit Chris Kramer und Beatbox‘n‘Blues. Danach wären ja noch einige Best Of – Shows gewesen, die ja aber leider verschoben werden müssen. Das fehlt einem schon sehr, die Interaktion mit dem Publikum.


Pix666: In der Zwischenzeit hältst du via Live-Streams Kontakt zu den Fans. Wie war es für dich, ein solches Konzert mit der kompletten Band zu spielen? Fühlt sich das an wie im Proberaum, wie in einem leeren Fußballstadion oder eher wie alkoholfreies Bier?

Thomas: Ja genau, dabei wurde uns so richtig mit Donnerschlag bewusst, wie wichtig es für uns als Musiker ist, vor Publikum zu spielen. Als wir unsere #stayathomeWZK Streamingkonzertreihe begonnen hatten, haben wir erst mal nur mit Gitarrenbegleitung, von zuhause aus gestreamt, dann sogar tatsächlich einmal im leeren Ruhrstadion des VfL Bochum – was von der Akustik her aber einfach geil war – und mittlerweile aber auch mit ganzer Band im Tor21 in Niederkrüchten unter der Regie von opendigitalstage.de.

Es fehlt aber einfach der Energie-Austausch mit den Fans. Spielst du vor Publikum wächst du irgendwie immer nochmal mehr über dich hinaus! Auch wenn es schon ein echt geiles Gefühl war, nach so langer Zeit überhaupt mal wieder mit der ganzen Band zu zocken. Und wenn man sich auch davon nichts in dem Sinne „kaufen“ kann – die kollektive Gesamtstimmung bei einem Livekonzert, der Applaus und die Begeisterung der Leute ist einfach das „Brot“ des Künstlers. Seelennahrung sozusagen.



Pix666: Wie hast du die vergangenen Monate verbracht, in denen man viel Zeit zu Hause verbringen musste? Hast du eventuell neue, verrückte Hobbies entdeckt?

Thomas: Da muss ich jetzt mal ganz desillusionierend antworten – dadurch, dass meine Freundin und ich zusammen fünf Kinder haben, die alle plötzlich weder Schule noch Kindergarten besuchen konnten, waren wir vollauf mit Homeschooling und Bespaßung, ohne gross unterwegs sein zu können, beschäftigt. War aber ehrlich gesagt auch ziemlich verrückt – das war auch mit ein Grund, weshalb die Albumproduktion zeitweise etwas stagniert ist. Ist einfach sehr schwer, kreativ zu werden in so einer Situation.


Pix666: Wie geht es deinen Freunden und Familien – wie hast du zu ihnen Kontakt gehalten?

Thomas: Per Telefon, Videochat – da hat man sich bei der einen oder anderen Gelegenheit auch mal am Handydisplay zugeprostet. Es sind zum Glück alle gesund geblieben aus meinem näheren Umfeld – ich hoffe, das bleibt auch so! Aber finanziell sind einige meiner Veranstalter- und Musikerkollegen, wie ich auch ziemlich in Bedrängnis geraten, da die Corona-Soforthilfen für Solo-Selbständige nur für die laufenden Betriebskosten verwendet werden dürfen – und die sind ja bei Solo-Selbstständigen ziemlich gering. Das war in Gesprächen natürlich auch immer wieder Thema.


Pix666: Glaubst du, dass diese Corona-Krise das Verhalten der Menschheit in der Zukunft verändern wird?

Thomas: Ich hoffte es und hoffe es noch. Grade dem Thema Klimawandel würde ein echtes Umdenken im Konsumverhalten ja sehr gut tun. Die ergriffenen Maßnahmen haben ja weltweit kurzfristig Auswirkungen beispielsweise auf die Luftverschmutzung gezeigt, aber das reicht natürlich lange nicht aus. Es wird sich zeigen. Ansonsten denke ich, dass wir wohl alle ganz persönlich nachhaltig von dieser Krise beeinflusst bleiben. Die Ansteckungsgefahr durch Massenzusammenkünfte ist wohl den meisten jetzt sehr bewusst geworden und überhaupt denke ich, dass wem seine Gesundheit vorher selbstverständlich erschien, hierdurch eines Besseren belehrt wurde.

Auch wenn es bei uns zum Glück nicht so weit gekommen ist, wie in anderen Ländern – die Bilder sind ja durch die Medien auch zu uns vorgedrungen, und ich hoffe, die allermeisten sind sich bewusst, was ohne den schnellen Lockdown hätte passieren können. Ich hoffe auch, die Menschen werden dadurch in irgendeiner Form bewusster im Umgang mit dem Leben, miteinander und mit diesem wunderschönen Planeten, der unsere Heimat ist. Ich wünsche mir aber nicht, dass wir uns von Angst regieren lassen. Nur ein wenig mehr Respekt vor dem Leben, der Natur und dass wir das, was uns anvertraut ist, sorgsamer behandeln – das kann sicher nicht schaden.


Pix666: Noch eine kleine Frage zur Vergangenheit, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen. Wie schwer war es damals, als Gewinner der größten deutschen Castingshow, den Fängen von RTL zu entkommen und bereust du es im Nachhinein, dass du deine Karriere unter deinem Solonamen fortgesetzt hast, oder wäre vielleicht ein cooler Bandname die bessere Idee gewesen?

Thomas: Es hat mich viel Geld gekostet, mich aus den Managementverträgen herauszukaufen, aber ich bereue diesen Schritt nicht. Auch nicht unter meinem echten Namen aufzutreten – ich glaube, es wäre zu dem Zeitpunkt eher unklug gewesen, direkt den Namen abzulegen, unter dem mich die Leute gerade erst kennengelernt haben. Da hätte ich dann doch wieder von vorn angefangen. Und ich sag mal so – meine Person wäre ja selbst in einer Band mit coolem Namen nicht versteckt gewesen und die, die mich aufgrund meiner Castingshow-Vergangenheit ablehnen oder nicht als ernsthaften Künstler betrachten wollen, hätten auch ein solches Bandprojekt sicher nicht ernstgenommen.

Ganz ehrlich ist mir das aber mittlerweile egal, wer mich immer noch auf eine Show, die 12 Jahre zurückliegt, reduzieren möchte, der darf das völlig frei tun. Dann verpasst er vielleicht etwas Gutes auf die Ohren, aber das soll ja nicht mein Problem sein? Aber nochmal ein Bandprojekt mit anderem Namen zu starten ist dadurch ja nicht ausgeschlossen – wer weiss, wenn ich mal richtig viel Zeit habe…. ?


Pix666: Gibt es noch etwas, was du den Fans mit auf den Weg geben möchtest, vielleicht ein paar zusätzliche, neue Infos.

Thomas: Ja, also das Crowdfunding zum achten Studioalbum läuft noch bis einschließlich 24.7.! Wer Bock hat, uns zu unterstützen oder auch einfach nur das Album vorbestellen will, der geht auf www.startnext.com/thomasgodoj2020. Die Mindestsumme für die Albumproduktion ist zwar bereits eingespielt, aber darüber hinaus fallen Kosten für Marketing und Promo und die Tour an, die ich ebenfalls hoffe, durch die Crowdfundingsumme abdecken zu können.


Pix666 wünscht dir weiterhin viel Glück und Erfolg – und vor allem, bleib gesund.


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Fotos © Julia Scheibeck / Junited Photography