SOLAR FAKE, SEADRAKE Hannover Musikzentrum 08.03.2019

von Marko Jakob


Nach vier Wochen Pause gab es die Fortsetzung der ‚You Win Who Cares?‘ Tour von Solar Fake. Das Konzert fand im ausverkauften Musikzentrum in Hannover statt. Konzerte an einem Freitag sind immer eine besondere Herausforderung, was die Anreise angeht. Diese Erfahrung musste ich vor vier Wochen machen, als ich wegen endlosem Stau das Solar Fake Konzert in Erfurt verpasst hatte. Aber so ein Fehler passiert nicht zweimal.

Seadrake

Den Konzertabend eröffnete wie auf der kompletten Tour die Synthpop Band Seadrake. Sie hatten ihr Debutalbum ‚Isola‘ aus dem Jahr 2018 mit dabei. Pünktlich um 20 Uhr ging es los. Das Musikzentrum in Hannover ist ein echtes Schmuckstück – ein toller kleiner und intimer Club mit einer schönen Empore. Allerdings war der Weg zur Garderobe etwas mühsam, da sich diese genau gegenüber vom Eingang befand.



Der Club war schon bei Seadrake komplett voll – das ist natürlich für eine Support Band eine feine Sache. Durch die vielen, dicht gedrängten Menschen war es natürlich auch ordentlich warm im Club. Nach ein paar Songs entledigte sich Sänger Hilton seiner Jacke. Der Anfang des Konzertes verlief etwas schleppend, aber das sollte sich ändern. Hiltons Ansage: „Macht mal ein bisschen mit“ hat tatsächlich geholfen. Von da an war die Stimmung viel besser und die Fans waren aufgewacht. Die letzten beiden Songs begleitete dann dröhnendes Klatschen. Das war wirklich ein stimmungsvolles Ende des Seadrake Konzertes in Hannover – und die Band sollte dadurch wieder einige neue Fans dazugewonnen haben.

Setlist Seadrake
Lower Than This
Daydream
What You Do To Me
On The Run
Conformity Loves Company
Get It On
Something Durable
Down On The Ground
No Matter


Solar Fake

Nach vier Wochen Pause kehrten Solar Fake auf die Bühne zurück und setzen ihre Tour fort. „Vier Wochen Pause, das war doof“ sagte Sänger Sven Friedrich. Tatsächlich merkte man den drei Jungs an, dass sie die Bühne vermisst haben. Das Konzert begann um 21 Uhr mit dem Song ‚Not What I Wanted‘ und Sven sprang dabei voller Energie über die Bühne. Ich bin immer wieder begeistert über die Liveumsetzung der Songs, und wie toll man unter anderem bei ‚Sick Of You‘ die von Jens live gespielten Drums heraushört. Solar Fake spielten auch heute wieder einen Mix aus alten und neuen Songs. Sven kündigte an, dass ‚Anything You Want‘ der nächste Solar Fake Videoclip werden wird. Es war nun total heiss in dem kleinen Club. Das atemberauende Konzert wurde von einer beeindruckenden Licht- und Videoprojektion begleitet – lediglich der Sound ließ im Musikzentrum etwas zu wünschen übrig – in vielen Teilen des Clubs dröhnte es etwas, vor allem bei den schnelleren Songs. Der Club war sooo voll, vielleicht zu voll – man kam von der Empore, auf der die Fans in mehreren Reihen hintereinanderstanden, nicht mal mehr zurück in den Innenraum. Aber die Stimmung war faszinierend – ich denke, unter anderem dafür, machen Bands sowas – live vor den Fans spielen ist für viele Musiker der Lohn für die viele Arbeit. Nach 80 Minuten beendete der Song ‚What If There’s Nothing‘ vom aktuellen Album den Hauptteil des Sets. Sven lud die Fans schonmal zum Konzert am Folgetag nach Hamburg ein – „Hamburg eine immer eine Reise wert, kommt doch einfach vorbei“. Nach etwa einer Minute Pause ging es schon weiter und Solar Fake spielten mit ‚Papillon‘ die einzige Coverversion des Abends. „Hannover, könnt ihr noch?“, fragte Sven. Bei ‚Observer‘ schallte das Klatschen dann durch den ganzen Club – und was für ein Applaus danach – Wahnsinn.



Dann sagte Sven, dass sie jetzt mit dem nächsten, ruhigen Song ‚The Pages‘ die gerade so gute Stimmung etwas versauen werden. Während des Songs hat Sven seine Bandkollegen Jens und Andrè vorgestellt und natürlich auch sich selbst: „Ich bin Sven, macht’s jut‘. Aber es war natürlich immer noch nicht vorbei, wie auch auf den anderen Tour Stationen gab es heute Abend einen zweiten Block mit Zugaben. Bei ‚I Hate You More Than My Life‘ ging dann nochmal so richtig die Post ab. „Hannover – man, man, man … 1, 2, 3, 4“ sagte Sven – sichtlich von der Stimmung gerührt ins Mikrofon – und das Klatschen wurde immer lauter. Vor dem letzten Song lud Sven die Fans zum E-Tropolis Festival ein, bei dem Solar Fake Mitte März spielen werden. Mit „Ihr wart toll – wir kommen gerne wieder“ verabschiedete sich die Band endgültig und so ziemlich beim letzten Ton von ‚Stay‘ schaffte es Keyboarder Andrè Feller mal wieder, sein Instrument umzuwerfen – kein Wunder bei dem Einsatz und der Leidenschaft, mit der er jedes Mal dabei ist.

Setlist Solar Fake
Not What I Wanted
Under Control
Sick of You
A Bullet Left for You
Here I Stand
All the Things You Say
I Don’t Want You In Here
Reset to Default
The Pain That Kills You Too
Invisible
Anything You Want
More Than This
Parasites
Too Late
Just Like This
If This Is Hope
What If There’s Nothing
Papillon
Observer
The Pages
I Hate You More Than My Life
My Spaces
Stay


Gallery Seadrake

Gallery Solar Fake