THE RASMUS & EDDIE STOILOW Hamburg Docks 30.09.2019

Hamburg war die erste Station der ‘Dead Letters Tour 2019’. Die Tour führt The Rasmus bis Anfang November durch 14 europäische Länder. Kurz vor der Tour erschien das Album ‘Dead Letters’ – als Neuauflage in einer Fan Edition mit Bonus CD. Dead Letters war vor 15 Jahren der ganz große Durchbruch über die Grenzen ihres Heimatlandes Finnland hinaus. Dort erreichte schon das Vorgängeralbum ‚Into‘ Platz 1 der Charts. Das gelang The Rasmus dann 3 Jahre später in vielen Ländern der Welt. ‚Dead Letters‘ verkaufte sich bis heute weit über 2 Millionen Mal und bescherte den sympathischen Finnen Preise wie z.B. den Echo und den MTV European Music Award. Als Support ist die Pop-Rock Band Eddie Stoilow aus Prag mit dabei.

Eddie Stoilow

Pünktlich um 20 Uhr gingen die Lichter im Saal aus und die Support Band Eddie Stoilow betrat die Bühne im Docks. Die Männer aus Tschechien hatten ihr aktuelles Album Jupiter mit dabei – ein cooler Mix aus Pop und Rock. Der Sound und die Liveumsetzung der Songs waren wirklich toll. Das Publikum war noch sehr zurückhaltend während der Songs – applaudierten aber brav und lautstark nach jedem Titel. Nicht viele im Publikum kannten die Band, aber mit ihrem guten und sympathischen Auftritt haben sie heute Abend vielleicht den einen oder anderen neuen Fan dazugewonnen. Die halbe Stunde verging auf jeden Fall ziemlich schnell und der Aufritt von The Rasmus rückte immer näher.

The Rasmus

21 Uhr begann dann das Konzert von The Rasmus – und zwar mit einer Bandansage von Lauri mit Musik untermalt als Intro, die unter die Haut ging. Er schilderte Facts und Eindrücke zum Album. Dann war aber sofort Gekreische angesagt, als die vier Finnen die Bühne betraten und die ersten Töne von ‚First day of my life‘ erklangen. Als nächstes folgte der Megahit ‚In the Shadows‘ – Band und Fans waren schon nach wenigen Minuten auf Betriebstemperatur. Etwas sentimentaler ging es dann bei ‚Still Standing‘ zu – diesen Song hat Lauri für jemanden geschrieben, den er sehr vermisst. Bei ‚In my Life‘ gab es dann wieder flotte Töne zum Springen und zum Mitsingen. „Gibt es einen Grund, dass ihr falsch singt? Liegt es am Text?“ fragte Lauri in die Menge. Nachdem er dann etwas geholfen hatte, sangen dann alle richtig. „Vor 15 Jahren – wieviele von euch waren da hier, um uns zu sehen“? Nachdem sehr viele im prall gefüllten Club die Hand hoben, ergänzte Lauri: „Oh ganz schön viele – das ist toll“. Beim nächsten Song ‚Time to burn‘ schwenkten die Zuschauer ihre Arme – von hinten bis vorn machten fast alle mit -ein toller Anblick.

„Wir waren schon oft in Hamburg, im ‚unanständigen‘ Hamburg“. Lauri redete ziemlich viel mit dem Publikum und schaffte es so perfekt, die Fans Teil des Abends werden zu lassen. „Der nächste Song ist für einen Freund von mir“.   Nun waren die Fans nicht mehr zu halten – „Guilty yeaaaahhheeeaaahhh“ schallte es durch das Docks, als The Rasmus einen ihrer ganz großen Hits spielten. Dann kam mit ‚Not like the other girls‘ mal ein Song zum Ausruhen und mit einem mega geilem Gitarrensolo von Pauli. Nun erzählte Lauri über die zahlreichen Besuche in Hamburg, und dass er in Hamburg sein erstes deutsches Wort gelernt hat – es war ‚Hafengeburtstag‘. Mit ‚The one I love‘ und ‚Back in the Picture‘ folgten zwei Songs, die The Rasmus über 10 Jahre nicht mehr live gespielt hatten. Den Schlusspunkt unter das ‚Dead Letters‘ Set setzte nach etwa 50 Minuten die wunderschöne Single ‚Funeral Song‘.

Nun wurden vier Barhocker auf die Bühne getragen und es wurde die E-Gitarre gegen Akustikgitarre getauscht – auch Lauri spielte jetzt Gitarre. „Die nächsten Songs sind von der neuen Doppel CD“ und die ersten drei davon wurden in wunderschönen Akustikversionen präsentiert. ‚No Fear‘ spielten The Rasmus zum ersten Mal in einer Akustikversion. Der nächste Song ‚Liquid‘ stammt im Original aus dem Jahr 1997. Das Publikum stand nun wie gebannt vor der Bühne und konnte, wie die Band auch, etwas durchschnaufen und sich von den ersten 50 Minuten erholen. Ein toller Blick auf das Geschehen bot sich auch von der randvollen Empore. Generell ist das Docks eine wunderschöne Konzertlocation. „Wir spielen heute Songs, die wir selten oder noch nie gespielt haben, auch die schrägen Songs“. Sagte Lauri dann und sagte den nächsten Titel an: „Night after Night – einer meiner alten Favoriten“. Und es rockte jetzt wieder so richtig. Nach ‚Lucifers Angel‘ fragte Lauri „Geht’s euch gut?“ Die Hamburger entgegneten auf diese Frage mit lautstarkem Jubel. „‘Dead Promises‘ ist das nächste auf der Liste“. Wow – das klang wunderbar. Bei ‚Bullet‘ ging dann noch mal so richtig die Post ab, die Fans in den ersten Reihen waren kaum noch zu halten. Dort trug fast jeder ein The Rasmus Bandshirt – dabei waren ganz neue Motive, aber auch die Shirts aus alten Zeiten wurden für den heutigen Abend nochmal aus dem Schrank geholt.

Als nächster Song folgte ‘F-F-F-Falling’, den The Rasmus 2001 zum ersten Mal in Deutschland gespielt haben. Lauri verneigte sich dann vor der Menge und sagte: „Danke für diese wundervolle Nacht und den tollen Start in die Tour“. So langsam ging es nun schon dem Ende entgegen – „Wir haben noch zwei Songs, der erste davon ist ‚Living in a world without you‘“. Zum Abschluss gab es dann noch eine Livepremiere: „Are you ready for the ‚Last Waltz‘“? Ein krönender Abschluss eines fantastischen Konzertes. „Danke Leute, danke Hamburg“ – mit diesen Worten verabschiedete sich ein sichtlich gerührter Lauri Ylönen von den Fans und holte nun seine Bandkollegen nach vorn. Zum Schluss leuchtete auf der Videowand der The Rasmus Schriftzug auf, als Hintergrund hatte er die Deutschland Flagge. Als die Musiker verschwunden waren, liefen auf der Videowand noch ein paar alte Livemitschnitte. – das Publikum kreischte jetzt nochmal wie verrückt und wollten die vier Jungs zurück auf die Bühne locken. Leider blieb es aber bei tollen, unvergesslichen 95 Minuten der finnischen Alternative Rockband.

Setlist The Rasmus Hamburg 30.09.2019

01. First Day of My Life
02. In the Shadows
03. Still Standing
04. In My Life
05. Time to Burn
06. Guilty
07. Not Like the Other Girls
08. The One I Love
09. Back in the Picture
10. Funeral Song
11. Sail Away (Acoustic)
12. No Fear (Acoustic)
13. Liquid (Acoustic)
14. Night After Night (Out of the Shadows)
15. Lucifer’s Angel
16. Dead Promises
17. Bullet
18. F-F-F-Falling
19. Livin’ in a World Without You
20. Last Waltz

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