AREA 53 FESTIVAL 15.07.2023 – TAG 3
von Marko Jakob und Lucifera Nightmare
Tag 3 begann und wir waren immer noch voller Energie – eigentlich eher traurig, als erschöpft – viel zu schnell vergeht jedes Mal die schöne Zeit in Leoben. Der letzte Akt des Area 53 Festivals 2023 sollte ein denkwürdiger werden – nicht nur, was die tolle Bandauswahl angeht, sondern auch des Wetters wegen. Das war für alle Beteiligten eine wahre Hitzeschlacht – teilweise wanderte das Publikum im Schatten der Bühne mit, um nicht ununterbrochen der Kraft der Sonne ausgeliefert sein zu müssen. Einmal mehr musste man feststellen und es auch ausdrücklich erwähnen, dass das gratis Trinkwasser beim Area 53 einfach nur Gold wert ist – das fällt dann bei hochsommerlichen Temperaturen ganz besonders auf. Danke dafür an den Veranstalter – auf den meisten Events kostet ein Becher Wasser um die 3 Euro.
Streambleed
12.30 – 13.00 Uhr
Los ging es in der Mittagssonne mit Groove Metal von Streambleed. Es waren wie an jedem Tag schon zahlreiche Fans auf dem Gelände. „Ihr könnt noch bissel nach vorn kommen“ sagte Sänger Stefan. Sound und Stimme waren der richtige Wachmacher – Streambleed rissen alle, die noch ein wenig träge und müde waren, endgültig aus dem Schlaf. „Wir sind aus Oberösterreich und freuen uns, heute auf dieser geilen Bühne zu stehen – der nächste Song vom Musikvideo ‚Bite and Fight‘“. Das war mit der stärkste Song im Set – da lohnt sich auch ein Klick zu YouTube, um mal reinzuschauen.
Trouble in the Neighborhood
13.20 – 13.50 Uhr
Trouble in the Neighborhood standen bereits 2019 auf der Area 53 Open Air Bühne. Der Stonerrock des 2017 gegründeten österreichischen Quintetts sorgte wieder mal für Abwechslung im vielfältigen Programm des diesjährigen Festivals. In der inzwischen glühenden Hitze brachte der mit einer Brise Grunge angereicherte Sound gute Laune und super Stimmung ins Publikum. Immer wieder zog es nun aber auch viele Leute zu dem inzwischen aufgebauten Rasensprenger, der zur Abkühlung einfach perfekt war und sich großer Beliebtheit erfreute – ja einige hüpften und tanzten sogar durch die Wasserstrahlen.
Krankheit
14.10 – 14.50 Uhr
Die Band Skull Crusher musste ihren Auftritt leider kurzfristig absagen. Glücklicherweise hat es der Veranstalter geschafft, den freigewordenen Slot mit einer weiteren tollen österreichischen Band zu füllen. Pünktlich um 14.10 Uhr stand das Dark Metal Trio Krankheit perfekt geschminkt auf der Bühne. Die Jungs haben gerade ihr 12-jähriges Bandjubiläum gefeiert und 2022 via Wormholedeath Records ihr viertes Album ‚Gargantua‘ veröffentlicht. Die Stimmung war prächtig und das Make-Up der Musiker hielt auch bei über 30 Grad. „Ich will Hände sehen – alle Hände“ sagte Sänger Chris und das Metalvolk in Leoben ließ sich nicht lange bitten und hatte jede Menge Spaß
Autumn Bride
15.10 – 15.50 Uhr
2019 erschien die Debutsingle der Wiener Melodic Metal Band Autumn Bride. Seit ‚Guardian Angels‘ ist jede Menge passiert – dazu zählt unter anderem der Vertrag mit FFS-Bookings & Management und Stamping Ground Records, ein Auftritt beim Nova Rock Festival, sowie die Nominierung für die Amadeus Awards. Nun stand der erste Auftritt beim Area 53 Festival an – und was soll man sagen – Sängerin Suzy zog das Publikum mit ihrer Hammerstimme problemlos in ihren Bann – richtig voll war es inzwischen auch auf dem Gelände. Es war wirklich eine gute Idee, diesen Auftritt nicht zu verpassen. Die gut gelaunte Band stärkte sich zwischen den Songs mit Jägermeister und Bier. Am liebsten hätten sie, denke ich, dem kompletten Publikum einen ausgegeben. Absolut geile Stimmung herrschte jetzt und man kann nur hoffen, dass Autumn Bride eines Tages wieder nach Leoben kommen, dann vielleicht mit einem Amadeus Award in der Vitrine.
Crypta
16.10 – 16.55 Uhr
Die brasilianische Death Metal Band Crypta, die 2019 von den beiden Ex- Nervosa Bandmitgliedern Fernanda Lira, und Luana Dametto gegründet wurde, veröffentlichte 2021 das Debutalbum ‚Echoes of the Soul‘. Das Quartett sorgte mit der brachialen Gewalt und Power ihrer Musik für einen absoluten Härtetest der Nackenmuskulatur bei den Fans. Die Köpfe kreisten unentwegt – auch auf der Bühne wehten immer wieder die langen Haare der Girlband. Crypta spielten neben ihrer Debutsingle ‚From the Ashes‘ auch die neuen Songs ‚Lord of Ruins‘ und ‚Trial of Traitors‘ vom kommenden Album ‚Shades of Sorrow‘. Die Mädels wurden stürmisch gefeiert. Mit den Worten „Vielen vielen Dank“ würdigten sie das enthusiastische Area 53 Publikum.
Legion Of The Damned
17.20 – 18.05 Uhr
Nun war die niederländische Band Legion of the Damned an der Reihe. Seit der Bandgründung der Trash-Metal Band sind nun auch schon fast 20 Jahre vergangen. Gleich im Erscheinungsjahr des Debutalbums ging es auf die großen Bühnen beim Summer Breeze und Wacken Open Air in Deutschland. Das vor wenigen Wochen erschienene Album ‚The Poison Chalice‘ katapultierte die Band bis auf Platz 7 der deutschen Albumcharts. Legion Of The Damned hielten die Schlagzahl hoch und knüpften beim Tempo nahtlos an das Damenquartett von Crypta an. Die schweißtreibende Angelegenheit war wieder wie gemalt für alle Liebhaber von Headbangen und Circlepit.
Visions of Atlantis
18.20 – 19.25 Uhr
Die Band Visions Of Atlantis sind inzwischen eine der Top Bands im Symphonic Metal Genre. Mit dem 2022er Album *Pirates‘ schaffte die in Österreich gegründete Band erstmals den Sprung in die Top20 der deutschen Albumcharts. Visions Of Atlantis wurden von den Fans stürmisch empfangen. Die eingängigen Melodien gehen direkt von den Ohren in die Beine – die Fans standen jetzt kaum noch still. Die Songs der Band fühlen sich an wie eine Hitparade des Symphonic Metal. Visions Of Atlantis arbeiten bereits an ihrem nächsten Album, welches mit Sicherheit auch wieder den ein oder anderen Hit enthalten wird. „Ihr könnt jetzt alle springen und Spaß haben, oder still stehen bleiben und den anderen beim Spaß haben zuschauen.“ – so sagte Sänger Michele den nächsten Song an und ihr könnt euch vorstellen, was dann bei ‚Melancholy Angel‘ los war – Konzertfeeling pur. Den Abschluss der tollen Show bildete der Song ‚Legion of the Seas‘, bei dem Clementine und Michele abwechselnd die VoA Flagge schwenkten. Anschließend wurde die Setlist als Knäuel – ähnlich wie bei Baseball, allerdings mit der Gitarre – ins Publikum befördert.
Dark Funeral
19.50 – 20.55 Uhr
Im Frühjahr 2022 veröffentlichte die vor 30 Jahren von Lord Ahriman gegründete Band Dark Funeral mit ‚We Are the Apocalypse‘ ihr 7. Album – dieses kletterte sensationell bis auf Platz 6 der deutschen Charts, auch bei uns in Österreich ging es bis in die Top 30. Während des Auftritts der Black Metal Legenden aus Schweden verzogen sich so langsam die letzten Sonnenstrahlen hinterm Berg. Die toll gestylten und geschminkten Herren lieferten eine mega geile Show ab. Bei zunehmender Dämmerung kamen nun die Bühnenlichter richtig gut zur Geltung. Während der Black Metal Show hatten jetzt auch die Crowdsurfer und Headbanger ihren großen Auftritt. Die Band genoss die Energie des Publikums und sagte „Es ist schön, hier zu sein“. Neben neuen Songs, wie z.B. ‘Let the devil in‘ war auch Platz für einige Klassiker, wie ‚My Funeral‘ oder ‚Goddess of Sodomy‘. Dark Funeral waren ein toller Co-Headliner, die das Festival ohne Zweifel bereichert haben.
HammerFall
21.30 – 23.00 Uhr
Nun stand schon der finale Akt des Area 53 Festivals bevor – wir bleiben in Schweden, wir bleiben bei einer Band, die vor 30 Jahren gegründet wurde. Bühne frei für HammerFall. Aber vorher war noch kurz Zeit, die Macher und vielen Helfer dieser tollen Veranstaltung zu würdigen – so voll war die Bühne das ganze Wochenende über nicht. Das Area 53 Team erntete für das perfekt organisierte Festival mindestens genauso viel Applaus, wie die fast 30 Metalbands. Wir möchten uns auch beim Team bedanken und freuen uns schon auf das nächste Mal – der Termin für 2024 wurde schon vor der letzten Band bekanntgegeben. Nächstes Jahr müssen wir uns den 11.07. – 13.07. ganz fett im Kalender markieren. Aber nun wieder zu den Meistern des Powermetal. Los ging die 90-minütige Show mit ‚Brotherhood‘ vom aktuellen Album ‚Hammer of Dawn‘. Die gut gelaunten Jungs sprühten nur so vor Spielfreude und knallten einen Kracher nach dem nächsten raus – das war Powermetal vom Feinsten. Die langen Haare wehten und wurden geschüttelt. Natürlich fehlte in Leoben auch der Klassiker ‚Last Man Standing‘ nicht – HammerFall boten einen tollen Mix aus neuen und älteren Stücken. Das Festival wurde dann abgeschlossen mit der Mitsing-Hymne ‚Hearts On Fire‘ – 4.000 bis 5.000 Metal Fans in Ekstase, was will man mehr.