CRADLE OF FILTH, ALCEST, NARAKA live in Wien ((Szene)) 13.10.2022

von Marko Jakob


NARAKA

Den Konzertabend in der ((Szene)) eröffnete kurz nach 20 Uhr die französische Band Naraka. Die vier Musiker spielen einen Mix aus Death, Thrash und Black Metal mit einigen symphonischen Elementen.

Der Club war zu Beginn etwa halbvoll und Naraka legten mit Songs vom aktuellen Album ‚In Tenebris‘ gleich richtig los. „Macht mal Lärm“ sagte der Sänger, um die Stimmung ein bisschen anzuheizen.

Vor ‚The Black‘ wurde es Théodore dann scheinbar schon zu warm und das Shirt musste weichen – es ging ‚oben ohne‘ weiter. Bühne war schon mit unglaublich viel Equipment ausgestattet und die Jungs hatten kaum Bewegungsfreiheit. Nach 15 Minuten wurde das Publikum dann langsam warm und die ersten schüttelten ihre Köpfe bzw. Haare. Nach ‚Mother Of Shadows‘ gab es auch endlich richtigen Applaus und die Band bedankte sich dafür. Die Single ist übrigens ein Duett mit Lindsey Schoolcraft, die ja einige Jahre Bandmitglied bei Cradle Of Filth war. „Macht nochmal Krach für den letzten Song – wir sind aus Frankreich, wenn ihr ein Foto möchtet, kommt dann einfach raus zum Merch.“



Setlist
01 In Tenebris
02 Cursed
03 The Black
04 Darkbringer
05 Mother Of Shadows
06 Compendium Maleficarum

ALCEST

Weiter ging es mit einer weiteren Band aus Frankreich. Bei der im Jahr 2000 gegründeten Post-Rock Band Alcest war die Hütte dann bereits richtig voll. Die Band, die fast alle ihrer Songs in französischer Sprache singt, hat inzwischen eine riesige Fangemeinde. Die Besucher lauschten wie gebannt und genossen den wundervollen Sound. Tolle Instrumentalpassagen, hypnotische Gitarren und Stéphane’s extravaganter Gesang machten den Auftritt zu einem Liveerlebnis der ganz besonderen Art. Stürmischen Jubel gab es auch gleich nach dem ersten Song ‚Les Jardins De Minuit‘. „Vielen Dank. Es ist großartig in Wien zurück zu sein“, sagte Bandgründer Stèphane. Bei ‚Autre Temps‘ klatschen die Wiener dann rhythmisch mit.

Und wieder wurde an der Gitarre gezupft, so dass man fast Gänsehaut bekam. Die Songs hatten alle eine Länge zwischen fünf und zehn Minuten, so dass nach ‚Oiseaux de Proie‘ schon der letzte Song angekündigt wurde. „

Das ist der letzte Song. Danke vielmals und wir sehen uns beim nächsten Mal“. Nach dem epischen ‚Deliverance‘ vom Album ‚Shelter‘ gab es eine Verbeugung und zweimal den Daumen hoch für den Applaus und das tolle Publikum.



Setlist
01 Les Jardins De Minuit
02 Protection
03 Sapphire
04 Ècailles de Lune II
05 Autre Temps
06 Oiseaux de Proie
07 Delivrance

CRADLE OF FILTH

Kurz nach 22 Uhr war dann alles angerichtet für den Headliner des Abends. Ein riesiges Podest wurde aufgestellt, davor ein Gewirr aus Ästen, dass wie ein Bilderrahmen wirkte – außerdem hatte es natürlich den Effekt, das Podest zu verdecken. Das Bühnenbild war wirklich sehr imposant – ein Konzert nicht nur für die Ohren. Dani Filth betrat die Bühne in einer schwarzen Kutte und ‚Hey hey‘ schallte durch die ((Szene)). Cradle Of Filth wurden mit stürmischem Jubel in Wien empfangen.

Nach dem Intro ging es mit ‚Existential Terror‘ los, danach folgte mit ‚Nocturnal Supremacy‘ ein Klassiker aus den 90ern. Das Publikum stand dicht gedrängt im ausverkauft wirkenden Club.

„Wie geht’s euch Österreich? – das nächste heisst ‚I am the thorn‘“. Nun kam mit einem lauten Knall auch zum ersten mal die Konfettikanone zum Einsatz. Ich denke, die meisten Fans hatten die Konfettis auch noch zu Hause an der Kleidung. Bei ‚Nymphetamine‘ haben die Wiener dann ordentlich und laut mitgesungen – eine wundervolle Stimmung. Dann animierte Dani das Publikum auch noch zum Kreischen. Außerdem bedankte er sich etwa zu Konzertmitte schonmal bei den beiden Bands, die mit Cradle Of Filth quer durch Europa ziehen. Mystischer Beginn dann bei ‚Us, dark, invincible‘, einem weiteren Song vom aktuellen Album ‚Existence Is Futile‘. Das Publikum war nun nicht mehr zu halten.

Nach 60 Minuten verschwand die Band aber erstmal kurz – nach etwa zwei, drei Minuten ging es dann mit dem Instrumentalstück ‚Venus In Fear‘ als Intro weiter – und die Band wurde bei der Rückkehr auf die Bühne genau so stürmisch empfangen, wie bereits zu Konzertbeginn. „Wollt ihr noch einen vom neuen Album“? fragte Dani die österreichischen Metal Fans … und weiter ging die wilde Reise durch drei Jahrzehnte Musikgeschichte mit ‚Necromantic phantasies‘.

Die Ansage zum nächsten Song wurde dann richtig zelebriert. „Jetzt ein Song von ‚Nymphetamine‘ Album – ‚Gilded cunt‘“. Mindestens dreimal wiederholte Dani den Songtitel und hunderte Kehlen stimmten mit ein. Zum Abschluss der spektakulären Show dann nochmal ein Song, der bereits über 20 Jahre alt ist – ‚Her Ghost In The Fog‘. Wenn man den Blick durchs Publikum streifen ließ sah man ausschließlich zufriedene und glückliche Gesichter – das war ein wirklich toller Konzertabend in der ((Szene)) Wien.



Setlist
01 The Fate Of The World On Our Shoulders (Intro)
02 Existential Terror
03 Nocturnal Supremacy
04 Summer Dying Fast
05 I Am The Thorn
06 Crawling King Chaos
07 Nymphetamine
08 A Gothic Romance
09 Scorched Earth Erotica
10 Us, Dark, Invincible
11 Venus In Fear (Intro)
12 Desire In Violent Overture
13 Necromantic Fantasies
14 Gilded Cunt
15 Her Ghost In The Fog

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