HELL BOULEVARD, FLORIAN GREY, THE FRIGHT Hannover Subkultur 27.09.2019
Vor einigen Monaten wurden die Termine für diese Mini-Tour bekanntengegeben. In drei deutschen Städten sollte es eine ordentliche Portion Dark Rock unter dem Namen ‚Dead Serious Tour‘ geben. Mit von der Partie waren Hell Boulevard, sowie die eng befreundete Band mit und um Florian Grey. Als dritte Band wurden The Fright eingeladen, die die Aufgabe hatte, die Clubs richtig auf Temperatur zu bringen.
Bei einer solchen Bandkombination sind natürlich Überraschungen und verrückte Dinge vorprogrammiert – und die Fans wurden nicht enttäuscht.
Die zweite Station der Mini-Tour war der Club Subkultur in Hannover – der kleinste der drei Clubs, aber auch der schönste. Sehr gemütlich, rockig und gruselig eingerichtet – mit Liebe zum Detail. Man fand neben zahlreichen coolen Schildern und Postern auch Skelette, eine überdimensionale Scream-Maske oder eine Batman-Figur. Die Liste ist riesig – ein Besuch im Subkultur ist auf jeden Fall zu empfehlen – den Rest könnt ihr dann selbst dort entdecken.
Im Publikum in Hannover waren auch andere Musiker, so zum Beispiel Don Daniel von Johnny Deathshadow, die Band Wisborg und Major Voice.
The Fright
Kurz vor 20.00 Uhr betraten die 5 Jungs von The Fright die Bühne.
Die Songs der Alben ‘Rising Beyond’ und ‘Canto V’ waren genau der richtige Einstieg in den Abend. Eine Mischung aus dunklem Sleaze Rock und ein wenig Horrorpunk. The Fright waren sogar schon mit den Gothic Helden The 69 Eyes auf Tour und nahmen einige Zeit später zusammen mit Jyrki 69 den Song Suicide Sun auf.
The Fright schaffen es tatsächlich, die Leute im Club mitzureißen und allerspätestens bei ‚Bonfire Night‘ war dann Rock’n‘Roll-Party Alarm.
Eine tolle Band – nette, verrückte Jungs, die jede Menge Spaß am Musik machen haben – und vor allem am Live musizieren. Bleibt zu hoffen, dass es bald neue Songs von The Fright geben wird. Seit der Veröffentlichung von Canto V sind nun bereits etwa zwei Jahre vergangen. Ob was Neues in Planung ist, verrät uns Sänger Nils ja vielleicht bald im ‚PIX666 Quickie der Woche‘.
Mit der Rockhymne ‚Oblivion‘ endete der Auftritt – für einige Fans viel zu früh – nach etwa 40 Minuten.
Setlist The Fright
01. Intro
02. Your Love
03. Suicide Sun
04. Wander Alone
05. No One
06. Drowned In Red
07. Bonfire Night
08. Leave
09. Fade Away
10. Oblivion
Florian Grey
Als zweite Band waren Florian Grey an der Reihe. Pünktlich um 21.00 Uhr ging es los. Die Musiker spielten bereits eine Weile und von Florian war noch nichts zu sehen. Auf einmal erklangen die ersten Zeilen des Songs ‘Babylon’: „I feel your breathing cold on me, you calmed me with a kiss and no promise to resist“ aber es war kein Sänger zu sehen. Florian spazierte mit dem Mikrofon von hinten durch das Publikum zur Bühne – eine coole Idee und mal ein anderer Beginn eines Konzertes, als das normalweise üblich ist.
Neben den vielen geilen Songs vom aktuellen Album Ritus, die mir live total gut gefallen, wurden natürlich auch die Klassiker nicht vergessen – Laudanum, A Black Symphony und Blurry sollten eigentlich bei keinem Florian Grey Konzert fehlen. Am besten funktionierte heute Abend ‚Bluecifer‘ – dabei kam super Stimmung im ausverkauften Club auf. Beim nächsten Song ‘Relief’ tauchte plötzlich eine zweite Stimme im Song auf, aber auch hier war, wie schon zu Beginn des Konzertes, kein Sänger zu sehen. Aber Florian deutete mit dem Finger aus seiner Sicht nach rechts oben – dort versteckte sich auf der Empore Matteo, der Sänger von Hell Boulevard, und sang ‘Relief’ im Duett mit Florian Grey. Das war zum Beispiel eine dieser Überraschungen, die Matteo im ‚PIX666 Quickie der Woche‘ vor ein paar Wochen angedeutet hat. Mit Florian’s Lieblingssong ‘Blurry’ endete nach einer knappen Stunde ein wundervoller Auftritt.
Florian hat uns nach dem Konzert erzählt, dass die Arbeit an neuen Songs schon voll im Gange ist und auch das nächste Album für 2020 geplant ist. Und wie wir Florian Grey kennen, wird auch dieses Werk wieder eine Weiterentwicklung werden. Die Zeit wird langsam reif für die großen Bühnen.
Setlist Florian Grey
01. Intro/My Babylon
02. Blood In A Shell
03. Bereft
04. Laudanum
05. Growing Colder
06. A Black Symphony
07. Until We Go Down
08. My Fear
09. Bluecifer
10. Relief feat. Matteo
11. Blurry
Hell Boulevard
Am Tag des Dead Serious-Tourstarts am 26.09.2019 gaben Hell Boulevard bekannt, dass Anfang 2020 ihr nächstes Album ‚Not Sorry‘ erscheinen wird und dass es eine ausgiebige Tour geben wird. Das sind natürlich super Neuigkeiten für die Fans. Matteo sagte, dass seine Geographie Kenntnisse über Deutschland nicht die besten sind – er fragte ins Publikum, was der am nächsten gelegene Ort von Hannover aus gesehen ist, in dem sie nächstes Jahr spielen werden – „Hamburg, oder ist es Hameln“? Die Zuschauer halfen ihm dabei … und Matteo sagte weiter: „Wir spielen dort in der Sumpfblume“. Das ist wirklich nicht weit weg von Hannover und ich bin mir sicher, viele der Fans, die heute Abend anwesend waren, werden auch im nächsten Jahr in der Rattenfängerstadt Hameln dabei sein.
Hell Boulevard ist es sehr leichtgefallen, das Publikum in Stimmung zu bringen. Die eingängigen Songs haben alles, was ein Konzert braucht – Tempo und Melodie passen perfekt, um die Fans zum Tanzen, Klatschen und Springen zu animieren. Aber auch der etwas langsamere Song ‚Dead Valentine‘ funktioniert wunderbar. Besonderen Respekt hat sich natürlich die ‚Bitch Next Door‘ Von Marengo verdient, der auf dieser Tour eine Doppelschicht einlegen darf bzw. muss. – 60 Minuten mit Florian Grey und nun nochmal über eine Stunde mit Hell Boulevard – das geht schon an die Substanz, vor allem, wenn in dem Club Sauna-Feeling herrscht.
Wildes Treiben dann beim letzten Song. Die Musiker der anderen Bands versammelten sich zusammen mit Hell Boulevard zum großen Finale auf der Bühne und Matteo, Nils und Florian sangen zusammen das Britney Spears Cover ‘Hit Me Baby One More Time’.
Gegen 23.30 Uhr endete dann ein toller, rockiger Abend, an dem alles gepasst hat.
Setlist Hell Boulevard
01. As Above So Below
02. Satan In Wonderland
03. Bitch Next Door
04. A Lesson In Pain
05. Love Is Dead
06. All I’ve Lost
07. Bad Boys Like Me
08. Zero Fucks Given
09. Dead Valentine
10. In Black We Trust
11. Hit Me Baby One More Time