Von Marko Jakob
Pix666: Hallo Sascha, vielen Dank erstmal für deine Zeit. Im letzten Jahr habt ihr eurer Debutalbum ‚Devilgod Inc‘ veröffentlicht. Wie schwierig ist für eine Newcomer-/Undergroundband der Weg zu einem fertigen Album?
Sascha: Hallo Marko, gerne doch. Als ich mit einem alten Freund 2012 ‚just for fun‘ angefangen hab ein paar Songideen am Rechner zusammenzutragen hatte keiner aufm Schirm, dass es mal zu einer richtigen Band mit Album mutieren würde. Aber irgendwie hat es im Laufe der Zeit immer mehr Spaß gemacht. Ein richtig guter Drummer (Andre), Gitarrist (Andreas) und Basser (Tobias) sind dazugestoßen und die Lieder haben an Qualität gewonnen. Wir haben sehr viel live gespielt und die Leute haben nach den Shows nach einer CD von uns gefragt. Wir hatten nur ein billiges Demo mit Drumcomputer, also beschlossen wir 2017, aus den besten Songs der letzten paar Jahre ein Album zu machen… und tada ‘Devilgod Inc‘ was born.
Pix666: Wer ist bei DSA für das Komponieren und Texten zuständig und wo habt ihr das Endprodukt produziert?
Sascha: Die Grundideen, musikalisch wie textlich auf ‚Devilgod Inc.‘ stammen von mir – ich kann aber leider kein Instrument richtig gut spielen und bin sehr froh, dass mir die Jungs bei der Umsetzung der Ideen helfen. Sie bauen auf diesem 3 Mark Punkrockfundament ein richtig gutes Haus von hoher Qualität, mit extra Käse oben drauf.
Aufgenommen und produziert haben wir das Album im Januar 2017 im Nekrowerk Studio Nordhausen zusammen mit Alex Nekro – is ziemlich fett geworden und wir sind absolut stolz auf das, was wir da geschaffen haben. Im Studio sind die Songs erstmal richtig aufgeblüht. Wir hatten eine sehr gute Zeit mir reichlich Haselnusslikör.
Pix666: Eure Musik ist ja schon sehr hart. Je extremer eine Musikrichtung ist, um so spezieller ist auch die Zielgruppe. Läuft aus eurer Sicht alles, wie geplant -erreicht ihr die richtigen Leute und verkauft ihr auch ein paar CD‘s?
Sascha: Wir sind im Vergleich zu den anderen Bands auf den Shows, die wir spielen häufig die softesten ,hahaha – meistens sind die Reaktionen aber überraschend positiv, wenn man sich nach oder vor einer Brutal Death Metal Band oder Black Metal Band „beweisen“ musste. Wir knallen schon hier und da, ich denke aber eher, dass wir die Leute mit den Grooves und den Headbangerparts kriegen. Eine kleine, fiese Killing Joke Melodie schadet auch nicht. Wir machen uns einfach keinen Kopf, haben Spass an dem was wir machen – ich glaube, dass merken die Leute und da ist es egal, ob die softeste Band des Abends trotzdem alles wegschiebt. Unsere Musik kann man nicht einordnen. da macht es extra Spass, wenn man den härtesten Metaller mitnimmt und er seine Matte schwingt und ne halbe Stunde happy ist.
Ein paar CDs haben wir schon verkauft. Aber heute läuft eh alles nur noch über Spotify, YouTube etc ab – von daher kann ich dir nicht mal sagen, wieviel CDs wir (die streaming medien mit eingerechnet) verkauft haben. Wenn jemand mit einem DSA Shirt rumläuft finde ich das sogar noch cooler – da schwillt die Brust, wenn Leute sogar bereit sind, wegen deiner Musik ein Shirt von dir zu tragen.
Pix 666: Mehr Erfolg, das wünscht sich so ziemlich jeder. Wie weit würdest du gehen, um erfolgreicher und berühmter zu werden? Würdest du auch nackt auftreten, wenn dir deine Plattenfirma dafür die Arena Leipzig mit Fans füllt?
Sascha: Ich mache das schon 20 Jahre ohne Erfolg. Es ist ein schönes Hobby und manchmal isst man auch mal ein Stück vom großen Rockstarkuchen, wenn man mit großen Bands auf Festivals spielt. Das reicht auch vollkommen aus. Es ist ein absolut geiler Ausgleich zum normalen Alltag. Man kommt rum, lernt meistens geile Typen kennen und bespaßt selber auch noch die Leute mit seiner Musik – was gibt’s Schöneres – am Arsch lecken wir keinen. Wenn ein Label unter Zwang für dich arbeitet, hat keine Seite Spass bei der Sache. Es ist eine Leidenschaft, die geteilt und gefördert werden sollte – aber diese ‚Arena Idee‘ finde ich toll. Wenn das mal klappt, man weiß ja nie – dann kommst du mit nackt auf die Bühne, Marko. Wir werden uns so fürchterlich vor Angst einkacken, wenn wir rausschauen und sehen, dass vielleicht 24 Leute das Stadion wegen uns aufgesucht haben.
Pix666: Du hast ja in der Vergangenheit schon in anderen Bands als Drummer oder Texter mitgewirkt. Steckte der Wunsch, einmal als Sänger auf der Bühne zu stehen, schon länger in dir?
Sascha: Das hat sich alles irgendwie ergeben, ich bin ja nicht mal ein guter Sänger. Ich wende keine Techniken an, brülle einfach punkrochmäßig alles raus, meistens kommt nach 4 Songs die Heiserkeit, aber es macht Laune 40 Minuten mit den Jungs da oben auszuflippen und dem Publikum in den Arsch zu treten. Da ich kein Instrument so gut kann, wie der Rest der Band es kann, blieb am Ende nur das Mikro.
Pix666: Ich habe dich auch bei den legendären Auftritten des Comedy Duos Elsterglanz beim With Full Force Open Air an den Drums sitzen sehen. Wie kam die Zusammenarbeit zustande und war das das größte Publikum, vor dem du jemals gespielt hast?
Sascha: Wir kennen uns schon aus Teenagertagen. Diesen Quatsch, der da gemacht wird, haben wir alle aus der Clique damals schon in jungen Jahren miterlebt und mitgemacht. Gilli (von Elsterglanz) war der Sänger in unserer Schülerband und ich der Trommler. Wenn wir alleine im Proberaum waren, brach irgendwie immer der komplette Wahnsinn aus – dass das mit Elsterglanz mal so riesig wird, hätte niemand gedacht. Ich ziehe den größten Hut vor den beiden, dass es professionell auch immer noch dieser Quark ist, der damals am Sonnenweg in Eisleben begann – unbewusst wohl gemerkt. Die Elsterglanz Shows auf dem With Full Force Festival waren die größten für mich. Meine Beine waren jedes Mal wie weiche Knete und als der ehemalige Heaven Shall Burn Drummer Mathias Voigt meine Aufregung erkannte und mir einen Kaugummi anbot, wurde es leider noch schlimmer. Aber die Energie, die man da nach ein paar Sekunden spürt, kann dir nichts anderes im Leben geben – diese halbe Stunde ist überirdisch. Danke an die beiden Idioten, dass ich da mitmachen durfte. Wir sind auch nach wie vor noch dicke und treffen uns ab und zu und erzählen ne Runde Schwachsinn…
Pix666: Wie sehen deine musikalischen Zukunftspläne aus? Ist Drill Star Autopsy deine persönliche, musikalische Endstation?
Sascha: Drill Star Autopsy wird definitiv nicht die Endstation sein. Wir machen das alles schon so lange und es ist nach wie vor ein unvergleichbares Geschenk, wenn du mit ein paar Freunden und der Musik so viele geile Sachen erleben kannst. Wir lieben, was wir tun – Veränderungen gibt es immer. DSA ist im Moment ein sehr schönes Kapitel – es ist noch lange nicht zu Ende geschrieben und gelesen…
Pix666 wünscht dir und deiner tollen Band ein schönes Weihnachtsfest und viel Erfolg für die Zukunft
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