FIMBUL FESTIVAL 2021 Bornstedt Schweinsburg 10.09.2021 Tag 1
von Marko Jakob
Das Fimbul Festival hat nun wohl endgültig seine neue Heimat gefunden. Nach der Geburtsstunde vor über 10 Jahren in der Stadthalle Führt und einem Abstecher in die Frankenhalle Dettelbach ist nun zum zweiten Mal nach 2020 die Burgruine Bornstedt Schauplatz dieses tollen Festivals – und es gibt wohl kaum eine besser geeignete Location, als die über 1.100 Jahre alte Burgruine im Südharz.
Das Wetter zeigte sich, bis auf ein paar kurze, heftige Regenschauer, von seiner besten Seite. Selbst nach Mitternacht herrschte mit Temperaturen um 17°C noch T-Shirt Wetter.
Der Einlass und die vorgeschriebenen 3G Kontrollen liefen völlig reibungslos ab. Vor dem Festivalgelände war ein Zelt mit sehr freundlichen Mitarbeitern vom Deutschen Roten Kreuz aufgebaut, in dem die Besucher einen Antigen-Schnelltest durchführen lassen konnten. Auch was Essen und Trinken angeht, hat es an nichts gefehlt – und auch Musiktechnisch wurde für genügend Abwechslung gesorgt.
Jarl
Den Anfang machte um 17 Uhr die Band Jarl aus Norddeutschland. Es war schon zu Beginn des Festivals gut gefüllt. Jarl waren nicht nur musikalisch ein unterhaltsamer Beginn des Fimbul Festivals.
Auffällig w aren auch die teils lustigen Ansagen des Sängers, die er ohne Mikrofon in die Menge brüllte. „Danke an Alle, die sich den Arsch aufgerissen haben, dass das hier stattfinde und danke an Alle, die so früh aufgestanden sind, um sich die ‚Scheisse‘ anzugucken.
Jarl spielten unter anderem den Song ‚Herr der Wälder und Seen‘, zu dem sie im Februar diesen Jahres einen Videoclip veröffentlicht haben. Natürlich fehlte auch ‚Wiedergaenger‘ von der ersten CD nicht. Die Band war froh, dass sie endlich wieder live spielen konnten, laut eigener Aussage, sind sie zwei Jahre im Proberaum vergammelt.
Den Abschluss des Aufritts bildete der Song ‚Trümmerfestung‘ und nach 40 Minuten waren alle Beteiligten rundum zufrieden.
Setlist Jarl
01. Levitation
02. Herr der Wälder und Seen
03. Wiedergänger
04. Oakenborn
05. From The Ashes
06. Mein Ragnarök
07.Trümmerfestung
Tragedy and Triumph
Kurz nach 18 Uhr bestiegen dann die Viking Metaller von Tragedy & Triumph die wunderschöne Bühne. Die Jungs hatten natürlich ein paar coole Songs von ihrem Debutalbum ‚Where Mountains Rise And Hearts Fall, welches erst vor drei Monaten erschienen ist, mit nach Bornstedt gebracht. „Es ist uns eine Ehre, hier zu sein – Habt Spaß Fimbul“ sagte der Sänger nach dem ersten Song.
Fans und Band waren gleich richtig auf Betriebstemperatur- das war sehr geil, wie die Haare ‚flogen‘ – auf der Bühne und im Publikum. Nun begann es ganz leicht zu regnen, aber das schadete der Stimmung kein bisschen. Man merkte den Jungs auf der Bühne auch kein bisschen an, dass es ihr erster Auftritt überhaupt war – das hat richtig Spaß gemacht und der Sänger prostete den Fans zum Abschied mit einem Becher Bier zu.
Setlist Tragedy And Triumph
01. Five Arrows
02. I, triumphant
03. Beneath The Howling Gate
04. In Pride And Sorrow
05. Ride For Revenge
Saxorior
Als nächsten waren die ‚Alten Hasen‘ von Saxorior an der Reihe, die schon weit über 20 Jahre die Bühnen beben lassen. Es wurde nun spürbar voller – die Fans rückten immer näher zur Bühne. Mega Stimmung nun auf dem Festivalgelände – bei krachenden Drums und tollen Gitarrenriffs kamen nicht nur Pagan Metal Fans voll auf ihre Kosten.
Langsam setze die Dämmerung ein – das Bühnenlicht in blau und lila war nun sehr gut zu erkennen und setze tolle Akzente. Mit ‚Hexenpest‘, ‚Blutregen‘ und ‚Hussiten‘ hatten Saxorior natürlich auch Songs von ihrem neuesten Album mit dabei, welches zum 25-jährigen Bandjubiläum erschienen ist.
Der Alkoholpegel des Publikums und die Stimmung waren nun etwa auf dem gleichen Level. Eine unterhaltsame Stunde ging mit dem über 20 Jahre alten Titel ‚Hagen von Tronje‘ zu Ende.
Setlist Saxirior
01. Never Ending War
02. Saksen
03. Blutregen
04. Hussiten
05. Hexenpest
06. Stellinga
07. Hagen von Tronje
Sear Bliss
Nun war es bereits dunkel, als die ungarische Extreme Metal Band Sear Bliss die Bühne betrat. Aber die Jungs kannten sich sowieso schon aus in Bornstedt und fanden sich auch ohne Tageslicht perfekt zurecht. Sear Bliss waren bereits 2019 zu Gast in Bornstedt beim Dark Troll Festival.
Es herrschte nun mega Stimmung innerhalb der alten Burgmauern. Full House vor der Bühne und ekstatisches Headbangen beherrschten nun die Szenerie im Publikum. Neben einigen Songs vom neuesten Album ‚Letters from the Edge‘ hatten die Jungs aus Szombathely natürlich auch einen ihrer absoluten Klassiker mit im Gepäck. Bei ‚Two Worlds Collide‘ ging dann nochmal so richtig die Post ab. Das Video hat übrigens bereits über 250.000 Aufrufe auf YouTube – wow.
… und was für ein Riesenjubel im Publikum, nach dem sich Sear Bliss nach rund 70 Minuten mit den Worten ‚Thank You Very Much‘ von den Fans verabschiedeten.
Setlist Sear Bliss
01. Birth of Eternity
02. Seven Springs
03. A Deathly Illusion
04. Eternal Battlefields
05. A Mirror in the Forest
06. Winter Voices
07. Far Above the Trees
08. As the Bliss is Burning
09. With Mournful Eyes
10. Soulless
11. Two Worlds Collide
12. Shroud
Thulcandra
Als nächstes folgte ein weiteres, richtiges Highlight – Thulcandra aus der großen Napalm Records ‚Familie‘. Die Melodic Death Metal Band aus München, die bereits 2003 gegründet worden ist, sorgte für mega Stimmung beim Fimbul Festival. Viel Nebel und vorwiegend blaues Licht schufen eine wunderbare Atmosphäre. In diesem Jahr wird übrigens das langersehnte, nächste Album von Thulcandra erscheinen. Dafür hat die Band den erfolgreichen Produzenten Dan Swanö (Bloodbath, Opeth) angeheuert und das berühmte Unisound Studio für das Mixing und Mastering des Nachfolgers von ‚Ascension Lost‘ gebucht.
Mit im Set waren unter anderem die bekannten Songs ‚Spirit Of The Night‘ und ‚The Second Fall‘. Thulcandra hatten mit ihrem fast schon hypnotischen Sound so gut wie das komplette Publikum in ihren Bann gezogen und nicht nur mir Appetit auf das neue Album gemacht. Wer Thulcandra nochmal live erleben möchte, hat am letzten Septemberwochenende beim PartySan Open Air die Gelegenheit dazu. Eine Portion Nachschlag von dieser tollen Liveband kann auf jeden Fall nicht schaden, denn die 70 Minuten in Bornstedt vergingen viel zu schnell.
Setlist Thulcandra
01. In The Realm Of Thousand Deaths (Intro)
02. Deliverance In Sin And Death
03. The Second Fall
04. Everlasting Fire
05. Funeral Pyre
06. Black Flags Of Hate
07. Frozen Kingdom
08. Aeon Of Darkness
09. Throne Of Will
10. Nocturnal Heresy
11. Spirit Of The Night
12. Night’s Blood
13. Outro