von Marko Jakob | 29.01.2022 |
Pix666: Hallo Otto. Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Wie geht es dir zur Zeit? Wie geht es den anderen Jungs von Depressed Mode?
Otto: Hallo, danke für das Interview! Mir geht es gut, ich habe zwar viel Arbeit, aber sonst ist alles in Ordnung. Den anderen geht es auch gut, nur Arbeit und Familienzeit.
Pix666: Welche Art von Musik macht Depressed Mode und wie und wo habt ihr eure jetzigen Bandkollegen kennengelernt?
Otto: Wir haben mit Funeral/Gothic Doom angefangen, aber ich habe mich nie auf bestimmte Genres festgelegt. Ich wüsste wirklich nicht, wie ich unsere Musik anders beschreiben sollte als “Hybrid symphonic death/black/doom metal”.
Wir kennen uns jetzt schon seit Ewigkeiten, und ehrlich gesagt kann ich nicht sagen, wo wir uns kennengelernt haben. Wir waren sozusagen schon immer da.
Pix666: Vor kurzem wurde eure neue Single ‘Death Walks Among Us’ veröffentlicht – wie waren die Reaktionen auf diesen Song bisher?
Otto: Fantastisch! Die Leute scheinen den Song zu lieben, bisher gab es keine harschen Kritiken, aber wir alle wissen, dass es sie gibt, genauso wie Leute, die den Song mögen. Der Song, ebenso wie ‘Endless November’, hat es auf Spotify in die Black & Dark Metal und Metal From Finland (Metallia Suomesta) Playlists geschafft, was wirklich cool ist!
Pix666: Für eure erste neue Single im November 2021 wurdet ihr von Veronica Bordacchini am Mikrofon unterstützt. Wie gefällt euch das Ergebnis dieser Zusammenarbeit und würdet ihr das in Zukunft gerne öfters ausprobieren?
Otto: Wir lieben Veronicas Stimme! Ihre Stimme passt perfekt zu unserer Musik, und sie beherrscht sowohl den Opern- als auch den modernen Gesangstyp. Zweifellos werden wir sie bei Bedarf wieder bitten, zu singen.
Pix666: Das neue Album wird im Mai erscheinen. Was können die Fans von ‘Decade Of Silence’ erwarten?
Otto: Ihr könnt ein wirklich episches Album erwarten! Viele verschiedene Arten von Melodien, epische Orchestrationen, vielseitiger Gesang, explosive Drums etc. Man kann wirklich viele Genres auf einem epischen Album vereinen, das mit großem Enthusiasmus komponiert und produziert wurde.
Pix666: Wann können die Fans das Album vorbestellen?
Otto: Die Vorbestellung ist bereits im Webshop von Inverse Records möglich: https://www.inverse.fi/shop/catalog/product_info.php?products_id=958
Pix666: Ihr hattet eine Pause, die etwa 10 Jahre dauerte. Wie funktionierte die Zusammenarbeit innerhalb der Band nach dieser Pause und welchen Einfluss hatte die Corona-Pandemie auf die Abläufe bei der Arbeit an dem Album?
Otto: Ich habe erst einen Monat vor der Pandemie angefangen zu komponieren. Ich habe ein paar Monate komponiert, so dass ich ein paar Songs fertig hatte, bevor ich die Jungs kontaktierte. Ich war anfangs sehr nervös, als ich Iiro, Teemu und Henri kontaktierte, aber sie waren sofort dabei. So begannen wir im Sommer 2020 mit Teemu mit den Vorproduktionstreffen. Wir beschlossen, das Album gemeinsam zu produzieren, ebenso wie die Aufnahmen und den Mix. Das Abmischen war größtenteils Teemus Arbeit, ich habe nur während des Abmischens verschiedene Ideen mit ihm ausgetüftelt.
Wir begannen im November 2020 mit den Aufnahmen des Albums, und nachdem wir alle Drums aufgenommen hatten, löschten wir die ganze Session und machten sie noch einmal. Wir waren mit dem Sound nicht zufrieden und dachten ehrlich gesagt, dass er besser sein könnte. Das Gleiche passierte auch mit dem Gesang, der Gitarre und dem Bass, also haben wir im Grunde das ganze Album zweimal aufgenommen, um den Sound zu bekommen, den wir wollten. Wir hatten keine Eile, denn wir hatten noch keinen neuen Plattenvertrag unterschrieben.
Pix666: Lass uns ein bisschen über eure Songs sprechen. Wie kreiert ihr eure Songs? Gibt es einen bestimmten Plan? Wer in der Band ist wofür zuständig und um welche Themen geht es in den Texten eurer Songs?
Otto: Ich beginne den ganzen Kompositionsprozess selbst. Ich nehme eine Grundstruktur mit meinem Klavier auf und fange dann an, um diese herum zu bauen. Dann mache ich eine Demo-Schlagzeugspur, von der ich denke, dass sie zu dem Song passt. Normalerweise komponiere ich auch eine Gitarrenspur, aber nicht immer. Wenn ich mit der Grundstruktur fertig bin, schicke ich den Song an die Jungs, und Teemu beginnt mit der Planung der Gitarren usw.
Teemu ist auch für das Studio zuständig. Wenn die Struktur fertig ist, fange ich an, die Orchestrationen darum herum zu bauen, und danach machen wir im Studio weiter. Nachdem der Song als Demo aufgenommen wurde, fange ich an, die Texte zu schreiben. Die Themen sind oft aus meinen eigenen Erfahrungen und Gefühlen entstanden. Manchmal schreibe ich eine Geschichte und baue den Text daraus.
Pix666: Ihr seid bei Inverse Records unter Vertrag. Wie sehr hilft es heutzutage, mit einer erfahrenen Plattenfirma zu arbeiten? Welche Art von Arbeit machen diese Leute für euch?
Otto: Wir sind wirklich froh, dass wir bei Inverse unterschrieben haben! Sie helfen uns sehr dabei, wie das Musikgeschäft heutzutage funktioniert, wegen Spotify usw. Sie kümmern sich um alles, was mit Veröffentlichungen, Promotion, Statistiken usw. zu tun hat. Das letzte Mal, dass wir ein Album veröffentlicht haben, war 2009, und da gab es noch keine Streaming-Dienste, also sind wir ziemlich neu in diesem Bereich.
Pix666: Man sagt, Finnland hat die höchste Dichte an Metal-Bands. Was tut ihr, um Musikfans zu helfen, eure Band in dieser riesigen Anzahl von Bands zu finden?
Otto: Wir machen die Dinge so, wie wir sie machen wollen. Wir lassen unsere Musik anders klingen als tausende von Bands. Wie ich schon sagte, passen wir nicht in ein bestimmtes Genre. Beim Mastering unseres neuen Albums sagte der Mastering-Engineer, dass er uns mit keiner anderen Band vergleichen kann, was sich eigentlich ganz gut anfühlt!
Pix666: In der Zeit eurer Pause als Band gab es eine starke Entwicklung im Bereich der sozialen Medien. Welche Vor- und Nachteile bringt diese Entwicklung für eine Band und speziell für eure Band aus eurer Sicht?
Otto: Zufälligerweise habe ich viel Erfahrung mit Social Media. Ich habe 2010 meine eigene Firmen-Facebook-Seite gestartet, die ich seitdem betreibe, und da habe ich sehr viel darüber nachgedacht, wie Social Media funktioniert! Natürlich sind ein Unternehmen und eine Band unterschiedlich zu führen, aber dennoch gleich, denn beide verkaufen ein Produkt. Unsere Band ist immer noch nur ein Hobby für uns, also betreibe ich unsere sozialen Medien nicht mit einem Geschmack von Blut im Mund.
Instagram ist meiner Meinung nach besser für eine Band, und ich habe viel Zeit und Mühe investiert, um unsere Seite zu vergrößern. Trotzdem ist es ziemlich schwer, denn der Algorithmus hat sich in den letzten Jahren stark verändert.
Pix666: Erzähle mir ein wenig über eure Träume…. An welchen Orten oder auf welchen Festivals würdet ihr gerne mal auftreten und mit welcher(n) Band(en) würdet ihr gerne mal auf Tour gehen?
Otto: Eine Europatournee wäre toll! Nicht einen Monat lang, aber eine Woche oder so. Das Wacken Open Air wäre der Hammer! Und natürlich wäre auch eine Tour in den USA lustig. Um nur eine Band zu nennen, vielleicht wären SepticFlesh eine tolle Ergänzung, um mit ihnen auf Tour zu gehen!
Pix666: Hast du einige – typisch finnische – Hobbys? Hier in Mitteleuropa sagt man, dass Eisschwimmen, Alkohol trinken, Eishockey und Sauna ein Muss für finnische Männer sind ?.
Otto: Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche speziellen finnischen Hobbys habe. Ich mag keine Kälte, aber ein Whirlpool im Winter unter dem Sternenhimmel ist vielleicht ganz gut! Im Sommer gehe ich viel angeln, sowohl mit der Fliege als auch mit dem Köder. Ich trinke nicht einmal Alkohol, also bin ich vielleicht ein bisschen langweilig 🙂
Pix666: Hast du noch andere Neuigkeiten, die du mit den Fans teilen möchtest?
Otto: Ja! Wir haben noch zwei weitere Singles vor dem Album, also bleibt dran und verfolgt unsere sozialen Medien und Spotify! Jeder neue Follower zählt und ist uns sehr willkommen! Vergesst auch nicht, unser Album zu kaufen! Vielen Dank für das Interview!
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten – Viel Glück für die Zukunft und bleibt gesund!!!
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https://www.instagram.com/depressedmodeofficial
Fotos © Depressed Mode
