Ein neues Festival erblickte im August 2024 das Licht der Welt – und das auf historischem Gelände. Das Metal Fields Festival fand auf dem Festivalgelände in Wiesen im Burgenland statt. Die Location hat eine reiche und interessante Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Musik- und Kulturszene in Österreich verbunden ist. Das Festivalgelände wurde in den 1970er Jahren gegründet und entwickelte sich schnell zu einem der bekanntesten Open-Air-Veranstaltungsorte in Österreich. Es war ursprünglich ein kleiner Veranstaltungsort, der vor allem von der alternativen Musikszene genutzt wurde. Wiesen ist bekannt für seine legendären Konzerte und Festivals, bei denen sowohl internationale Stars als auch aufstrebende Künstler aufgetreten sind. Das Jazzfest Wiesen und das Sunsplash Reggae Festival sind zwei der bekanntesten Veranstaltungen, die hier stattfanden und internationale Besucher anlockten. Aber natürlich auch im Bereich Rock und Metal fanden hier legendäre Shows statt. Ende der 90er Jahre bis um die Jahrtausendwende waren Genregrößen wie Rammstein, Slipknot, Judas Priest, Motörhead, Marilyn Manson und Co. hier auf der großen Bühne in Aktion. Das Gelände ist besonders wegen seiner naturnahen Lage beliebt. Die Festivals mit den Namen Forestglade und Two Days A Week dürften einigen noch in Erinnerung sein. Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Burgenlands bietet es eine einzigartige Atmosphäre, die von Künstlern und Besuchern gleichermaßen geschätzt wird. Das Metal Fields Festival wurde auf der kleineren 2nd Stage ausgetragen.

von Marko Jakob und Lucifera Nightmare

DUSK

Pünktlich ging es mit der ersten Band los in Wiesen – und das bei nahezu Laborbedingungen. Die Besucher konnten das Event bei bestem Festivalwetter in vollen Zügen genießen. Der Raum bzw. die Halle, in der sich die Indoor Bühne der 2nd Stage befand, war nach außen offen, ähnlich wie bei einem Flugzeughangar, man konnte das Konzert also auch bequem aus der Ferne von draußen sehen und hören. „Wir sind Dusk“ sagte die Sängerin und die cool inszenierte Show der Rockband aus Wien lockte bereits die ersten hundert Fans vor die Bühne. Dusk überzeugten mit starker Stimme und starken Songs – und auch die Bandshirts, die es am Merchstand zu kaufen gab, sahen zumindest nach unserem Geschmack richtig cool aus. Das war ein schöner und angenehmer Start in das Festivalwochenende.

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HEIDNIR

Bei der zweiten Band ging es jetzt wesentlich düsterer zur Sache. Heidnir, die Black Metal Band aus Oberösterreich hat 2022 ihr aktuelles Album ‚Jenseits des Kosmos‘ veröffentlicht. Bereits nach dem ersten Song gab es Riesenjubel für die Musiker mit der genretypischen Schminke. Der Bereich vor der Bühne war jetzt schon richtig gut besucht und die Fans begannen nun, wenn auch noch etwas zaghaft, ihre Haare im Takt zu schütteln. Es war also schon richtig was los auf der kleineren Bühne in Wiesen. Mit „Danke schön Metal Fields“ verabschiedete sich die Band beim Publikum.

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VINSTA

Die nächste Band feiert in diesem Jahr 10-jähriges Bestehen. Beim Metal Fields Festival gab es eine Besonderheit, Geigerin Klara übernahm auch die weiblichen Lyrics. „Wir sind Vinsta“ sagte Bandleader Christian. Der wunderschöne Sound der Pagan Folk Band war wahrscheinlich auch im angrenzenden Wald noch gut zu hören und die schönen Stimmen harmonierten wunderbar mit der Violine. Mit ‚Freiweitn‘ aus dem Jahr 2023 ist der ‚Alpine Metal‘ Band aus Salzburg wirklich ein tolles Album gelungen, welches in Liveatmosphäre ganz besonders gut zur Geltung kommt. Ein toller Auftritt, der den Fans reichlich Applaus entlockte.

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GROZA

Dunkel – düster – Groza. Die Band aus Deutschland lieferte eine großartige Show mit tollem Sound ab und das begeisterte Publikum feierte die bayrischen Black Metaller um Sänger und Bassist P.G. voll ab. Groza stehen kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums ‚Nadir‘. Die Show in Wiesen war wie ein Steigerungslauf fast bis hin zur Ekstase – rhythmisches Klatschen begleitete den Beginn des letzten Songs und am Schluss gab es verdient stürmischen Beifall und vereinzelt sogar Zugabe Rufe. Wer mehr von Groza sehen und hören mag, sollte sich den 12.10.2024 im Kalender ankreuzen, dann sind die Jungs beim Vienna Metal Meeting in der Arena Wien zu Gast.

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HARAKIRI FOR THE SKY

Nun war bereits der Headliner an der Reihe – und was für Einer. Mit Harakiri For The Sky stand eines der Aushängeschilder des österreichischen Post-Black Metal auf der Bühne des Metal Fields Festivals. Für die Band aus Salzburg und Wien gab es in der Vergangenheit schon mehr als beachtliche Chartserfolge, sowie Metal Hammer- und Amadeus Award Nominierungen. Auf ihrer musikalischen Weltreise in diesem Jahr machten die Musiker glücklicherweise auch einen Zwischenstopp im Burgenland und lieferten hier eine mitreißende Show ab. Sänger J.J. war wie so oft bei den Liveshows komplett in die Musik und Texte vertieft und sang hin und wieder auch auf den Knien. Nun machten sich auch die ersten Crowdsurfer auf den Weg Richtung Bühne – und immer wieder kreisten die Musiker mit ihren langen Haaren. Eine wirklich tolle Show, die den Fans mit Sicherheit noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird.

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PAIN IS

Auch der zweite Festivaltag bot Traumwetter. Unser Start in den Festivaltag begann mit einem ungewohnten Farbtupfer, nämlich dem roten Hemd von Pain Is Sänger Jerome, der seine Metalband bereits vor über 20 Jahren gründete. Der sympathische Frontmann verstand es spielerisch, das Publikum mitzureissen. „Das ist ein neuer Song – ich will euch schreien hören“ rief er von der Bühne. Die Stimmung war top – sogar bis hin zu einem Mini Moshpit, bei dem die Teilnehmer allerdings Bier verschütteten – Leute das darf nicht passieren ? „Seid ihr bereit für mehr? Wir haben noch zwei Songs“ … und weiter ging die flotte ‚Pain Core‘ Party. „Ich will nochmal etwas Bewegung sehen, meine Freunde“ und so gab es Spaß und ein begeistertes Publikum vom ersten bis zum letzten Song.

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CANNONBALL RIDE

Auch bei der nächsten Band war ordentlich Bewegung auf und vor der Bühne. „Wir sind Cannonball Ride“. Die Alternative Metal Band ist seit bereits 15 Jahren aktiv und hat in diesem Jahr die neue Single ‚In The Blink Of An Eye‘ veröffentlicht. Bereits vor zehn Jahren konnten die Jungs sogar schon etwas Chartsluft schnuppern und stieg mit dem 2014er Album ‚Emerge & See‘ in die heimischen Top50 ein. Die Songs der Oberösterreicher hatten ordentlich Energie und Tempo und die Fans hatten dabei wieder ausreichend Gelegenheit, ihre Köpfe kreisen zu lassen.

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THEOTOXIN

Weiter ging es mit einheimischem Black Metal. Auch Theotoxin lieferten eine tolle und intensive Black Metal Show ab und kassierten dafür viel Jubel. Die 2016 in Wien gegründete Band nutzte als optische Untermalung ihrer Songs nur spärliche blaue und rote Beleuchtung und so entstand eine schaurig schöne Atmosphäre. Zwischenzeitlich war es auch mal fast komplett finster und man konnte nur noch die Umrisse der Musiker erkennen. Auch draußen kehrte während der Show die Dunkelheit ein, die Sonne hatte nun Feierabend, aber auch abends ließ es sich auf dem Festivalgelände bestens aushalten, vor allem, wenn man so tolle Musik um die Ohren bekommt.

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MISERY INDEX

Mit über 15 Minuten Verzögerung betrat dann die nächste Band die Bühne. „Hallo Österreich, wir sind Misery Index aus den USA“. Die Jungs haben gerade eine ganze Reihe an Festivals in Europa gespielt, am Tag vor ihrem Auftritt beim Metal Fields waren sie zum Beispiel beim großen Alcatraz Hard Rock & Metal Festival in Belgien. Hier und heute das Ganze nun im kleineren, intimeren Rahmen und trotzdem ging richtig die Post ab. Die Death Metal Band aus Baltimore wurde vor über 20 Jahren gegründet und hat 2022 das aktuelle Album ‚Complete Control‘ veröffentlicht. In Wiesen hatten sie zumindest das Publikum voll unter Kontrolle, auch wenn die Technik ein bisschen streikte – so war die intensive Show nach etwa 35 Minuten schon wieder vorbei.

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ROTTING CHRIST

Weiter ging es mit dem Co-Headliner, der griechischen Legende Rotting Christ. Die Band lockte nun fast alle Festivalbesucher vor die Bühne. Aber auch von draußen bot sich weiterhin ein schöner Blick zur Bühne – ja die Location ist einfach wunderbar und die Temperaturen waren auch kurz vor 23 Uhr noch bei 23 Grad. Rhythmisches Klatschen ertönte, als die Band im Nebel und blutrotem Licht den nächsten Song anstimmte. „Wir haben ein neues Album rausgebracht und wollen gern einen brandneuen Song für euch spielen“ sagte Sänger Sakis. Mit ‚Pro Xristou‘ ging es für Rotting Christ übrigens im Juni in die österreichischen Top10. Die Stimmung war einfach überwältigend. „Und jetzt spielen wir ein paar alte Songs für euch“ … weiter ging es mit ‚King Of A Stellar War‘, einem Klassiker aus dem Jahr 1996. Das Publikum feierte seine Metal Helden, egal ob ein Klassiker oder ein brandneues Stück erklang. Das war groß!

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BELPHEGOR

Kurz nach Mitternacht wurde es dann so richtig finster – wie gebannt standen die Fans bei der grandiosen Show von Belphegor vor der Bühne. Die österreichische Black/Death Metal Band um Sänger Helmuth Lehner hatte die Bühne wie immer cool dekoriert. Der starke Sound ließ fast das Blut in den Adern gefrieren und die Fans in Ekstase ihre Häupter schütteln. Mit Belphegor hat der Veranstalter eine österreische Metallegende ins Burgenland geholt. Millionenfach geklickte Videoclips, 600.000 Facebook Follower und ein Sprung in die Top10 der Albumcharts mit ‚Devils‘ vor fast genau zwei Jahren sprechen eine deutliche Sprache, mit welchem Kaliber wir es hier zu tun hatten. Die Band setzte mit ihrem atemberaubenden Auftritt einen genialen Schlusspunkt unter die Premiere des Metal Fields Festivals 2024.

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Fazit: Das Metal Fields Festival hat komplett überzeugt – besucherfreundlich und mitten in der Natur. Die Camping- und Parkplätze waren gut und schnell erreichbar. Die Kombination aus Indoor- und Outdoorbereich macht das Festival somit quasi ‘wetterfest’. Die Bandauswahl ist immer Geschmacksache, genau wie Essen und Trinken. Es gab von Allem ausreichend zu normalen Preisen. Sogar Eis und Kuchen war neben den üblichen Speisen erhältlich. Im Außenbereich gab es überdurchschnittlich viele, gemütlich gelegene Sitzplätze. Erzählt einfach euren Freunden vom Event, vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal – wir würden uns freuen.