QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Giu Mastrogiacomo (Kissin‘ Black) – Mai 2020
von Marko Jakob
Pix 666: Hallo, als allererstes die Frage, wie geht es dir – bist du fit und gesund?
Giu: Buongiorno ? Ich bin bei bester Gesundheit und wohlauf. Hoffentlich Du und alle Leser ebenfalls!
Pix 666: Ihr habt 2019 etwa 30 Konzerte gespielt und wart u.a. mit Schattenmann zusammen unterwegs. Wie sahen die Pläne für 2020 aus, was musstet ihr alles verschieben oder absagen und wie ungeduldig ist man als Musiker, dass es endlich wieder raus auf die Bühne geht?
Giu: Wir mussten zwangsläufig unsere kleine CH-Tour unterbrechen und unsere Pläne, intensiv für die Recording-Session zu proben, auf Eis legen. Wir hoffen natürlich, dass die geplanten Shows im Herbst und nächstes Jahr stattfinden werden.
Pix 666: Euer letztes Album ‚Dresscode:Black‘ bekam ziemlich gute Kritiken und Vergleiche mit großen bekannten Bands wurden angestellt. Sind Kissin‘ Black bereit für den nächsten Schritt – ist das Nachfolgealbum bereits in Arbeit?
Giu: Wir sind bereit! Proben sind gerade noch ein Hindernis. Sonst ist ein Album bereits komplett fertig – wir warten nur auf den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung. Ansonsten hat uns die Coronazeit irgendwie die Möglichkeit geschenkt, bereits mitten in der Produktion fürs nächste Album zu stehen.
Pix 666: Habt ihr als Band eine Streaming Session geplant oder ist das für eine Band mit sechs Musikern zu schwierig zu organisieren und umzusetzen?
Giu: Wir haben nichts dergleichen geplant. Einerseits wie du sagst, zu sechst schwierig und andererseits muss ich gestehen, dass sowas nicht wirklich meine Welt ist. Ich nutze die Zeit lieber kreativ oder schlicht mit der Familie.
Pix 666: Wie haltet ihr aktuell bandintern Kontakt, welche Möglichkeiten und Medien nutzt ihr da bevorzugt?
Giu: Wir telefonieren und schicken uns Nachrichten. Songideen und natürlich auch Privates.
Pix 666: Aktuell gibt es ja Deutschlandweit eine Maskenpflicht für z.B. Busfahren und Einkaufen. Wie ist die Situation diesbezüglich in der Schweiz und wie gehen die Menschen bei euch mit alldem um?
Giu: Die Schweiz ist im Umgang mit Covid insgesamt lockerer und deutlich weniger restriktiv in den Massnahmen. Im Alltag herrscht keine Maskenpflicht (freiwillig). Ich denke, das macht die Situation schon erträglicher.
Pix 666: Glaubst du, dass sich in Europa das Tragen von Schutzmasken durchsetzen wird, auch nach der Corona-Krise, oder werden die Leute froh sein, wenn sie diese ‚Dinger‘ wieder los sind?
Giu: Das kann ich mir nicht vorstellen und das will ich auch nicht. Vielleicht mag das falsch von mir sein, doch ich empfinde das als arg befremdlich.
Pix 666: Gibt es in der Schweiz auch den Begriff ‚Hamsterkäufer‘? In Deutschland haben sich angeblich einige einen Vorrat an Toilettenpapier für die nächsten 50 Jahre angelegt. Bei welchen Artikeln oder Produkten würdest du, wenn überhaupt, am ehesten zum ‚Hamsterkäufer‘ werden?
Giu: Den gibt es. Das „Schiissipapier“, wie wir es nennen, ist auch hier zu einem Statussymbol verkommen. Meine Hamsterkäufe wären wohl Zigaretten und Haarpflegeprodukte…
Pix 666: Welche Dinge – außer Musik – gehören zu deinen Hobbies – sind da in den letzten Wochen vielleicht sogar einige neue hinzugekommen?
Giu: Gar keine. Ich habe mir schlicht wieder mehr Zeit für mich und meine Liebsten genommen und geniesse sie noch immer. Songs geschrieben und viel gelesen und ein wenig in die Natur gegangen.
Pix 666: Denkst du, gegen Ende des Jahres wird es wieder Konzerte geben, zumindest im kleinen Rahmen?
Giu: Unbedingt! Die Politik und die Wirtschaft können die Kultur nicht ewig ignorieren. Alle, und damit meine ich wirklich alle, werden noch schnell merken, dass ohne Musik/Film/Theater etc. ihre Leben sehr wertlos verkommen.
Pix 666: Hast du sonst noch was auf dem Herzen, was du deinen Fans mit auf den Weg geben möchtest?
Giu: Leute, unterstützt solche Magazine und die Bands mit z.B. Merchkauf und ihnen auf den sozialen Medien folgen. Nutzt die Zeit. Tragt Sorge zueinander und verliert nicht euren Humor und nie den Mut. Und wenn ihr mal an einem Tag nicht mehr wisst wie, traut euch einen kurzen Blick Richtung meinem Heimatland Italien zu richten und ihr werdet merken, uns geht’s gut.
Pix 666: Vielen Dank für die interessanten Einblicke in dein Leben und das deiner Band – Bleib gesund!
Giu: Wir danken Dir dafür, Bands in solchen Zeiten mal anders zu interviewen.
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photos © by Kissin’ Black