von Marko Jakob
Pix666: Hallo Alex, danke, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interview genommen hast.
Deine Band Then Comes Silence gibt es jetzt seit fast 8 Jahren und in diesem Jahr erscheint schon euer fünftes Album. Woher nehmt ihr innerhalb so kurzer Zeit so viele Ideen für neue Songs?
Alex: Die Zeiten, in denen wir leben, sind intensiver als vor zehn Jahren. Dinge, die man noch vor ein paar Jahren nicht geglaubt hätte, sind plötzlich maßgebendes Verhalten. Zum Beispiel beginnen wir hier oben in Schweden eine Akzeptanz des Rechtsextremismus zu erleben. Es gibt Führungspersönlichkeiten mit einer Haltung, die so ziemlich alles außerhalb des moralischen und ethischen Kompasses zulässt – solange es zu ihren Gunsten ist. Es ist nicht schwer, Ideen für neue Songs zu bekommen. Die Welt wirft uns praktisch dunkle Dinge an den Kopf. Wir müssen nur mit offenem Mund dastehen und schlucken. Aber das heißt, wir singen keine politischen Lieder auf traditionelle Weise. Ich meine, die Dinge, die um uns herum geschehen, beeinflussen meinen Kopf auf verschiedene Art. Es bringt uns von Zeit zu Zeit zu Fall, und manchmal gibt es uns sogar Hoffnung. Das ist es wert, darüber zu singen.
Pix 666: Was unterscheidet ‚Machine‘ von den Vorgängeralben?
Alex: Der Sound, die Texte und die Melodien sind diesmal kälter. Wir haben zwei neue Bandmitglieder, Hugo und Mattias, und es ist deren Debüt.
Pix666: Welche Bedeutung hat für euch das Album Cover mit der Maske und den auffallend leuchtenden Augen?
Alex: Ich wollte keine neuen Songs schreiben, wie ich es bei unserem vorherigen Album ‘BLOOD’ getan habe. Um eine neue Perspektive zu bekommen, musste ich irgendwie jemand anderes werden. Ich musste einen anderen Blickwinkel finden. Wir alle setzen Masken auf, wenn wir das Gefühl haben, dass wir das brauchen – in der Familie, bei der Arbeit und mit Fremden. Ich setzte die Maske auf und die Band wurde zu einer ‘Maschine’, um die Arbeit für das neue Album zu erledigen. Deshalb heißt es ‘MACHINE’ und hat eine Maske auf dem Cover.
Pix666: Die erste Single ‚We Lose The Night‘ vom kommenden Album schaffte es bis auf Platz 2 der deutschen Alternative Charts. Sind für dich Chartsplatzierungen wichtig – so eine Art Bestätigung für die gute Arbeit, die ihr leistet – oder ist das eher eine nette Randerscheinung?
Alex: Ja, natürlich. Jetzt wichtiger denn je. Die alte Schule der Fernseh- und Radiocharts, in der Künstler wie Turbonegro, Pulp, Editors und The Knife auf derselben Seite stehen konnten, wie Madonna, Michael Jackson, Elton John, Bowie und Beyonce, ist vorbei. Es ist wirklich schwierig, ein größeres Publikum zu erreichen. Die “Allesfresser”-Zuhörer bekommen keine großen Nummern wie Whispering Sons oder She Past Away zu hören… oder uns. Vielleicht teilen sie nicht die gleiche Begeisterung und wühlen nach neuer Musik, wie viele von uns es tun – aber man wird verdrängt, wenn es keine öffentlichen Charts und kein Forum mit gemischter Musik gibt.
Pix666: In diesem Jahr spielt ihr beim M’era Luna Festival – eines der größten seiner Art in Deutschland. Auch beim Wave Gotik Treffen seid ihr schon aufgetreten! Bist du eher jemand, der die großen Festivals mag, weil du dort mehr Menschen mit deiner Musik erreichen kannst – oder magst du eher die Konzerte in kleinen Clubs, bei denen fast ausschließlich Then Comes Silence Fans anwesend sind?
Alex: Wir mögen beide Erfahrungen gleichermaßen. Ein kleiner und heißer Club ist genauso schön wie eine große Bühne mit mehr Möglichkeiten.
Pix666: Habt ihr zusätzlich zu den schon bekanntgegebenen Konzertterminen auch eine eigene Headliner Tour mit ‚Machine‘ geplant – oder ist das noch ein Geheimnis?
Alex: In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 wird es weitere Shows geben. Nach der Veröffentlichung gibt es Festivals und vor dem Sommer einige wenige Shows in Schweden und Dänemark. Haltet einfach die Augen offen.
Pix666 bedankt sich für das kurze Interview und wünscht dir und deiner Band ein erfolgreiches Jahr 2020
Facebook: https://www.facebook.com/thencomessilence/
Then Comes Silence @ Amazon
On Tour:
11.03.2020 Stockholm
17.04.2020 Aarhus
18.04.2020 Odense
01.05.2020 Copenhagen
25.04.2020 Black Spring Festival 2020
25.06.2020 Subkultfestivalen 2020
08.08.2020 M’era Luna Festival 2020
28.08.2020 Prague Gothic Treffen
29.09.2020 Post Punk Strikes Back Again 4 Porto
23.10.2020 DarkMad 2020