von Marko Jakob
Pix666: Hallo Jan. Danke, dass du Zeit für ein kurzes Interview hast. Ich hoffe es geht dir gut?
Jan: Mir geht’s gut soweit und ich hoffe Dir/Euch auch.
Pix666: Ja, hier ist auch alles soweit ok. Erzähle doch bitte den Lesern kurz, was dich zur Musik geführt hat und welche musikalischen Vorbilder du hast.
Jan: Mein Vater war früher auch Drummer in einer Band und somit war der Grundstein für mich schon früh gelegt. Meine Eltern hatten mich schon im Säuglingsalter mit Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Pink Floyd, Cream etc. zugeballert. Da ich einen grossen Teil meiner Kindheit in Finnland verbracht habe und das Land ja einen Hang zum Metal und Rock hat, entdeckte ich schnell Bands wie Kiss, Iron Maiden, AC/DC, Dio für mich.
Meine anfängliche Teenagerzeit verbrachte ich in Amerika und das war eine musikalische Offenbarung für mich. Dort hatte ich auch meine allererste Band, da waren wir gerade mal 12 Jahre alt. Bands,die mich in dieser Zeit geprägt hatten waren: Mötley Crüe, Jane´s Addiction, Soundgarden, Guns ´n Roses, The Cult, Red Hot Chili Peppers, Ministry uvm.
Pix666: Wo hast du denn die Jungs von Into My Vault kennengelernt und wer hatte die Idee, die Band zu gründen?
Jan: Jan Wölke, der Gitarrist von Into My Vault hatte mal bei meiner alten Band ausgeholfen und ein paar Gigs mit uns gespielt. Wir beide kamen sehr gut klar und er erzählte mir von einem Projekt, wo es ein paar Songideen gab und so trafen wir uns immer mal wieder, um einfach ein bisschen zu jammen. Das funktionierte dann aber so gut, dass wir irgendwann beschlossen,daraus eine Band zu machen. Das coole für mich war, dass es kein Konzept gab und wir einfach drauf losgespielt haben. Die musikalische Ausrichtung hat sich auf Grund unserer Persönlichkeiten einfach so ergeben. Jeder in der Band hat einen einzigartigen Einfluss auf die Musik.
Pix666: Eure Band gibt es jetzt seit etwas mehr als 3 Jahren – als ich euren ersten Song ‚Sacred Place‘ gehört habe, hätte ich nicht gedacht, dass ihr eine deutsche Band seid – der Sound klang einfach richtig fett und ‚international‘. Wen habt ihr denn alles mit im Team?
Jan: Oh, Danke sehr! Wir arbeiten eng mit Peter Keller und Tillman Ilse von den Chefrock Studios in Hamburg zusammen. Das sind wirklich die besten und kompetentesten Leute, die ich mir für Into my Vault vorstellen kann. Ich stehe ja sehr auf einen organischen Sound, vor allem bei den Drums. Oft sind diese ja immer gegated und getriggert ohne Ende ,wodurch es zwar mächtig, aber auch irgendwie sehr künstlich klingt. Bei den Aufnahmen in den Chefrock Studios hört man jede Ghostnote auf der Snare und das macht mich sehr glücklich. Den Song Sacred Place hatte Sylvia Massy gemischt, die unter Anderem mit Tool, System of a Down, Turbonegro etc. gearbeitet hat. Sie kam extra in das Chefrock Studio und das war einfach unglaublich. Sie ist eine verdammte Produzenten-Legende und da saß sie dann plötzlich und man dachte sich: Geil!
Pix666: Was waren denn bisher die coolsten Erlebnisse mit Into My Vault?
Jan: Wie schon oben erwähnt, gehört das glorreiche Erscheinen von Sylvia Massy definitiv zu den coolsten Erlebnissen. Aber auch die entspannten Aufnahmen zum Album und die Touren mit Seether und Theory of a Deadman gehören unbedingt dazu.
Pix666: In eurem Video ‚What you feel‘ habt ihr euch ja ziemlich extravagant verkleidet. Wer hatte die Idee zu diesem ‚Spektakel‘ und wie lange habt ihr für den Dreh gebraucht? Gab es irgendwelche lustigen Pannen beim Filmen, die du uns verraten solltest und woher stammen eigentlich die Namen ‚Helmut‘, ‚Ziege‘ und ‚Eduardo‘?
Jan: Jan Wölke (Gitarrist) hat das Drehbuch geschrieben und wir hatten alle sofort bock drauf das umzusetzen. Der Dreh hatte drei Tage gedauert und wir hatten wirklich eine Menge Spass. Bei der Barszene war es unmöglich nüchtern zu bleiben, da wir die Szenen natürlich mehrmals gedreht haben und man darauf achten musste, dass bei jeder Szene ein neues Bier am Start ist, damit man beim Schnitt keine Continuity-Fehler hat. Somit ist die letzte Szene im Video so gut wie nichts gestellt – haha. Helmut, Ziege und Eduardo sind einfach die passendsten Namen für die Charaktere und sie sind uns einfach so zugeflogen.
Pix666: Hin und wieder erzählen mir Bekannte, die eure Videos kennen, sie können euer Album nicht finden. Ihr habt noch keins, oder?
Jan: Wir können es auch nicht finden – aber bald! Wir haben 19 Songs aufgenommen und sie werden jetzt gerade in diesem Moment gemischt und das Album wird einfach nur supercool.
Pix666: Seid ihr gerade dabei, weitere Songs zu schreiben – habt ihr vielleicht das verrückte Corona Jahr speziell und ausgiebig dazu genutzt?
Jan: Am liebsten schreiben wir Songs zusammen in einem Raum, da so in Echtzeit unerwartete Dinge entstehen können, auf die man alleine so gar nicht gekommen wäre. Aber natürlich nutzt man diese verrückte Zeit auch, um Ideen zu sammeln und neue Pläne zu schmieden.
Pix666: Kannst du dich noch an euren letzten Liveauftritt erinnern und wie sehr vermisst du die Bühne?
Jan: Klar kann ich mich noch an unseren letzten Auftritt erinnern, als wäre es gestern gewesen. Ich vermisse das Livespielen schon sehr. Mein ganzes Leben hat sich immer um die Musik gedreht und auf einmal hängt man da und kann nichts machen.
Pix666: Du bist ja seit einer Weile auch Drummer bei Hell Boulevard. Ihr habt ein Album rausgebracht und wart bereit für die ‚Not Sorry‘ Tour. Wie sehr nervt das als Musiker, wenn die Koffer schon gepackt sind, und es geht nicht los?
Jan: Das war irgendwie traurig, fand ich. Wir sind super gerne auf Tour und haben immer eine phantastische Zeit zusammen. Und natürlich will man, insbesondere mit einer neuen Platte, touren ohne Ende. Es ist jetzt halt alles im Pause Modus was das touren angeht und irgendwann in naher Zukunft drückt man wieder auf PLAY und es geht endlich weiter.
Pix666: Man könnte ja dann fast denken, Hell Boulevard werden 2022, wenn die Tour nachgeholt wird, schon das nächste Album fertig haben. Wird es die Tour mit zwei Alben geben oder wird da jetzt einfach abgewartet, was neue Songs angeht?
Jan: Neue Songideen gibt es mehr als genug, aber jetzt überstehen wir erstmal diese Zeit und Hauptsache wir können wieder live spielen. Ob mit 5 Platten oder Einer, sehen wir dann 🙂
Pix666: Als Musiker beschäftigt man sich mit Sicherheit die meiste Zeit mit Musik – aber was machst du sonst in der Freizeit so, wenn du mal auf andere Gedanken kommen willst – gibt es interessante Hobbies, die du betreibst? ?
Jan: Ich bin gerne viel in der Natur unterwegs, das bringt mich immer runter. Ich höre auch keine Musik dabei, sondern lasse die Geräusche der Natur auf mich wirken. Ansonsten mache ich halt alles, was mir so in den Sinn kommt. Da variieren die Hobbies ständig.
Pix666: Ich habe gelesen, dass du Finnisch kannst – da bin ich neugierig geworden und würde gerne wissen, wie es dazu kommt, dass du so eine schwierige Sprache erlernt hast?
Jan: Da ich halber Finne bin, hatte ich einen kleinen Vorteil bei der Erlernung der Sprache. Ich habe dort auch länger gelebt und somit lief das dann von selbst. Als ich dann mit meiner Mutter nach Deutschland zurückgekehrt bin, musste ich die Deutsche Sprache wieder auffrischen. Ich hatte einen ziemlich harten finnischen Akzent 🙂
Pix666: Möchtest du den Fans noch was Spezielles mit auf den Weg geben?
Jan: Haltet durch.. Wir werden uns alle bald wiedersehen und so richtig derbe abrocken!
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten. Bleib gesund – hoffentlich klappt es bald Liveauftritten für deine Bands – dann sehen wir uns.
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