QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Marc Ziegler (Seelennacht) April 2019


von Marko Jakob


Pix666: Hallo Marc, im Dezember 2018 ist euer aktuelles Album ‚Gedankenrelikt‘ erschienen. Wie läuft bei euch die Produktion und die Arbeit an einem Album ab und wie zufrieden bist du mit diesem Werk?

Marc: Ich denke, das neue Album “Gedankenrelikt” ist wieder eine Weiterentwicklung der Vorgänger, ohne dabei den eingeschlagenen Pfad zu sehr zu verlassen. Das Album knüpft da an, wo das letzte aufgehört hat, setzt aber auch einige neue Akzente und bietet auch Unerwartetes. Die Fans haben das Album sehr gut aufgenommen, was mich sehr freut und auch ich bin mit dem Werk zufrieden. Mir ist immer besonders wichtig, genügend Facetten zu zeigen, die aber trotzdem wie aus einem Guss sind. Ich denke, ich habe das auf dem neuen Album gut hinbekommen.

Dennoch freue ich mich nun demnächst mit der Produktion des nächsten Albums beginnen zu können, denn ich habe mittlerweile wieder viele, viele Ideen, mit denen ich Seelennacht auf eine neue Stufe bringen möchte. Für einen Künstler ist das alte Album quasi gedanklich einfach noch viel älter, da er es ja über lange Zeit hin entwickelt hat. Daher habe ich im Kopf schon wieder ganz andere Impulse für die Zukunft. Wir werden sehen, wie es sich entwickeln wird und auch für mich ist diese Reise sehr spannend. Im Produktionsprozess schreibe ich als erstes die Instrumentale und dabei entsteht parallel auch schon die Gesangsmelodie, die dann Stück für Stück mit den Songtexten gefüllt wird. Am Songtext wird wie auch an den Sounds und der Komposition lange geschraubt und vieles wird wieder abgeändert und optimiert bis es letzten Endes passt. So habe ich nach einigen Monaten die ersten vorzeigbaren Betaversionen der Lieder.

Dann geht es langsam an die Feinarbeit. Der Mix wird besser, die Struktur und Feinheiten immer finaler und eindeutiger, bis dann am Ende der Gesang noch final aufgenommen wird. Dann mache ich eigentlich nur noch letzte Optimierungen am Gesamtmix, da man immer nochmal viel auf den finalen Gesang anpassen muss. Diese letzte Phase ist immer die anstrengendste, vor allem auch, weil ich weiß: für die Version des Songs, für die ich mich entscheide – diese wird dann so bleiben und wird auch nicht mehr verändert und die Leute bekommen genau diese zu hören. Das Album geht dann noch ins Mastering und wird schließlich auf CD gepresst bzw. erscheint als Download. Natürlich sind weitere Schritte wie Fotoshootings, Musikvideodrehs, Erstellung von Merchandise und die Werbung genauso wichtig.


Pix666: Anfang März habt ihr in Koblenz euer Album live präsentiert. Wie ist der Auftritt gelaufen und welche Erwartungen habt ihr an die kommenden Auftritte, vor allem an die in Frankreich und Österreich – und natürlich an- vermutlich das Highlight des Jahres – den Aufritt beim Amphi Festival in Köln?

Marc: Koblenz war ein sehr schöner Start in die neue Konzert-Saison. Die Druckluftkammer ist ein kleiner Club mit Gewölbekeller. Entsprechend intim war auch das Konzert. Jedoch war der Keller sehr gut gefüllt und wir waren zufrieden. Es war für uns eine große Freude gerade auch mal wieder in Rheinland-Pfalz zu spielen, wo wir eher selten hinkommen.

Die kommenden Auftritte werden wohl größer ausfallen, gerade auch die im Osten des Landes (13.04. Erfurt, 03.05. Dresden und 10.06. auf dem WGT) sowie der Auftritt zusammen mit Frozen Plasma am 30.04. in Hannover. Frankreich ist ein Experiment, wir sind gespannt. Wir freuen uns dort auch auf die Landschaft und weil es mal was ganz anderes ist. Ähnlich verhält es sich mit Österreich. Dort ist es eine Art Après-Ski-Bar, in die wir eingeladen wurden und wir sind einfach mal gespannt was uns erwarten wird. Absolut, das Amphi Festival ist die Krönung des Jahres. Wir fühlen uns sehr geehrt ein Teil dieses großartigen Festivals zu sein und werden jede Sekunde genießen. Zusätzlich ist es ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte.


Pix666: Du bist jetzt schon seit einigen Jahren im Musikgeschäft unterwegs. Bist du vor Liveauftritten noch nervös und wie bereitest du dich auf Konzerte vor, hast du da spezielle Rituale?

Marc: Man ist immer leicht nervös. Bei mir geht es allerdings. Man ist es einfach schon gewohnt. Kleinere Konzerte sind hierbei eigentlich gar kein Thema mehr. So große wie das Amphi machen aber natürlich schon etwas nervöser, aber das gehört ja auch ein bisschen dazu. Wir genießen es jedenfalls jedes Mal auf der Bühne zu stehen und die Musik präsentieren zu dürfen. Jedes Konzert muss immer akribisch vorbereitet sein. Vom Proben der Songs mal abgesehen, brauchen wir immer einen ganzen Tag vor dem Konzert um alles zu packen und zu überprüfen. Ich habe hierfür sogar Checklisten angefertigt. Vor dem Konzert trinken wir immer etwas, genauso wie danach. Das gehört für uns einfach dazu und heizt auch die Stimmung etwas auf.


Pix666: Danke für das kurze Interview und viel Spaß bei den kommenden Auftritten.

Marc: Da sage ich ein Dankeschön und auch ein danke für das Interview und die Fragen.