QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Oli Wonka (Mutant Reavers)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Oli. Die wichtigste Frage gleich zu Beginn. Geht es dir gut und bist du gesund?

Oli: Moin! Bei mir ist alles bestens. Liegt sicher an der frischen Seeluft und unserem Spacebräu.


Pix666: In wenigen Tagen erscheint euer Album ‚Monster Punk‘. Könnte man den Titel ‚Monster Punk‘ auch grob als eine musikalische Schublade bezeichnen, in die eure Musik passt – oder wie würdest du den Lesern, die die Mutant Reavers noch nicht kennen, eure Art von Musik beschreiben?

Oli: Definitiv! Insgesamt benutzen wir aber auch den Oberbegriff „Horrorpunk“, um klar zu machen in welche Richtung es grob geht. Persönlich war mir wichtig, dass wir keine Horrorpunk typischen „Whooo“-Männerchöre in unseren Liedern haben, auch wenn sich sicher einige Lieder von uns gut dafür eignen würden. Wir experimentieren gerne und haben auf der neuen Platte auch ein paar eher ungewöhnliche Lieder, wie z.B. Bonfire oder Medusa Twist.


Pix666: Ich habe gehört, ihr hattet ein cooles Release-Event geplant. Sowas kann man ja schlecht verschieben. Habt ihr eine Alternative dazu gefunden?

Oli: Wir wollten endlich wieder in unserem Kieler Lieblingsclub der Schaubude aufspielen. Dafür hatten wir schon unsere Hamburger Punkrock Kumpel von „The Haermorrhoids“ eingeladen. Merkwürdiger Name, aber abgefahrene Musik. Alternativ werden wir am Samstag (23.05.2020) einen kleinen Livestream in den Orbit senden. Dieser ist dann vom Pferdekopfnebel bis zur Erde empfangbar. Ein paar Lieder und ein bisschen über das Album reden.


Pix666: Ihr habt vor kurzem auch einen neuen Videoclip veröffentlicht. Wie, wann und wo habt ihr das denn gemacht, das ist ja aktuell auch nicht so einfach zu realisieren?

Oli: Wir hatten Glück, da die Dreharbeiten direkt an dem Wochenende vor dem „Lockdown“ waren. Wir haben das Team bewusst klein gehalten und anstatt an zwei Tagen haben wir alles an nur einem Tag gedreht. Die Performance wurde dabei in unserem Proberaum in Kiel gedreht und der Außendreh fand in der Nähe von Kiel in einer mysteriösen Location statt. Das war alles sehr DIY. Dazu ein paar Freunde, die helfen, und ein paar gute Ideen. Muss nicht immer teuer sein.


Pix666: Musstet ihr denn noch weitere Konzerte absagen oder verschieben? Wann finden eure nächsten Konzerte mit Publikum statt, und glaubst du, dass diese Termine eingehalten werden können?

Oli: Direkt absagen mussten wir, bis auf den Release Gig, zum Glück nichts, aber wir hätten gerne noch mehr Konzerte gespielt zum Erscheinen der Platte. Es ist ja dann doch eher so, dass die Leute sich die Platte nach einem coolen Live Konzert kaufen. Im Oktober wollten wir eine kleine Halloween Tour starten. Diese liegt erst einmal auf Eis. Gerade die kleinen Clubs haben es jetzt schwer und werden wahrscheinlich erst sehr spät die vorgeschriebene Hygienevorschriften umsetzen können und Kämpfen um’s Überleben. Wenn ihr es euch leisten könnt, versucht was zu spenden. Ansonsten beobachten wir weiter die Lage und werden dann entscheiden ob wir bald wieder Live spielen können oder wollen.


Pix666: Wie ist die Stimmung momentan in Kiel? Glaubst du, dass diese Krise das Verhalten der Menschheit in der Zukunft verändern wird?

Oli: Die momentane Lage ist natürlich sehr ungewiss, aber ich würde sagen, in Kiel herrscht eine positive Grundstimmung. Jeden Tag um 19 Uhr wird hier in der Straße gemeinsam musiziert und jeder darf etwas vortragen. Da merkt man schon den Zusammenhalt untereinander.



Pix666: Wie hältst du Kontakt zu den Bandkollegen, zu Fans und auch zu Freunden und Familie?

Oli: Mit der Band haben wir zwei Whatsapp-Gruppen. Die eine für Offizielle Angelegenheiten und Planungen und die andere einfach zum Quatsch sabbeln. Viel wird auch über Discord kommuniziert oder über das altmodische Erdentelefon.


Pix666: Welche Dinge vermisst du im Moment am meisten?

Oli: Konzerte und sich am Wochenende mit seinen Freunden zu treffen. Vor allem aber auch, sich mit seinen Freunden am Wochenende auf einem Festival zu treffen.


Pix666: Bist du oder jemand aus der Band ein ‚Hamsterkäufer‘ oder anders gefragt, von welchen Dingen habt ihr am liebsten immer einen großen Vorrat?

Oli: Wir sind alle keine Hamsterkäufer. Das einzige was auf unserem Raumschiff in großen Mengen vorhanden sein muss, ist Spacebräu. Denn Spacebräu ist jetzt plutoniumfrei und auch für Menschen verträglich(er).


Pix666: Hast du weitere Neuigkeiten über die Mutant Reavers, die du den Fans mitteilen möchtest?

Oli: Monster Punk auf Vinyl! Die ist grün! Unser erstes ganzes Album. Fantastisch! Außerdem planen wir weitere Musikvideos für das Album, neue Folgen von unserer Hörspielserie (Checkt die ersten 3 Folgen aus) und natürlich wollen wir im Januar 2021 mit der fünften Ausgabe von unserem eigenen Horrorpunk Festival „New Year’s Horror“ zurüc kehren. Vielleicht gibt es bald auch endlich mal ein Schmink-Tutorial und ne eigene Serie auf Netflix.


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Einblicke dein gegenwärtiges Leben – Bleiben Sie gesund!

Oli: Danke für das Interview. Ich hoffe wir sehen uns alle ganz bald auf Festivals und Konzerten wieder. Lasst die Finger von Spacecrack!


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www.horrorpunkkiel.de

Fotos © Marlena Wels
Cover-Artwork ©Kevin Saunders