Quickie der Woche: Das Kurzinterview mit Rod Usher (The Other) März 2019
Pix 666: Hi Rod. Anfang des Jahres wurde euer Konzert in Bielefeld für Kanal 21 TV mitgeschnitten und wird auch Ende März komplett im Internet zu sehen sein. Wie kam es zu diesem Mitschnitt und habt ihr euch auf dieses Konzert anders oder speziell vorbereitet?
Rod: Wir waren schon lange mit Kanal21 in Kontakt, da Die Interesse an uns hatten und dazu ein Super-Konzept. Du spielst einen Gig, der wird für 4 Mio. Haushalte in NRW auf NRWision übertragen, alles kann online gezeigt werden und du bekommst das Material. So haben wir für kein Eigenbudget einen hochwertigen Live-Mitschnitt und schauen mal, was wir damit tun.
Allein für die exklusive Situation, mit 100 beinharten Fans, hat es sich gelohnt. Es war wie eine Party unter Freunden und wir waren noch mehr motiviert als sonst eh schon. Geprobt haben wir natürlich viel, da das Set auch ultralang war und, weil wir außerdem noch einen Wechsel am Bass 2 Wochen vorher hatten. Unser alter Bassist „Scarecrow“ Aaron Torn ist aktuell wieder am Bass, „Clown“ Chris Cranium ist augeschieden.
Pix 666: Bei euren Liveauftritten fallt ihr als Band durch die ausgefallenen Outfits besonders auf. Welchen Stellenwert hat diese visuelle Seite für dich als Musiker und denkst du, dass diese optische Komponente zum Erfolg von The Other mit beigetragen hat?
Rod: Ja, das Outfit ermöglicht uns, Charaktere zu kreieren, Geschichten um die Charaktere zu schreiben, Comics zu veröffentlichen, gruselige Videos zu machen, sogar tätowieren lassen sich manche Fans unsere Visagen. Das ginge nicht, wenn ich einfach nur Thorsten von nebenan wäre. Rod Usher hat da schon mehr Rockstar-Faktor. Daher: Die visuelle Seite ist für uns essentiell und ein wichtiger Teil der Band.
Pix 666: Anfang April kehrt ihr nach Bielefeld zurück. Dieses Mal werdet ihr dort im Lokschuppen auftreten. In der Vergangenheit wart ihr sehr viel Live unterwegs, auch schon auf den ganz großen Festivals, wie z.B. M’era Luna, Wave Gotik Treffen, Rock Harz, Amphi, Summerbreeze und sogar beim Wacken Open Air. Was waren live bisher die besten Erlebnisse, gab es vielleicht Pannen auf der Bühne, die du so schnell nicht vergisst, und was war das kleinste und größte Publikum, vor dem The Other gespielt haben?
Rod: Das größte Publikum dürfte in der Tat beim zweiten Wacken Auftritt gewesen sein, wo wir vor zehn- oder zwanzigtausend gespielt haben. Unfassbar sowas. Wir waren verdammt nervös. Das kleinste Publikum war an einem Montagabend in Reno, Nevada. Sechs zahlende Zuschauer, dazu ein paar Obdachlose und Junkies, die gratis in den Club durften. Aber wir haben trotzdem reingehauen, als wäre es ein Stadiongig. Dass einen solch eine Erfahrung trotzdem etwas erdet, ist klar.
Meinen peinlichsten Bühnenauftritt hätte ich auch lieber dort gehabt, statt vor rund 600 Leuten in Düsseldorf, wo ich mit „fist in the air“ auf das Ende des Intros wartete und loslegen wollte, während meine Bandkollegen die Bühne verlassen hatten. Drummer Dr. Caligari hatte seine Sticks backstage vergessen, wollte sie schnell während des Intros holen, kam aber nicht zurück. Die anderen merkten das und gingen auch schnell runter. Nur mir sagte Keiner Bescheid und ich stand plötzlich alleine da und schaute mich doof um, als der erste Song nicht gespielt wurde. Dann schlich ich unter Lachen von der Bühne.
Vielen Dank Rod, für das kurze Interview und viel Spaß und Erfolg weiterhin mit deiner Band.