QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Tommy Tom (Godex)
von Marko Jakob
Pix666: Hallo Tommy, ich hoffe du bist gesund und es geht dir gut?
Tommy: Danke der Nachfrage. Alles gut bei mir.
Pix666: Vor kurzem ist eure EP ‘Superstar‘ erschienen, die zwei Songs enthält. Zum Titelsong ist auch ein Videoclip erschienen. Wann und wo habt ihr den Clip gedreht und gab es während des Drehs einige lustige Momente, über die es sich zu erzählen lohnt?
Tommy: Eigentlich wollten wir zusammen einen Bandclip drehen. Es war auch schon alles organisiert, allerdings hat sich dann gesellschaftlich ja alles recht merkwürdig entwickelt und wir waren gezwungen den Dreh abzusagen. Daraufhin stellte sich die Frage, was jetzt und ich entschloss mich eine Alternative zu finden. Ich drehte dann das Video alleine und bin doch mit dem Endergebnis recht zufrieden und das Feedback zu den neuen Songs und zum Video empfand ich generell als recht positiv.
Pix666: Wenn man neue Songs veröffentlicht, hat man als Musiker mit Sicherheit große Lust, diese live vor Publikum zu spielen – wann wird es eure nächsten Liveauftritte geben?
Tommy: Geplant war das NCN Festival. Nun haben wir vor ein paar Tagen die Absage dafür bekommen. Generell sehe ich momentan ein großes Problem in der Planungsunsicherheit. Niemand weiß genau wie es weiter geht und deshalb bin ich sehr vorsichtig mit weiteren Planungen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich mir in den letzten Monaten wirklich Gedanken gemacht, ob ich überhaupt nochmals auf einer Bühne spielen werde.
Pix666: Beabsichtigt ihr für die Zeit bis dahin eventuell eine kleine Streaming Session für die Fans zu spielen, oder ist das nicht so dein/euer Ding?
Tommy: Für die Zeit bis dahin? Du gehst davon aus, dass alles wieder in normalen Bahnen verlaufen wird? Ich hoffe das doch ebenfalls. Streaming Sessions sind sicherlich eine Möglichkeit, aber ich finde es keinen adäquaten Konzertersatz.
Pix666: Bleibt es für dieses Jahr bei diesen zwei neuen Songs – oder habt ihr noch mehr, vielleicht sogar ein neues Album, geplant?
Tommy: Es bleibt erst mal bei den beiden Songs. Ein neues Album ist aber momentan gerade ebenfalls in der Mache. Und da wird etwas richtig tolles kommen!
Pix666: Du hast mit Godex in der Vergangenheit schon auf einigen großen Festivals gespielt, wie zum Beispiel dem Blackfield Festival in Gelsenkirchen – aber auch Clubtouren liegen hinter euch. Magst du eher die kleinen Konzerte und den engen Kontakt zu den Fans oder lieber die ganz großen Events? In welcher Location oder bei welchem Festival würdest du am liebsten (noch-)mal auf der Bühne stehen?
Tommy: Ich mache jetzt seit über 20 Jahren aktiv in Bands Musik und ich habe in sehr vielen kleinen Clubs gespielt. Eine größere Supportshow oder ein Festival ist immer das Highlight für mich. Deshalb würde ich natürlich gerne noch viel mehr größere Konzerte spielen. Ein Traum von mir wäre definitiv mal auf dem M‘era Luna zu spielen.
Pix666: Neben deiner Band Godex bist du außerdem als Drummer in der Band Schlagwetter aktiv. Wie sind da für dich die Prioritäten verteilt – oder magst und machst du beides gleich gern?
Tommy: Ich mag es sehr bei Schlagwetter zu spielen. Bei Godex stehe ich im Mittelpunkt und habe auch, was die Organisationen angeht immer die volle alleinige Verantwortung. Das belastet mich schon hin und wieder. Bei Schlagwetter fühle ich mich freier. Ich stehe nicht so im Mittelpunkt und gebe einfach mein Bestes um meine Jungs zu unterstützen. Godex und Schlagwetter sind zwei komplett unterschiedliche Welten und ich mag die Abwechslung.
Pix666: Welche Musik magst du privat am liebsten und was war der Auslöser dafür, dass du Musiker geworden bist?
Tommy: Der Auslöser dafür, dass ich Musiker geworden bin, war meine Mutter. Sie hatte mich damals im Alter von 5 Jahren bei der musikalischen Früherziehung angemeldet. Das fand ich aber recht langweilig und somit bekam ich mit 6 meinen ersten Schlagzeugunterricht. Ab da war mein Weg geebnet. Schnell spielte ich auch im Orchester und bekam noch zusätzlich Unterricht am Klavier. Mit meinem damaligen Lehrer entwickelte ich erste eigene Kompositionen, was nun die Basis für mein Songwriting ist.
Am Klavier war ich aber nie sehr gut. Mir war es einfach zu aufwändig Stücke nachzuspielen und ich empfand es immer als viel einfacher selber zu komponieren. Und das ist bis heute so geblieben. Dementsprechend habe ich mich mit vielen unterschiedlichen Musikrichtungen beschäftigt. Ich habe in klassischen Orchestern gespielt in Funk-, Rock-, Wave-, Metalbands gespielt und sehe mich als recht guten und musikalischen allround-Drummer. Dies ist besonders für meinen Unterricht sehr hilfreich.
Pix666: Ein kleiner Blick zurück: Du warst ja auch mit deiner früheren Band Thora ziemlich erfolgreich. Welche Erinnerungen – positiv, wie negativ – sind aus dieser Zeit besonders im Gedächtnis geblieben?
Tommy: Ja, Thora war eine sehr extreme Zeit von mir. Ich habe viel getrunken und Drogen genommen und alles war einfach nur Party, Party, Party! Für mich war es eine nachhaltig sehr prägende Zeit und selbst für meine Tochter, sie ist jetzt drei Jahre alt, wurde damals die Grundlage gelegt. Das größte und auch prägendste Ereignis waren sicherlich unsere HIM Supports. Es war einfach total geil! Dadurch hatten wir viele neue Fans gewonnen und es hat uns als Band richtig gepuscht. Danach haben wir das Wacken Open Air gespielt und als Metal Fan, wer will da nicht mal spielen! Wenn ich gerade so an diese Zeit zurückdenke, dann wird mir auch klar, wie krass sich alles verändert hat. Vor allem auch im live Bereich ist die Welt doch eine andere geworden.
Pix666: Was hast du in den ganzen Monaten mit Kontaktbeschränkungen etc. gemacht – hast du Hobbies, mit denen du dir die Zeit vertrieben hast, oder sind eventuell sogar neue Hobbies dazugekommen?
Tommy: Ich habe versucht mich durch die Maßnahmen möglichst wenig einschränken zu lassen. Wir sind in den Urlaub gefahren, hatten ein komplettes Hotel für uns alleine, es war tolles Wetter, wir waren viel draußen und hatten eine wunderschöne Zeit. Ich habe viele neue Songs geschrieben, Sport als Ausgleich gemacht und bei der Arbeit lief ebenfalls alles ganz normal weiter. Ich habe keine Medien mehr konsumiert und mich geistig auf das fokussiert, was ich gerne machen möchte.
Pix666: Wie geht es den anderen Jungs aus der Band? Wie seid ihr in den vergangenen Monaten in Kontakt geblieben?
Tommy: Wir haben uns alle recht lange nicht mehr gesehen. Das liegt zum einen daran, dass wir recht weit auseinander wohnen und dann haben eben die geplanten gemeinsamen Aktivitäten nicht mehr geklappt, wie zum Beispiel der oben angesprochene Videodreh.
Pix666: Glaubst du, dass die Corona-Krise das Verhalten der Menschheit in der Zukunft verändern wird?
Tommy: Ja definitiv. Ich sehe das so, es läuft schon seit einer Ewigkeit eine Agenda aus Angst und Schuld. Damit werden die Menschen kontrolliert. Früher lief es primär über die Religion ab. Ich habe gestern noch einen religiösen Flyer bekommen und da stand es gleich wieder. Wir werden schon schuldig geboren und sollten nun alles machen was das System will, denn sonst kommen wir in die Hölle. Die Hölle ist natürlich ein sehr beängstigender Ort, wo es uns ganz schlecht geht.
Und dieses Angst – Schuld System wird einfach immer weiter durchgezogen. Da fallen mir noch etliche Beispiele ein, wie Klimaerwärmung, Terror, Impfen und nun ist es eben dieser Killer Virus. Es ist immer das gleiche Schema. Sie bauen ein Angstthema auf und wenn der Einzelne nicht genau das macht was gewünscht wird, dann ist er Schuld wenn alle sterben. Und da habe ich keine Lust mehr drauf. Unsere Gesellschaft spaltet sich gerade. Es gibt Menschen die eben weiter in dieser Angst und Schuld Agenda leben wollen und es gibt Menschen, die das nicht mehr wollen.
Pix666: Welche langfristigen Auswirkungen wird diese Krise deiner Meinung nach für die Wirtschaft haben, aber auch im speziellen für die Musikbranche?
Tommy: Ich denke, dass viele Unternehmen das nicht überstehen werden. Viele kleine Selbstständige oder Teilselbstständige werden aufgeben müssen. Ich hatte vor kurzem bei meiner Bookingagentur angefragt, wie es ihm denn gehen würde und bekam als Antwort, dass wenn nicht ab 2021 wieder alles normal werden würde, dann müsse er sich wohl ein anderes Betätigungsfeld suchen. Ja, das ist sehr traurig, aber die Selbständigen stehen eben auch symbolisch für noch etwas mehr Freiheit und diese ist nicht erwünscht, denn auch vor der Krise hatte man es als Selbständiger nicht leicht. Wenn ich überlege wie lange ich jedes Jahr mit meiner Steuererklärung zugange bin, dann ist das eine Zumutung und völlig inakzeptabel.
Pix666: Hast du sonst noch was auf dem Herzen, was du deinen Fans mit auf den Weg geben möchtest?
Tommy: Ich würde mir wünschen, dass immer mehr Menschen die Dinge hinterfragen. Ich frage mich sehr oft, was ich eigentlich wirklich weiß, oder was eben nur Glaubenssätze sind die als Wissen getarnt sind oder Dinge, die ich einfach übernehme, weil es mir so beigebracht wurde. Dann stelle ich schnell fest, dass das Wenigste wirkliches Wissen ist und dies ist der erste Schritt.
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Einblicke in dein Leben – Bleib gesund und viel Erfolg mit der EP!
Hier geht es direkt zum aktuellen Video: https://www.youtube.com/watch?v=-PzsO-YHd2o
https://www.facebook.com/godexmusic/
Fotos © Godex