ROCK CASTLE OPEN AIR 16.08.2024 – Tag 2 – Schlosspark Moravský Krumlov
von Marko Jakob und Lucifera Nightmare
Auch der zweite Tag hatte es in sich. Das Rock Castle Open Air hielt heute einige Bands bereit, die man nicht alle Tage sieht, aber auch Bands, die man als Stammgäste auf zahlreichen europäischen Festivals bezeichnen kann. Wir waren nach dem mehr als 12 stündigen Musikmarathon am Donnerstag heute zu einer ersten kleinen Pause gezwungen und stiegen mit der Band Silenzer aus unserer Heimat Österreich ins Tagesgeschehen ein.
SILENZER
Am Nachmittag des zweiten Festivaltages gab es einen super Auftritt der österreichischen Band Silenzer, wenn da nur nicht die technischen Probleme gewesen wären. Den Tonausfall hat Sänger Chris sehr gut überbrückt, stellte sich an den Bühnenrand und schrie dem Publikum ohne Mikrofon zu. Viele Besucher waren vor der großen Hitze in den Schatten geflüchtet und lauschten der Show aus der Ferne zu – aber alle, die vor der Bühne standen hatten riesigen Spaß mit Silenzer. „Danke, dass ihr bei der Hitze unsere Show anschaut“ sagte der Sänger dann. Als die Technik wieder funktionierte brachte die Band die Fans mit Songs, wie z.B. ‚eX‘, ‚Daemon‘ oder ‚Das Ende‘ sogar zum Circlepit. Dann stieg Chris von der Bühne und sagte „jeder von euch kennt den nächsten Song und wenn ich zu singen beginne, könnte ihr den Text weitersingen“. Beim fantastischen Cover ‚Last Resort‘ von Papa Roach war super Stimmung und die Fans in der ersten Reihe wurde abgeklatscht. „Beim nächsten Song will ich ein bisschen Bewegung sehen – unsere neue Single ‚Hurricane‘“. Silenzer sind live echt eine Bank, das kann man sich immer wieder anschauen.
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MUSHROOMHEAD
Mushroomhead lockten dann die Leute in Scharen vor die Bühne. Gleich beim ersten Song ‚12 Hundred‘ fand sich einer der Sänger im Publikum wieder und wurde von den Fans auf Händen getragen. Die abgefahrene Show der ‚Maskenband‘ war wirklich sehenswert und hörenswert. Immer wieder spritzte bei den beiden Drummern im vorderen Bereich das Wasser hoch. Zwischen den Songs wurde dann mit Teufelsmaske auf dem Kopf der Wischmob geschwungen und das Wasser von der Bühne befördert. Zur atemberaubenden, Actionsreichen Show gesellte sich dann beim dritten Song auch noch die Sängerin Jackie LaPonza zu den anderen Musikern. „Lets go Rock Castle“ hiess es mehrmals und das Publikum war nun trotz Hitze nicht mehr zu halten. Circlepitalarm dann beim Song ‚No Apologies‘. Bei ‚The Heresy‘ wurde dann fast dauerhaft mitgeklatscht. Wow – das war echt super und Mushroomhead sind auch nach über 30 Jahren Bandgeschichte immer noch ein absolutes Highlight. „Danke – ihr seid so toll“, sagten sie dann am Ende zum feiernden Publikum.
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HEIDEVOLK
„Rock Castle, seid ihr noch am Leben“ erkundigten sich die Jungs von Heidevolk gleich mal zu Beginn ihres Auftritts nach dem Befinden im Publikum. Die Hitze war aber auch den Musikern aus den Niederlanden anzumerken und dann stürzte auch noch ein Teil des Drums ab. Die technische Pause wurde mit einem a Capella Song überbrückt, bei dem es vermutlich ums Trinken ging. „Lasst uns musikalisch ein bisschen abkühlen – das nächste heißt ‚Winter woede‘. Heidevolk bedankten sich bei den Fans fürs Mitmachen sogar auf Tschechisch. „Wie geht’s euch meine Freunde – habt ihr Spaß? Wir haben Bier – habt ihr auch Bier? Jetzt einer unserer ersten Songs – es ist ein Trinklied“. Und Trinklieder sind vor allem bei einem Open Air immer eine gute Wahl. Bei ‚Ostara‘ wurde dann gemeinsam im Takt gesprungen. Und schließlich packten die Jungs auch noch ihren Partyhit ‚ Drink met de Goden‘ aus.
Setlist 01 Hagalaz 02 Klauwen vooruit 03 Winter woede 04 A Wolf in My Heart 05 Schildenmuur 06 De strijd duurt voort 07 Het bier zal weer vloeien 08 Ostara 09 Saksenland 10 Drink met de Goden (Walhalla) 11 Vulgaris magistralis
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BLOODBOUND
Und weiter ging es mit guter Musik und super Stimmung. „Habt ihr Bock auf schwedischen Powermetal?“ fragte Sänger Patrick. Ohja, das Publikum hatte absolut Lust und Bock auf die sympathische Band Bloodbound. Die Fans schwenkten bei einigen Songs die Arme im Takt hin und her – das sah richtig schön aus. Außerdem luden die wunderschönen, eingängigen Melodien und Lyrics zum Mitsingen ein. Nun wurde noch Ersatzgitarrist Niklas Johansson von der Band Tungsten vorgestellt, der während des Sommers den verletzten Tomas vertritt. „Seid ihr bereit, mit mir zu springen?“ wurde dann gefragt und es wurde gesprungen. Nun war die Sonne hinter den Bäumen verschwunden und das Lichterspiel auf der Bühne begann. Bei der Hymne ‚Creatures of the dark Realm‘ ging es dann noch Mal so richtig ab. „Wir können euch nicht verlassen ohne den Song ‚Nosferatu‘ zu spielen. Stimmt, der Klassiker von Bloodbound mit fast sieben Millionen YouTube Views war nochmal was besonders Schönes zum Showfinale. „Danke Tschechien, bis zum nächsten Mal“ hiess es nach einer Stunde zum Abschied.
Setlist 01 Tales from the North 02 Slayer of Kings 03 When Fate Is Calling 04 Battle in the Sky 05 Drink With The Gods 06 The Warlock’s Trail 07 Moria 08 Creatures of the Dark Realm 09 Rise of the Dragon Empire 10 Nosferatu
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KORPIKLAANI
Als nächstes stand Folk-Metal auf dem Programm, und das von einer der angesagtesten Bands des Genres. Korpiklaani hatten nicht nur ihre ‚Gute Laune‘ Songs mitgebracht, sondern aus dem Wald bei Lahti auch wieder ein paar finnische Nadelbäume auf der Bühne verteilt. Mit finnischen Texten, finnscher Polkka, und Songs wie ‚Saunaan‘ transportieren Korpiklaani jede Menge Traditionen aus ihrer skandinavischen Heimat nach Mitteleuropa. Die Fans beim Rock Castle erlebten eine gewohnt flotte und spaßige Show der Finnen. Korpiklaani spielten neben vielen Klassikern auch einige Songs vom neuen, 2024er Album ‚Rankarumpu‘. Das musikalische Spektakel ging dann bei Blitz und Donner über die Bühne, aber von Regen blieben wir zum Glück verschont. Die Fans waren voller Euphorie, von lautem Klatschen, Crowdsurfen bis hin zu Circlepits spulten sie das volle Programm ab, was so eine ‚Humppa‘ angehauchte Folk Metal Party braucht. Korpiklaani setzten mit dem Song ‚Vodka‘ einen grandiosen Schlusspunkt unter eine fantastische Show und ihre Fans in Tschechien absolut glücklich.
Setlist 01 Kotomaa 02 Wooden Pints 03 A Man With a Plan 04 Happy Little Boozer 05 Ievan polkka 06 Gotta Go Home (Boney M. cover) 07 Aita 08 Kalmisto 09 Tuli kokko 10 Pixies Dance / Juokse sinä humma 11 Pidot 12 Leväluhta 13 Oraakkelit 14 Rankarumpu 15 Viima 16 Metsämies 17 Saunaan 18 Vodka
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KREATOR
Nun gab es als Tagesheadliner ein Stück Musikgeschichte, oder zumindest Metalgeschichte. Die legendären Kreator aus Deutschland zeigten, dass man auch nach 40 Jahren Bandgeschichte das Publikum noch zum Staunen bringen kann. Kreator, die ihre einzigartige Trash-Metal Karriere vor einigen Jahren mit einer Nummer 1 in den deutschen Charts krönten. Zu Beginn der Show hing ein riesiger Vorhang mit dem Kreator Schriftzug vor der Bühne. Die Show begann mit dem Titeltrack des 2022er Albums ‚Hate Über Alles‘ und nach wenigen Sekunden fiel dann der Vorhang. Die Bühne war mit einigen, mehrere Meter großen Teufelsfiguren dekoriert und immer wieder wurde es heiß und hell, als Flammen am Bühnenrand nach oben schossen. Dann plötzlich flogen hunderte oder tausende rote Papierschlangen übers Publikum, bei einigen Songs sah man Flammen am Boden wie brodelnde Lava. Die Kombination aus Showeffekten und perfekt gespieltem Metal war wirklich grandios und die Fans in Tschechien wussten das mit unfassbarer Energie und Leidenschaft zu würdigen. Unter den zahlreichen coolen Songs stachen für uns vor allem ‚Hail To The Hordes‘ und ‚Satan is real‘ vom Nummer 1 Album ‚Gods of Violence‘ heraus. Zum krönenden Abschluss gab es dann bei ‚Pleasure To Kill‘ eine Art Wasserfall aus Funken, die von der Bühnendecke herunterfielen. Das war einfach nur genial, hoffen wir auf noch viele weitere Jahre Kreator.
Setlist 01 Hate Über Alles 02 Phobia 03 Coma of Souls 04 Enemy of God 05 666 – World Divided 06 Hordes of Chaos (A Necrologue for the Elite) 07 Hail to the Hordes 08 Extreme Aggressions 09 Satan Is Real 10 Mars Mantra 11 Phantom Antichrist 12 Strongest of the Strong 13 Terrible Certainty 14 People of the Lie 15 Betrayer 16 Flag of Hate 17 The Patriarch 18 Violent Revolution 19 Pleasure to Kill
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