TEIFLJAGD OPEN AIR 01.06.2024 – Burg Piberstein


Zum zweiten Mal war die im 13. Jahrhundert erbaute Burg Piberstein im Mühlviertel/ Oberösterreich Schauplatz des Teilfjagd Open Air. Nach der sehr erfolgreichen Premiere des Festivals im Vorjahr konnte der Veranstalter für 2024 bereits einige Wochen vor Festivalbeginn vermelden, dass es keine Tickets mehr gibt. Ein ausverkauftes Festival in einem so großartigen Ambiente – was will man mehr? Die Bandauswahl war wie schon vor einem Jahr sehr abwechslungsreich, nur das Wetter meinte es nicht so gut mit den mehreren hundert Metalfans. Temperatur, Himmelfarbe und Niederschlag fühlten sich eher an wie Anfang November und so prägten am 01. Juni Regenumhänge und Herbstjacken das Bild inmitten der Burgmauern.


von Marko Jakob und Lucifera Nightmare


UNHOLY OBSCURITY

Den Anfang auf der Bühne machte die Band Unholy Obscurity aus Ried. Die Black Metal Band trat natürlich in stilechter Gesichtsbemalung auf, auch die Bühnendeko passte gut zur Musik. Die Jungs hatten neben einem unveröffentlichten Song unter anderem auch das Stück ‚Litanei des Stromes’ von ihrer aktuellen EP beim Teifljagd Open Air mit dabei.  Unholy Obscurity konnten schon jede Menge Fans vor die Bühne locken,  der Rest erkundete noch das Festivalgelände oder hielt sich noch in der regensicheren Indoor Bar auf.

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WELTENBRANDT

Als nächstes stand der Auftritt der Post-Black Metal Band Weltenbrandt auf dem Programm. Der Sänger der Band aus Vöcklabruck begrüßte die immer größer werdende Menschenmenge. „Wir spielen unser zweites Album in Gänze – schön, dass so viele da sind“. Es war bereits am Nachmittag so ‚finster‘, dass man die tollen roten und orangen Lichteffekte schon richtig gut erkennen konnte, sonst geht sowas bei Shows um diese Uhrzeit ja gern mal unter. Die Stimmung während der Show war richtig gut. Höhepunkt war für uns, als ein Freund der Band die Gitarre übernahm und der Sänger zum Singen an die Barriere zu den Fans kletterte – ihm wehten vom enthusiastischen Publikum die Haare in mehreren Farben entgegen. Nicht nur dem Publikum hat die Show extrem gut gefallen, denn zum Abschied hiess es von der Bühne  „Danke – das war so geil“.

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SHORES OF NULL

Jetzt wurde es international. „Wir sind Shores Of Null aus Rom in Italien“. Die Melodic Death Doom Band wurde 2013 gegründet und hat bisher vier Alben veröffentlicht. Die Italiener überzeugten mit toller Bühnenpräsenz, akuratem Sound und einer tollen Lichtshow. Die Band war sowohl von der wunderschönen Location begeistert, als auch von den Fans, die tapfer im Regen aushielten und sich den Spaß nicht nehmen ließen. „Danke, dass ihr hier seid“. Dann wurde der nächste Song ‘Darkness won’t take me’ angekündigt, die Single vom 2023er Album ‚The Loss Of Beauty‘. Es lohnt sich auf jeden Fall mal in den Videoclip reinzuschauen. Man merkte aber, dass der Song vielen  im Publikum bereits bekannt war – der Jubel war jetzt stürmisch. „Danke – wir haben noch einen Song für euch. Wir sehen uns dann an der Bar„. Ein toller Auftritt – Shores Of Null kann man sich auf jeden Fall nochmal anschauen.

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HAVUKRUUNU

Aus dem hohen Norden war die nächste Band nach Oberösterreich angereist. Havukruunu aus Finnland überzeugten die Fans auf Burg Piberstein mit rohem finnischen Metal, finnischen Texten und einer Brise finnischem Humor. „Wo sind wir eigentlich? Österreich, Deutschland, Schweden – ich glaube die schöne Burg hier ist in Österreich“. Inzwischen war es auch richtig voll zwischen den Burgmauern, die Band sorgte dafür, dass es den Fans nicht langweilig und kalt wird und hielten sich selbst und ihre langen Haare auch ständig in Bewegung. Der Bassist allerdings trug ein Stirnband aus Maschinengewehrpatronen – seine ‚Dornenkrone‘ ist nämlich dann auch die Übersetzung des finnischen Bandnamens. Aber es ging nicht nur finnisch zu, der Gitarrist sagte dann – „Ich soll ein bisschen Deutsch reden – Wie geht’s dir?“ Auch das Wort ‚Kartoffel‘ konnte ich noch verstehen und der Rest bleibt mal lieber in den Burgmauern gefangen. Havukruunu sorgten eine knappe Stunde für tolle Unterhaltung, aber auch sie schafften es nicht, den Regen zu stoppen.

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OUR SURVIVAL DEPENDS ON US

Grüne Zweige mit gelbweißen Blüten rankten an den Mikrofonständern der Band Our Survival Depends On Us –  zusammen mit Weihrauch und Nebel nahm das ganze Ambiente nun fast esoterische Dimensionen an. Im strömenden Regen folgte nun also der mit Spannung erwartete Auftritt der Salzburger Psychedelic Doom Metal Band. Man merkte der Band nicht an, dass es der erste Auftritt seit einigen Jahren war – also sowas wie eine Art Wiederauferstehung von Our Survival Depends On Us. Die markante Stimme von Sänger Mucho Kolb sowie die teilweise langen hypnotischen Soundpassagen fesselten die Fans vom ersten bis zum letzten Ton. Allerdings wurden die Metalfans nun extrem auf die Probe gestellt, wer noch keine regenfeste Kleidung übergezogen hatte, machte sich im Anschluss an die tolle Comeback Show von Our Survival Depends On Us auf den Weg zum Auto oder Zelt, um kleidungstechnisch nochmal nachzulegen. Alternativ bot sich auch die Indoor Bar an, in der der Veranstalter sogar Heizstrahler aufgestellt hatte. „Danke, dass ihr alle da wart – das bedeutet mir so viel.“ sagte der Sänger am Ende der Show.

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SATURNALIA TEMPLE

Weiter ging es nun mit der nächsten Band aus Skandinavien – Showtime für Saturnalia Temple aus Schweden. Das Trio lieferte eine heftige Doom & Stoner Metal Show ab, bis sie durch einen Stromausfall ausgebremst worden sind. Toiletten, Bar und auch die Bühne waren davon betroffen, nur mehr eine Notbeleuchtung erhellte das Gelände. Der Drummer spielte unermüdlich weiter, bis nach mehr als fünf Minuten alles wieder funktionierte, Wir haben keine Ahnung, ob das Ganze durch den Starkregen verursacht wurde, oder ob der Grund ein anderer war. Auf jeden Fall ging es mit einem lauten Schrei weiter: „Yeaaaah – willkommen zurück“.  Saturnalia Temple kann man gut und gern als die Meister von gewollter Rückkopplung, Verzerrung und Echo bezeichnen. Das war eine interessante Show, die durch das ganze Drumherum sicher unvergessen bleibt.

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