von Marko Jakob und Lucifera Nightmare

BLOODRED HOURGLASS

Mit Bloodred Hourglass hatten Turmion Kätilöt eine tolle Band aus ihrem Heimatland Finnland mit auf Tour gebracht. Die 2005 gegründete Melodic Death Metal Band veröffentlichte vor zwei Jahren das aktuelle Album ‚Your Highness‘.  Damit charteten sie erstmals in Deutschland in die Top 50 und in Finnland ging es bis auf Platz 3.

Die Show im Chelsea begann dann auch gleich mit einem der Songs vom neuen Album. ‚Drag Me The Rain‘ besticht durch einen absolut einprägsamen Refrain und sorgte gleich von Beginn an für tolle Stimmung im Chelsea.

„Ich möchte euch hören“ sagte Sänger Jarkko und die Fans taten ihm und seinen Bandkollegen den Gefallen und machten ordentlich Lärm. Dann gab es etwas Zeit zum Durchschnaufen – beim langsamen und ruhigen Beginn des Titels ‚Tell Me About Yesterday Tommorow‘ war die Bühne in schönes, rotes Licht getaucht.

„Wollt ihr was Frisches? – wir haben etwas neues!“ natürlich wollten alle. Bloodred Hourglass spielten ihren neuen Song ‚ In Lieu Of Flowers‘, der im Oktober 2022 erschienen ist. „Wie viele von euch haben uns schon Mal gehört“? lautete dann die Frage Richtung Publikum. Jede Menge Hände gingen nach oben und Jarkko sagte weiter: „Oh die Hälfte. Der Rest; willkommen in der Familie“.

Bevor es mit ‚The Unfinished Story‘ weiterging, sagten die Jungs, dass es „eine Freude ist, wieder hier zu sein in eurer schönen Stadt – es ist vier Jahre her.“ Jetzt ging es richtig ab im Club – es schallte laut ‚hey hey hey‘ durch das gut gefüllte Chelsea. Die Jungs sagten dann noch „das ist bisher die kleinste Location auf der Tour , aber ihr habt den verrücktesten Circle Pit gemacht“

Bloodred Hourglass verabschiedeten sich mit den Worten „Danke, meine Freunde“ und kündigten das letzte Stück ‚Where The Sinners Crawl‘ an. Das waren echt geile 45 Minuten – eine tolle ‚erste Halbzeit‘.

TURMION KÄTILÖT

Es war ganz schön voll jetzt – bis zum zweiten ‚Bogen‘ des Chelsea, dass in Wien nicht nur für seine familiären Clubkonzerte bekannt ist, standen die Musikfans dicht gedrängt. Auch als Live-Fussball Bar ist das Chesea in den U-Bahn-Bögen ein beliebter Treffpunkt … und es ging sich gerade noch aus, dass die Fußballfans im vorderen Bereich der Musik- und Fußballkneipe in Ruhe die Bayern bei ihrem Auswärtsspiel in Paris anschauen konnten.

Nach einer halben Stunde Umbauarbeit konnte es dann weitergehen und die Jungs von Turmion Kätilöt standen im legendären Backstagebereich des Chelsea bereit wie Fußballer, die auf den Anpfiff der zweiten Halbzeit warten. (da das Chelsea keinen klassischen Backstage hat, wartete die Band auf dem angrenzenden Gehweg vor dem Seiteneingang).

Turmion Kätilöt ist eine finnische Metalband, die vorwiegend in ihrer Muttersprache singt. Am 13. Januar 2023 erschien via Nuclear Blast Album Nummer 10 – ‚Omen X‘. Einige Wiener konnten im Dezember 2022 schonmal Probehören, als Turmion Kätilöt schon einige der neuen Stücke in der Wiener Stadthalle als Support der legendären Nightwish präsentierten. Schon damals konnte man erahnen, dass das eine echt geile Party im Chelsea werden würde. Die Jungs haben es echt drauf, das Publikum mitreißen. Natürlich funktioniert die Interaktion zwischen Band und Fans in so einem kuscheligen Club noch viel besser, als in einer riesigen Halle.

Die Bandmitglieder waren wieder sehr gesprächig und machten jede Menge Späße mit den Fans. Einige ihrer Titel und Texte wurden ins Englische übersetzt, damit das Publikum ungefähr eine Ahnung hat, worüber die ‚Die Hebammen des Verderbens‘ so singen. Auch einige Wörter auf Deutsch wurden ‚geprobt`. So erklärten die Jungs zum Beispiel auf Englisch, was ein ‚Teurastaja‘ so macht, die Wiener haben es dann auf Deutsch Richtung Bühne gerufen und die Finnen hatten richtig Spaß das deutsche Wort ‚Fleischer‘ mehrmals zu wiederholen. Die Show wurde allmählich zu einer schweißtreibenden Angelegenheit, die Bandmitglieder hatten während des Auftritts jede Menge Wasser getrunken und auch über ihre Köpfe gegossen – auf der Bühne entstand dann schon fast ein kleiner finnischer See.

Die Stimmung kochte – die Zeit verflog. Kaum mal erlebt man eine 90-minütige Show, die einem kaum halb so lang vorkam. Turmion Kätilöt boten wie erwartet eine kurzweilige und mitreißende Show. Das war beste Unterhaltung – vielen Dank dafür.

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