VISIONS OF ATLANTIS, XANDRIA, DRAGONY, YE BANISHED PRIVATEERS live Szene Wien 23.09.2022
von Marko Jakob
YE BANISHED PRIVATEERS
Am letzten Freitag gab es in der Szene Wien einen Konzertabend mit vier Bands. Für gewöhnlich lassen ja dann die meisten Nachtschwärmer mindestens die erste Band aus und trudeln viel später im Club ein. Heute war das zum Glück komplett anders und das war auch gut so. Die Opener des Abends, Ye Banished Privateers aus Schweden legten eine grandiose und mitreißende Show hin. Die Show begann um 19.00 Uhr mit dem Song ‚Cooper’s Rum‘ vom 2017er Album ‚First Night Back in Port‘. Die Stimmung war sofort überwältigend, die Fans klatschten rhythmisch zu den schönen Melodien mit. Man bekam tatsächlich Lust darauf, Rum trinkend auf einem Tisch zu tanzen.
„Ihr seid so wunderbar – es ist schön hier zu sein. Vienna we Love you“ sagten die Musiker Richtung Fans. Es gab insgesamt fünf Mikrofone auf der Bühne, oftmals gab es am Mikrofon auch wie einen fliegenden Wechsel und es wurde wie ein Staffelstab weitergereicht.
„Wir würden euch dann gerne alle am Merch treffen. Das ist das letzte Lied – ‚Libertalia‘“ Die Schweden machten wirklich einen riesen Wirbel auf der Bühne und boten eine total unterhaltsame, halbstündige Show.
Setlist Ye Banished Privateers
01 Cooper’s Rum
02 Gangplank
03 Rowing With one Hand
04 Annabel
05 We are Ye Banished Privateers
06 They are marching Down on Highstreet
07 Libertalia
DRAGONY
Nach etwa 20 Minuten Pause ging es schon weiter. Dragony aus Wien hatten Heimspiel. Sie eröffneten ihre Power-Metal Show mit ‚Gods Of War‘ vom aktuellen Album ‚Viribus Unitis‘. „Vor einem Jahr haben wir auch hier gespielt – ihr alle mit Maske. Der Club war mit Stühlen ausgestattet und deshalb nur halb so viel Leute hier“, sagte ein erleichterter Siegfried, der wohl wie jeder Musiker und auch Fan froh ist, dass man wieder Konzerte ganz normal und ohne Beschränkungen genießen kann.
Bei ‚If It Bleeds We Can Kill It‘ bekam er dann Unterstützung von einem der Piraten von Ye Banished Privateers. Jim hatte scheinbar noch genügend Power und sang ein schönes Duett zusammen mit dem Dragony Sänger.
„Wir freuen uns, dass wir heute hier mit so tollen Bands spielen können“ – Das Sextett hatte sichtlich Spaß beim Heimspiel. „Wollt‘s noch eins hören? – den nächsten widmen wir euch etwa 350 Leuten – ‚Legends never die‘“
Tolle Stimmung jetzt bei der wundervollen Mitsing-Hymne. Die Fans waren begeistert und forderten schon nach einer Zugabe, als die Band die Bühne noch gar nicht verlassen hatte. „Wir sind eh noch nicht fertig – einen haben wir noch“. Die Show endete mit dem Klassiker ‚Wolves of the North‘ vom Album ‚Shadowplay‘.
„Vielen Dank Wien – danke, dass ihr da wart“.
Setlist Dragony
01 Gods of War
02 Lords of the Hunt
03 A.E.I.O.U.
04 If It Bleeds We Can Kill It
05 Made of Metal
06 Legends Never Die
07 Wolves of the North
XANDRIA
Und schon waren wir bei Band Nummer 3 angekommen – und was soll man sagen, Xandria sind endlich zurück – und zwar mit neuem Lineup und auch neue Songs hatte die Symphonic Metal Band aus Deutschland mit nach Wien gebracht. ‚Reborn‘ ist das erste Lebenszeichen der Band nach einer langen Pause, präsentiert von der neuen Sängerin Ambre Vourvahis. Auch an Bass, Gitarre und Schlagzeug besteht Xandria aus neuen Gesichtern.
Die neuen Songs kamen richtig gut rüber, perfekt auf die neue Stimme abgestimmt. Aber auch die Klassiker funktionierten super, wie etwa der Klassiker ‚Nightfall‘, der inzwischen sagenhafte 30 Millionen Views auf YouTube hat.
Geile Showeffekte gab es immer wieder, als durch die Gitter der Podeste vom Gitarristen und Bassisten Nebelsäulen aufstiegen. „Geht’s euch noch gut? Wir gehen ein bisschen zurück in der Zeit. ‚Now and forever‘ – ich will euch alle springen sehen.“ … und die Wiener hatten richtig Bock auf Springen – eine wunderbare Atmosphäre jetzt in der Szene. „Jetzt ein Song, den wir lange nicht gespielt haben – einer meiner Lieblingssongs. Den mochte ich schon als ich 14 Jahre alt war und jetzt singe ich ihn selbst – ‚Save my life‘.
Nun gab es nach einer ganzen Reihe bekannter Songs ein paar noch unbekannte Töne zu hören. „Jetzt kommt ein ganz, ganz Neues ‚Ghosts‘. Auch der neue Song reihte sich nahtlos in eine super Metal Show ein. „Hat es euch gefallen? – Das ist vom kommenden Album, welches nächste Jahr rauskommt“, sagte Sängerin Ambre. „Nun das letzte Lied – ihr kennt es glaube alle – ‚Ravenheart‘. Der Song funktioniert auch 18 Jahre nach seinem Erscheinen noch super, das hat echt Spaß gemacht. Nun verschwanden die Jungs von der Bühne und es dauerte nur wenige Sekunden, bis dann Zugaberufe durch den Club schallten.
„Sollen wir weitermachen?“, fragte Ambre. „Ich bin aber alleine hier – also helft mir, die Jungs zurück auf die Bühne zu holen.“ Nachdem die Schreie nach einem weiteren Song noch lauter wurden, kamen die Jungs natürlich auch zurück auf die Bühne und nun meldete sich Bandgründer und Xandria-Mastermind Marco Heubaum auch mal zu Wort. „..wie schön es ist, in Wien zurück zu sein“ sagte er und stellte anschließend seine neuen Weggefährten vor. „Der Letzte Song – ‚Valentine‘. Lasst uns dann an Merch treffen.
Wow – toll, dass ihr zurück seid, Xandria, das war wunderbar.
Setlist Xandria
01 You Will Never Be Our God
02 Death To The Holy
03 Reborn
04 Nightfall
05 Now And Forever
06 Save My Life
07 The Undiscovered Land
08 Ghosts
09 Ravenheart
10 Valentine
VISIONS OF ATLANTIS
Nun das große Finale des Abends mit Visions Of Atlantis. Los ging es mit dem Song ‚Master The Hurricane‘ vom aktuellen Album ‚Pirates‘, welches das erste Top 20 Album der Band in Deutschland ist, natürlich völlig verdient. Der nächste neue Song war dann ‚Clocks‘ und man bekommt bei mehrmaligem Hören des Albums fast den Eindruck, es sei ein Best Of Album, auf so hohem Niveau sind nämlich alle Titel auf ‚Pirates‘.
„Für den nächsten Song brauchen wir echte Piraten – sind echte Piraten hier in Wien?“ Clementine schaute dann mit einem Fernrohr quer durch die Menge und hielt Ausschau nach Piraten und wiederholte anschließend ihre Frage. Danach waren die Schreie der Fans erheblich lauter und es ging mit ‚The Silent Mutiny‘. Nach dem Song kam von Clementine nur ein fettes „YEEESSS“.
„Es ist Zeit, dahin zurückzugehen – dahin, wo es immer beginnt – in the deep and the dark“. Ordentlich mitgesungen wurde im Publikum inzwischen auch. Nun sollten die Fans für die drei anderen Bands des Abends applaudieren – und der Applaus war laut und ausgiebig. „Zusammen haben wir eine tolle Europa Tour, eine wundervolle Reise. ‚A Journey to remember‘“ Die Szene Wien war nun total am Kochen.
„Wie viele von euch haben unser neues Album schon gehört?“ Fast alle haben geschrien und/oder die Hände gehoben. „Na Mal sehen, ob ihr mehr als nur die Singles kennt – ‚Mercy‘'”. Was für eine tolle Liveshow – was für toll vorgetragene und emotionale Duette. Da gäbe es nur noch eine Steigerung – und die wäre ein ‚Pirates‘ – Musical. Man kann vor Visions Of Atlantis wirklich nur den Piratenhut ziehen und ich denke, viele VoA Fans würden zustimmen, wenn ich sage, ein Piratenmusical passt perfekt in diese Zeit.
Dann wurde tatsächlich der Hut ‚gezogen‘ – Clemetine schnappte sich mit einem schnellen Griff Michele’s Hut und dieser segelte bis in die Mitte der Menge und zierte eine ganze Weile den Kopf eines Fans. „Seid ihr bereit, mit uns zu singen? – Freedom“. Der etwas ruhigere Song brachte einen echten Gänsehaut Moment, als alle im Chor ‚Oh-oh-oh, oh-oh“ mitsangen. Wow, das war echt toll. Danach sagte Michele: „Die Show geht nicht weiter, bevor ich meinen Hut zurückhabe.“ Etwas zögerlich fand das gute Stück dann den Weg zurück zu seinem Besitzer. „Nun mein Lieblingsteil der Show – jetzt will ich jeden von euch springen sehen. In den Ländern, in denen wir bisher waren, hat das bisher geklappt. Seid ihr bereit, zu springen?“
Wow wow, und wie bereit die Wiener waren – es wurde wie wild gesprungen, die Fans schwebten fast – und das nach bereits über drei Stunden Livemusik. Dann folgten lautstarke Zugaberufe im großen Chor und es gab noch zwei tolle Songs oben drauf.
Ein Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das Einzige, worüber wir uns nach der Show geärgert hatten, war die Tatsache, dass wir am Tag zuvor die Show in Graz nicht gesehen hatten. Visions Of Atlantis geht auf jeden Fall mehr als einmal.
Setlist Visions Of Atlantis
01 Master The Hurricane
02 New Dawn
03 A Life Of Our Own
04 Clocks
05 The Silent Mutiny
06 In My World
07 The Deep And The Dark
08 A Journey To Remember
09 Mercy
10 Heroes Of The Dawn
11 Freedom
12 Melancholy Angel
13 Pirates Will Return
14 Legion Of The Seas