Der Februar begann mit einem Paukenschlag für alle Metal Fans in Berlin. Das Konzert im über 100 Jahre alten Club Huxleys Neue Welt war seit Wochen ausverkauft. Es stand ein langer Konzertabend mit 4 tollen Bands auf dem Programm.

Jinjer

Die ukrainische Metalcore Band JINJER stammt aus der Region Donezk und wurde 2009 gegründet. Für ihre bisherigen Live-Auftritte gab es durchweg positive Reaktionen. Seit 2016 sind sie bei Napalm Records unter Vertrag und haben bisher 3 Alben veröffentlicht. 2013 und 2016 wurden JINJER als bester ukrainischer Metal Act ausgezeichnet.
JINJER eröffneten den Abend bereits um 06:15 pm. Normalerweise sind Konzerte der Supportbands relativ schlecht besucht, aber das war heute anders. Das Huxleys war bereits zu Beginn sehr gut gefüllt. Alle, die früh genug da waren, wurden nicht enttäuscht. Die JINJER-Sängerin Tatiana Shmailyuk trat in einem coolen silbernen Outfit auf und überzeugte durch guten Gesang und eine gute Performance.
Alles in allem war es ein sehr abwechslungsreiches Set, bei dem sich schnelle und langsamere Songs abwechselten. Die Band hat durch ihren Auftritt mit Sicherheit einige neue Fans dazugewonnen. Der 30 minütige Auftritt verging leider viel zu schnell. Gerne hätten die Besucher noch etwas mehr von JINJER gehört und gesehen.

Setlist
01. Captain Clock
02. Sit Stay Roll Over
03. I Speak Astronomy
04. Just another
05. Pisces
06. Who is gonna be the one

Tribulation

Als nächstes folgte der Auftritt der schwedischen Death-Metal-Band TRIBULATION.
Die Band wurde 2001 unter dem Namen HAZARD gegründet, das erste Album unter dem Bandnamen TRIBULATION erschien 2005. Ihr aktuelles Album ‘Down Below’ erreichte Platz 33 der deutschen Charts.

Der Changeover war sehr kurz, zwischen den Auftritten vergingen nur 15 Minuten. Alle Bandmitglieder trugen lange Haare im Stile der Metal Bands der 80er Jahre. Sie spielten allerdings einen zeitgemäßen, modernen Metal TRIBULATION zeigte eine Show, bei der besonders das extrem coole Posing der Gitarristen auffiel. Sie bewegten sich ständig hin und her und interagierten mit den Fans. Im androgynen Look drehten sie teilweise Pirouetten wie beim Eiskunstlaufen. Das ist schon ziemlich anstrengend über die ganze Dauer eines Konzertes. Ein tolles Konzert mit super Sound. Als Outro erklang das wunderschöne ‘Across The Universe’ von THE BEATLES.

Setlist
01. Lady Death
02. Melancholia
03. The Motherhood of God
04. Suspiria de profundis
05. Nightbound
06. Strange Gateways Beckon
07. The Lament

Wintersun

Als nächstes folgte der Auftritt der finnischen Melodic-Death-Metal Band WINTERSUN. Die Band wurde 2004 vom früheren ENSIFERUM Sänger Jari Mäenpää gegründet.
2017 veröffentlichte die Band ihr drittes Album ‘The Forest Seasons’ und landete damit auf Platz 1 der finnischen Charts.

WINTERSUN betraten als dritte Band die Bühne im Huxleys. Die Halle war nun komplett gefüllt und die Stimmung total ausgelassen, wie man es von guten Metal Konzert gewohnt ist.
Lange Haare wehten im Wind der Ventilatoren. Inzwischen war es so warm, dass sich Sänger Jari sogar einen Ventilator kurzzeitig direkt vor’s Gesicht hielt, um etwas frische Luft zu bekommen. Die teilweise sehr langen Songs waren von einigen schönen Instrumentalparts mit klaren Gitarrenriffen geprägt. Außerdem überzeugte der Sänger mit einer absolut coolen Stimme. Das Publikum war mit dem Auftritt total zufrieden und die Band war mit dem Publikum absolut happy.
Das komplette Konzert der Finnen wurde mitgefilmt, und es bleibt zu hoffen, dass man es bald irgendwo zu sehen bekommt, oder es sogar auf DVD veröffentlicht wird.

Setlist
01. Awaken from the dark Slumber
02. Winter Madness
03. Sons of Winter and Stars
04. Loneliness
05. Battle Against Time
06. Time

Arch Enemy

Die schwedische Band ARCH ENEMY wurde bereits 1996 gegründet und hat bisher 10 Alben veröffentlicht.
2014 veröffentlichten sie ihr Studioalbum ‘War Eternal’, das erste Album mit der neuen Sängerin Alissa White-Gluz. Alissa war vorher Sängerin der kanadischen BAnd THE AGONIST. Das aktuelle Album ‘Will To Power’ aus dem Jahr 2017 stürmte bis auf Platz 3 der deutschen Album Charts.
Genau um 09.30 pm wurde es dunkel im Saal und “Ace Of Spades” von MOTÖRHEAD erklang. Ein wunderschönes, riesengroßes Backdrop schmückte den Hintergrund der Bühne.
Mit ‘The World Is Yours’ – der ersten Single ihres neuesten Albums – begann eine spektakuläre Show und ein Metal Konzert der Extraklasse.
Besonders Sängerin Alissa wirkte wie aufgedreht, während sie auf der Bühne hin und her rannte. Ständig schüttelte sie wild ihre blauen Haare und sie sprang mehrmals artistisch vom Podest des Drums. Einige Besucher hatten über fast das ganze Konzert Spaß am Crowdsurfen. Es war eine perfekt choreographierte Show, mit perfektem Sound und genialen Lichteffekten.
Beim Song ‘Dead Eyes See No Future’ sangen viele Fans mit. Und Alissa fragte dann, wieviele der Besucher schon mal ein ARCH ENEMY Konzert gesehen haben. Sehr viele Hände gingen in die Luft und dann wurden alle begrüßt, die zum ersten Mal eine Show der Band erlebten.
Beim nächsten Song war Alissa mit einer großen Flagge auf der Bühne. Vor der Zugabe heizte Drummer Daniel das Publikum mit einem Solo ordentlich an.
Die Stimmung war nun auf dem absoluten Höhepunkt und viele Fans im vorderen Bereich tanzten in einem Circle pit. Ein unvergesslicher Konzertabend ging kurz vor 11pm zu Ende und die Band verabschiedete sich mit den Worten “wir sehen uns bald wieder” vom Berliner Publikum.

Setlist
01. Set Flame to the Night
02. The World Is Yours
03. Ravenous
04. The Race
06. War Eternal
07. My Apocalypse
08. You Will Know My Name
09. Bloodstained Cross
10. Dead Eyes See No Future
11. The Eagle Flies Alone
12. As the Pages Burn
13. Intermezzo Liberté
14. Dead Bury Their Dead
17. We Will Rise
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18. Avalanche
19. Snow Bound
20. Nemesis
21. Fields of Desolation (Outro)