AREA 53 FESTIVAL 14.07.2023 – TAG 2
von Marko Jakob und Lucifera Nightmare
Topfit starteten wir in den Freitag – so langsam hatte man sich auch daran gewöhnt, dass es die gemütliche Chill-Out Area aus dem Vorjahr nicht mehr gab. Eine Firma hat dort einige Gebäude darauf bauen lassen. Aber der Veranstalter hat als Alternative den toten Winkel hinter dem FOH optimal genutzt und dort Bierbankgarnituren und große Sonnenschirme aufgestellt – das war auch super bequem und angenehm. Bevor es mit Livemusik losging, hatten wir noch Zeit und machten einen Bummel an den Ständen, die sich im Gelände, aber auch etwa 100 Meter vom Eingang außerhalb der Festivallocation befanden. Kleidung und Accessiores gab es überall zu ziemlich moderaten Preisen.
Tom Unterweger und die tanzenden Leichen
12.30 – 13.00 Uhr
Punkig und erfrischend begann der zweite Festivaltag mit der Band Tom Unterweger und die tanzenden Leichen – tolle Musik gemischt mit steierischer Landluft zur Mittagszeit. „Es ist echt nice für uns, hier spielen zu dürfen“, sagte Bandleader und Sänger Tom. Bei super Wetter und richtig guter Stimmung war sogar schon der erste Crowdsurfer in Aktion. Nun wurde das Publikum zu einer ‚Wall of Love‘ aufgefordert und alle Fans nahmen sich gegenseitig bei der Hand und beim Refrain wurde gemeinsam gesprungen. Ein wundervoller Start in den zweiten Festivaltag mit coolen Typen vor und auf der Bühne. Pech für alle, die es verschlafen haben – ihr habt was verpasst.
Mortal Strike
13.20 – 13.50 Uhr
Weiter ging es mit Musik aus Österreich. Die Trash Metal Band Mortal Strike aus Wien stürmte die Bühne und sorgte für richtig geile Stimmung. Los ging es mit dem Song *Strike‘ vom 2014er Album ‚For the Loud and the Aggressive‘. Mit ‚By The Book‘ gab es beim Area 53 Festival sogar eine Livepremiere. Auffällig bei Mortal Strike sind zweifelsohne die coolen, individuell gestalteten Metalkutten. Bei perfektem Sommerwetter verging die halbe Stunde ruck zuck. Die gute Songauswahl beinhaltete auch noch einen Track vom Debut-Demo aus dem Jahr 2011. Wer mehr Lust auf österreichischen Trash Metal hat, kann sich die Jungs Anfang Oktober in der ((Szene)) Wien nochmal anschauen und anhören.
Gutalax
15.10 – 15.50 Uhr
Nun wurde es immer voller vor der Bühne – und einige Festivalbesucher hatten auf dem Weg zum Festival scheinbar den nahegelegenen Baumarkt geplündert. Die tschechische Band Gutalax hat ihren Bandnamen in Anlehnung an ein Abführmittel gewählt – und so schleppten die Fans so ziemlich alle ‚Accessoires‘ mit sich rum, die halbwegs etwas mit dem stillen Örtchen zu tun hatten. Musikalisch und stimmungstechnisch ging es knallhart zur Sache. Mit ihren weißen Schutzanzügen, Schutzbrille und Gasmaske sahen die Gutalax-Jungs aus wie die Ghostbusters der Abteilung ‚Rohr frei‘. Das Grindcore Quartett grunzte sich durch die halbe Stunde und sorgte bei den meisten Festivalbesuchern für Spaß und gute Laune. Sicher gab es bestimmt auch den ein oder anderen, für den das Ganze ‚für’n Arsch‘ war ?.
Nanowar Of Steel
16.10 – 16.55 Uhr
Spaßig ging es weiter. Die italienische Comedy-Metal Band Nanowar Of Steel war bereits im April dieses Jahres in Wien zu Gast, um ihr neues Album ‚Dislike to False Metal‘ vorzustellen. Nun ging es auf die große Open Air Bühne des Area 53 Festivals. Die Band startete gleich mit einem neuen Song – ‚Sober‘. Die vor 20 Jahren in Rom gegründete Band trug wie immer ihre auffälligen, schrill-bunten Outfits. Schrill und abgefahren war auch die Musik. Neben einem Cover des George Michael Songs ‚Careless Whisper‘ stach besonders das Lied ‚Disco Metal‘ heraus. Die italienischen Spaßvögel hatten sogar einen deutschsprachigen Song dabei. ‚Der Fluch des Kapt’n Iglo‘ funktioniert nicht nur live gut, sondern hat auch einen witzigen Videoclip.
Angus McSix
18.20 – 19.25 Uhr
Nun gab es eine ordentliche Portion Powermetal. Die Band Angus McSix wurde erst 2021 gegründet und wird für viele Festivalbesucher noch Neuland sein. Allerdings ist der Sänger der Band, Thomas Winkler kein Unbekannter, da er zehn Jahre lang Sänger der beliebten und erfolgreichen Band Gloryhammer war. Erfolgreich startete auch die Bandkarriere mit Angus McSix. Das Debutalbum ist ein echter Kracher und kletterte in Deutschland gleich mal in die Top 10 der Albumcharts. Auch in Österreich und der Schweiz gab es für ‚Angus McSix and the Sword of Power‘ hohe Chartseinstiege. Die Band schaffte es spielerisch, fast das komplette Publikum mitzureißen und sorgte für geile Stimmung in der Festivalarena. Die tollen Anzüge der Bandmitglieder rundeten den sehr gelungenen Auftritt optimal ab. Angus McSix wird man in Zukunft sicher auf vielen Festivals spielen sehen. Ein absoluter Tipp für Alle, die es bisher verpasst haben.
Marduk
19.50 – 20.55 Uhr
Nun stand dem Festivalvolk eine fette Dosis Black Metal bevor – verabreicht wurde sie von der Band Marduk. Inzwischen war längst die zweite Halbzeit des Festivals eingeläutet, über die Hälfte der Bands hatte ihren Auftritt bereits absolviert. Das Wetter am Freitag war richtig stabil und schön – die Sonne schien nun fast frontal Richtung Bühne – aber das Make Up der Musiker hielt stand. Die Fans feierten ihre Helden ordentlich ab und in der ersten Reihe war die große Zeit der Headbanger bekommen. Marduk haben es nach über 30 Jahren Bandgeschichte immer noch drauf – die Black Metal Urgesteine aus Schweden lieferten eine grandiose Show ab.
Beast In Black
21.30 – 23.00 Uhr
Die Powermetal Band Beast in Black hat sich unter anderem auf mehreren gemeinsamen Touren mit der legendären Band Nightwish in die Herzen vieler Musikfans gespielt. Es ist immer wieder phänomenal, wie die Finnen mit ihrer sympathischen Art eine komplette Open Air Location in ihren Bann ziehen können. Der glasklare Gesang von Sänger Yannis und das perfekt synchrone Posen der Jungs am Bass und den Gitarren kommt beim Publikum auf der ganzen Welt richtig gut an. In ihrer Heimat sind Beast In Black ja sogar sowas wie Chartstürmer – die letzten beiden Alben schafften es bis an die Spitze. „Österreich, ihr rockt.“ sagten die Jungs zum unermüdlichen Area 53 Publikum. Beast in Black lieferten eine fette Show in den Sonnenuntergang ab.
Kreator
21.30 – 23.00 Uhr
Der Headliner des zweiten Festivaltages startete mit dem Titelsong des 15. Studioalbums ‚Hate Über Alles‘. Die Rede ist von der legendären deutschen Trash Metal Band Kreator, die vor etwa vierzig! Jahren gegründet wurde.
Die Jungs lieferten eine Show ab, die es in sich hatte. Sie spielten neben neuen Songs natürlich auch die legendären Hymnen ihrer Bandkarriere – dabei wurde im Publikum fleißig mitgesungen und tausende Fäuste waren in der Luft – vor allem die Fans in den ersten Reihen sprühten nur so vor Euphorie. Bei ‚Satan Is Real‘ bebte dann das Area 53 Festivalgelände und die schöne Lichtshow – die jedoch komplett ohne Pyro auskam – verzauberte das Gelände in den Abendstunden. „Wir sind das erste Mal hier – und es ist fantastisch, hier zu sein. Das Gelände ist schön, ihr seid schön. Österreich seid ihr bereit?“ Jaa, Österreich war bereit – das waren 90 Minuten Metal-Party pur.