QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Etienne Weckes (Beyond The Ocean)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Etienne. Danke für deine Zeit. Geht es dir gut und bist du gesund? Wie geht es den anderen Jungs aus der Band?

Etienne: Hey Marko! Vielen Dank, dass ich dabei sein darf! Bei mir ist so weit alles im grünen Bereich, genauso wie den anderen Jungs. Wir schauen auch in dieser Zeit positiv nach vorne, arbeiten entspannt unter aktuellen Gegebenheiten an unserer Musik weiter und schauen alle frohen Blickes auf ein erfolgreiches Jahr 2021!


Pix666: Eure Band Beyond The Ocean hat sich 2018 gegründet – wie habt ihr euch kennengelernt? Hast du vorher schon in anderen Bands gespielt?

Etienne: Im Jahr 2016 gründete ich mit ein paar Schulfreunden unsere erste Band Edge of Tomorrow. Dort lernte ich auch unseren jetzigen Drummer Daniel kennen, woraus sich eine mittlerweile Jahre lange Freundschaft entwickelt hat. Gemeinsam mit unserem ehemaligen Gitarristen Ben entschieden wir im Jahr 2018, das wir zukünftig mehr elektronische Elemente in unsere Musik einbinden wollen, was dazu führte das wir zu dritt eine neue Band unter dem Namen Beyond the Ocean gründeten.

Unseren Basser Chris lernten wir über seinen YouTube Kanal „Der Musickler“ kennen. Um das Line-Up zu vervollständigen, schlug Daniel einen alten Schulkameraden vor, mit dem er bereits früher in einer Band gespielt hat: Nils. Nach der ersten Probe in voller Formation wussten wir das die Chemie stimmt. Im Oktober 2019 verließ Ben aufgrund von Zeitmangel unsere Band, steht uns seitdem aber tatkräftig als Techniker für Licht, Ton und Seele zur Seite.


Pix666: Was war für dich der Auslöser, Musiker zu werden und was sind deine Lieblingsbands?

Etienne: Meine Eltern haben sehr früh erkannt das ich eine starke Verbindung zu Musik habe, mit 3 Jahren habe ich angefangen die ersten Melodien mitzusingen und die Jahre danach habe ich meine Eltern mit meinem Gesang von morgens bis abends „gequält.“ Darauf folgten Jahre lang Unterricht am Klavier und der Gitarre, bis ich problemlos zu beiden Instrumenten singen konnte.

Mit 15 fing ich an mich für die alternative Rock Szene zu interessieren, in der meine Mutter in ihrer Jugend aktiv gewesen ist. Das war der Moment in dem ich Rock und Metal für mich entdeckte. Mit Bands wie „The Rasmus“, „Escape the Fate“ und „Evanescence“ habe ich angefangen; heute sind es Bands wie Asking Alexandria (2009), If I Were You, und Of Mice & Men.



Pix666: Beyond The Ocean gibt es jetzt seit etwa 3 Jahren und ihr habt schon die eine oder andere Veröffentlichung hinter euch. Was waren denn für dich die bisher schönsten Erlebnisse mit eurer Band?

Etienne: Wenn man als Band gerade während der recording Zeit sehr viel Zeit gemeinsam verbringt, gibt es zwischendrin immer wieder schöne Momente an die ich mich gerne zurückerinnere. Da wäre der letzte Abend unserer Tonstudiozeit bei Marburg Records, an dem wir voller Euphorie der letzten Tage bis tief in die Nacht mit der Akustik Gitarre auf einer Wiese zwischen den Dörfern vor Marburg verbracht haben, um über die vergangene Zeit und unsere erste Studioerfahrung zu sprechen, ein paar Lieder zu singen und das ein oder andere Bierchen zu trinken.

Das war für mich ein großes Gefühl von Gemeinschaft. Dazu war natürlich jeder Gig eine wunderbare Erfahrung. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir z.B. das erste große Festival auf dem wir gespielt haben oder unser Auftritt im AZ in Aachen, bei dem die Stimmung und die Location der Wahnsinn waren.


Pix666: Letzte Woche ist die Single ‚Spliffy Clyro & the Marshmallow-Pumpgun-Gang‘ erschienen. Wie waren denn bisher die Reaktionen der Fans auf den Song?

Etienne: Die Reaktionen waren bisher echt super. Entgegen unserer letzten Single „The Revenge“ haben sich die Hörerzahlen fast verdreifacht. Das gibt uns allen ein super gutes Gefühl und ich hoffe natürlich, dass wir mit dem nächsten Release noch mehr Leute erreichen können!


Pix666: Ach ja, ? wie kommt man eigentlich auf einen solchen Songtitel – ich hoffe dazu gibt es jetzt irgendeine lustige Story?

Etienne: „If You Ride Two Horses at Once…You Should Get Out Of The Circus“

Wir hatten einfach richtig Bock einen Titel zu wählen bei dem sich alle denken „WTF?! Why??“ Und so haben wir uns unseren Marshmallow-Friedenskämpfer namens Spliffy Clyro und seine Party-Gang ausgedacht (die verschießen nur Liebe, Spaß und Alkohol).


Pix666: Wenn man eine Single veröffentlicht hat, ist ja oft ein Album nicht weit entfernt. Wie sieht es da bei euch aus – ist in naher Zukunft ein Album-Release geplant?

Etienne: Das ist eine sehr gute Frage! Momentan laufen die letzten Vorbereitungen für unser kommendes Album. Ursprünglich sollte es schon so weit sein, doch zwischendurch hat Corona den Zeitplan leider etwas verzögert. Wir wollen gerne noch zwei Singles veröffentlichen, bevor dann das ganze Album kommt. „Lost“ wird es heißen und abgesehen von „Spliffy Clyro“, der unser „Corona-Song“ mal anders ist, sind die Texte der anderen Tracks tief mit dem Thema des verloren seins verbunden, jeder auf seine eigene Art natürlich. Viele der Texte behandeln Zustände und Probleme in der aktuellen Welt oder auch tief in uns selbst. Wenn Corona uns nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht, gehen wir davon aus das das Album im August erscheinen wird.



Pix666: Wie entstehen denn eure Songs – gibt es da einen fixen Plan, wer für was zuständig ist?

Etienne: Das hat sich tatsächlich im Laufe der Jahre sehr verändert. Die Songs unserer „Riptides EP“ sind alle gemeinschaftlich und analog im Proberaum geschrieben und im Tonstudio aufgenommen. „The Revenge“ & „Spliffy Clyro“ sowie der Rest des Albums ist dabei deutlich technischer produziert. Seitdem wir uns für unser Album entschlossen haben, alles DIY zu machen sind wir da viel flexibler.

So starten wir heute meist mit einer Idee, das kann ein Gitarrenriff, ein Basslick, ein Breakdown auf den Drums oder auch eine schöne Gesangsmelodie für den Refrain sein. Dabei sitzen wir meist schon am Computer, sodass wir unsere Ideen gleich mitschneiden können. Daraus bauen wir einen Demo-Track, legen das Arrangement fest und dann geht es an die finalen Aufnahmen. Ist alles im Kasten, mache ich den Mix und gebe den Song zum Mastern an unseren Basser Chris.


Pix666: 2018 und 2019 hattet ihr ja auch je einen Videoclip veröffentlicht. Ist sowas für dieses Jahr auch wieder geplant?

Etienne: Auf jeden Fall! Videos übernehmen eine immer größere Rolle bei der Vermarktung und auch bei Social Media. Wir versuchen in der nächsten Zeit noch ein paar Playthroughs zu den Singles zu drehen, auch da gibt es sehr bald wieder etwas Neues zu „Spliffy Clyro.“ Für unseren Titelsong „Lost“ soll ein Musikvideo in Eigenregie gedreht werden. Das ist für uns alle eine spannende Sache da wir damit bisher noch keine Erfahrungen machen konnten. Wir haben auf jeden Fall große Pläne und sind gespannt wie es läuft und wie es ankommt!


Pix666: Könnt ihr euch eigentlich noch an euren letzten Liveauftritt erinnern? Das muss doch ein ziemlich blödes Gefühl sein, jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr vor den Fans auf der Bühne stehen zu können – wie sehr sehnt ihr euch danach und sind schon Shows für 2021 terminiert?

Etienne: Die Bühne fehlt uns auf jeden Fall sehr. Nach unserem Live Technik Upgrade im Dezember 2019 hatten wir zum Glück noch die Möglichkeit ein paar Gigs mitzunehmen, z.B. in der Goldgrube in Kassel oder auch im KFZ Marburg beim MaNo Festival, bei dem man sich lange unsicher war, ob es noch stattfinden kann. Dann hat Corona uns natürlich erstmal wieder den Wind aus den Segeln genommen.

Gleichzeitig gab es uns die Möglichkeit unser Album zu schreiben und uns selbst zu produzieren, sodass wir uns jetzt um so mehr freuen mit den neuen Songs bald wieder mit unseren Fans gemeinsam zu feiern. Nach aktuellem Stand steht für uns das „Rock Down the Lockdown“ Festival von Masters of Cassel am 28.08.21 fest auf dem Plan. Wir drücken die Daumen das unser erster Gig nach dieser langen Bühnenpause wieder in der Heimat stattfinden kann.


Pix666: Welchen Stellenwert hat für eure Band ‚Social Media‘ – das kann ja Fluch und Segen zu gleich sein?

Etienne: Das sind sehr, sehr wahre Worte! 😀 Für eine kleine Band gibt es heutzutage nicht mehr viele Möglichkeiten Hörer zu erreichen. Das Internet ist voll von tausenden von Bands und jeder möchte gehört werden. Mit diesem Problem setzen wir uns natürlich auch häufig auseinander. Sei es Hashtags heraussuchen, Video Material vorbereiten, ein solides Branding und ein interaktiver Internetauftritt planen, das alles ist gerade jetzt wichtig um die Leute zu erreichen.

Ich war schon immer der „oh da ist eine neue App, die muss ich probieren“-Typ wodurch ich schon lange mit Netzwerken wie Facebook oder Instagram vertraut bin. Da das ganze aber gerade während der Produktion des Albums für mich unschaffbar wäre, haben wir alles Wichtige und Anstehende auf Slack eingetragen, sodass jeder die Möglichkeit hat sich auf unseren Kanälen einzuloggen und einen Post oder eine Story zu übernehmen.



Pix666: Wo siehst du eure Band in den nächsten 5 Jahren, oder wo würdest du Beyond The Ocean gern sehen? Hast du Träume und Wünsche – eine bestimmte Location, ein bestimmtes Festival oder als Support auf Tour zusammen mit der Lieblingsband?

Etienne: Ich glaube fest daran, dass unsere Musik eine Zukunft hat. Auch wenn es ein langer und steiniger Weg bis zum Erfolg ist, glaube ich, das man es mit genug Engagement schaffen kann. Mein erstes großes Ziel wäre auf jeden Fall eine Deutschland Tour, ein paar coole Clubs, und dabei ein paar neue Bands kennenzulernen.

Das wäre unsere erste Tour und ich glaube, das ist ein sehr großer Schritt in der Bandgeschichte. Ein großer Traum wäre es auf jeden Fall irgendwann ein Album mit Produzent Joey Sturgis aufzunehmen, da er für mich ein großes Vorbild ist und er den Sound des Metalcores der 2000er ungemein verändert hat.


Pix666: Hast du während der Zeit der Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverbote mehr Zeit für deine Hobbies gehabt, als sonst – oder sind sogar neue Hobbies dazugekommen? Was machst du, wenn du dich nicht mit Musik beschäftigst?

Etienne: Privat hat mich die lange Zeit der Kontaktbeschränkungen auf jeden Fall belastet, aber gleichzeitig hat es mir auch die Möglichkeit gegeben, mich intensiv mit der Musik und dem Handwerk dahinter zu beschäftigen.

Außerdem habe ich mich viel mit Social Media & Web Design sowie der Vermarktung von Musik beschäftigt. Ich habe mich also noch mehr mit der Musik beschäftigt um dieses Handwerk auch beruflich ausüben zu können. Ein Name, Website und Socials sind schon vorhanden (@CoreCrusher_recordings) und bald wird es auch dort richtig losgehen.

Abgesehen von der Musik spiele ich zwischendrin gerne mal das ein oder andere Computerspiel, oder treffe mich, sofern möglich mit Freunden, im Zweifel über Medien wie Skype oder Discord.


Pix666: Gibt es noch was, was du den Fans mit auf den Weg geben möchtest, vielleicht ein paar zusätzliche, neue Infos über Beyond The Ocean?

Etienne: Wir sind auf jeden Fall ready für ein großartiges 2021; bleibt gespannt auf das Album, dort warten einige außergewöhnliche Breakdowns auf euch, es gibt den ein oder anderen Elektro/Dance Part und wie immer jede Menge Banger!

Wir hoffen das wir euch bald auf sämtlichen Arten von Konzerten wieder sehen können. 2021 wird LOST!


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten und viel Erfolg für die Zukunft – Bleibt gesund!


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Fotos © Beyond The Ocean