QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Petri Lindroos (Ensiferum)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Petri. Die wichtigste Frage gleich zu Beginn. Geht es dir gut und bist du gesund?

Petri: Ja danke, es geht so weit ganz gut und bleib du auch gesund.


Pix666: In Deutschland wird dir schon als Kind erzählt, der Weihnachtsmann stammt aus Finnland. (Kürzlich sah ich den finnischen Film ‚Joulutarina‘ – und ER ist wirklich aus Finnland ?) Haben Finnen deshalb eine ganz besondere Beziehung zu Weihnachten? Wie funktionierte das ‚Corona-Weihnachten‘ im Gegensatz zu den üblichen Prozedere?

Petri: Ja, der Weihnachtsmann ist finnisch und ein sehr cooler Kerl. Weihnachten war so ziemlich das Gleiche wie immer, wir verbrachten es mit der Familie und genossen ein gutes Essen zusammen.


Pix666: Du hattest letzten Monat Geburtstag. Eigentlich ein schöner Tag. Aber in wie weit wurde dein Geburtstag in diesem Jahr durch den Tod deines Freundes Alexi (Children Of Bodom) zu einem ‚anderen‘, traurigen Geburtstag?

Petri: Ja, die Nachricht von Alexis Tod hat mich wirklich schwer getroffen, er war nur ein Jahr älter als ich, also viel zu jung zum Sterben. Es hat mich auch dazu gebracht, viel über mein Leben nachzudenken und darüber, was ich in Zukunft noch tun will.


Pix666: Du bist nun seit über 15 Jahren bei Ensiferum. Erzähle doch den Lesern mal, was die schönsten, oder auch verrücktesten Erlebnisse waren, die du nie wieder vergessen wirst?

Petri: Ein paar Touren kommen mir in den Sinn, wie zum Beispiel die Nordamerikatour mit Amon Amarth und die Europatour mit Children of Bodom, das waren richtig gute Zeiten auf diesen Touren.


Pix666: Im Juli 2020 wurde euer Album ‚Thalassic’ veröffentlicht. Das Album war auf Platz 1 Finnland, und auch in den Top 10 in anderen europäischen Ländern (Deutschland Platz 3)? Mal ehrlich, Kannst du von der Musik leben oder ist das in Zeiten von Musik-Streaming und generell der ganzen Struktur der Musikindustrie eher schwierig?

Petri: Man kann davon leben, aber alles kommt vom Spielen von Shows und endlosem Touren. Für Ensiferum funktioniert das immer noch, weil wir vor langer Zeit angefangen haben und dieses Geschäft sich sehr verändert hat, das Streaming löst die physischen Albumverkäufe ab und das wirkt sich direkt auf den Künstler aus – und das nicht auf eine gute Art und Weise.



Pix666: Gab es nach der Veröffentlichung des Albums Konzerte, oder hat die Pandemie alle Pläne durchkreuzt? Wie hast du das Corona-Jahr aus der Sicht der Band erlebt? Musstet ihr eure Pläne, vor allem zeitlich, an die jeweilige Situation anpassen?

Petri: Alle Pläne wurden gestrichen, aber wir haben es geschafft, zwei Shows zu spielen, eine Live-Stream-Show als Album-Release-Party und eine Festival-Show im letzten August, Saarihelvetti in Tampere. Ich habe angefangen, zu Hause viel Gitarre zu spielen, aber nur zu meinem eigenen Vergnügen, und das war so cool. Das ganze Touren hat mir wirklich die Zeit genommen, nur für mich zu spielen, also war es eine willkommene Abwechslung im letzten Jahr.


Pix666: Gibt es schon Pläne für Konzerte in 2021, oder ist das Management vorsichtig, schon etwas zu planen, vor allem über die Landesgrenzen hinaus?

Petri: Bisher gibt es keine Pläne, da niemand wirklich sagen kann, wann die Dinge hier in Finnland und im Ausland besser werden könnten.


Pix666: Viele Journalisten versuchen Bands in Kategorien und Genres einzusortieren. Wie wichtig ist sowas für dich? Ich denke, wenn eine Band einen Plan hat und die Fans mit dem Ergebnis happy sind, ist es egal, wie das Genre genannt wird – Hauptsache alle Beteiligten haben Spaß.

Petri: Ja, das ist mir wirklich völlig egal, die Musik ist das, was zählt.


Pix666: Was machst du noch, außer Musiker zu sein? Hast du vielleicht andere interessante Hobbies – sind durch die Pandemie und Beschränkungen neue Hobbies dazugekommen?

Petri: Ich versuche, mein Bestes zu geben, indem ich trainiere, jogge und Fahrrad fahre. Dieser Winter war hier großartig, also bin ich mal wieder auf das Eis gegangen, um Eishockey zu spielen.



Pix666: In Deutschland gibt es den nächsten Lockdown zur Zeit. Du kommst ja aus Finnland – wie ist die allgemeine Stimmung bei euch bezüglich der Corona-Krise im Moment?

Petri: Die Leute werden immer frustrierter wegen dieser Beschränkungen und ich denke, dass Finnland am Anfang zu locker mit den Beschränkungen umgegangen ist, so dass das jetzt einfach alles länger dauern wird. Ich habe gerade gehört, dass es in Neuseeland letztes Wochenende ein Festival mit 100.000 Menschen gab und keine neuen Fälle in 3 Monaten. Sie haben das viel besser gehandhabt als jedes andere Land hier in Europa und jetzt können sie die Vorteile genießen.


Pix666: Gab es durch die andere Einteilung von Zeit in diesen verrückten Monaten vielleicht schon die Gelegenheit, an neue Ensiferum Songs zu arbeiten?

Petri: Wir haben schon ein bisschen gejammt, aber es ist noch ein weiter Weg, bis wirklich etwas in Bezug auf ein neues Album passieren wird.


Pix666: Hast du weitere Neuigkeiten, die du mit den Fans teilen möchtest?

Petri: Bleibt sicher und passt auf euch auf, wir sehen uns alle so bald wie möglich wieder.


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten – bleib gesund!


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