HEAVEN SHALL BURN, TRIVIUM, OBITUARY, MALEVOLENCE live im Gasometer Wien 15.02.2023

von Marko Jakob und Lucifera Nightmare


MALEVOLENCE

Den Auftakt des langen Konzertabends machte die Hardcore Band Malevolence aus England.  Das im Jahr 2022 erschienene Album ‚Malicious Intent‘ schaffte es bis auf Platz 32 der Albumcharts in Deutschland.

Da haben die tollen Auftritte in der Vergangenheit – unter anderem beim Full Force 2019 – scheinbar einen positiven, bleibenden Eindruck hinterlassen.

Sänger Alex Taylor sagte nach dem Auftaktsong: „Cool, dass so viele schon da sind – für die nächsten drei Minuten brauche ich eure Energie“. Und ab ging die Post bei ‚Life Sentence‘. Für den Titel ‚Still Waters Run Deep‘ wurde das Wiener Publikum gleich mal zum Moshpit aufgefordert – und das funktionierte auch um kurz vor halb 7 schon richtig gut. Malevolence, die sich gefreut haben nach einigen Jahren mal wieder in Wien zu spielen, boten eine coole, flotte Show und brachten die Fans schon ganz gut in Bewegung.



Setlist
01 Malicious Intent
02 Life Sentence
03 Still Waters Run Deep
04 Self Supremacy
05 Higher Place
06 Keep Your Distance
07 On Broken Glass

OBITUARY

Jetzt wurde ein riesiges Bandlogo an die Hallendecke projeziert. Dieses kündigte den Auftritt einer Legende an. Obituary wurden bereits Mitte der 80er Jahre gegründet und zählen zu den wichtigsten und einflussreichsten Vertretern des Death Metals in den USA. Mit ihrem 2023er Album ‚Dying of Everything‘ sind sie hierzulande erfolgreich wie nie. Der Longplayer stürmte in Deutschland in die Top10 und in Österreich in die Top20.

Die headbangenden Musiker steckten sofort die Fans in der ersten Reihe an – bald wurde auch weiter hinten ordentlich mit den Köpfen gekreist. Immer wieder stiegen Nebelsäulen auf und verliehen der tollen Metal Show den passenden Rahmen. Auch der Sound im prall gefüllten Gasometer war bestens.

Obituary spielten neben ein paar neuen Songs auch einige ihrer Klassiker, wie zum Beispiel das bereits über 30 Jahre alte ‚I’m In Pain‘. Mit diesem Song beendeten die Amerikaner ihr vierzig minütiges Set. Dem Publikum hat es gefallen. Die Schreie nach einer Zugabe waren allerdings vergeblich.



Setlist
01 Redneck Stomp
02 Sentence Day
03 A Lesson in Vengeance
04 Visions in My Head
05 The Wrong Time
06 Don’t Care
07 My Will to Live
08 Dying of Everything
09 I’m in Pain

TRIVIUM

Während des Bühnenumbaus verdeckte ein riesiger schwarzer Vorhang einen Blick auf das Geschehen. Die Bühne wurde angerichtet für die im Jahr 1999 gegründete amerikanische Metalband Trivium. ‚In the Court of the Dragon‘, das aktuelle Album aus Oktober 2021 klettere in Österreich und Deutschland jeweils auf Platz 7 der Albumcharts. Zu Beginn des Jahrtausends, als Musikstreaming noch in den Kinderschuhen steckte, holten sich Trivium in Großbritannien sogar goldene Schallplatten für weit mehr als 100.000 verkaufte Tonträger ab.

Die ersten Töne erklangen und der Vorhang fiel – nun wurde ein großes, total buntes Backdrop sichtbar – farblich genau abgestimmt mit Sänger Matt’s Hemd. Er begrüßte die Wiener mit „Liebe Freunde“ und hat abwechselnd deutsch und englisch gesprochen.

Dann hieß es: „Wir sind schon eine Weile auf dieser tollen Tour unterwegs und sie ist fast schon zu Ende. Das lauteste Publikum war bisher in …. Portugal“. – Natürlich heizte das die Stimmung nochmals extrem an und die ersten Crowdsurfer waren auf dem Weg Richtung Bühne unterwegs. Nach ‚Shattering the Skies Above‘ musste das bunte Hemd dann weichen – weiter ging es im weißen, ärmellosen Shirt.

Bei ‚Pillars of Serpents‘ gab es dann Unterstützung von Josh von Malevolence an der Gitarre. Matt sagte dann, dass Trivium während der Pandemie zwei Alben produziert und veröffentlicht haben. „Wir wollten euch glücklich machen – ‚The Defiant‘ Lets Go“. Nach dem Song war der Lärm im Gasometer wirklich ohrenbetäubend. Bei ‚The Heart From Your Hate‘ wurde dann auch ordentlich und laut mitgesungen – das Wiener Publikum war wirklich richtig gut drauf. Bei ‚In Waves‘ gab es dann erneut Besuch auf der Bühne, dieses Mal spielte von Heaven Shall Burn mit.

„Seid ihr bereit, euch noch einmal mit Trivium zu bewegen? – Der finale Circle Pit.“ Das war echt noch mal ein Highlight zum Abschluss der Show. „Danke schön meine Freunde – bis bald“ – so verabschiedete sich die sympathische Band nach gut 70 Minuten schweißtreibender Show.



Setlist
01 Rain
02 Shattering the Skies Above
03 Strife
04 A Crisis of Revelation
05 Pillars of Serpents
06 The Defiant
07 Kirisute Gomen
08 In the Court of the Dragon
09 To the Rats
10 The Heart From Your Hate
11 In Waves
12 Pull Harder on the Strings of Your Martyr

HEAVEN SHALL BURN

Nun war die Zeit für den Headliner des Abends gekommen. Nachdem das Publikum inzwischen längst heiß gelaufen war, betrat die deutsche Metalcore Band Heaven Shall Burn aus Thüringen die Bühne. Sie gilt als einer der wichtigsten Vertreter ihres Genres in Deutschland. Einige der Heaven Shall Burn Alben erreichten Top-10-Platzierungen und ihr 2020er Doppelalbum ‚Of Truth and Sacrifice‘ ergatterte sogar die Spitze der deutschen Albumcharts.

Das Wiener Publikum wurde pünktlich um 21.45 Uhr mit einem überdimensionalem Konfettiregen begrüßt. Das Konzert startete mit dem tollen Song ‚My Heart And The Ocean‘, mit dem Heaven Shall Burn auf die Problematik der Zerstörung der Ozeane aufmerksam machen möchte. An dieser Stelle darf auch ruhig mal erwähnt werden, dass die Band die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd unterstützt. So war es auch nicht verwunderlich, dass viele Konzertbesucher Sea Shepherd Shirts oder Jacken trugen (sieht cool aus und ist für einen guten Zweck).

Die Jungs waren begeistert, dass die ‘Bude’ in Wien so voll war und spielten gekonnt mit dem euphorischem Publikum. Heaven Shall Burn boten ein abwechslungsreiches Set aus neuen Stücken – die viele Konzertbesucher wahrscheinlich zum ersten mal live hörten – sowie alten Klassikern. Bei ‚Whatever It May Take‘ betrat dann ein bekanntes Gesicht die Bühne. Matt von Trivium unterstützte an der Gitarre.

Das Gasometer war inzwischen ordentlich aufgeheizt und es folgte Circle Pit auf Circle Pit. Die Anzahl der Crowdsurfer am heutigen Abend konnte man kaum noch mitzählen. ‚Endzeit‘, der Klassiker aus dem Jahr 2008 läutete so langsam die Endphase des Konzertabends ein. Beim großen Finale ‚Tirpitz‘ gingen alle nochmal bis an’s Limit. Fans und Band sorgten für einen unglaublich intensiven und schweißtreibenden Konzertabend.



Setlist
01 My Heart and the Ocean
02 Bring the War Home
03 Übermacht
04 Voice of the Voiceless
05 Hunters Will Be Hunted
06 Whatever It May Take
07 March of Retribution
08 Thoughts and Prayers
09 Behind a Wall of Silence
10 Profane Believers
11 Black Tears (Edge of Sanity cover)
12 Endzeit
13 Numbing the Pain
14 Tirpitz

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