IN FLAMES, AT THE GATES, IMMINENCE, ORBIT CULTURE live in Wien Gasometer 02.12.2022
von Marko Jakob
ORBIT CULTURE
Den Anfang eines mit vier Bands vollgepackten Metalabend im Wiener Gasometer machten Orbit Culture. Die 2013 gegründete Melodic Death Metal Band aus Schweden war sozusagen die ‚jüngste‘ Band des Abends. Im Jahr 2020 veröffentlichten sie ihr drittes Album ‚Nija‘.
„Wir sind Orbit Culture aus Schweden“ – mit diesen Worten stellte sich das Quartett den zahlreichen Fans in Wien vor – ganz voll war die Halle zu diesem Zeitpunkt noch nicht – der Beginn der Show ist für einen Werktag mit 18.30 Uhr auch relativ früh gewählt, aber so ist das ja oft, wenn vier Bands spielen. Die Stimmung war auf jeden Fall so, als wären schon alle dagewesen.
„Wir haben ein neues Album – hier ein Song davon – es heißt ‚The Shadowing‘“. Anschließend gab es viel Beifall für das neue Stück – „Danke schön Wien – es ist toll eure schönen Gesichter zu sehen – vielen vielen Dank.
Die Zeit verging schnell und da der Opener nur einen Timeslot von knapp 30 Minuten hatte kam nun auch schon der letzte Song. Mit „Wir lieben euch Wien“ verabschiedeten sich die Jungs und und wurden für ihre Vollgasshow stürmisch bejubelt. Im nächsten Sommer spielen Orbit Culture übrigens bei den Metal Days in Slowenien.
Setlist
01 Vultures of North
02 North Star of Nija
03 Strangler
04 The Shadowing
05 Saw
IMMINENCE
Der Umbau ging richtig zügig von statten und die Show konnte sogar früher beginnen, als geplant. Der Veranstalter gab die neuen Showzeiten der drei noch ausstehenden Bands unverzüglich auf ihren Social Media Kanälen bekannt. Nun waren Imminence an der Reihe – die 2009 gegründete Melodic Metalcore Band veröffentlichte 2021 das Album ‚Heaven In Hiding‘.
„Es ist schön, zurück in Wien zu sein – macht Lärm“ sagte Sänger Eddie. Ich glaube die Band war vor fast genau vier Jahren zum letzten Mal in der Stadt, damals noch im kleinen Chelsea. Leider war der Sound bei Imminence, sowie eigentlich bei allen drei Supportbands nicht so fett, wie im Gasometer gewohnt. Aber trotzdem ging der Klang der Geige absolut unter die Haut.
Imminence spielten hauptsächlich die Songs, zu denen sie fantastische, und inzwischen Millionenfach geklickte Videoclips gedreht haben – schaut euch das mal auf YouTube an. „Danke Wien, dass ihr unsere Show anschaut – das ist unser letzter Song. Ihr findet uns dann am Merch. Wir waren Imminence aus Schweden.“
Die tolle Show mit Nebelsäulen und dem harmonischen Zusammenspiel zwischen Gesang und Geige konnte trotz krächzendem Sound voll überzeugen. Im nächsten Jahr stehen für die Schweden die ganz großen Festivals in Deutschland auf dem Plan, Wacken und Summer Breeze sind fix gebucht. Wir würden euch aber auch gern mal wieder auf einer Headliner Tour in Wien sehen wollen.
Setlist
01 Ghost
02 The Sickness
03 Chasing Shadows
04 Paralyzed
05 Heaven in Hiding
06 Temptation
AT THE GATES
Es war erst 20 Uhr und schon stand die dritte Band auf der Bühne. Das ging wirklich fix. Immer noch strömten Menschen in die Halle, die nun aber komplett voll war – die Fans standen dicht gedrängt bis zur letzten Reihe. Die Band At The Gates, gegründet 1990 hat schon einige Pausen hinter sich, ist aber seit 2010 wieder durchgehend aktiv. Das aktuelle Album ‚The Nightmare of Being‘ erschien im vergangenen Jahr. Die Stimmung war bei At The Gates von Beginn an richtig klasse immer wieder strecke Sänger Tomas den Fans die Faust entgegen und bekam tausende Fäuste zurück. Schmetternde Gitarren und wehende Haare in den ersten Reihen prägten den flotten Auftritt.
Aber At The Gates hatten natürlich nicht nur neue Stücke mit – jetzt ging es weit zurück in die Bandhistorie. „Die nächsten beiden Songs sind von 1995 – einige von euch kennen es vielleicht noch.“ ‚Cold‘ und ‚Under a Serpent Sun‘ wurden wild abgefeiert und die Halle bebte nun fast. Rhythmisches Klatschen begleitete einige der Songs – vom Sänger animiert machten auch fast alle mit. Bei ‚Blindet By Fear‘ wurden dann die Haare nochmal richtig wild geschüttelt und mit ‚The Night Eternal‘ endete schließlich eine starke, vierzig minütige Death Metal Party.
Setlist
01 Spectre of Extinction
02 Slaughter of the Soul
03 At War With Reality
04 Der Widerstand
05 To Drink From the Night Itself
06 Cold
07 Under a Serpent Sun
08 Heroes and Tombs
09 El Altar del Dios Desconocido
10 Death and the Labyrinth
11 Blinded by Fear
12 The Night Eternal
IN FLAMES
25 Minuten vor dem ursprünglich geplanten Showbeginn betraten die schwedischen Metalhelden von In Flames die Bühne – aber nun waren eh schon längst alle Fans im ausverkauften Gasometer angekommen.
Die 1990 gegründete Band ist inzwischen eine der bedeutendsten Alternative Metal Bands weltweit. Das 2019er Album ‚I, the Mask‘ kletterte bis auf Chartposition 1 in Österreich und natürlich auch im Heimatland von In Flames.
Aber los ging die Show gleich mal mit ‚The Great Deceiver‘, einem ganz neuen Song. Dieses Stück wird auf dem im Februar 2023 erscheinendem Album ‚Foregone‘ enthalten sein. Bei In Flames dröhnte nun zum Glück auch ein viel besserer Sound durch die Lautsprecheranlage und so konnten die enthusiastischen Fans den tollen Mix aus neuen Songs und Klassikern aus über 30 Jahren Bandgeschichte voll genießen.
Bei ‚Cloud Connected‘ ging dann auch im Publikum so richtig die Post ab – ‚Crowdsurfen‘ war heute eine der Lieblingsbeschäftigungen der Fans im Gasometer, spätestens ab diesem Moment wusste man, warum der Veranstalter acht Security Mitarbeiter vor der Bühne positioniert hatte.
Mit ‚Foregone Pt. 1‘ und ‚State of Slow Decay‘ spielten In Flames zwei weitere Songs vom kommenden, 14. Studioalbum. Als Gegenpol gab es immer wieder Klassiker, wie das tolle ‚Only for the Weak‘ aus dem Jahr 2000. Die gigantische Stimmung machte das In Flames Konzert zu einem der absoluten Konzerthighlights im Jahr 2022. Auch die Band war total begeistert von den Fans und nannte die Show in Wien später selbst ‚eine epische Zeit‘.
Setlist
01 The Great Deceiver
02 Pinball Map
03 Cloud Connected
04 Behind Space
05 Graveland
06 The Hive
07 Colony
08 Only for the Weak
09 Leeches
10 Foregone Pt. 1
11Wallflower
12 State of Slow Decay
13 Alias
14 The Mirror’s Truth
15 I Am Above (17Mio)
16 Take This Life