NIGHTWISH, BEAST IN BLACK, TURMION KÄTILÖT live in der Wiener Stadthalle 04.12.2022

von Marko Jakob und Lucifera Nightmare


TURMION KÄTILÖT

Turmion Kätilöt ist eine finnische Metalband, die auch Technoelemente in ihre Musik einbindet. Sie singen vorwiegend in finnischer Sprache, aber es gibt auch einige englischsprachige Songs.

Bisher haben Turmion Kätilöt neun Alben veröffentlicht, das bisher letzte ist ‚Global Warning‘ aus dem Jahr  2020, welches der Band einen Platz an der Spitze der finnischen Charts verschaffte. Aber der Nachfolger steht schon in den Startlöchern – Album Nummer 10 ‚Omen X‘ erscheint am 13. Januar 2023 – und heute war schonmal Probehören angesagt. 

Die cool angemalten Musiker sorgten mit ihrem sogenannten Disco-Metal für gute Stimmung in der Stadthalle – aber dafür waren sie ja auch da. „Unser Job ist es, dass ihr für Beast In Black und Nightwish bereit seid – und nach dem nächsten Song seid ihr es“. Die Jungs hatten es echt drauf, das Publikum mitzunehmen, Übung darin haben sie jedenfalls genug, Turmion Kätilöt spielten in ihrer Karriere bereits mehr als 800 Shows.

„Wer von euch kann finnisch“ wurde dann in Richtung Fans gefragt. Aber wer außer Finnen kann wirklich finnisch? „Dann versteht ihr ja kein Wort von dem, was wir singen“ sagten Petja und Saku. Zumindest übersetzten sie dem Publikum vor dem ein oder anderen Song mal den Titel der Songs ins Englische. Bleiben wir mal noch kurz bei Finnisch und übersetzten – Turmion Kätilöt heisst auf Deutsch ‚Die Hebammen des Verderbens‘ – nur für den Fall, dass ihr noch nicht selbst nachgeschaut habt.

Mit ‚Sormenjälki‘ und ‚Isä meidän‘ gaben die Jungs auch schon einen Vorgeschmack auf das neue Album. Für Alle, die Spaß am Auftritt von Turmion Kätilöt hatten, gibt es jetzt eine gute Nachricht. Die Band ist bereits in wenigen Wochen wieder in Wien – am 14.02.2023 heisst es im Chelsea Vorhang auf für das Konzert der ‚Omen X‘ Headliner Tour. Hoffentlich sieht man dort den ein oder anderen von euch wieder.



Setlist
01 Naitu
02 Verta ja lihaa
03 Sormenjälki
04 Isä meidän
05 Grand Ball
06 Sikiö

BEAST IN BLACK

Als zweite Band des Abends betraten Beast In Black, ebenfalls aus Finnland, die Bühne. Die Power Metal Formation wurde 2015 gegründet und veröffentlichte Ende 2021 mit ‚Dark Connection‘ ihr drittes Album. Auch Beast In Black grüßten mit ihrem Album von der Chartspitze in Finnland – in Österreich, Deutschland und der Schweiz ging es in die Top20.

 Viele Besucher in der Stadthalle werden aber Beast In Black eh bestens kennen – denn die Band war ja bereits 2018 mit Nightwish auf deren ‚Decades Tour‘ quer durch Europa unterwegs. Die Jungs waren motiviert wie eh und je und es folgten coole Posen am laufenden Band. Die Finnen heizten nicht nur musikalisch richtig gut ein, bei Beast In Black gab es Feuer bis fast an die Hallendecke. Der brilliante Sound und die glasklare Stimme von Yannis konnten voll überzeugen.

„Danke für die Energie, ihr seid fantastisch – danke für die tolle Atmosphäre. Wir wollen euch jetzt auf eine Reise mitnehmen – ‚One Night In Tokyo‘“. Jetzt war richtig Stimmung in der Halle, die Spielfreude der Finnen steckte alle in der Wiener Stadthalle an, der Drummer hatte sogar fast während des gesamten Auftritts ein Lächeln im Gesicht. Die Band spielte Songs von allen bisher veröffentlichten Alben, wer aber Lust auf noch viel mehr der neuen Beast In Black Songs hat, der sollte sich den 13.02.2023 rot im Kalender ankreuzen, denn auch Beast In Black werden Mitte Februar schon wieder in Wien aufkreuzen – dann heisst es ‚Dark Connection Tour‘ in der Arena Wien.

„Danke danke danke Leute – ihr wart einfach sagenhaft. Hände hoch, last und noch ein Foto machen“, sagte Yannis nach dem letzten Song. Beim Outro ‚Burning Heart‘ aus dem Film Rocky IV wurden die fünf Jungs stürmisch abgefeiert. Das war eine wirklich unterhaltsame Dreiviertelstunde mit Beast In Black.



Setlist
01 Blade Runner
02 From Hell With Love
03 Beast in Black
04 Die by the Blade
05 To the Last Drop of Blood
06 Moonlight Rendezvous
07 One Night in Tokyo
08 Blind and Frozen
09 End of the World

NIGHTWISH

Nun hieß es dreißig Minuten warten, bis die Bühne für Nightwish angerichtet war – während des Umbaus war ein Vorhang vor die Bühne gezogen. Zeit, nochmal kurz über die Karriere von Nightwish zu blicken. Die Band aus Finnland ist eine der erfolgreichsten Symphonic Metal Bands weltweit und hat bisher etwa 10 Millionen Tonträger verkauft. Die Band wurde 1996 gegründet und veröffentlichte bisher neun Alben. Einige davon schafften es in vielen europäischen Ländern auf Platz 1 der Charts und verschaffte der Band Gold und Platinaus-zeichnungen. Die Band hatte in ihrer Historie 3 Sängerinnen. Alles begann mit der bekannten Sopranistin Tarja Turunen. Danach nahm Anette Olzon für 5 Jahre den Platz am Mikrofon ein. Im Jahre 2013 fand die Band dann ihre derzeit aktuelle Sängerin Floor Jansen, eine charismatische und starke Frontfrau, die perfekt zur Band passt. Der erste Auftritt beim Wacken Open Air mit der neuen Sängerin im Jahre 2013 wurde später als Live DVD veröffentlicht.

Auf den Beginn der Tour zum aktuellen Album mussten Fans und Band aufgrund des Ausbruches der Corona Pandemie eine gefühlte Ewigkeit warten. Aber nun war der Tag für Wien gekommen, endlich die Songs des aktuellen Albums ‚HVMAN. :||: NATVRE.‘ live zu erleben. Auch dieses Album stürmte wieder in die Charts – in Deutschland ging es erneut bis an die Spitze, in Österreich und der Schweiz auf Platz 2.

Pünktlich um 20.45 Uhr fiel endlich der Vorhang und gleich zu Beginn sprühte das Feuer am Bühnenrand empor – dann gab es einen sehr lauten Knall und die Show begann. „Es ist schön wieder hier zu sein – es hat viel zu lange gedauert“ sagte Floor auf Deutsch.

Bei ‚Sleeping Sun‘ kam zum ersten Mal richtiges Großveranstaltungsfeeling auf, als sowohl im Stehplatzbereich, als auch im weiten Oval tausende Mobiltelefone leuchteten. …und auch bei ‚7 Days To The Wolves‘ ging es etwas gemächlicher zu – rhythmisches Klatschen begleitete den zweiten Teil des Songs – und alle machten mit – auch auf den Sitzplätzen.



Immer wieder kreiste bei den schnellen Passagen der Kopf von Floor Jansen und die Haare wehten wild umher, so zum Beispiel auch bei ‚Dark Chest of Wonders‘. Ein festes Element der Show waren auch immer wieder die zahlreichen Feuersäulen. Dadurch wurde es in den ersten Reihen immer mal wieder ziemlich warm – das wäre eine tolle Erwärmung nach einem finnischen Eisbad. Erneut gab es einen mega lauten Knall, als wollte man den ein oder anderen aufwecken. Aber schläfrig wurde bei dieser tollen Show garantiert niemand.

„Danke danke“ sagte Floor, die im ganzen ersten Teil der Show konsequent Deutsch zu den Wienern sprach. „Danke Wien, wir haben eine gute Energie hier“ fuhr sie fort. ‚Harvest‘ sang die Nightwish Frontfrau dann im Sitzen im Duett mit Troy.

Weiter ging es mit ‚I Want My Tears Back‘. Nun kam der Teil der Show, als die Fans wie die Wilden sprangen und hüpften. Die Stimmung war nun perfekt. „Gut gemacht Wien, ihr habt gut getanzt.“ Sagte Floor und Troy ergänzte „Ich hatte nicht gedacht, dass ihr so wild seid. Ihr seid viel besser als Düsseldorf.“ Bei ‚Nemo‘ gab es Nebel in Strahlen, die fast waagrecht von hinten nach vorn über die Bühne zischten – wow das sah geil aus. Nun wurde die akustische Gitarre ausgepackt und Floor ging zu Troy auf das Podest und sagte „oh – du hast aber einen guten Ausblick von hier oben.“ Gemeinsam spielten und sangen sie die Akustikversion von ‚How’s the Heart?‘ Wieder beleuchteten die Lichter der Telefone das weite Rund.

Für die letzten beiden Songs nahmen sich Nightwish richtig viel Zeit – zuerst gab es ‚Ghost love Score‘ – das ‘Monster’ von einem Song und zum großen Finale wurde ‚The Greatest Show on Earth‘ zelebriert. Was für ein Abend, man kann einfach nur sagen – das Warten seit 2020 hat sich absolut gelohnt.



Setlist
01 Noise
02 Storytime
03 Tribal
04 Élan
05 Sleeping Sun
06 7 Days to the Wolves
07 Dark Chest of Wonders
08 Harvest
09 I Want My Tears Back
10 Nemo
11 How’s the Heart? (Acoustic)
12 Shoemaker
13 Last Ride of the Day
14 Ghost Love Score
15 The Greatest Show on Earth

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