DARK MALTA FESTIVAL 21.04.2024 – Tag 3 | Gianpula Village |

von Marko Jakob und Lucifera Nightmare


BOYTRONIC

Schon waren wir am dritten Festivaltag angekommen. Wir starteten mit der Show von Boytronic. Die Geschichte der Band reicht über 40 Jahre zurück und beinhaltete auch eine zehnjährige Auszeit. Die letzte Veröffentlichung von Boytronic – das Album ‚The Robot Treatment‘ – stammt aus dem Jahr 2019. Der Gianpula Main Room war richtig gut besucht, auch wenn es noch nicht so vollgestopft war, wie am Vortag. Boytronic begannen ihre Show gleich mit einer Synth-Pop Perle aus den 80er Jahren. Das war ein schwungvoller Start mit  ‚Trigger Track‘. Aber natürlich hatten die Jungs auch neue Stücke dabei, wie zum Beispiel ‚All You Can Eat‘ und ‚Smell Of Fire‘. Das war ein wirklich schöner Auftritt der legendären Band – schön, dass die zurück sind und dass sie das Dark Malta Festival mit ihrer Musik bereichert haben. Aber was wäre eine Boytronic Show ohne ihren größten Hit? Die Debütsingle der Band aus dem Jahr 1983 erreichte nämlich sogar den zehnten Platz in den deutschen Singlecharts und machte die Band schon damals einem breiten Publikum bekannt. ‚You‘ funktioniert damals, wie heute – ein echter Klassiker.

Setlist: 01 Tigger Track 02 All You Can Eat 03 Smell Of Fire  04 Tonight 05 Recycled  06 Luna Square 07 Diamonds And Loving Arms 08 Hurts Guitar 09 Man In Uniform  10 Red Chips  11 Under The Red  12 My Baby Lost Its Way  13 You

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ULTRA SUNN

Als nächstes war Showtime für die 2019 gegründete Coldwave Band Ultra Sunn. Super unterhaltsam. Die gut aufgelegte Band, die aus Sam und Gaelle besteht, hatte für die Liveshow noch einen zusätzlichen Keyboarder dabei. Sam’s starke, angenehme Stimme und die tanzbaren Sounds lockten nun wieder mehr Musikfans in die Location. Inzwischen war es wieder richtig voll, die Pool Party im Außenbereich war beendet – nun hatten also alle wieder die volle Konzentration auf die Konzertlocation. Mit einem „Thank you“ bedankte sich der Sänger für den riesigen und lautstarken Applaus. Alle, die schon seit Stunden bei der Poolparty das Tanzbein geschwungen hatten, machten nun zum Sound der zwei Keyboards und des Drumcomputers einfach weiter. Schöne Stimmung jetzt bei ‚Shake your demons‘ und ‚Keep your eyes peeled‘. Schnell verging die Zeit beim Auftritt von Ultra Sunn und schon kündigte Sam den letzten Song an. „Danke, dass wir hier sein durften. Seid ihr bereit?“ hieß es vorm letzten Stück und die Fans klatschten, tanzten und sprangen nochmal um die Wette.

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GRENDEL

Beim Auftritt der Band Grendel war dann der Gianpula Main Room wieder richtig voll. Grendel legten eine grandiose, mitreißende Show hin – und das heute nur als Duo. Der Publikumsbereich wurde nun wieder zu einer einzigen Tanzfläche – toller Sound dröhnte durch die Location. Spätestens bei ‚Severed Nation‘ war dann richtig Partyalarm und auch auf der Bühne ging es rasant zu – JD Tucker und Kuro Andrews an den Keyboards wussten genau, wie man ein Festivalpublikum in Bewegung bringt und hält. Dann wurde das Keyboard sogar umgehängt, und mit dem ‚Keytar‘ wilde Pirouetten gedreht. Auch die Fans hatten ununterbrochen Spaß und nun wurde auch richtig laut gekreischt. „Danke – wie fühlt ihr euch, Malta?“ Ok, nach dieser Frage wurde das Kreischen noch ein paar db lauter. Weiter ging’s mit ‚Dead Inside’ aus dem Jahr 2017. Nach ein paar Zeilen ‚Careless Whisper’ von George Michael spielte das Duo dann ‚Conflict Instigation‘, gefolgt vom Klassiker ‚Chemicals + Circuitry‘ aus dem Jahr 2000. Zeitweise ging es richtig wild zur Sache und die Fans wurden auch kein bisschen müde. JD fragte aber lieber mal nach: „Habt ihr noch Energie in euch? Das nächste Stück ist von 2007“. Nach ‚Harsh Generation‘ folgte dann eine Danksagung an alle, die dieses Festival auf die Beine gestellt haben und natürlich an die tollen Fans.

„Wir können zwei Dinge tun“ hieß es dann. „…entweder ins Hotel gehen und abhängen oder noch ein paar Songs spielen“. Und natürlich ging es hier noch weiter. Mit ‚Hate This‘ folgte ein wahrer Aggrotech Klassiker mit mehr als 1 Mio Aufrufen auf YouTube. Nun waren alle Hände in der Luft und es wurde heftig geklatscht. Grendel spielten sogar länger, als im Timetable vorgesehen und hatten mit ‚Void Malign‘ sogar noch eine weitere Zugabe parat.

Setlist: 01 Flux 02Timewave Zero 03 Fall Like Rome 04 Severed Nations 05 Dead Inside 06 Conflict Instigation 07 Chemicals + Circuitry 08 Judged Ones 09 Soilbleed 10 Harsh Generation 11 Hate this 12 Void Malign

https://www.facebook.com/grendel.music



PINK TURNS BLUE

Nun war wieder Gitarrenzeit – Zeit für Pink Turns Blue. Die legendäre deutsche Rock/Dark Wave Band entführte das Publikum mit ihren wunderschönen Soundharmonien auf eine Reise durch ihre Welt. Mit dem Opener vom aktuellen Album ‚Tainted‘ ging es los. ‚Not Even Trying‘ ist geprägt von geschmeidigen Gitarrenklängen, die eine Wohltat für die schon strapazierten Ohren waren. Die neueren Songs der Band, wie auch ‚ So Why Not Save The World‘ fügten sich nahtlos in das gesamte Konzept ein. Die Bewegungen im Publikum wurden dann bei ‚Walking On Both Sides‘ schneller und schneller – ein toller, flotter Wave-Song. Schöne gelbe Laserstrahler beleuchteten das Publikum und sorgten für eine wunderschöne, melancholische Stimmung. Natürlich ging es bei weitem nicht so wild zu, wie zuvor bei der Aggrotech-Band, aber trotzdem spürte man eine sehr angenehme Energie unter den Festivalbesuchern.  Pink Turns Blue verzauberten das Publikum mit ihrer einzigartigen Klangwelt und zog es in ihren Bann. Mit ihrem zeitlosen Sound und ihrer beeindruckenden Bühnenpräsenz bewiesen Pink Turns Blue einmal mehr, warum sie zu den Größen der Rock- und Dark Wave-Szene gehören. Ihr Auftritt hinterließ einen bleibenden Eindruck und hatte mit ‚Your Master is Calling‘ aus dem Jahr 1988 noch ein großes Highlight in der Hinterhand – dieser Song hat inzwischen schon 4.2 Mio YouTube Aufrufe. Der Gianpula Main Room war nun in blaues Laserlicht gehüllt und das Publikum verabschiedete die Band mit einem verdienten, großen Applaus.

Setlist: 01 Not Even Trying 02 There Must Be So Much More 03 I’ll Never Give Up 04 So Why Not Save This World 05 Walking On Both Sides 06 I Coldly Stare Out 07 After All 08 Something Deep Inside 09 Walk Away 10 Missing You 11 You Still Mean Too Much To Me 12 Your Master Is Calling

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PSYCLON NINE

Zum Abschluss des fünften Dark Malta Festivals stand ein echtes Highlight auf dem Programm, eine Band, die man nicht alle Tage in Europa sieht. Nach einer ausgiebigen USA Tour war es aber nun soweit. Psyclon Nine waren Headliner im Gianpula Main Room. Sänger Nero Bellum hatte zwischenzeitlich als Keyboarder der Band Skold seine Spuren in Europa hinterlassen. Im August 2022 veröffentlichten Psyclon Nine ihr siebentes Studioalbum ‚Less to Heaven‘. Los ging es aber erstmal mit dem Opener und Titeltrack vom 2017er Album ‚Divine Infekt‘. … und wie es losging – die Band um den charismatischen Sänger sorgte für ein wahres Feuerwerk für die Sinne – volle Beanspruchung für Augen und Ohren waren angesagt, soviel passierte hier auf der Bühne – man wusste teilweise gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Die energiegeladene und dynamische Show stellte auch das Publikum nochmal auf die Probe – aber die Fans haben den Fitness Check eindeutig bestanden. Nicht nur auf der Bühne ging es voll ab, auch im Publikum war quasi die Hölle los. Mit ‚See You All In Hell‘ präsentierten Psyclon Nine dann etwa zur Showmitte auch den ersten Song vom aktuellen Album. Eine gute Mischung aus alten und neuen Songs und eine atemberaubende Liveshow sorgten für ein grandioses Finale des Dark Malta Festivals 2024. Bei der Zugabe gab es dann nochmal Highspeed Aggrotech zu erleben. Mit ‚Use Once And Destroy‘ beendeten Psyclon Nine nicht nur ihren Auftritt, sondern auch ein unvergessliches Festival.

Setlist: 01 Divine Infekt 02 As You Sleep 03 Behind a Serrated Grin 04 We the Fallen 05 Heartworm 06 Shadows Unveiled 07 See You All in Hell 08 Money and Sex and Death 09 The Poison Will Deaden the Pain 10 For the Night Is Dark and Full of Terrors 11 Better Than Suicide 12 Parasitic 13 Use Once and Destroy

https://www.facebook.com/psyclonnineofficial