von Marko Jakob
Pix666: Hallo Elkie, könntest du uns etwas über deinen musikalischen Werdegang erzählen und wie du zu den Front Row Warriors gekommen bist?
Elkie: Ja gerne doch, gesungen hab ich schon als kleines Mädchen, zunächst im Kinder- und Jugendchor der Kirche. Es zog mich aber immer mehr auf die Bühne und so nahm ich an diversen Gesangswettbewerben teil bei denen ich die ersten Kontakte zu Bands bekam und da war klar, dass ich definitiv in einer Rockband singen wollte. Klassischen Gesangsunterricht hatte ich ebenfalls, aber mein Herz gehört definitiv dem Metal. Zahlreiche Bands folgten, die bekannteste davon ist sicherlich Ampyre, an deren Stil sich die FRW auch orientieren.
Die Front Row Warriors habe ich im April 2019 mit unserem Drummer Jay-G ins Leben gerufen. Mit unserem Gitarristen Sorin Badin haben wir begonnen die ersten Songs zu erarbeiten, und dann kamen ziemlich zeitgleich Ritchie Seibel an den Keyboards und Timo Michels am Bass hinzu, das Nesthäkchen, unser Gitarrist Stef Binnig-Gollub, vervollständigte dann im Sommer 2022 die Warriors.
Pix666: Wie würdest du den musikalischen Stil der Front Row Warriors beschreiben und welche Künstler oder Bands haben dich in deiner musikalischen Karriere am meisten beeinflusst und inspiriert?
Elkie: Am besten kann man ihn als Melodic Metal bezeichnen, AOR oder auch teils klassischen Hard Rock, das ist oft fließend.
Meine frühen Vorbilder waren hauptsächlich Bands wie REO Speedwagon und Kansas, wegen ihrer fantastischen Chorsätze, und später kamen dann Black Sabbath mit Ronnie James Dio, Tony Martin und natürlich Queensryche mit Geoff Tate dazu. Vor einigen Jahren hörte ich dann Riot V mit ihrem neuen Sänger Todd Michael Hall, der mich auf Anhieb live total begeisterte und mich inspirierte, andere Gesangstechniken auszuprobieren. Das ist auch der Grund warum ich ihn als Duettpartner auf unserem Song ‚Dystopian time‘ dabeihaben wollte, er ist wirklich einer der ganz Großen und mittlerweile ein langjähriger Freund.
Pix666: Nicht lange nach der Bandgründung kam dann die Corona Pandemie ins Spiel – hatte das damals einige eurer Pläne oder euren Zeitplan stark gestört?
Elkie: Ja und Nein, natürlich war es unendlich schwer gemeinsame Probetermine hinzubekommen aber irgendwie haben wir immer einen Weg gefunden und durch die Lockdowns hatte man plötzlich viel mehr Zeit kreativ zu sein, aber es war schon ein dunkles Kapitel ohne Konzerte und Kontakte mit ungewissem Ausgang weshalb wir keinen wirklichen Zeitplan verfolgen konnten. Fakt ist, dass unser Mischer Achim Köhler der als FOH für Bands wie Hammerfall, Avantasia, die Hooters fast ständig in der ganzen Welt unterwegs ist, durch Corona Zeit hatte und das war ein klarer Glücksfall.
Pix666: Nun ist vor einigen Monaten endlich euer Debutalbum erschienen. Was war der schwierigste Teil bei der Produktion von ‚Wheel of Fortune‘?
Elkie: Das Mischen, vor allem das Festlegen auf den ultimativen Sound, das ist schon ein Prozess, vor allem beim Erstling.
Pix666: Kannst du uns einen Einblick in den kreativen Prozess bei Songwriting und Produktion geben?
Elkie: Die Songs entstehen bei uns richtig oldschool, Ideen werden gemeinsam erarbeitet, einige Songs waren auch schon im Grundgerüst klar, wurden aber immer wieder verfeinert und dann im Kollektiv durchgewunken. Ich lege sehr großen Wert auf Demokratie, die Songs müssen banddienlich sein, Ego Trips gibt’s bei uns nicht, die Zeiten sind echt vorbei – sprich, dafür sind wir zu alt.
Die Jungs haben in ihren jeweiligen Homestudios ihre Parts eingespielt, mit der Vorproduktion bin ich dann zu Michael Bormann in dessen Studio nach Duisburg gefahren, wo ich den Leadgesang aufgenommen habe. Die Zusammenarbeit war klasse, wir hatten jede Menge Spaß, es fühlte sich zu keiner Sekunde wie Arbeit an, er hat das Beste aus mir herausgeholt und einen Bombenjob gemacht.
Pix666: Welchen Song auf dem Album magst du selbst am liebsten und warum?
Elkie: Puh, schwer, ich liebe sie alle, aber ich denke ‚Chasing Shadows‘, weil es unser erster gemeinsamer war – das ist schon was ganz Besonderes. Und natürlich ‚Dystopian time‘, meinen Song mit Todd Michael Hall, den ich speziell für uns beide geschrieben habe, darauf bin ich schon ein bisschen stolz.
Pix666: Deine Songs haben oft tiefgründige Texte. Woher nimmst du die Inspiration für deine Songtexte und welche Botschaft möchtest du mit deiner Musik vermitteln?
Elkie: Einige davon haben schon ne tiefere Bedeutung, meist sind es die Themen die uns alle bewegen, Ängste vor Kriegen und deren Folgen, auch die klimatischen Veränderungen, die Hilflosigkeit mit der wir Menschen oft im Alltag zu kämpfen haben. Ich will keinesfalls missionieren aber oft denke ich, lasst uns doch einfach einander öfter mal zulächeln und milder sein in unseren Urteilen, nicht so viel werten. Die Welt und uns selbst mehr lieben und beschützen – ganz so wie in der Weissagung der Cree….
Pix666: Gibt es euer Album auch als richtigen Tonträger zu kaufen und wenn ja, wo kann man ‚Wheel of Fortune‘ bestellen?
Elkie: Es gibt sogar beides, CD im Digipack und als blaue Vinyl, was mich besonders freut, da Schallplatten ja bereits eine aussterbende Spezies waren. Erwerben kann man sie in allen großen Märkten oder natürlich online über unser Label oder andere Händler und natürlich beim Merchstand auf unseren Konzerten oder über www.frontrowwarriors.com.
Pix666: Was macht für dich die Magie des Live-Spielens aus und gibt es schon Pläne für zukünftige Konzerte?
Elkie: Live ist einfach ne ganz andere Nummer, ob es live im Proberaum ist oder vor Publikum, es tönt einfach ganz anders (wie unsere lieben Schweizer Fans sagen) und setzt unglaubliche Energien frei, du befindest dich nach wenigen Momenten in einer völlig anderen Welt und mit dem Schlussakkord bist du einfach nur voller Endorphine und brauchst erst mal das Bad in der Menge und ein kühles Bier.
Wir haben für das kommende Jahr schon einige in den Büchern stehen, zwei tolle Open Airs sind dabei, genaue Termin dazu gibt´s auf unserer Homepage.
Pix666: Du hast im vergangenen Jahr vom Deutschen Rock- und Popmusikerverband eine Auszeichnung erhalten. Erzähl mal, wie es dazu kam, was das genau ist und wie stolz man auf so eine tolle Ehrung ist?
Elkie: Darauf werde ich oft angesprochen, der DRMV macht diesen Wettbewerb seit Jahrzehnten und fördert den kulturellen Nachwuchs im Lande. Ich hatte mich mit ‚Dystopian time‘ beworben obwohl der Text und auch der Gesang schon etwas Schweres und Düsteres hat und nicht unbedingt dem Mainstream entspricht, zu meiner Überraschung muss das aber gefallen haben und ich bekam kurz vor Weihnachten die Urkunde übersandt was mich wahnsinnig gefreut hat. Um ehrlich zu sein ist es aber immer schwierig mit solchen Preisen, denn danach ist die Erwartungshaltung schon immens.
Pix666: Welche langfristigen Ziele und Pläne hast du für deine musikalische Karriere und die Zukunft von Front Row Warriors?
Elkie: Live zu spielen so oft es nur geht und natürlich arbeiten wir bereits mit Hochdruck an der zweiten Platte. Den Wunsch, dass wir alle gesund bleiben und gemeinsam die Bühnen und Herzen erobern.
Pix666: Danke für deine Zeit und die interessanten Antworten. Pix666 wünscht viel Glück und Erfolg für die Zukunft.
Elkie: Vielen Dank für das nette Interview und deine Zeit.
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Fotos © FRW