QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Julien Philipp (RED DEAD ROADKILL)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Julien. Danke, dass du Zeit für ein kurzes Interview hast. Ich hoffe, du bist gut ins Jahr 2023 gestartet?

Julien: Moin! Aber klar, danke. Freue mich drauf. Und ja, das Jahr geht ganz gut los für uns. Kann mich nicht beklagen.


Pix666: Stelle doch bitte den Lesern, die noch nie von euch gehört haben, Red Dead Roadkill mal ganz kurz vor.

Julien: Ok, ich versuch’s mal so: Über uns wurde mal geschrieben – „Es klingt als würden Mitglieder von Aerosmith und Lacuna Coil zusammen Musik machen“.


Pix666: Ich habe deine Band im Sommer 2018 auf einem kleinen Konzert in Hamburg zusammen mit der Band Johnny Deathshadow gesehen. Das war ziemlich cool und ihr hattet damals noch nicht mal euer Debutalbum ‚Sweet Songs of Anguish‘ veröffentlicht. Was ist in den nunmehr fast fünf Jahren bei euch alles so passiert?

Julien: Ja, daran kann ich mich gut erinnern. Das hat ziemlich Spaß gemacht. Es war ja auch ein besonderer Anlass, und die Stimmung an dem Abend war super!

Wie du schon gesagt hast, war unser Album noch nicht erschienen. Das kam ein Jahr später raus, obwohl wir lange…lange an den Songs gefeilt hatten bevor das Album endlich raus kam. Der Release wurde von der Wacken Foundation unterstützt, und kam insgesamt ziemlich gut an. Wir hatten 2 Songs als Singles veröffentlicht, wobei das Solo auf ‚Dying Day‘ von Roland Grapow von Masterplan stammt, der ja auch das Album gemixt hat.

Wir spielten einige Shows und kleinere Festivals, und eigentlich ging’s gut voran, bis wir durch Corona dann enorm ausgebremst wurden. Da war dann plötzlich erstmal Stillstand. Erst im letzten Jahr kam es wieder ins Rollen, und wir nahmen neue Musik auf. Und so kommen die Sachen dann dieses Jahr raus, wobei einer der Songs sogar auf der Erweiterung ‚Cyberpunk 2077: Phantom Liberty‘ erscheinen wird!



Pix666: Wow, dann habe ich ja einiges verpasst. Das mit dem Song für das Videospiel hört sich ja fast surreal an. Wie kommt man dazu – wurdet ihr von Jemandem entdeckt oder musste man sich da bewerben?

Julien: Haha! Ja, es kommt mir auch noch völlig surreal vor. Ich erinnere mich, dass ich damals Lacuna Coil über das Game „Vampire: The Masquerade – Bloodlines“ entdeckt hatte. Seither bin ich riesen Lacuna-Fan, und konnte sie letztes Wacken dann auch mal persönlich treffen.

Wenn ich mir vorstelle, dass unsere Mucke jetzt auch in einem Game erscheint, und dann auch noch in einem Millionenseller wie ‚Cyberpunk 2077‘, so ist das die Erfüllung eines Traums. Aber ja, wir hatten bei einer Ausschreibung mitgemacht, bei der wir aus über 7.800 Einsendungen rausgepickt wurden. Dazu musste man einen vom Game inspirierten Song einsenden.


Pix666: Da ich überhaupt keine Ahnung von Videospielen habe, musst du mir noch kurz erklären, ob euer Song dann auf einem Sampler ist – ähnlich wie bei Filmsoundtracks – oder wird man ‚Flatline‘ während des Spielens hören können?

Julien: Was ich bisher dazu verraten darf, ist, dass unser Song während des Spielens über den Radiosender Growl FM zu hören sein wird. Du läufst im Spiel halt durch die Gegend, machst deine Missionen, und hörst dabei an jeder Ecke Musik laufen – ob in einem Club, im Auto, in den Gebäuden drin oder auf der Strasse. Und da die Spielewelt wieder enorm groß sein wird, und man viel Zeit darin verbringt, wird sicherlich jeder Spieler ‚Flatline‘ mal zu hören bekommen. Man darf aber gespannt sein, was in dem Zusammenhang noch so in der Mache ist.


Pix666: Wisst ihr schon, wann das Ganze veröffentlicht wird und welche Reichweite dieses Spiel haben wird?

Julien: Zum genauen Release hüllt sich CD Projekt RED in Schweigen. Das Game soll aber noch dieses Jahr erscheinen. Das Basis-Spiel ‚Cyberpunk 2077‘ wurde weltweit bisher über 20 Mio. Mal verkauft. Wie bei ‚The Witcher‘, dass von der gleichen Firma stammt, gibt es zu ‚Cyberpunk‘ auch eine Serie bei Netflix.

Für’s Spiel wurde neben Keanu Reeves diesmal noch ein weiteres Hollywood-Schwergewicht verpflichtet – Idris Elba. Von daher kann man schon von einer ziemlich großen Reichweite sprechen.


Pix666: Im Februar 2023 ist ja auch eure neue Single ‚Sacrifice‘ samt Videoclip erschienen. Wie wird es jetzt weitergehen? Habt ihr noch weitere Songs in Arbeit und wie weit seid ihr noch von einem kompletten neuen Album entfernt?

Julien: Yes, seit Kurzem ist ‚Sacrifice‘ draußen, und wir freuen uns riesig über das bisherige tolle Feedback! In der nächsten Zeit bringen wir weitere Singles raus, bis dann im Herbst das Album dazu erscheint.



Pix666: Wie entsteht eigentlich ein Red Dead Roadkill Song – habt ihr da eine bestimmte Herangehensweise und gibt es textlich einen roten Faden, oder bestimmte Themen, über die ihr hauptsächlich singt?

Julien: Zunächst ist da ein Gefühl oder eine Stimmung. Daraus entsteht dann Musik. Vielleicht keimt da schon ein Gedanke an ein lyrisches Thema. Je weiter der Song voranschreitet, umso weiter wird aus dem Gedanken ein Text.

Lyrisch legen wir uns nicht fest. Es kann über alles mögliche gehen. Bei ‚Flatline‘ war es eine Stimmung die ich hatte, als ich im Game ‚Cyberpunk 2077‘ unterwegs war. ‚Sacrifice‘ habe ich während der Corona-Lockdowns geschrieben, als wir wochenlang mit diesen Kontaktbeschränkungen zurechtkommen mussten. Das war eine schwierige und frustrierende Zeit, in der ich nach ein bisschen Zuversicht gesucht habe. Das hat mir dann der Song gegeben.


Pix666: … und wo und wie ist der Videoclip zu ‚Sacrifice‘ entstanden?

Julien: Wir wollten diesmal etwas anderes probieren und nicht wieder „die Band beim performen“ zeigen. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen und geht unterschiedlich mit seinen Schwierigkeiten und Problemen um. Und die aktuelle Zeit ist im Moment für die wenigsten Leute einfach. Das haben wir versucht, im Video zu verarbeiten.


Pix666: Wird man Red Dead Roadkill 2023 auch live auf der Bühne sehen – gibt es schon fixe Termine?

Julien:
Nope, derzeit bewusst noch keine Termine. Die Planungen laufen allerdings.


Pix666: Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen, was du den Fans mit auf den Weg geben möchtest?

Julien: Danke zunächst für das coole Interview! Wir freuen uns über jeden, den wir mit unserer Musik erreichen und denen wir damit etwas geben können. Wir wünschen Euch viel Spaß dabei, und wir sehen uns hoffentlich bald wieder auf Konzerten!

Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten. Alles Gute für die Zukunft und bleib gesund.


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Fotos © Red Dead Roadkill