QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Sven Herssens (MANTAH)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Sven und danke für deine Zeit. Bitte stelle den Lesern eure Band in ein paar kurzen Sätzen mal vor – welche Art von Musik macht ihr?

Sven: Mantah ist eine Mischung aus modernem Metal und Nu-Metal, also, sagen wir mal, ihr bekommt einen einen sehr vertrauten Vibe von den 90ern bis heute.


Pix666: Was war der Hauptgrund, warum du Musiker werden wolltest und welche Bands haben dich inspiriert?

Sven: Für mich persönlich geht es in der Musik darum, meine Emotionen zu kanalisieren und in dieser bestimmten Kunstform auszudrücken. Meine Hauptinspirationen, besonders wenn es um mein Instrument, meine Stimme geht, sind Korn, Linkin Park, Static-X, … also hauptsächlich sind es generell viele Bands, mit denen ich aufgewachsen bin.


Pix666: Hast du schon in anderen Bands gespielt, bevor du Mantah gegründet hast?

Sven: Ja, ich habe zunächst als Sänger in einer Death/Trash Metal Band angefangen, dort habe ich ein wenig über Grunts und Screams gelernt, weil ich noch nie in einer Band gesungen habe. Ich war gerade erst 15 Jahre alt geworden. Es war lustig und ich hege immer noch gute Erinnerungen an diese Zeit. Im Jahr 2003 habe ich dann meine eigene Band gegründet, in der ich Gitarre spielte und gesungen habe. Sie hieß –Silence A Virtue– und war vom Grunge/Punkrock beeinflusst (wie Jimmy Eat World, New Found Glory und Foo Fighters). Wir hatten einen guten Start mit einer Tournee in Deutschland. Ich habe immer noch schöne Erinnerungen daran.

Dann hatte ich CircleLogic, ein eher industrial-rockiges Projekt, mit einer lustigen Note, einige Mitglieder von Mantah waren da mit dabei (Bert & Bart). Da haben wir schon einige Samples verwendet und und so weiter. Es war ein sehr lustiges Abenteuer, aber dann gingen Bart und ich getrennte Wege, da ich 2009 Vienna gründete (bei denen ich der Songwriter, Gitarrist und Backgroundsänger war) und er schloss sich Spoil Engine an. Von da an ging alles ein paar Schritte schneller. Ich hatte meinen ersten Arena-Gig, coole Touren in NL und UK, sowie Aufmerksamkeit im (inter)nationalen Fernsehen und Radio, …

Danach stieß ich 2014 zu Fields Of Troy als Rhythmusgitarrist und Backgroundsänger. Die Band war bereits auf einem guten Weg, aber ich fügte einige meiner amerikanischen Rockeinflüsse hinzu (wie Alter Bridge, Alice In Chains, …) zu diesem Projekt hinzu. Ich ging an viele coole Orte, traf eine Menge neuer Freunde in der Musikwelt, wofür ich sehr dankbar bin. Die Band hat sich vor kurzem aufgelöst, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren, wie zum Beispiel Mantah.



Pix666: Vor kurzem wurde die neue Mantah-Single ‘The Enemy’ veröffentlicht. Wie sind die Reaktionen auf den Song bisher?

Sven: Nun, wir hatten keine Erwartungen, wir alle mochten den Song sehr, also wollten wir diesen Song veröffentlichen, da er dem Publikum eine schöne Palette davon bietet, wie Mantah klingt. Offensichtlich mögen viele Leute den Song sehr, also sind wir glücklich und dankbar. Wir haben viele positive Kommentare und Vergleiche bekommen.


Pix666: Worum geht es in diesem Song, oder worum geht es in euren Songs/Texten generell?

Sven: In dem Song ‘The Enemy’ geht es um den Kampf gegen den inneren Bösewicht, die Gedanken, Ängste die dich zurückhalten oder dich ständig unterkriegen. Die anderen Songs/Texte auf dem Album handeln im Allgemeinen von meinen Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Ich habe die Texte sehr offen gestaltet, damit sie jeden ansprechen. Andererseits erklärt der Titel ‘EVOKE’ auch eine Menge. Um Gefühle abzurufen, Erinnerungen,… also in diesem Fall fasst dieses Wort alle Texte/Songs zusammen.


Pix666: Kannst du uns sagen, wie eure Songs entstehen?

Sven: Nun, hauptsächlich schreibt Bart die Songs in Mantah. Manchmal kommt er mit einem Song, der kleine Änderungen braucht. Manchmal habe ich eine Idee für den Refrain, wo ich dann einen Scratch-Gesang drauflege. Bart kann daraus sehr leicht einen Song schmieden. Es ist hauptsächlich die kreative Kombination aus mir und Bart. Wir hatten nicht die Idee, uns auf ein bestimmtes Genre oder einen Bandeinfluss. Wir haben einfach Musik gemacht, von der wir dachten, dass sie cool ist, wie meine Emotionen übersetzen würde.


Pix666: Einige Zeit nach der Gründung der Band war der Beginn der Corona-Pandemie. Hat dieses unerwartete Ereignis eure Pläne oder die Art und Weise, wie ihr als Band arbeitet, verändert oder beeinflusst?

Sven: Bart und ich haben Mantah zunächst als Studioprojekt gestartet. Wir haben in der Zeit nach CircleLogic immer Kontakt gehalten. Er schickte mir einige Songs, bei denen er wollte, dass ich Gesangsideen einbringen sollte oder er hatte ein paar Songs, die nicht zu seiner Band passten und wollte, dass ich ein paar Scratch-Vocals machen. Bart hatte immer die Idee, wieder etwas zusammen zu machen wenn die Zeit reif ist. Nachdem er Spoil Engine verlassen hatte, haben wir uns darauf geeinigt, ein Studio Projekt zu machen. Also schrieb er ein paar Ideen, ich schickte ihm Feedback oder half mit einigen Riffs, Refrains und sang dazu. Die Songs kamen sehr gut an. Bald merkten wir, dass dass dieses Projekt mehr Potenzial hatte, als wir dachten. Wir brachten es in einen Proberaum und nahmen Kontakt zu einigen guten Freunden auf, von denen wir wussten, dass sie Lust auf dieses Spiel hatten. Es wurde sehr schnell klar, dass dieses Projekt eine neue Band für uns sein könnte und so ist der Rest Geschichte. 



Pix666: Euer Debütalbum ‘Evoke’ wurde am 28. Oktober veröffentlicht. Was können die Fans darauf erwarten? Wird es auch eine physische Version des Albums geben und wenn ja, wo kann man ‘Evoke’ bestellen?

Sven: Die Leute könnten überrascht sein vom Album. Es sind sowohl harte Tracks als auch einige sanftere Tracks darauf enthalten. Das Album enthält 9 Songs. Wir haben das absichtlich so gewählt, damit die Platte nicht zu lang zum Anhören braucht. Wir planen, ein Digipack zum Album-Release zu veröffentlichen, aber in Zukunft könnte auch eine Vinyl-LP-Edition cool sein. Wir werden sehen.


Pix666: Habt ihr am Tag der Albumveröffentlichung eine Release-Show gespielt?

Sven: Unsere Albumveröffentlichung fand am 29. Oktober statt. Also einen Tag nach der offiziellen Veröffentlichung. Die Release-Show war ausverkauft!


Pix666: Wärst du lieber in einer Band im alten Jahrtausend gewesen oder fühlst du dich wohl mit der Kombination aus Musik und Social Media?

Sven: Nun, alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich muss sagen, dass es im alten Jahrtausend eine Art Magie gab, als man Bands durch Magazine entdeckte, oder in einer Pepsi- oder MTV-Werbung, in einem coolen, verstaubten Plattenladen. Für mich war diese Zeit etwas Besonderes. Ich weiß noch, als ich zur Schule ging, kannte niemand Linkin Park, Korn, Slipknot, Limp Bizkit, … Ich war einer der Ersten. Ich wusste, sie lachten über ein paar selbstgemachte T-Shirts oder Mützen, die ich trug. Ich kopierte das Logo von Korn oder Slipknot mit einem unauswaschbaren Marker.

Als diese Bands populär wurden, trug jeder ihr Merch. Ich muss sagen, dass die Bands damals das Image hatten, überlebensgroß zu sein. Heutzutage, wo alles über die sozialen Medien läuft, müssen Bands sehr hart arbeiten, um wahrgenommen zu werden, weil es so viele gute Bands gibt. Ich denke, es ist heutzutage schwieriger, von seiner Band leben zu können. Das ist aber nicht unser Hauptziel, wir sind wegen des Kicks und des Spaßes hier. Aber wir wollen es mit einem kleinen Old-School- und Millennium-Vibe machen.


Pix666: Was waren die schönsten und unvergesslichsten Momente und Erlebnisse für dich als Musiker bisher?

Sven: Na ja, das war vielleicht mein Arena-Gig mit Vienna im Forest National, als Support von Avril Lavigne. Das war so unwirklich. Das Adrenalin und die Energie, die ich damals spürte … verrückt. Es war alles voll mit Leuten, was ich sah, war wie eine Welle von Leuten vor mir.



Pix666: Hast du Träume und Wünsche für die nächsten Jahre mit eurer Band Mantah?

Sven: Ich hoffe, dass Mantah viele Auftritte in Belgien, den Niederlanden und vielleicht in einigen Nachbarländern haben wird. Also einfach so viele Gigs wie möglich zu spielen und viele neue, coole Leute zu treffen. Einfach, dass unsere Musik so viel wie möglich gehört wird. Die Veröffentlichung von einige neuen und coolen Sachen/Musik …


Pix666: Was machst du, wenn du dich nicht mit Musik beschäftigst – hast dur einen interessanten Job oder außergewöhnliche Hobbys?

Sven: Ich bin von Beruf psychologischer Betreuer. Ich habe einen Job in der Psychiatrie. Ich liebe es, Menschen mit psychischen Problemen zu helfen, sie wieder auf die Beine zu bringen und sie in wieder in unsere Gesellschaft zu integrieren. Mein anderes Hobby neben der Musik ist es, ein Vollzeit Vater/Partner für meinen kleinen Jungen und meine Freundin zu sein und für sie da zu sein, so viel ich nur kann. Im Leben geht es immer darum, ein Gleichgewicht zu finden. Man kann nicht alles gleichzeitig haben und tun. Ich bin dankbar und glücklich, wie sich mein Leben entwickelt hat.


Pix666: Hast du noch andere Neuigkeiten über Mantah, die dz mit Ihren Fans teilen möchtest?

Sven: Behaltet unsere sozialen Medien im Auge, denn wir werden in der nächsten Zeit viele coole Sachen veröffentlichen!


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten – viel Erfolg mit eurem Debüt Album und bleib gesund!


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Fotos © Mantah