JINJER, THE AGONIST, KHROMA, SPACE OF VARIATIONS Hamburg Knust 17.11.2019

Im vergangenen Jahr waren Jinjer als Support von Arch Enemy in Deutschland unterwegs – einige Monate später hatten sie dann eine Headliner Tour – und schon damals haben die Wände in den Clubs fast gewackelt. Da hat sich Napalm Records auf jeden Fall einen ‚dicken Fisch‘ an Land gezogen. Der Aufstieg von Jinjer nimmt kein Ende. Der Weg der vor 10 Jahren gegründeten Metalcore Band führt unaufhaltsam steil nach oben. Im Oktober erschien das neue Album ‘Macro’. Bereits im August gab es den ersten Vorboten des Albums – die Single ‘Judgement (&Punishment)’. Ein außergewöhnlicher Metal Song, der sogar einige Reggae Elemente beinhaltet.

Als Support waren The Agonist mit dabei, ebenfalls eine Band mit Frauenpower am Mikrofon. In Hamburg spielten außerdem noch Space Of Variations aus der Ukraine und Khroma aus Finnland.

Es gab also ein volles Programm an diesem Sonntagabend mit vier Bands – deshalb war auch schon um 18.00 Uhr Einlass, 18.30 Uhr begann die erste Band.

Space Of Variations

Den Abend eröffneten Space Of Variations, die wie der Headliner, ebenfalls aus der Ukraine stammen.

Die Band sorgte schon zu früher Stunde für richtig gute Stimmung. „Wir sind froh, mit euch zusammen hier zu sein – macht etwas Lärm für uns“ – so begrüßte die Band das Hamburger Publikum nach dem ersten Song ‚Suicide Rave‘. Sänger Dima bekam hin und wieder Unterstützung von Gitarrist Alex, sie wechselten sich bei einigen Songs mit dem Singen ab. Der Drummer saß links, da in der Mitte der Bühne das Schlagzeug von Jinjer bereits aufgebaut war. Space of Variations spielten in Hamburg auch ihre Anfang November erschienene Single ‚Razorblade‘ – sie ist der Vorbote vom nächsten Album, welches im Januar 2020 veröffentlicht wird. „Wir wollen euch schreien hören, so laut ihr könnt“ – damit heizten die Ukrainer die Stimmung im Knust nochmal so richtig an. Beim letzten Song –‚Fuck This Place Up‘ sprangen die Jungs synchron in die Luft und das Publikum headbangte dazu. „Wenn ihr mögt was ihr seht und hört, dann unterstützt uns“ so verabschieden sich Space Of Variations nach etwa 30 Minuten. Das war ein perfekter Einstieg in den langen Konzertabend.

Setlist Space Of Variations

01. Suicide Rave
02. Dance On My Bones/Snakepit
03. Tibet
04. Moonlight
05. Razorblade
06. Perfect Enemy
07. Fuck This Place Up

Khroma

Als nächste Band betraten Khroma aus Helsinki die Bühne. Sie spielten einen interessanten Mix aus verschiedenen Stilen – harter Metal traf auf elektronische Elemente – eine Mischung, die man nicht alle Tage hört. Ein Gitarrist der finnischen Band hat sogar einige Worte Deutsch mit den Hamburgern gesprochen. Die Band produzierte ihr 2016er Album in Berlin, möglicherweise sind aus dieser Zeit einige Wörter im Gedächtnis geblieben. In der ersten Reihe waren auch Fans aus Finnland, die hin und wieder einige finnische Wörter durch den Club brüllten. Die Stimmung war auch bei Khroma super. Sie hatten natürlich auch ihre aktuelle Single ‚Kill The Friction‘ mit auf Tour gebracht. „Habt ihr Bock für The Agonist, habt ihr Bock für Jinjer?“ – mit dieser Frage heizten sie den Club nochmal ordentlich ein und erhöhten den Geräuschpegel im Publikum spürbar. Khroma spielten ebenfalls, wie schon Space Of Variations 30 Minuten. Die Zeit verging so schnell, schon waren die Hälfte der Bands mit ihrer ‚Arbeit‘ fertig. Das Publikum hatte viel Spaß mit den Jungs aus dem hohen Norden.

Setlist Khroma

01. Alarmists
02. Collapse
03. Kill The Friction
04. A Simple Lie
05. Push
06. Slaves for the Virus
07. Machinal

The Agonist

Als nächstes waren die Labelkollegen von Jinjer an der Reihe. Die kanadische Band mit der griechischen Sängerin Vicky Psarakis muss man wohl kaum mehr vorstellen. Riesig ist die Fanschar der 2004 gegründeten Metalband. Ende September ist ihr aktuelles Album ‚Orphans‘ erschienen.

Das Konzert von The Agonist begann dann auch gleich mit dem Opener vom neuen Longplayer – ‚In Vertigo‘. Der Sound war absolut toll, die Musiker voll in Action. Leider kam die Stimme von Vicky etwas zu leise über die Lautsprecher, aber das störte den durchweg positiven Eindruck nur minimal. Die Fans waren auf jeden Fall total euphorisch. „Wir sind aus Kanada, wer hat uns schon Mal live gesehen“, fragte Vicky das Publikum. Es meldeten sich nicht wirklich Viele. „Fünf Leute nur? – Aber das macht nichts, dann freue ich mich über die vielen neuen Gesichter“.

The Agonist spielten in Hamburg natürlich auch die aktuelle Single ‚The Gift Of Silence‘. „Habt ihr das Video gesehen“? Auf diese Frage meldeten sich dann sehr, sehr viele – Hamburg hatte sich also bestens auf das Konzert vorbereitet. Die Gitarristen und der Bassist boten eine tolle Show und schüttelten oft ihre langen Mähnen während des Spielens. Das Publikum hat den Auftritt genossen und die Band stürmisch gefeiert. „Kommt dann auf dem Weg nach draußen zu uns – wir können was zusammen trinken, Fotos machen und es gibt auch Autogramme“ – so verabschiedeten sich The Agonist von den Fans.

Setlist The Agonist
01. In Vertigo
02. Panophobia
03. Gates of Horn and Ivory
04. The Gift of Silence
05. Dead Ocean
06. Orphans
07. Burn It Down
08. As One We Survive

Jinjer

Nun endlich wurde das große Schlagzeug, welches in der Mitte der Bühne stand, abgedeckt. Außerdem wurden drei Podeste an den vorderen Bühnenrand gestellt. Zeit für den Headliner Jinjer. Den Aufstieg der ukrainischen Band kann man schon als ‚kometenhaft‘ bezeichnen. Sie sind tatsächlich innerhalb kurzer Zeit in die ‚erste Liga‘ der Female-Fronted Metal Bands aufgestiegen.

Alles war angerichtet für die Show – die erste Reihe hinter der Barriere war fast ausschließlich von Trägern von Jinjer Fanshirts eingenommen. Die Show begann mit einem Intro, welches genau drei Minuten dauerte – diese Zeit zählte die an die Bühnenwand projizierte Digitaluhr rückwärts.

Dann betraten die Musiker nacheinander die Bühne und der Applaus der Fans wurde bei jedem folgenden Bandmitglied lauter. Zuletzt kam natürlich Sängerin Tatiana raus und nahm gleich den Platz auf dem mittleren der drei Podeste ein.

Den Auftritt begannen die Ukrainer mit dem Song ‚Teacher, Teacher!“ von der EP ‚Micro‘, die im Januar 2019 erschienen ist. Die Fans waren von Beginn an total euphorisch – es wurde geschrien, geklatscht und auch mitgesungen. Die Fans kannten die Texte der meisten Songs komplett auswendig. Der Club war nun rappelvoll und komplett ausverkauft. Auch auf der Empore des Knust standen die Fans dicht gedrängt. Das bot optisch den perfekten Rahmen für dieses Metal-Feuerwerk.

Auch der Gitarrist und der Bassist spielten des Öfteren auf dem Podest, direkt neben Tatiana – das sah mega cool aus und hatte den Vorteil, dass auch die Fans im hinteren Bereich des Knust die Musiker sehr gut erkennen konnten.

Der Sound war perfekt, genau wie die ununterbrochen anhaltende gute Stimmung. Einige Songs hatten einen leichten Reggae Touch und waren vom Tempo her zu Beginn etwas langsamer, aber sie entluden im Verlauf der Songs immer wieder ihre volle Energie im reinen Metal. Das klang nicht nur toll, das hatte auch das Gewisse Maß an Abwechslung und Alleinstellungsmerkmal von Jinjer.

Die Show von Jinjer war der perfekte Abschluss eines gelungenen Metal-Abends. Jinjer werden ihren erfolgreichen Weg mit Sicherheit weiter gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jinjer bei ihrer nächsten Tour in Clubs spielen werden, die eine Kategorie größer sein werden, als der Knust in Hamburg.

Спасибо, Jinjer <3

Setlist Jinjer

01 Teacher, Teacher!
02 Sit Stay Roll Over
03 Ape
04 Judgement (& Punishment)
05 I Speak Astronomy
06 Dreadful Moments
07 Who Is Gonna Be the One
08 Retrospection
09 Perennial
10 On the Top
11 Pit of Consciousness
12 Just Another
13 Words of Wisdom

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