QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Giuseppe Joe Mirabelli (LEADERLESS)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Joe. Danke für deine Zeit. Geht es dir gut und bist du gesund? Wie geht es den anderen Jungs von Leaderless?

Joe: Hallo Pix666! Ich kann nicht klagen, mir geht es zum Glück gut! Auch die Jungs sind wohlauf, von uns ist noch niemand erkrankt und wir hoffen auch, dass dies so bleibt. Wir danken sehr für dieses Interview. Ich lese selbst gerne Interviews von euch und es fühlt sich verrückt an, selbst mal als Interviewpartner dort aufzutauchen.


Pix666: Bitte stelle eure Band mal kurz vor, woher seid ihr, wie habt ihr euch kennengelernt und welche Art von Musik macht ihr?

Joe: Wir sind Leaderless und wir sind auf Mission, Metalfans und solche die es noch werden möchten, gut zu unterhalten, das tägliche Elend für einen Moment vergessen sein zu lassen, aber auch ordentlich Sozialkritik und Ungerechtigkeit ans Tageslicht zu bringen. Wir sind alle über das Münchner Umland verteilt, aber zum Glück nicht allzu weit voneinander entfernt.

Ich und Marco (Leadgitarrist) arbeiten bereits annähernd seit 10 Jahren zusammen und mit unseren beiden Neuzugängen Paddy (Drums) und Marius (Rythmus Gitarre) haben wir 2 sehr talentierte, motivierte Musiker und vor allem Freunde gefunden, mit denen wir jetzt auch wieder voll mit der Musik- und Videoproduktionen loslegen können. Leaderless hat sich dem Melodic Death Metal verschrieben, melodiös und dennoch brachial. Harte Riffs wechseln sich ab mit Harmonischen und ruhigeren Passagen, Screams und Growls weichen hardrockig kratzigen, aber auch einfühlsamen Clear Gesang.


Pix666: Es gab ja zwischenzeitlich auch eine Pause, die die Band eingelegt hatte. Was ist während dieser Zeit passiert? Stand auch das Ende der Band im Bereich des Möglichen?

Joe: Das Ende der Band stand nicht nur im Raum, sondern war besiegelt. Nach unzähligen Unstimmigkeiten und angeknacksten Freundschaften teilte sich die Band in diverse Projekte auf. (Ehemals) Leaderless Revolution löste sich Ende 2018 endgültig auf. In den 2 Jahren feilte ich stark an meinem Gesang und nahm Gesangsunterricht, um endlich auch Clear Vocals ordentlich singen zu können. Durch eine Verkettung von Ereignissen, die ständig mit den früheren Banderfolgen zu tun hatten (wie z.B. Leute, die CDs wollten, obwohl sich die Band eigentlich aufgelöst hatte; ständige Anfragen, wann es denn weiter geht, sowie auch meine Verlobte die mich oft daran erinnerte, dass wir damals nicht alles falsch gemacht hatten) brachte mich ins Grübeln.

All das führte dazu, dass ich Anfang 2020 mit einer dummen Idee im Kopf und Entschlossenheit Marco kontaktierte, mit dem ich seit einiger Zeit keinen regelmäßigen Kontakt mehr hatte und ihm den Vorschlag unterbreitete mit neuem Elan und einer klaren Vision die Band neu zu besetzen und die ultimative Variante von Leaderless zu erschaffen. Nach einem zögerlichem und verdutzen „mal schauen“ hatte ich erst mal wenig Hoffnung, dass dies Realität werden könnte. Doch statt ja oder nein bekam ich am nächsten Tag einen Demo-Song serviert, der sofort zeigte, wohin die Reise geht. Wir saßen kurz darauf schon im Studio – aus der Demo entstand der Song mit der treffend „Revolution Never Dies“ genannt wurde und tauften die neue Formation einfach nur „Leaderless“, da diese nun als eine Art “reboot” zu sehen ist.




Pix666: Was waren denn für dich persönlich die bisher schönsten Erlebnisse mit der Band?

Joe: Für mich ist es jedes Mal eine große Ehre, wenn jemand der mit Krankheit oder Behinderung zu kämpfen hat, auf einem unserer Konzerte war und die Musik und die Show genossen hat. Ich unterhalte eben sehr gerne Leute und sehe gern in glückliche Gesichter. Es ist schon sehr schön, dass düstere und eher aggressive Musik so eine positive Auswirkung auf Leute haben kann.


Pix666: Im Mai 2021 ist eure neue Single ‚The Game of Life‘ erschienen. Worum geht es in dem Song und wie waren bisher die Reaktionen der Fans?

Joe: In „the Game of Life“ geht es um eine Person, die sich von sozialen Kontakten und „realen“ Bedürfnissen losgerissen hat, aufgrund von Ablehnung und Rückschlägen nur noch virtuell existieren möchte. Diese Person genießt die virtuelle Aufmerksamkeit, weiß allerdings, dass dies nicht ausreichen kann auf Dauer und wird zurückgehalten aus Angst, wieder enttäuscht zu werden. Die Reaktionen waren durchaus positiv in Anbetracht dessen, dass wir keine großen Ankündigungen gemacht haben. Endlich wieder releasen zu dürfen, hat uns sehr glücklich gemacht!


Pix666: Wenn man eine Single veröffentlicht hat, ist ja oft ein Album nicht weit entfernt. Habt ihr die verrückte Zeit rund um die Corona Pandemie genutzt, um mehr Songs zu schreiben? Wird demnächst ein Album kommen – wenn ja, wie weit ist die Arbeit daran fortgeschritten und was wird die Fans erwarten?

Joe: Wir werkeln seit Anfang 2020 an neuen Songs und auch an einem neuen Sound, der gewollt mehr an die Melodic Death Metal Bands aus den frühen 2000ern erinnert, aber auch die Moderne wiederspiegelt und auch am Konzept und am Design der Band wurde viel geschraubt – um hoffentlich alte und neue Fans zu begeistern. Wir sind zurzeit mit einigen Demos und einem weiteren Musik-Video beschäftigt, die auf jeden Fall in ein ganzes Album gipfeln werden. Unsere Fans dürfen ein Album erwarten, in das viel Schweiß, Blut und Tränen investiert wird, damit es Metalheads und Melodic-Death Fans glücklich macht.


Pix666: Wie entstehen denn eure Songs – gibt es da einen fixen Plan, wer für was zuständig ist?

Joe: Bei uns entstehen Songs meist als Demos in Marcos Studio. Wir arbeiten viel via Cloud, so hat jeder Zugriff auf die Songs und kann sich diverse Änderungen notieren und im Proberaum kommt dann alles zusammen. Bevor es dann ins Studio für die finalen Aufnahmen geht, nehmen wir nochmal alle Songs als „Pre-Production“ auf um sicherzustellen das am Ende alles so ist wie es dann auf der CD oder im Stream sein soll.


Pix666: Ihr habt ja zu eurer Single auch einen Videoclip gedreht. Wo ist der Clip entstanden und wer gehört da alles zu eurem Team?

Joe: Den Clip zu “Game of Life” haben wir im Historischen Sporrerkeller in Freising gedreht. Der Stadtheimatpflegeverein Freising hat uns das Gewölbe freundlicherweise zur Verfügung gestellt, dadurch konnten wir unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen unser Video trotz Pandemie drehen. mit Schnell-Tests usw. Ist ja doch wieder einiges möglich.

Fun Fact : Bis auf Marco als Kameramann waren wir alle nie zur selben Zeit anwesend, so war das Hygienekonzept stets gut umsetzbar. Das schöne ist, dass wir in der Band mit Marco und Marius zwei angehende Filmemacher in der Band haben die im Gegensatz zu mir genau wissen, was sie tun. Ich bin eher bei den Artworks und Grafiken involviert, so können wir viel „hausgemacht“ produzieren.



Pix666: Es scheint, als würde dem Corona Virus so langsam die Luft ausgehen … plant ihr schon die ersten Konzerte mit Publikum? Ich denke, wenn man neue Stücke veröffentlicht, will man unbedingt mit den Songs auf die Bühne…

Joe: Wir sind optimistisch und hoffen, dass in Kürze wieder Konzerte und Festivals zum Alltag gehören werden. Dennoch produzieren wir – wenn wir schon nicht auf der Bühne sein können für das Publikum fleißig Musikvideos und Singles, sowie als auch besagtes “Full Lenght Album”. (auch wenn wir unfassbar gerne unsere neuen Songs endlich vor Publikum performen wollen würden.. )


Pix666: Welchen Stellenwert hat denn für eure Band ‚Social Media‘ – das kann ja Fluch und Segen zu gleich sein?

Joe: Wir befinden uns ja in einem Zeitalter, indem Social Media nicht mehr wegzudenken ist. Um ehrlich zu sein, fällt es uns ein wenig schwer, sich selbst täglich zu beweihräuchern, so wie es der allmächtige Algorithmus verlangt. Wir wollen in erster Linie nicht durch „bla bla“ punkten, sondern in dem wir Musik, Videos und Bilder produzieren, die hoffentlich am Ende interessanter sind als der neunte Corona Lockdown Podcast.

Aber was ich tatsächlich sagen muss ist, dass von allen Socials ich immer wieder erstaunt bin, dass Instagram immer sehr positiv raussticht, während man in Facebook oftmals übel gelaunte Trolle antrifft, sind in Instagram sogar die Bots überaus höflich und finden alles gut, egal was wir machen.


Pix666: Habt ihr während der Zeit der Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverbote auch mehr Zeit für eure Hobbies gehabt, als sonst – oder sind sogar neue Hobbies dazugekommen?

Joe: Tatsächlich haben drei von uns eine neue Lehre Richtung Mediengestaltung begonnen und unser Drummer Päddy hat sich ab Herbst auch für eine Weiterbildung entschieden, darum hat die Musik als „großes“ Hobby uns gut auf Trab gehalten, auch wenn es natürlich sehr schwierig war zu proben während des Lockdowns Doch Glücklicherweise ist für uns Musik machen nicht nur ein Hobby, sondern ein Bedürfnis, das wir hoffentlich bald wieder regelmäßiger ausüben können.


Pix666: Gibt es noch was, was du den Fans mit auf den Weg geben möchtest, vielleicht ein paar zusätzliche, neue Infos über Leaderless?

Joe: Wir sind sehr froh, dass wir nach einem Jahr Planung endlich loslegen können und das definitiv nicht das letzte sein wird, was man von uns hört! Wir sind jetzt in neuer Besetzung wieder da und wir gehen nicht mehr weg! Wir freuen uns schon sehr bald einen neuen Videoclip veröffentlichen zu können und sind gehyped auf Shows, wenn Corona es wieder zulässt! Wir danken sehr für die Aufmerksamkeit und euch für das angenehme Interview.


Pix666: Vielen Dank für die ausführlichen und interessanten Antworten und viel Erfolg für die Zukunft – Bleib gesund!


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Fotos © Leaderless