von Marko Jakob

Ryujin

Im September 2023 hat die japanische Band Ryujin das erste Album unter neuem Bandnamen veröffentlicht. Seit ihrer Gründung im Jahre 2009 bis zu Beginn des Jahres 2023 war die Metalband aus Hokkaido unter dem Namen Gyze unterwegs. Als die selbstbetitelte ‚Northern Nostalgic Metal Band‘ ihre Show in der Simm City begann, waren erst sehr wenige Fans in der Konzerthalle. Wie wir später erfahren haben, stimmte etwas mit dem Timing am Einlass nicht und der Club wurde erst kurz vor halb sieben aufgesperrt. So waren um 18.30 Uhr nur die Fans vor der Bühne, die die Simm City über die Tiefgarage betreten hatten. Zum Glück war es dann aber ab dem dritten Song schon richtig gut gefüllt, die Metalfans hätten ansonsten ein klasse Konzert verpasst.

Die Band mit den tollen Outfits und schönen Haaren spielte unter anderem auch ihren bekanntesten Song ‚Samurai Metal‘ dessen Videoclip auf YouTube immerhin schon 1,7 Millionen Aufrufe hat. Die Titel waren alle von schönen Melodien geprägt. Als Abschluss der flotten halben Stunde folgte natürlich auch noch die 2023er Single ‚ Raijin & Fujin‘. Die Stimmung war ab Mitte der Show bis zum finalen Song richtig gut und das hatten sich die vier Japaner von Ryujjn auch verdient.

Setlist 01 Asian Chaos 02 Eastern Spirits 03 Samurai Metal 04 Dragon Calling 05 Raijin & Fujin

https://www.facebook.com/ryujinbandjp

Eleine

Bereits im November 2022 war die schwedische Band Eleine in Wien zu Gast – vor einem Jahr präsentierten sie die Songs ihrer EP ‚Acoustic In Hell‘. Ein Jahr später in der Simm City ging es deutlich lauter und flotter zu. Eleine legten gleich mit ihrem großen Hit ‚Enemies‘ los, der schon weit über fünf Millionen Aufrufe hat.

Mit dem vierten Studioalbum ‚We Shall Remain‘ im Gepäck lieferte die Band eine grandiose Show ab – Immer wieder wehten die Haare und Sängerin Madeleine sprach ziemlich viel mit dem Publikum. Jetzt folgten einige der neuen Songs, die auch allesamt richtig gut beim Publikum ankamen. „Eine Frage – wie geht es euch? Könnt ihr ein bisschen Lärm machen“ hieß es dann, um die Stimmung noch um ein Level zu erhöhen. Dann gab es ein bisschen Werbung für das neue Album und ein Dank an alle Besucher des Konzertes bzw der Tour. „Wir haben ein neues Album, was man am Merch kaufen kann. Danke, dass ihr live Musik unterstützt – wollt ihr mehr? „Das ist ‚Ava Of Death‘“. Danach spielten Eleine das wunderschöne ‚We Shall Remain‘, den Titeltrack vom aktuellen Album.

Die Stimmung war jetzt tatsächlich schon Headlinertauglich. „Vielen Dank, ihr wart total toll“ und auf Deutsch wurde sich auch bedankt „Vielen Dank,Vienna. – wir sind dann am Merch, um euch zu treffen. Wollt ihr mehr von Eleine? – wir können noch einen Song spielen“. Bei ‚Death Incarnate‘ wurde dann super im Takt geklatscht und auf der Bühne kreisten wieder die vier Köpfe synchron zur Musik. Die Schweden wurden vollkommen zurecht ordentlich abgefeiert.

https://www.facebook.com/eleineofficial

Setlist 01 Enemies 02 Never Forget 03 We Are Legion 04 War Das Alles 05 Blood in Their Eyes 06 Ava of Death 07 We Shall Remain 08 Death Incarnate

Ensiferum

Eine der ganz großen Viking Metal Bands begleitete Pain auf deren Tour durch Europa. Die Jungs der Kultband Ensiferum waren auf der Tour zwar noch mit dem 2020er Erfolgsalbum ‚Thalassic‘ unterwegs, aber das störte die Fans kein Bisschen – es herrschte eine mega Stimmung vom ersten bis zum letzten Song. Nun war die Simm City auch ordentlich vollgestopft und der Rahmen für die Show, die von der ((Szene)) Wien in die nicht weit von dort entfernte, größere Location verlegt worden war, passte perfekt. Die Musiker gaben alles und ließen keine Wünsche offen – die Fans in den ersten Reihen waren total am positiv durchdrehen.

„Lasst uns feiern in unserer ‚Twilight Tavern‘“ lautete dann die Ansage für den Klassiker aus dem Jahr 2009. Das Tempo zog noch ein bisschen mehr an und die ‚Hey Hey‘ Rufe schalten durch den ganzen Club. Schnelle, zuckende Lichtwechsel sorgten auch visuell für ordentliches Konzertfeeling. „Vienna – was für ein wundervoller Freitagabend. Ihr seid unsere ‚Heathen Horde‘“, so lautete dann die Ansage für den Song vom 2015er Nummer 1 Album ‚One Man Army‘. … und Ensiferum legten gleich den Titelsong des Albums nach. „Nun ist Zeit für den Freitag Moshpit“ und die Stimmung erreichte nun so ziemlich den Höhepunkt.

Gegen das Tempo zuvor waren dann die ersten Sekunden bei  ‚Lai Lai Hei‘ fast schon wie bei einem Akustikkonzert – aber eben nur die ersten Sekunden – der Song explodierte und animierte zum Mitmachen –  durch die teilweise finnischen Lyrics im Song fühlte man sich ein bisschen, wie in einer finnischen Kneipe oder bei einem finnischen Volksfest – das war echt super. „Wir haben noch einen Song, aber wir haben auch noch Neuigkeiten – nach der Tour geht’s ins Studio“ so verabschiedeten sich Ensiferum von ihren Fans in Wien. Nach dem letzten Song ‚Two Of Spades‘ gab es dann sogar noch ein lautes, langgezogenenes Daaaaanke schöööön“ auf Deutsch. Fette Show und große Vorfreude auf das nächste Album.

https://www.facebook.com/Ensiferum

Setlist 01 Andromeda 02 In My Sword I Trust 03 Run From the Crushing Tide 04 For Sirens 05 Twilight Tavern 06 Heathen Horde 07 One Man Army 08 Lai Lai Hei 09 Two of Spades

Pain

Die schwedische Industrial Metalband Pain mit Bandgründer Peter Tägtgren an Mikrofon und Gitarre lieferte in Wien eine Show der Extraklasse ab. Mitreißende Gitarrensounds, donnernde Drums und wundervolle Melodien prägten das Konzert, welches uns echt total umgehauen hat. Pain haben bisher acht Studioalben veröffentlicht, das letzte davon liegt schon sieben Jahre zurück. Aber neue Songs hatten Pain trotzdem mit auf Tour.

Mit ‚Party in My Head‘ und ‚Gimme Shelter‘ waren die beiden 2021er Singles ebenso mit in der Setlist enthalten, wie der neueste Streich, die Single ‚Revolution‘, die Mitte September 2023 samt Videoclip erschienen ist. Spätestens bei ‚Great Pretender‘ vom Album ‚You Only Live Twice‘ wurde dann auch laut mitgesungen und geschrien. Beim nächsten Song gab es einen kleinen Videofilm als Intro an der Leinwand zu sehen und dann krachte und donnerte es wieder auf der kompletten Bühne – eine Wahnsinnsenergie, die die Schweden versprühten. Auch ‚Call Me‘ wurde von den textsicheren Wienern mitgesungen und wurde auf der Videoleinwand wurde dann Joakim Brodén von Sabaton eingespielt, der bei der Single als Gast-/ Cosänger mit dabei ist.

„So – mal sehen, was ihr jetzt bekommt. Wir haben einen neuen Song – ‚Revolution‘“ hiess es dann und auch das neue Stück fügte sich nahtlos und perfekt in die Show ein. Wunderschöne Laserstrahler wechselten zwischen lila und weißem Licht und verwandelten die Simm City in eine fantastische Metal Konzertlocation.

Nun war die Zeit gekommen für die beiden 2021er Singleveröffentlichungen – den Anfang machte das Rolling Stones Cover ‚Gimme Shelter, welches Peter Tägtgren während der Covid-Pandemie veröffentlicht hat. Ihm ist damit eine grandiose Neuinterpretation des inzwischen 54 Jahre alten Songs gelungen. Weiter ging es mit dem Zugabeblock und dem Titel ‚Party In My Head‘, welches ebenfalls während der Pandemie entstand und sich thematisch mit dieser endlich überstandenen partylosen Zeit befasst. Das große Finale nach etwa 90 Minuten gab es dann mit dem Pain Klassiker ‚Shut Your Mouth‘ vom schwedischen Gold Award Album ‚Nothing Remains the Same‘ aus dem Jahr 2002. Der Videoclip zum Song wurde im Laufe der zwei Jahrzehnte nun bereits fast unglaubliche 27 Millionen mal angesehen.

Ein wunderbarer Konzertabend mit vier tollen Bands endete gegen 23 Uhr und viele Besucher im Saal waren total froh, dass es für diese Show ein Venue-Upgrade gab, da die Show in der kleineren ((Szene)) Wien bereits ausverkauft war. Sie hätten in der Tat ein unvergessliches Event verpasst.

https://www.facebook.com/OfficialPain

Setlist 01 Let Me Out 02 End of the Line 03 Nailed to the Ground 04 The Great Pretender 05 Call Me 06 Revolution 07 Zombie Slam 08 Suicide Machine 09 Monkey Business 10 Coming Home 11 Have a Drink on Me 12 Same Old Song 13 It’s Only Them 14 Bye/Die 15 Gimme Shelter (The Rolling Stones cover) 16 Party in My Head 17 On and On 18 I’m going in 19 Shut your mouth