von Marko Jakob
Pix666: Hallo Erik. Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Wie geht es dir zur Zeit, bist du gesund und munter? Wie geht es den anderen Jungs von Eyes Wide Open?
Erik: Hey Pix, danke, dass ich dabei sein darf. Alles in allem geht es uns gut. Wir haben vor kurzem das neue Album veröffentlicht und hatten unsere erste Show seit etwa 2 Jahren, wir sind also begeistert.
Pix666: Bitte stelle den Lesern eure Band in ein paar kurzen Sätzen vor. Wie habt ihr euch als Band kennengelernt und welche Art von Musik macht Eyes Wide Open?
Erik: Eyes Wide Open ist eine schwedische Melodic Metal Band, die von vielen verschiedenen Genres wie Melodic Death Metal und Metal Core beeinflusst ist. Es ist schwer, uns auf ein bestimmtes Genre festzulegen, aber wir können sagen, dass wir die Lücke zwischen all dem schließen.
Die Band entstand, als ich, Kristofer und Jesper als Freunde zusammenkamen, um die Band zu gründen. Jesper und Kristofer kannten sich aus früheren Bands und ich war eigentlich Kristofers Gitarrenschüler. Das war 2011 und am Ende des Jahres stießen 2 weitere Mitglieder zu uns. Karl Adamsson am Schlagzeug und Patrik Fahlin am Gesang. Seitdem haben wir das Lineup ein wenig verändert. Ich habe 2016 den Gesang übernommen und Lucas Freise hämmert seit 2019 für uns die Drums.
Pix666: Du bist jetzt also seit etwa zehn Jahren mit Eyes Wide Open unterwegs. Was hat dich dazu inspiriert, Musiker zu werden und was waren bisher die besten Erfahrungen und Meilensteine mit der Band?
Erik: Ich denke, mein Vater ist einer meiner größten Einflüsse, er war selbst Musiker und hatte eine Menge Zeug wie Gitarren, Verstärker und sogar ganze Bühnenaufbauten. Er hat versucht, mir ein paar Akkorde und so beizubringen, aber ich war eher ein Spätzünder und habe mich mehr für Sport interessiert, weil meine Freunde das auch taten.
Dann passierte etwas in der Highschool und ich interessierte mich mehr für Metal-Musik und entdeckte viele neue Bands. Für mich waren In Flames, Children of Bodom und Soilwork das große Ding und ich wollte ihre Songs auf der Gitarre lernen. Ich glaube, mein Vater war ziemlich glücklich über mein neu entdecktes Interesse, haha.
Pix666: Wie hat sich das Musikgeschäft aus deiner Sicht in diesen zehn Jahren generell verändert? Wie stark ist z.B. der Einfluss der sozialen Medien?
Erik: Ich denke, was sich am meisten verändert hat, ist die Verfügbarkeit von Streaming-Plattformen und wie die Leute Musik konsumieren. Die sozialen Medien haben einen Großteil der Werbung übernommen, und das ist eine Art Segen und ein Fluch. Es ist einfacher, die Leute zu erreichen, aber noch schwieriger, sich von der Masse abzuheben.
Pix666: Nun, soziale Medien und Musikstreaming können sowohl Segen als auch Fluch für Bands sein. Wärst du lieber in den 80ern oder 90ern Musiker gewesen oder bist du glücklich mit dem, wie es jetzt ist?
Erik: Haha, lustig, dass du das genau so siehst. Nee, ich denke, ich bin ziemlich zufrieden damit, wie die Dinge jetzt sind, und ich bin mir nicht sicher, ob wir in einer anderen Zeit an diesem Punkt angekommen wären. Wir haben uns an die Art und Weise gewöhnt, wie wir heutzutage Musik produzieren und verbreiten.
Pix666: Am 12. November wurde euer neues Album ‘Trough life and death’ veröffentlicht. Wie waren die bisherigen Reaktionen auf das Album und wo kann man das Album kaufen? Habt ihr spezielle Versionen oder Bundles zum Verkauf?
Erik: Die Reaktionen waren überwältigend, ich bin super glücklich über all die Reaktionen und Shoutouts, die wir bekommen haben, und zu sehen, dass die Leute bereits Artworks und Lyrik-Tattoos haben, ist einfach großartig.
Das Album und Merch ist auf unserer Website (e-w-o.net), der Website von Arising Empire, EMP und Impericon erhältlich. Wir haben ein schwarzes und ein blaues Vinyl und auch einige exklusive Shirts.
EMP (Exklusives Eraser-T-Shirt) https://www.emp-shop.se/p/through-life-and-death/510493.html
Impericon (Exklusives Devastation-T-Shirt) https://www.impericon.com/se/eyes-wide-open-through-life-and-death-vinyl-special-pack-t-shirt.html
Pix666: In diesem Jahr habt ihr bereits fünf neue Videoclips veröffentlicht. Wo habt ihr die Videos gedreht und gab es irgendwelche lustigen Momente während der Dreharbeiten?
Erik: Ja, eigentlich haben wir vier davon in der gleichen Woche gedreht. Lucas kam aus Deutschland, wo er lebt, für eine ganze Woche nach Schweden und wir beschlossen, das alles zu realisieren. Dank eines guten Freundes bekamen wir die Möglichkeit, verschiedene Drehorte zu nutzen, wie z. B. den Feuerwehrübungsplatz für das ‘Devastation’-Musikvideo. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Feuerwehrmann Mattias Berg dabei zu haben, der uns beim Füllen des Containers im Hintergrund geholfen hat, aus dem wirklich intensives Feuer und Hitze strömten.
‘End of Days’ wurde am Strand meiner Heimatstadt gedreht, und meine Bandkollegen hatten viel Spaß dabei, mich ins kalte Wasser springen zu sehen, und ich glaube, sie hatten auch in den anderen Szenen viel Spaß. Wir waren in einer Garage und Kristofer und Lucas haben Sand und Wasser auf mich geschüttet…
Ich schätze, ich habe mir selbst die Schuld gegeben, weil ich der Regisseur war.
Pix666: In Mitteleuropa befinden sich viele Ländernbereits wieder im Lockdown – wie sieht es bei euch in Schweden aus? Konntet ihr eine Release-Show für die Veröffentlichung von ‘Through life and death’ spielen?
Erik: Ja, glücklicherweise wurden die meisten Beschränkungen vor unserer Release-Show aufgehoben und wir hatten eine tolle Zeit zusammen mit Evergrey in der Nöjesfabriken Karlstad. Hoffentlich können wir jetzt weiter Shows spielen und die Pandemie wird unter Kontrolle gebracht.
Pix666: Ist schon eine Tour geplant oder ist das im Moment noch zu ungewiss, weil die Corona Pandemie noch nicht ganz weg ist?
Erik: Ja, wir haben ein paar Sachen für nächstes Jahr geplant. Eine Schwedentour zusammen mit Aviana und einige Shows zusammen mit Imminence. Auch ein paar Festivals und mehr kommen auf uns zu.
Pix666: Aber ich habe gesehen, dass ihr im Line-up des Midsummer Music Festivals 2022 in Deutschland seid. Wie groß ist eure Fangemeinde im Ausland – so etwas kann man doch sicher in den Statistiken nachlesen? Wisst ihr, in welchen Ländern die Leute, die eure Musik hören, leben?
Erik: Ja, das können wir, speziell mit Spotify für Künstler können wir einen guten Überblick über alle unsere Hörer bekommen, egal in welchem Land, in welcher Stadt, nach Geschlecht und Alter. Nur um das klarzustellen: Wir sehen nicht die Nutzer, sondern nur die Statistiken. Ich denke, wir waren in Europa am aktivsten, was das Touren angeht, und Deutschland war immer gut zu uns, aber wir können sehen, dass wir überall auf der Welt schnell wachsen.
Pix666: Kommen wir zurück zu eurem neuen Album. Woher nimmst du die Ideen für die Songs und wie entstehen die Eyes Wide Open Songs normalerweise?
Erik: Für die Texte bekomme ich die meisten Ideen aus persönlichen Erfahrungen und Diskussionen mit Kristofer während des Songwritings. Ich lasse mich auch viel von Videospielen und Filmen inspirieren.
Der Prozess des Songwritings beginnt immer damit, dass ich oder Kristofer ein Riff oder eine Melodie haben, die wir uns gegenseitig im Studio vorspielen, und dann gehen wir direkt von diesem Riff oder dieser Melodie aus, um das Fundament des Songs instrumental zu schreiben. Wenn wir eine gute Songstruktur haben und das erste Demo fertig ist, geben wir es an die anderen Jungs in der Band weiter, um ihre Gedanken dazu zu hören. Dann setzen Kristofer und ich uns mit einigen lyrischen Ideen und Themen zusammen und entwickeln auch einige Gesangsmelodien.
Pix666: Euer Albumcover hat ein wunderschönes Artwork!!! Wer hat es gezeichnet und welche Bedeutung hat die Figur mit der Maske? Ich hoffe, ich bin nicht der Einzige, der das (noch) nicht weiß 😊
Erik: Das Albumcover ist meiner Meinung nach wahnsinnig gut und wir sind wirklich gesegnet, mit unserem Mann Blake Armstrong gearbeitet zu haben. Er ist super talentiert und ein rundum netter Kerl. Der Typ mit der Maske fing schon 2012 an, als wir unsere erste EP ‘Revelations’ veröffentlicht haben, und damals haben wir sein Gesicht nie gezeigt, sein Markenzeichen war der gestreifte Hoodie. Er war das Maskottchen für die Trilogie, die wir machten, und wir nannten ihn damals ’The Seer’.
Als die Trilogie mit ‘And So It Begins’ endete, entwickelte eine andere coole Künstlerin namens Kristina Kister die Figur weiter und machte die Maske, um sein Gesicht zu verbergen. Danach schlossen wir dieses Kapitel ab und dachten, wir brauchen etwas Neues für ‘The Upside Down’.
Als wir uns mit dem Artwork für das Album befassten, hatten Blake und ich ein langes Gespräch, um herauszufinden, was wir machen sollten und worum es in den Texten ging. Dann sagte er zu mir: “Du hast dieses tolle Maskottchen, wir sollten es benutzen und es in die Welt von Eyes Wide Open versetzen. In die Welt dieser Texte.” Blake hat diese Figur dann noch weiter entwickelt und es ist umwerfend, wie cool das aussieht.
Pix666: Welche Wünsche und Träume hast du für Eyes Wide Open für die Zukunft? Gibt es Locations oder Festivals, auf denen ihr gerne spielen würdet – oder Bands, mit denen ihr gerne touren würdet?
Erik: Natürlich haben wir eine Menge Bands, mit denen wir auf Tour gehen wollen und wo wir spielen wollen, aber um ein paar zu nennen, würde ich In Flames, Trivium, Killswitch Engage, Lamb of God, Architechts und Bring Me The Horizon sagen. Was die Veranstaltungsorte angeht, gibt es eine Menge, aber Wacken, Download und Hellfest, um nur ein paar Festivals zu nennen.
Pix666: Hast du noch andere Neuigkeiten über die Band oder interessante persönliche Dinge über euch, die du mit den Fans teilen möchtest?
Erik: Ich hoffe, dass euch allen ‘Through Life And Death’ gefällt und ich möchte mich bei euch allen für die großartige Unterstützung bedanken, es bedeutet uns sehr viel! Im Moment arbeiten wir daran, auf Tour zu gehen, aber es gibt auch einige Studioarbeiten in der Pipeline. Wir sehen uns also da draußen!
Danke Pix666, dass ich dabei sein durfte und pass auf dich auf, bleib sicher und gesund!
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten – Viel Erfolg mit dem neuen Album und bleib gesund!!!
https://www.facebook.com/Eyes.Wide.Open.SWE
Fotos © Eyes Wide Open & Gisselfeldt Reklam & It
