von Marko Jakob
Pix666: Hallo Nicole, danke für deine Zeit für ein kleines Interview. Ich hoffe du bist gesund und fit?
Nicole: Hi Marko. Ja danke, ich bin soweit zufrieden! Es geht mir gut.
Pix666: Deine Band Miracle Flair gibt es jetzt seit über 10 Jahren. Wie kam es damals dazu, die Band zu gründen und was war generell deine Inspiration, Musikerin zu werden?
Nicole: Daniel Maurizi und ich machten damals schon seit längerer Zeit Musik. Beide waren in diversen Projekten tätig, doch der Wunsch nach eigenen Songs und einer CD wurde immer grösser. Deshalb haben wir uns zusammengetan, unsere Stärken kombiniert und seitdem an dieser gemeinsamen Vision gearbeitet.
Ich selbst habe Musik immer sehr geliebt, aber mich auch gerne mit anderen Dingen wie Sport oder Theater spielen beschäftigt. Als ich mich jedoch intensiver dem Gesang zuwandte, packte mich das so richtig! Ich wusste, dass ich möglichst viel Zeit damit verbringen und viel dazu lernen möchte.
Pix666: Was hast du vor der Zeit bei Miracle Flair schon so alles gemacht?
Nicole: Ich habe mein Musikstudium absolviert und bei der Bandgründung bereits als Gesangslehrerin gearbeitet. Als Sängerin habe ich in vielen verschiedenen Formationen und Stilen Erfahrungen gesammelt.
Pix666: Ihr seid schon durch Russland getourt, oder habt auch einige Bands auf deren Tour durch halb Europa begleitet. Was waren denn für dich die Meilensteine der Bandgeschichte, Dinge die man nicht so schnell wieder vergisst?
Nicole: Eigentlich gehört alles dazu: Die Entstehung und Entwicklungsphasen von jedem Album, die Clipproduktionen und natürlich auch der Vertrag mit Massacre Records im Jahr 2016. In Erinnerungen bleiben sicher auch einige tolle Festival- oder Clubshows. Für mich persönlich war 2018 eines meiner besten Jahre überhaupt. Auf der fünf wöchigen Europa Tour mit Dark Tranquillity & Equilibrium spielten wir 29 Shows in 13 Ländern. In dieser Zeit habe ich ganz tolle und inspirierte Menschen kennengelernt, viel erlebt und gelernt und fühlte mich voll in meinem Element. Im selben Jahr waren wir – wie Du bereits erwähntest – noch zwei Wochen auf Russland Tour. Auch dies war eine sehr coole und wieder komplett andere Erfahrung. Das unterwegs sein, die Shows und der Austausch mit dem Publikum fehlen mir in dieser ungewissen Zeit natürlich sehr.
Pix666: Vor genau einem Jahr ist euer drittes und bisher letztes Album ‚Synchronism‘ erschienen. Hattet ihr eigentlich damals schon eine Tour zum Album geplant, und musstet dann aufgrund der Corona Pandemie alles absagen?
Nicole: Nein, zum Glück mussten wir keine Tour absagen. Aber natürlich wäre das unser Ziel und Wunsch für den Herbst gewesen. Dies hätte unser Release-Jahr sicher vervollständigt und noch spezieller gemacht.
Pix666: Was bedeutet es für euch, wenn man so lange nicht live spielen kann?
Nicole: Das Auftreten und Touren vermissen wir natürlich sehr. Als Musiker will man auf die Bühne und mit den Leuten im direkten Kontakt sein. Zudem würden wir unsere neuen Songs sehr gerne live präsentieren.
Pix666: Habt ihr diese verrückte Zeit mehr denn je genutzt, um verstärkt an neuen Songs zu arbeiten? Ist das nächste Album schon in Sichtweite?
Nicole: Wir haben in dieses Album sehr viel Herzblut und Arbeit gesteckt und waren fast bis zur Release tief im Prozess. Die Produktion war sehr intensiv, spannend aber auch zehrend und wir sehnten uns danach erst mal nach einer Pause. Aber das war eigentlich nach allen drei Produktionen so. Wir brauchten zwischen jeder CD eine Erholungsphase, neue Erlebnisse und Inspirationen um neue Songs entstehen zu lassen. Es steht also noch kein neues Album in der Pipeline. Ich persönlich bin noch immer sehr zufrieden und stolz auf „Synchronism“ und würde mich freuen, wenn auch diese Songs noch etwas Aufmerksamkeit bekämen. Ich hoffe sehr, dass wir doch noch dazu kommen dieses Album live zu präsentieren.
Pix666: Erst das Huhn, dann das Ei 😊? Wie entstehen denn eure Songs – gibt es da eine bestimmte Herangehensweise und wer schreibt Musik und Lyrics?
Nicole: Normalerweise beginnt es mit Daniels Gitarren Riffs und Songideen. Oft stehen schon ganze Songformen und Strukturen. Er programmiert auch die Pilot-Drums und Keys. Ich versuche dann die bereits vorhandene Atmosphäre aufzugreifen und entwickle so das Songthema und schreibe die Lyrics. Wir tauschen unsere musikalischen Ideen stetig aus. Da wir beide unabhängig voneinander aufnehmen und weiterarbeiten können, entwickeln sich die Songs manchmal in unerwartete Richtungen.
Pix666: Als Musikerin beschäftigst du dich mit Sicherheit die meiste Zeit mit Musik – aber was machst du sonst in der Freizeit so, wenn du mal auf andere Gedanken kommen willst– gibt es interessante Hobbies, die du betreibst?
Nicole: In meiner Freizeit fahre ich sehr gerne Motorrad. Das macht echt Spass, ich liebe es mich dabei auf eine völlig andere Art zu fokussieren. Ich mache gerne Sport, tanke in der Natur auf, lese, schreibe, esse sehr gerne und mag spannende Filme oder Serien am liebsten in Originalsprache.
Pix666: Deutschland befindet sich ja immer noch teilweise Lockdown. Wie sieht es bei euch in der Schweiz aus – und wie verständnisvoll oder genervt ist die Bevölkerung?
Nicole: Bei uns sind zwar die Läden wieder offen, aber die Leute aus der Gastronomie, Sportbereichen, Kulturbranche und sicher noch viele andere kämpfen sehr. Ich habe den Eindruck, dass die Akzeptanz und das Verständnis in der Bevölkerung allgemein sinkt. Viele wirken müde und genervt.
Pix666: Hast du sonst noch was auf dem Herzen, was du den Fans von Miracle Flair Fans mit auf den Weg geben möchtest?
Nicole: Sehr gerne. Ich möchte mich bei allen bedanken, die Musik noch immer wertschätzen und hoffe sehr, dass es bald wieder möglich sein wird wieder unbeschwert Konzerte zu besuchen und zu spielen. Das gemeinsame Erlebnis, die persönlichen Begegnungen und die Atmosphäre bei live Gigs sind unersetzlich. Herzlichen Dank für Euer Interesse an Miracle Flair!
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Einblicke in dein Leben – Bleib gesund und viel Erfolg und hoffentlich bis bald auf Tour!
Nicole: Das wäre toll! Dankeschön! Das wünsche ich Dir und allen Lesern natürlich auch.
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Cover Bild © Stefan Heilemann; Studio Fotos © Frank Kollbrunner
