QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Christofer Johnsson (THERION)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Christofer. Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Wie geht es dir zur Zeit, bist du gesund und munter?

Christofer: Mir geht’s super. Ich lebe auf Malta und wir müssen auf öffentlichen Plätzen Masken tragen, aber ansonsten ist das Leben noch so, wie es früher war. Die meiste Zeit verbringe ich sowieso im Studio oder im Büro.


Pix666: Du stehst nun schon seit über 30 Jahren mit Therion auf der Bühne – aber was war deine Inspiration, Musiker zu werden? Wer sind deine Vorbilder?

Christofer: Accept und Judas Priest waren meine großen Helden, als ich aufwuchs. Iron Maiden, Saxon und andere Heavy-Metal-Bands waren auch sehr wichtig für mich, aber meine größten Helden waren K.K. Downing und Wolf Hoffmann, also träumte ich davon, eines Tages ein Heavy-Metal-Star zu werden und eine Gibson Flying V zu spielen wie sie. Naja, wenigstens habe ich die Flying-V-Gitarre richtig hinbekommen, ha ha! Etwa zu der Zeit, als ich anfing, ein Instrument zu spielen, waren auch Metallica und Slayer große Inspirationen.


Pix666: Was waren die größten und unvergesslichsten Erlebnisse in deiner Zeit als Musiker?

Christofer: Die Top 3 der größten Momente waren:

  1. Das erste Mal, als ich einen Typen sah, den ich nicht kannte, der ein Therion-T-Shirt trug.
  2. Als die Plattenfirma mich anrief, um mir zu sagen, dass sich das Theli-Album wie die Hölle verkauft. Es war unser Durchbruchsalbum und das Ende von 9 Jahren schlechter Plattenverkäufe, persönlicher finanzieller Probleme und Frustrationen darüber, dass ich aus Budgetgründen nicht das machen konnte, was ich musikalisch wollte.
  3. Als wir 2018 in Moskau spielten und sie unser Konzert live in den Weltraum auf die Internationale Raumstation streamten. Es war der International Space Day und einer der Kosmonauten dort ist ein Metalhead. Was für eine unvergessliche Ehre!


Pix666: Im Januar dieses Jahres wurde der Videoclip “Tuonela” veröffentlicht – ein wirklich toller Clip. Wo habt ihr den Clip gedreht? Wer war Teil des Teams und gab es irgendwelche Komplikationen während des Drehs aufgrund bestimmter Corona-Einschränkungen?

Christofer: Er wurde in Chile von Carlos Toro gedreht, mit dem wir schon seit über 10 Jahren zusammenarbeiten. Aufgrund von Einschränkungen konnten wir die Bandmitglieder nicht einfliegen lassen, um einen Clip zu drehen, also haben wir uns entschieden, alle Clips im Story-Modus ohne die Band zu drehen.


Pix666: In diesem Song singt Marko, der ehemalige Sänger und Bassist von Nightwish mit dir – wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Christofer: Ich wollte eine etwas rauere Stimme als Thomas für Teile des Songs und Marko war der Sänger, der ins Konzept passte. Ich mag seinen Gesang schon seit den 80er Jahren mit seiner Band Tarot.


Pix666: Das neue Album ‘Leviathan’ wurde vor etwa einem Monat veröffentlicht. In welchen Versionen können die Fans euer Album kaufen?

Christofer: Neben der regulären CD gibt es noch ein limitiertes Digipak mit Bonustracks, die sogenannte Producer Edition.


Pix666: Was ist das Besondere an eurem 17. Album – gibt es wesentliche Unterschiede zu den Vorgängeralben?

Christofer: Es ist das erste Album, das wir gemacht haben, wo wir versucht haben, den Fans zu gefallen. Wir haben bisher bei jedem Album völlig frei experimentiert, aber nach “Beloved Antichrist” hatte ich das Gefühl, alles gemacht zu haben, was ich machen wollte, also dachte ich, es wäre eine Herausforderung (und eine Herausforderung ist immer gut), ein Album zu machen, bei dem wir versuchen, den Vibe von Therions eingängigsten Melodien einzufangen und versuchen, mehr davon in einem ähnlichen Geist zu schreiben.



Pix666: Im Sommer werdet ihr auf einigen Festivals spielen – aber die Pandemie hat uns leider immer noch im Griff, in Deutschland sind wir sogar wieder im Lockdown. Glaubt und hofft ihr, dass alles wie geplant stattfinden wird?

Christofer: Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass niemand etwas weiß. Es besteht natürlich die Hoffnung, dass es möglich sein wird, diese Festivals zu spielen, deshalb werben die Promoter ja auch dafür. Aber am Ende wird jedes Land selbst entscheiden, welche Regeln und Vorschriften es gibt. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das Festival in Russland auf jeden Fall stattfinden wird. Für die anderen Festivals ist meine Einschätzung so gut oder schlecht wie jede andere.


Pix666: Wie ist die aktuelle Situation bezüglich der Pandemie bei dir und vor allem die Stimmung in der Bevölkerung?

Christofer: Ich lebe ja nicht mehr in Schweden, sondern auf Malta. Hier sind die Leute ziemlich gechillt. Sie tragen eine Maske in öffentlichen Räumen, aber ansonsten ist es nicht so weit weg von der Normalität.


Pix666: Als Musiker verbringst du sicherlich die meiste Zeit damit, Musik zu machen – aber was machst du sonst in deiner Freizeit, wenn du dich ablenken willst – gibt es irgendwelche interessanten Hobbys, denen du nachgehst? 

Christofer: Ich besitze einen Esel, den wir gerettet haben und mit dem ich jeden Tag eine Stunde spazieren gehe. Ansonsten lese ich und repariere Dinge an unserem neuen Haus, das wir gerade gekauft haben.


Pix666: Hast du noch andere Neuigkeiten, die du mit den Fans teilen möchtet?

Christofer: Wir nehmen ‚Leviathan II‘ auf und sind schon ziemlich weit gekommen. Es sollte im Jahr 2022 zur Veröffentlichung bereit sein.


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten und Alles Gute für die Zukunft.


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