BELPHEGOR, ARKONA, ATROCITY, MONASTERY – live ((Szene)) Wien 16.12.2023 | European Tour 2023 |
Mitte Dezember erlebten wir einen fantastischen Jahresabschluss in der ((Szene)) Wien. Auch nach über 30 Jahren sind Belphegor einer der größten Namen der österreichischen Metal Szene. Die Band spielte ihre große Jubiläumstour quer durch Europa – die letzte der 14 Tourstationen war am 16.12.2023 in Wien. Die frischgebackenen Amadeus Award Gewinner, die mit ihrem aktuellen Album ‚The Devils‘ sogar den Sprung in die heimischen Top 10 der Albumscharts schafften, sorgten gemeinsam mit Monastery, Atrocity und Arkona für einen heißen Vorweihnachtsabend.
von Marko Jakob und Lucifera Nightmare
MONASTERY
Die ungarische Band Monastery eröffnete den Abend und hatte das aktuelle Album ‚From Blood‘ mit dabei. Los ging es mit der aktuellen Single ‚River Of The Fallen Souls‘. Die ((Szene)) war um 19 Uhr schon richtig gut besucht – und das war keinesfalls eine schlechte Entscheidung. Monastery legten sich ordentlich ins Zeug und bewegten einige Fans auch gleich mal zum Headbangen. Die Ansagen vom Sänger waren genauso kraftvoll, wie sein Gesang. „Vielen Dank – ihr seht verdammt gut aus, Leute.“ Während der Show gab es vorwiegend Licht aus Richtung hinter der Band, die Bühne war oft in rotes Licht getaucht, oder es leuchteten grelle Strahler direkt Richtung Publikum. „Wir sind froh, Teil dieser tollen Tour zu sein.“, sagte Sänger Roland. Den Schlusspunkt setzte das Quintett mit dem Titeltrack des 2022er Albums ‚Divine Damnation‘. Mit „Danke schön, Vienna“ gab es dann die Verabschiedung sogar auf Deutsch. Das waren 30 flotte Minuten von Monastery.
Setlist Monastery Wien: 01 River Of The Fallen Souls 02 The Killchain 03 Faceless Nothing 04 Pulled Into Stake 05 Dreadful Thing 06 Bleed 07 Divine Damnation
https://www.facebook.com/monastery
ATROCITY
Als zweites war die deutsche Band Atrocity am Start. Auch Atrocity haben 2023 ein neues Album veröffentlicht. Die Band startete in Wien mit dem Opener von ‚Okkult III‘. Und was soll man sagen – mit ‚Desecration Of God‘ gab es gleich richtig was auf die Ohren. „Schön, wieder in Wien zu sein, nach all den Krisen – lasst uns eine geile Death Metal Party feiern.“ sagte Sänger Alexander. Die deutsche Band wurde mehr als freundlich empfangen und es dauerte nicht lange, bis die Fans fast in Ekstase waren. „Seid ihr bereit für Old School Death Metal?“ und nun war Moshpit Alarm zum Titel ‚Fatal Step‘. Es war wirklich schon richtig wild jetzt – einigen wurde das ein bisschen zu viel und sie suchten sich lieber ein sichereres Plätzchen am Rand. Trotz der schon unglaublichen Stimmung sagte Alexander dann „Wien das geht noch lauter – hier ist für euch ‚Bleeding for Blasphemy‘. Der sympathische Sänger diente hierbei als Vorklatscher, in dem er im Takt leicht auf das Mikrofon schlug – und alle klatschten mit in der nun fast komplett gefüllten ((Szene)). „Wo sind die Hörner?“ hiess es dann vor ‚Malicious Sukkubus‘.
Die Band bedankte sich dann bei den Fans, die beim Tourabschluss dabei waren und knallten mit dem fast 20 Jahre alten ‚Reich Of Phenomena‘ noch einen Klassiker raus. Die Fans waren vom Atrocity Aufritt absolut begeistert – auch die Band hatte großen Spaß dabei, ihre vierzig Minuten Showtime mit den verrückten Wienern zu verbringen. „Danke schön Wien – der Wahnsinn“.
Setlist Atrocity Wien: 01 Desecration Of God 02 Death By Metal 03 Fire Ignites 04 Fatal Step 05 Necropolis 06 Bleeding The Blasphemy 07 Malicious Sukkubus 08 Shadowtaker 09 Reich Of Phenomena
https://www.facebook.com/AtrocityOfficial
ARKONA
Bei der nächsten Band mischten sich zum Black Metal auch Elemente aus Folk- und Pagan Metal. Bei Arkona ging es minimal ruhiger zu, als bei den Bands zuvor. Teilweise gab es fast schon hypnotische Instrumentalpassagen – die Wiener nickten genüsslich und zufrieden mit. Leider sah man nicht wirklich viel, Arkona versteckten sich bei wenig Licht oft im Nebel. Aber gerade das macht den Reiz der Show aus und Mascha’s außergewöhnliche Stimme kam in dieser Atmosphäre richtig gut zur Geltung. Sie posierte auch oft gekonnt mit dem Mikrofonständer, auch wenn man meistens nur ihre Silhouette sah. Nach fünf neuen Songs, die teilweise fast die zehn Minuten Marke kratzten, war dann Zeit für zwei Klassiker. Es mischten sich nun bei ‚Goi, Rode, Goi!‘ mittelalterliche Töne unter die Musik und die Wiener gingen gleich richtig ab. Der bekannteste Song von Arkona hat inzwischen schon weit über fünf Millionen YouTube Views. Auch bei ‚Zakliatie‘, was auf Deutsch ‚Zauberspruch‘ bedeutet, klatschten die Fans in der ((Szene)) mit und es schallte ein ‚hey hey‘ durch den ganzen Club. „Danke, Auf Wiedersehen – wir sehen uns wieder“ lautete die Verabschiedung der Band aus Russland.
Setlist Arkona Wien: 01 Kob 02 Ydi 03 Ugasaya 04 Mor 05 Razryvaya Plot Ot Bezyskodnosti Bytiya 06 Goi, Rode, Goi! 07 Zakliatie
https://www.facebook.com/arkonarussia
BELPHEGOR
Nun wurde die Bühne für die Show von Belphegor dekoriert – unter anderem riesige Kreuze, sowie Ständer mit Schalen, in denen Tierschädel waren, wurden aufgestellt. Auch der Mikrofonständer konnte sich sehen lassen. Bevor die Kultband die Bühne betrat, gab es das fast 15-minütige Intro ‚The Procession‘ zu hören.
Dann betraten die Musiker die in Nebel gehüllte Bühne und legten mit dem Song ‚Baphomet‘ aus dem Jahr 2017 los. Coole Posen beim Gitarre spielen und Singen gehören bei Sänger Helmuth und seinen Bandkollegen einfach dazu – sie boten ihren Fans in Wien das erwartete Spektakel. Es herrschte eine unfassbare Stimmung in der ((Szene)). „Wien, wir lieben euch – danke schön.“ Weiter ging es mit ‚Conjuring The Dead‘ vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2014. Immer wieder stiegen Nebelsäulen auf – links und rechts und zwei hinten neben dem Schlagzeug. Auf neue Songs ließen Belphegor die Fans eine ganze Weile warten. Doch dann wurde mit Glockenschlägen für ‚Virtus Asinaria‘ eingeläutet. Weiter ging es danach gleich mit ‚The Devils‘, dem Titelsong des aktuellen Albums. „Wie geht es euch?“ fragte Helmuth dann die Fans in der so ziemlich ausverkauften ((Szene)) – und für alle, die es nicht verstanden hatten, gab es dann die standesgemäße Übersetzung: „Wie gehts eich, es Oaschlecha“? Aus unserem Blickwinkel können wir nur sagen, es ging vermutlich allen bestens. Dann ging es ordentlich ab – ‚Totentanz‘ war angesagt. Die Fans waren nun wie in einem Rausch, als wäre die Musik von Belphegor warmes Wasser, in dem man ein Bad nimmt, so konnte man sich an diesem Abend gehen lassen und einfach nur genießen. Nach einer Stunde war das Spektakel auch schon wieder vorbei – immer wieder wurde Helmuth’s Name gerufen und es wurde auch noch Minuten, nachdem die Band die Bühne verlassen hatte, nach einer Zugabe geschrien. Aber der Stecker für heute Abend und das Jahr 2023 war längst gezogen. Belphegor setzten einen tollen Schlusspunkt unter ein fantastisches Konzertjahr 2023 in der ((Szene)) Wien.
Setlist Belphegor Wien: 01 The Procession 02 Baphomet 03 The Devil’s Son 04 Sanctus Diaboli Confidimus 05 Hell‘s Ambassador 06 Conjuring The Dead/ Pactum in Aeternum 07 Lucifer Incestus 08 Virtus Asinaria – Prayer 09 The Devils 10 Der Lichtbringer 11 Totentanz – Dance Macabre
https://www.facebook.com/belphegor
Wir danken allen Bands und der immer gut gelaunten Crew der ((Szene)) Wien und freuen uns schon auf 2024.