von Marko Jakob
Pix666: Hallo Ambra, hallo Phil. Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wie geht es euch zur Zeit? Wie geht es den anderen Jungs von Cathedral In Flames?
Phil: Hallo Pix666, uns geht es gut. Vielen Dank dafür. Wir haben gerade unser zweites Album fertiggestellt und veröffentlicht, also sind wir alle ziemlich müde und ziemlich glücklich.
Pix666: Bitte stellt den Lesern eure Band in ein paar kurzen Sätzen vor. Wie habt ihr euch kennengelernt und was war eure Inspiration, Musiker zu werden? Welche Art von Musik macht Cathedral In Flames?
Ambra: Es war einmal in Osteuropa… Dunkle Zeiten vor dem Fall des Eisernen Vorhangs. Zwei Freunde, Phil Lee Fall und Gatsby, beeinflusst von Bands wie The Sisters of Mercy, Fields Of The Nephilim, Siouxsie and the Banshees und Joy Division, kamen zusammen und gründeten eine Gothic-Rock-Band in der reinsten Form dieses Stils. Die beiden Liebhaber der Gothic-Fiction ließen sich von Büchern und den Westernfilmen von Sergio Leone inspirieren.
Pix666: Ihr seid nun schon seit ein paar Jahren mit Cathedral In Flames unterwegs. Was waren die besten Erlebnisse und Meilensteine bisher?
Phil: Das Leben der ersten Inkarnation der Band war wild und kurz: nach nur drei Jahren war alles vom Winde verweht und mit Staub bedeckt. Keine Aufnahmen haben überlebt. Bis 2019, als wir als Band zurückkamen. Der größte Meilenstein ist also die Wiederauferstehung und die neuen Alben, die wir gemacht haben.
Pix666: Ihr habt in den letzten Wochen die Songs ‘Providence’ und ‘Blacktrain’ veröffentlicht. Besonders ‘BLACKTRAIN’ ist eine großartige Goth-Rock-Hymne. Wie waren die Reaktionen der Fans auf eure neuen Songs bisher?
Phil: So weit, so gut. Die Videos sind gerade mal zwei Wochen nach Veröffentlichung auf Youtube und verbreiten sich bereits wie dunkle Ölflecken im Internet. Das Blacktrain-Video hat jetzt schon mehr als 15.000 Views und die Reaktionen sind mehr als positiv. Auch die ersten Kritiken für das Album sind wirklich toll.
Pix666: Wie entstehen eure Songs generell? Gibt es einen bestimmten Plan? Wer in der Band ist für was zuständig?
Ambra: Die Hauptverantwortlichen sind Phil und Gatsby: Gatsby ist für die Musik zuständig und Phil ist der Texter. Sie machen die Songs zusammen. Ich und Phil Lee Fall haben Dutzende von Gesangsspuren übereinander gelegt, so dass die Chöre hymnisch monumental und die Refrains angemessen gewölbt sind.
Bei den musikalischen Arrangements kam eine Kombination aus analogen Techniken und modernster Technologie mit vielschichtigem Sound zum Einsatz, einschließlich Samples und Gitarrenparts von Billac DeVille, Mr. Theorodick und Gatsby, der – neben der obligatorischen Bassgitarre – auch einen wesentlichen Teil der Gitarren und Keyboards einspielte. Der Klaviervirtuose Antonio Koczwara wurde ebenfalls eingeladen, die anspruchsvollen Keyboardparts einzuspielen. Und die abschließenden Produktions- und Mischarbeiten wurden von Gatsby und Eike Freese in Hamburg erledigt.
Pix666: Am 15. Mai ist endlich euer neues Album ‘Hang Me High & Bury Me Deep’ erschienen. Was können die Fans auf dem Album erwarten? In welchen Versionen können die Fans euer Album kaufen und vor allem, wo?
Phil: Endlich! Nach einer mehrmonatigen Verzögerung, die durch die Pandemie verursacht wurde, ist die zweite Platte der Prager Gothic-Rock-Desperados gerade erschienen. Sie ist weltweit auf CDs und allen digitalen Plattformen erhältlich, eine spezielle Vinyl-Version in einem 3D-Gatefold-Package wird einen Monat später erscheinen. Neun Songs sind im Geiste des reinen Gothic-Rocks gehalten. Sie alle sind mit der Muttermilch von Sisters of Mercy, Fields of the Nephilim und Goth-Rock-Traditionen gestillt, die auch im 21. Jahrhundert noch Bestand haben, sowohl was den Sound als auch die musikalischen Ideen angeht.
Pix666: Wenn man ein Album veröffentlicht, möchte man die neuen Songs natürlich auch live seinen Fans präsentieren. Leider hat uns die Pandemie immer noch im Griff, in Deutschland sind wir sogar noch teilweise im Lockdown. Habt ihr trotzdem schon Pläne für Live-Konzerte oder Festival-Auftritte im Jahr 2021?
Ambra: Scheiß auf die Pandemie! Sogar die Veröffentlichung des Albums war für Januar geplant. Leider wurden die Arbeiten im Dezember unterbrochen, da Gatsby und Mr. Theorodick positiv auf das Coronavirus getestet wurden und Antonio sich einer anstrengenden Geschlechtsumwandlungstherapie unterziehen musste. Für 2021 sind also vorerst keine Konzerte geplant. Das wird sich hoffentlich 2022 ändern.
Pix666: Wie wichtig sind Live-Auftritte für Cathedral In Flames im Allgemeinen und wie groß sind die finanziellen Einbußen für eure Band aufgrund der Corona-Pandemie?
Phil: Wir sind bekannt für unsere Gigs in Kirchen, Burgruinen und anderen außergewöhnlichen Orten. Aber wegen der Pandemie haben wir die letzten 18 Monate im Studio verbracht, um das Album zu machen, ohne live aufzutreten. Aber wir fühlten uns konzentrierter und es passte zur Albumproduktion.
Pix666: Wie groß ist die Gothic-Szene in eurem Land? Gibt es regelmäßige Veranstaltungen – ich denke, Prag ist eine mystische und dunkle Stadt?
Phil: Prag ist eine mystische und inspirierende Stadt. Kafka, Golem, Kathedralen. Aber musikalisch gesehen? Die Gothic-Szene ist wirklich klein. Wir verkaufen sogar mehr Platten in Amerika oder Italien als in Tschechien. Aber auch wenn die Szene klein ist, ist sie ziemlich hardcore und wild!
Pix666: Als Musiker verbrint ihr sicherlich die meiste Zeit damit, Musik zu machen – aber was macht ihr sonst in eurer Freizeit, wenn ihr euch ablenken wollt – gibt es irgendwelche interessanten Hobbys, denen ihr nachgeht?
Ambra: Ich bin die Opernsängerin. Gatsby steht auf philoshopische Bücher und Phil macht nichts, er schreibt nur Texte und Gedichte und sammelt alte Vinyls.
Pix666: Habt ihr noch andere Neuigkeiten, die ihr mit den Fans teilen möchtet?
Phil: Hört euch einfach unser neues Album ‘Hang Me High And Bury Me Deep’ an. Wenn ihr reinen Gothic-Rock liebt, werdet ihr es auch lieben!
Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten – Viel Erfolg mit dem neuen Album und bleibt gesund!!!
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Fotos © Cathedral In Flames