QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Skaldir (Ash Of Ashes)

von Marko Jakob | 14.04.2022 |


Pix666: Hallo Skaldir. Danke, dass du dir die Zeit für ein kleines Interview genommen hast. Wie geht es dir zurzeit?

Skaldir: Schön hier zu sein, Marko. Ich freue mich auf Deine Fragen. Hoffe Dir geht’s ebenso gut.


Pix666: Ja, danke. Mir geht es auch gut. Skaldir, erzähl doch den Lesern bitte mal, wie es zur Gründung von Ash Of Ashes und ob du vorher schon in anderen Bands aktiv warst?

Skaldir: Ja, ich mache tatsächlich schon seit 1992 Musik und spielte in verschiedenen Bands aus unterschiedlichen Metal Bereichen. Von Gothic bis Death Metal war eigentlich alles dabei. Von 1997 – 2012 spielte ich in der Band HEL, die stilistisch am nächsten an Ash of Ashes dran war. Als HEL sich auflösten hatte ich noch meine Band ELANE, die es auch immer noch gibt. Aber nach einer Weile hatte ich echt wieder Lust auf epischen Metal, und so habe ich 2014 die Band gegründet. Nach einer Weile suchte ich mir mit Morten einen Mitstreiter der Texte schreibt und sich um die extremen Vocals kümmerte. Nach unserem Debüt Album „Down the White Waters“, welches im Herbst 2018 veröffentlicht wurde stehen wir jetzt mit unserem zweiten Album „Traces“ in den Startlöchern und hoffen, dass es den Fans und der Presse gleichermaßen gefallen wird.


Pix666: Gab es einen bestimmten Moment in deinem Leben, der dazu geführt hat, dass du Musiker werden wolltest?

Skaldir: Also ich bin nicht hauptberuflich Musiker, aber ja, ohne Musik würde mir im Leben wirklich etwas fehlen. Ich kann gar nicht anders als Songs zu schreiben. Ein spezielles Ereignis gab es für mich damals aber nicht. Ich habe als Kind Orgel spielen gelernt und mir als Teenager dann das Gitarre spielen selber beigebracht.  Als mein Bruder und ich dann anfingen Metal zu hören war es irgendwie selbstverständlich, dass wir auch selber in einer Band spielen wollten. Die meisten Metalhörer sind ja auch selbst Musiker, oder?


Pix666: Die Veröffentlichung eures zweiten Albums steht nun unmittelbar bevor. In etwa vier Wochen erscheint ‚Traces‘. Gibt es wesentliche Unterschiede zu eurem Debutalbum und gab es coronabedingte Änderungen in der Arbeitsweise?

Skaldir: Um den zweiten Teil der Frage mal vorzuziehen, Corona hatte relativ wenig Einfluss auf die Arbeitsweise, aber es hat sich dadurch sicherlich einiges verzögert. Ich denke das Album wäre sonst etwas früher erschienen. Man macht sich ja als Musiker immer Gedanken darüber wie das nächste Album ausfallen wird oder soll. Am Ende kommt es aber immer so wie es kommen soll, wie es natürlich ist. Mir war nur klar, dass ich stilistisch etwas abwechslungsreicher aufgestellt sein wollte.

Bei einem Debüt Album ist es meiner Meinung nach eher vorteilhaft, wenn die Songs wie aus einem Guss klingen, da die Leute ja noch gar nicht wissen wofür die Band steht. Auf dem Nachfolger darf man dann etwas mehr experimentieren, was ich auch gemacht habe. Es bleiben aber die Trademarks des ersten Albums auch auf dem Zweiten erhalten. Ich denke Hörer des Debüts werden „Traces“ ebenso mögen.



Pix666: Einer der Songs auf dem Album hat einen schwedischen Titel. Welche Verbindung hast du oder die Band zu Schweden?

Skaldir: Ja, „Vem kan segla förutan vind“ ist ein schwedisches Volkslied, welches ich bei Mixing Arbeiten meiner guten Bekannten Bianca Stücker hörte. Es gefiel mir und ich fragte sie nach dem Lied. Sie sagte ihre Mitmusikerin hätte es mitgebracht, weil ihre Mutter es ihr immer zum Einschlafen vorgesungen hat. Ich wollte es dann auch auf unsere Art covern. Als es dann ans Singen ging wurde klar, dass es dann auch lieber ein Schwede singen sollte. Ich fragte Thomas Clifford (Schwedischer Sänger meiner anderen Band ABSCESSION), ob er den Song kennt und sich vorstellen könnte ihn zu singen. Er sagte „Klar, ich singe ihn jeden Abend meinen Kindern zum Einschlafen vor!“ Thomas singt überwiegend Death Metal, aber ich wusste, dass er auch eine sehr vielseitige und gute Cleanstimme hat. Er hat es toll gemacht.

Ich merke gerade, dass ich Deine Frage noch gar nicht beantwortet habe. 🙂 Ich habe generell eine Verbindung zu Skandinavien würde ich sagen. Es gibt diese Länder, zu denen man sich irgendwie hingezogen fühlt. Für mich gehören dazu neben den skandinavischen Ländern beispielsweise auch Irland oder Schottland. Zudem habe ich durch meine Studio Arbeit immer schon mit vielen Bands aus Norwegen und Schweden gearbeitet. Das liegt einfach Nahe, und auch die Musik von ASH OF ASHES hat viele nordische Einflüsse. Auf dem letzten Album gab es ja auch ein traditionelles Norwegisches Stück. Jetzt ein Schwedisches, mal sehen was beim nächsten Album passiert.


Pix666: Gibt es bestimmtes Thema in euren Songs, sowas wie einen ‚roten Faden‘?

Skaldir: Als wir mit dem neuen Album begannen, hatten wir das Thema „Reise“ als grobe Überschrift. Es sollte um die Reisen gehen, die die Wikinger damals unternommen haben. Es kam dann aber etwas anders und wir haben alles etwas offener gelassen. Große Klammern bilden jetzt die Themen Aufbruch, Reise, die Spuren, die bleiben, und Erinnerung.


Pix666: Das Albumcover sieht ja richtig toll aus und das Bild darauf scheint keine Fotografie zu sein – habt ihr einen Maler engagiert?

Skaldir: Danke, wir sind auch ganz begeistert! Das Bild wurde von Christopher Rakkestad speziell für uns digital gemalt. Christopher ist auf dem letzten Lied des Albums übrigens auch als Sänger zu hören. Ein Mann mit vielen Talenten.


Pix666: Kann man das Album schon vorbestellen und in welchen Versionen wird es erscheinen? Gibt es außer den Alben noch andere Merchartikel von Ash Of Ashes?

Skaldir: Es wird als Digipack CD und als schwarze und farbige LP erscheinen. Nachdem ich das Cover in seiner vollen Pracht gesehen habe, hatte ich auch die Idee davon, ein Post bzw. Posterflag machen zu lassen. Das wird es dann bald auch im Bandeigenen Shop Kalthallen Tonträger zu bestellen geben. Ansonsten gibt es vom letzten Album noch ein paar Shirts und auch Aufnäher von uns.


Pix666: Kannst du dich noch an eure letzte Liveshow erinnern und wie heiß seid ihr, endlich wieder auf der Bühne zu stehen? Ist schon was geplant für dieses Jahr?

Skaldir: Ich kann mich sehr gut daran erinnern, denn das letzte Konzert war auch unser erstes. 😉
Als ich damals die Band gegründet habe, habe ich gar nicht daran gedacht auch live zu spielen. Aber dann passierte es einfach. Wir spielten 2019 auf dem Ragnarök Festival. Das sollte nur der Anfang sein, und dann kam Corona. Wir waren jetzt vorsichtig mit Planungen nachdem wir gesehen hatten, wie viele Konzerte immer weiter und weiter verschoben wurden. Aber wenn es jetzt wieder losgehen sollte, würde mich das freuen.



Pix666: Vor etwa 8 Jahren habt ihr Ash Of Ashes gegründet. Gibt es irgendwelche Momente und Erlebnisse, die besonders in Erinnerung geblieben sind?

Skaldir: Das eben erwähnte Konzert, das auch gefilmt wurde ist mir besonders in Erinnerung geblieben, so wie der Videodreh zu unserem Song „Down the White Waters“. Ich mochte es, als so viele Liebe Leute nach dem Ragnarök Auftritt zu uns kamen, und sich mit uns unterhalten haben. Und auch zusammen mit den anderen zu Proben war für mich auch ein besonderes Ereignis muss ich sagen. Denn wenn man die Musik selbst im Studio aufnimmt ist das etwas ganz anderes, als sie dann von Mitmusikern gespielt zu hören.


Pix666: Wo siehst du eure Band in etwa fünf Jahren, bzw. wo würdest du euch gern sehen?

Skaldir: Dummerweise denke ich so nicht, auch wenn es wichtig für eine Band ist. Mir ist es am wichtigsten wertige, zeitlose Alben zu hinterlassen. Das wird es auch immer sein, was mich antreibt. Ich möchte, dass die Leute auch in vielen Jahren noch sagen: “Das war ein gutes Album!“
Das ist mein Antrieb. Ansonsten ist nach dem Album ja auch immer vor dem Album. Ich werde mich bald wieder ans Songwriting begeben.


Pix666: Gibt es Dinge, mit denen du dich beschäftigst, die nichts mit Musik zu tun haben – hast irgendwelche Interessanten Hobbies?

Skaldir: Eher nicht. Ich habe ja noch ein Tonstudio, was mittlerweile allerdings mehr Beruf als Hobby ist und natürlich auch viel mit Musik zu tun hat. Ansonsten sammle ich noch Mikrofone. 😉 Also alles nicht besonders spannend.


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten und viel Erfolg – bleib gesund!


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Fotos/Cover © Ash Of Ashes und Christopher Rakkestad