ROCK CASTLE OPEN AIR 17.08.2023 – Tag 1
von Marko Jakob und Lucifera Nightmare
Wir waren extrem neugierig und aufgeregt, als wir uns zum ersten Mal auf den Weg zum Rock Castle Open Air nach Tschechien machten. Wir hatten über dieses Festival nur gute Dinge gehört und gelesen und wollten uns natürlich selbst davon überzeugen, ob das Event diese positiven Bewertungen tatsächlich verdient hat.
Nach dem Check-in im Hotel machten wir uns auf den Weg in das schöne Örtchen Moravsky Krumlov. Wir hatten vorher online ein Ticket für den Parkplatz *Střelnice* gebucht und versuchten uns im Ort bei den Guides durchzufragen – das stellte sich allerdings als nicht so einfach heraus – mal lag es an der Sprachbarriere oder an mangelnder Ortskenntnis. Der Weg zum Parkplatz war ziemlich abenteuerlich, aber Angst vor Gegenverkehr auf dem engen Feldweg musste man nicht haben, dass die Parkplatz-Guides mit Funkgeräten ausgestattet waren und sorgten jeweils für eine freie Strecke. Der Parkplatz, sowie der angrenzende Zelt- und Campingplatz waren idyllisch gelegen.
Der Fußweg zum Festivaleingang dauert ca, 15 bis 20 Minuten. Die Hauptstraße im Ort war während des gesamten Festivals gesperrt, so dass man gefahrlos am Ziel ankam. Kleiner Hinweis: Für den Rückweg im Dunkeln solltest du auf jeden Fall eine Taschenlampe mitnehmen, oder zumindest dir etwas von deiner Akkukapazität am Mobiltelefon aufheben. Die Warteschlangen beim Festivalbändchen, Aufladen des Cashless-Bezahlchips, sowie am Einlass waren sehr kurz. Es dauerte nur wenige Minuten, bis man alles erledigt hatte, und schon war man drinnen.
Serenity
Wir hatten leider bedingt durch die Anreise zwei Bands verpasst – los ging es für uns mit unseren Landsleuten von Serenity. Der Auftritt der Powermetal-Band aus Tirol in Österreich begann mit etwa 10 Minuten Verspätung.
Los ging die Show mit dem Song ‚United‘ bei bestem Wetter. „Macht alle mit – auch ihr da hinten im Schatten“ sagte Sänger Georg. Kaum erwähnt man den Schatten, zog sich der Himmel langsam zu und es begann leicht zu regnen – eine schöne Erfrischung an diesem schwül warmen Tag.
Die Stimmung am Donnerstagnachmittag war richtig gut – die Band kommunizierte super mit den Fans. Das hat gleich zu Beginn richtig Spaß gemacht. „Applaudiert euch selbst, denn ihr seid toll… Tschechien seid ihr bereit zu springen.“? Weiter ging es mit „Set our world on fire“. Während der neuen Single ‚Ritter Tod und Teufel setze dann strömender Regen ein aber das war egal – richtige Metal Fans haben bei jedem Wetter Spaß. Die Vorab-Single vom kommenden Serenity Album kam beim Publikum richtig gut an – da kann man sich wohl auf ein neues Meisterwerk freuen, mit dem die Band dann auch wieder auf Headliner-Tour gehen wird.
„Wir werden in der Tschechischen Republik zurück sein im Februar 2024“ – vorher gibt es auf jeden Fall Ende Oktober noch ein sehr intimes Clubkonzert in Wien. Wer dabei sein möchte, sollte sich mit dem Ticketkauf beeilen. Mit ‚Lionheart‘ endete ein schöner Auftritt
https://www.facebook.com/serenityaustria
Setlist 01 United 02 Souls and Sins 03 Set the World on Fire 04 Ritter Tod und Teufel 05 Legacy of Tudors 06 Lionheart
Rage
Zu Beginn des Auftrittes von Rage war zeitlich alles wieder im Plan – allerdings war das Festivalgelände nun schön nass und die große Grünfläche konnte vorerst nicht mehr als Sitzgelegenheit genutzt werden. Immerhin hatte sich der Regen nun verzogen und das Trio aus Deutschland legte los wie die Feuerwehr. Mit ihrem 2021er Album ‚Resurrection Day‘ stürmten die Jungs um Bandgründer ‚Peavy‘ Wagner bis in die Top 20 der Albumcharts in ihrem Heimatland. Inzwischen war es richtig voll vor der Bühne. Gitarrist Jean schüttelte immer wieder seine lange blonde Mähne und wieselte ständig von einer Seite der Bühne zur anderen. Der tolle Sound und die klasse Songs veranlassten das Publikum zu stürmischem Jubel. Mit einem Handzeichen animierte Peavy die Fans dazu, den Lautstärkepegel noch etwas nach oben zu schrauben. ‚Hey Hey Hey‘ schallte es über den Burgplatz.
„Danke meine Freunde, ihr seid toll“. Dann wurde erstmal die Band vorgestellt und weiter ging es mit ‚Nevermore‘. Die Power der Musik übertrug sich auf die Menge – ständig waren die Hände zum Mitklatschen in der Höhe. „Habt ihr noch Luft für einen Song? Könnt ihr das für mich singen – es ist ziemlich einfach?! Die coole Show endete mit dem 90er Jahre Klassiker ‚Higher than the sky‘.
https://www.facebook.com/RageOfficialBand
Setlist 01 Resurrection Day 02 Solitary Man 03 Back in Time 04 Great Old Ones 05 Shadow Out of Time 06 Nevermore 07 Refuge 08 End of All Days 09 Straight to Hell 10 Don’t Fear the Winter 11 Higher Than the Sky
Gloryhammer
Seit nunmehr zwei Jahren ist die Fantasy Power Metal Formation Gloryhammer mit ihrem neuen ‚Hammerschwinger‘ Sozos Michael unterwegs. Der Lockenkopf aus Zypern hat inzwischen bereits eine ausgiebige Tour mit der Band hinter sich, die sie im Vorprogramm von Alestorm bestritten. Vor kurzem hat die Band via Napalm Records ihr neues Album ‚Return to the Kingdom of Fife‘ veröffentlicht. Es ging auch gleich mit einem neuen Song los – gefolgt vom Hit, der genau so heisst, wie die Band.
Dann musste Sozos unfreiwillig als Alleinunterhalter fungieren – eine technische Panne am Schlagzeug sorgte für eine mehrminütige Zwangspause. Die Zeit wurde unterhaltsam überbrückt – sogar Freddy Mercury wurde angestimmt und der Refrain a capella gesungen, dann stimmten die Fans mit ein. So eine Unterbrechung hat auch manchmal was Gutes.
Gloryhammer waren lange nicht in der Tschechischen Republik – „seit wir das letzte Mal da waren, haben wir unser neues bestes Album rausgebracht. Wollt ihr ein weiteres neues Stück? Weiter ging es mit dem Song ‚Fly Away‘ mit einem saustarken Refrain. „Hände hoch – lasst mich eure Hände Sehen“ – bei Hootsforce waren dann wirklich fast alle Hände in der Luft. „Wir spielen jetzt leider schon unser letztes Lied aber wir werden zu euch zurück kommen in die tschechische Republik im Januar 2024“. Ich glaube dieser Einladung werden nach dieser starken Show viele Fans folgen.
https://www.facebook.com/gloryhammer
Setlist 01 Holy Flaming Hammer of Unholy Cosmic Frost 02 Gloryhammer 03 The Land of Unicorns 04 Keeper of the Celestial Flame of Abernethy 05 Fly Away 06 Wasteland Warrior Hoots Patrol 07 Angus McFife 08 Universe on Fire 09 Hootsforce 10 The Unicorn Invasion of Dundee
Beast in Black
Die Meister des melodiösen Powermetal aus Finnland luden zu einer Stunde Party ein. Inzwischen war es dunkel und auch richtig voll auf dem Festivalgelände. Beast in Black wurden vom Publikum lautstark und stürmisch empfangen. Tausende Arme waren beim Opener ‚Blade Runner‘ gleichzeitig in der Luft und aus tausenden Kehlen schallte es ‚hey hey hey‘. Weiter ging es mit dem Supersong ‚Sweet True Lies‘ vom Nummer 1 Album in Finnland *From Hell with love‘ – der Albumtitel hat eigentlich das Zeug das Motto oder der Slogan dieses wundervollen, friedlichen Festivals zu sein. Die Stimmung war nun wirklich super und die Fans gingen richtig ab – aber Sänger Yannis sagte „seid ihr noch bei uns? – Ich kann nur ein paar von euch hören.“ Natürlich war klar, was er wollte – es sollte noch lauter werden, als es eh schon war. Und es war tatsächlich noch eine Steigerung drin.
Es folgte jetzt mit ‚The last Drop of Blood‘ wieder einer der neueren Songs. Wie gewohnt legte sich Drummer Atte richtig ins Zeug und hatte mega Spaß bei seiner ‚Arbeit‘. Auch die anderen Jungs von der ‚Metal-Boygroup‘ sprühten nur so vor Energie und Spielfreude. Das Konzert endete mit dem Stück ‚End of the World‘ – aber bei so viel Freude, die die Jungs den Fans beschert haben, ist das Ende der Welt mit Sicherheit sehr weit entfernt.
https://www.facebook.com/beastinblackofficial
Setlist 01 Blade Runner 02 Sweet True Lies 03 Blood of a Lion 4 No Surrender 05 Hardcore 06 Moonlight Rendezvous 07 To the Last Drop of Blood 08 From Hell With Love 09 Die by the Blade 10 Blind and Frozen 11 One Night in Tokyo 12 End of the World
U.D.O.
Die Stunden verflogen wie im Schnelldurchgang und schon war Headliner-Zeit. Der Veranstalter Pragokoncert hat für den Donnerstag eine wahre Metallegende nach Südmähren geholt. Accept Gründer Udo Dirkschneider mit seiner Band U.D.O. ließ die tschechischen Metalherzen schneller schlagen. Der Auftritt begann mit etwa 15 Minuten Verspätung, aber dann wurde ordentlich losgerockt. Klassischer Heavy Metal der Extraklasse – gespielt von Top-Musikern. In der Band ist seit diesem Jahr auch ein alter Bekannter des legendären deutschen Sängers dabei – Bassist Peter Baltes, der mit Udo Dirkschneider seit Mitte der 70er Jahre lange Zeit gemeinsam mit der Band Accept die Bühnen der Welt unsicher machte.
U.D.O. spielten beim Rock Castle Open Air neben einer tollen Auswahl an Klassikern auch Musik vom 2021er Album ‚Game Over‘. Aber, dass das Spiel auch mit inzwischen 70 Jahren noch längst nicht zu Ende ist, deutete sich durch neue Songs im Set an, die auf dem in dieser Woche neu erscheinendem Album ‚Touchdown‘ enthalten sein werden. Stimme und Kondition haben beim Altmeister prima durchgehalten – so kann man sich auf die kommende Headliner Tour freuen – im Februar und März 2024 geht es in 13 deutschen Städten auf die Bühne.
https://www.facebook.com/udoonline
Tourdaten 2024 23.02. Regensburg, Airport Obertraubling 24.02. Berlin, Huxleys 25.02. Magdeburg, Factory 28.02. Hamburg, Markthalle 29.02. Oberhausen, Turbinenhalle 01.03. Markneukirchen, Musikhalle 02.03. Leipzig, Hellraiser 03.03. München, Backstage 06.03. Mannheim, Capitol 07.03. Stuttgart, Wizemann 08.03. Memmingen, Kaminwerk 09.03. Nürnberg, Löwensaal 14.03. Wilhelmshaven, Pumpwerk