SCHATTENWELT FESTIVAL 08.10.2022 – ((Szene)) Wien

von Marko Jakob und lucifera nightmare

In der österreichischen Hauptstadt fand am 08. Oktober 2022 zum 6. Mal das Schattenwelt Festival statt.
Das Festival ist in diesem Jahr vom Multiversum in Schwechat in die Wiener City umgezogen – kleiner, intimer und gemütlicher. Der Neustart in der ((szene)) Wien nach der 2-jährigen Corona-Pause ist vollkommen gelungen. Der Club war sehr gut gefüllt und selbst für eine kurzfristige Bandabsage konnte ein Ersatz gefunden werden und somit blieb es bei den geplanten 6 Bands, die beim Schattenwelt Festival 2022 auf der Bühne standen. In Wien war ein goldener Oktobertag, es war warm und sonnig – es war so schön, man hätte die Veranstaltung sogar im Szene Soundgarden auf der Open Air Bühne durchführen können. Aber zumindest in den Pausen zwischen den Konzerten war der Außenbereich ein beliebter Treffpunkt zum Reden, Rauchen oder was Trinken – und natürlich auch zum Stöbern am Schattenwelt Merch Stand. Die Stimmung war über die gesamten acht Stunden ohne jeden Zweifel grandios und die sechs Bands wurden für ihre tollen Liveauftritte stürmisch bejubelt und gefeiert. Ein Festival funktioniert definitiv  auch ohne Blutengel, And One und co. Abwechslungsreiche Musik – Bands, die man nicht alle Tage sieht. Das Publikum und die Musiker haben das Schattenwelt Festival 2022 zu einem ganz besonderen Event gemacht und wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, dass es auch in Zukunft wieder ein Schattenwelt Festival geben wird.

Nun noch ein paar Worte und Eindrücke zu den Liveshows.

Running Order
Plastic Autumn 16.45 Uhr
Warteraum 17.45 Uhr
Sturm Cafè 18.40 Uhr
Black Nail Cabaret 20.00 Uhr
Schwarzer Engel 21.20 Uhr
Rotersand 22.45 Uhr



PLASTIC AUTUMN

Die erste Band des Abends war aus Deutschland angereist. Bereits seit nun mehr über 15 Jahren begeistern Plastic Autumn mit emotionalen und gefühlvollen, aber dennoch mitreißenden Dark Wave Songs ihre Fangemeide. Mit „Hallo Wien“ begrüßte Sänger Falk nach dem zweiten Song das Publikum. Zur Nachmittagsstunde waren zu Beginn des Konzertes von Plastic Autumn etwa 50 Fans im Club, aber Alle hatten schon Lust, sich zu bewegen – langsam im Takt der Musik, die meisten mit einem Getränk in der Hand.

Für das wundervolle, melancholische ‚Waiting‘ gab es den bisher lautesten Applaus.

Dann wurde es bei ‚Distance‘ wieder elektronischer und Falk hüpfte über die Bühne. So langsam hatte sich die Szene richtig gut gefüllt, die Tänzer im Publikum wurden immer mehr. Es wurde nun auch immer wärmer im Club und Falk legte seine Jacke ab. Man merkte der Band schon die Erleichterung an, dass das Konzert dann doch vor weit über 200 Besuchern zu Ende ging. …und für Alle, die beim ersten Konzert des Abends dabei waren, gab es dann noch eine Livepremiere des Titels ‚Psychopath‘. Ein toller Beginn des Festivals.

https://www.facebook.com/plasticautumn

Setlist
01 Dystopia
02 Manipulation
03 Childrens Eyes
04 Angst
05 Imperator
06 No More Lies
07 Waiting
08 Distance
09 Plastic Autumn
10 Every Wish
11 Psychopath



WARTERAUM

Die Wiener Solokünstlerin Warteraum, die kurzfristig beim Schattenwelt 2022 eingesprungen ist, lockte dann die Gäste wieder aus dem Biergarten vor die Bühne. Die Fans erlebten eine interessante und düstere ‚One-Woman-Show‘ mit Musik von Dark Wave bis Synthpunk. Sanfte, angenehme Synthieklänge beschallten die Szene und auch getanzt oder zumindest hin und her gewippt wurde im Publikum wieder. Die ursprünglich aus Prag stammende Künstlerin schlängelte sich elegant zwischen ihren beiden Keyboards herum, stimmlich konnte die Wahlwienerin auch überzeugen. Sie hatte dem Publikum neben älteren Songs ihrer bisherigen 7-jährigen Bandkarriere auch drei bisher unveröffentlichte Songs mit zum Schattenwelt Festival gebracht. Es gab zum Schluss ordentlich Applaus für eine unterhaltsame Performance.

https://www.facebook.com/warteraummusik

Setlist
01 Death Culture Inc. (unreleased)
02 Bergen
03 Coup D’Etat
04 Initiate Destruction
05 The Liar
06 The Loneliness
07 The Chances (unreleased)
08 Mars Delta (unreleased)



STURM CAFÉ

Als nächstes waren die Jungs des deutschsprachigen EBM Duos Sturm Café an der Reihe. Trotz eindeutiger Hinweise auf eine Herkunft aus dem deutschsprachigen Raum sind die beiden aus Schweden. Jonatan und Gustav gründeten ihr Musikprojekt bereits vor etwa 20 Jahren.  Sturm Cafè legten mit ‚Feuer in dem Haus‘ gleich los wie die schwedische Feuerwehr. Weiter ging es mit dem Ohrwurm-Klassiker ‚Scheissnormal‘, der schon irgendwie auf eine gewisse Art und Weise Ballermann Potential besitzt.

Auch die neue Single ‚Hymne für die Ewigkeit‘ wurde beim Schattenwelt Festival gespielt – das hat den Wienern gefallen – ich glaube Wiener tanzen einfach gerne und dafür war die Musik von Sturm Cafè perfekt. „Na, alle Stiefel geputzt?“ fragte Jonatan dann Richtung Publikum. “Das ist ‘Stiefelfabrik’.“ Der Großteil des Publikums tanzte durchweg, das war jetzt eigentlich wie in einer Disco

„Danke von uns – super Stimmung“ so verabschiedeten sich die Beiden – aber jetzt gab es zum ersten Mal Zugabe Rufe – und schon waren die zwei Herren wieder zurück und spielten zum Abschluss noch ‚Josef F‘

https://www.facebook.com/sturmcafe

Setlist
01 Feuer in dem Haus
02 Scheissnormal
03 Koka Kola Freiheit
04 Hymne für die Ewigkeit
05 Stiefelfabrik
06 Stark, Schön und Elegant
07 Schauspiel
08 Ich Spekuliere
09 Discolied
10 Europa
11 Der Löwe
12 Josef F



BLACK NAIL CABARET

Auf die nächste Band haben sich viele Festivalbesucher ganz besonders gefreut, denn Black Nail Cabaret aus Ungarn haben sich in den letzten Jahren einen Namen in der Szene gemacht und sind für die tollen Live-Performances bekannt. Auch auf die abwechslungsreiche Garderobe von Sängerin Emese sind die Fans jedes Mal gespannt. Heute gab es einen tollen roten Blazer, der zu einer Art Uniformjacke aufgepimpt wurde.

Die ersten drei Songs, die Black Nail Cabaret mitgebracht hatten waren sehr ruhig, aber ab ‚Spheres‘ wurde es dann flott und Schattenwelt war wieder ein Tanztempel, inzwischen wurde in den ersten Reihen auch richtig gekreischt. „Ihr seid toll“ sagte Emese. Die rote Uniform hatte dann ausgedient und es gab ein schickes Oberteil und viel Haut zu sehen – die Fans rasteten dann allmählich so richtig aus und die Absperrung wackelte sogar ein Bisschen. Die ((szene)) war inzwischen richtig gut vollgepackt, den Auftritt des ungarischen Pop-Noir Duos wollte sich niemand entgehen lassen. „Das ist leider schon das letzte Lied – ein Song, ohne den wir das hier nicht beenden können.“ – natürlich war die Rede vom Klassiker ‚Veronica‘ vom Debutalbum der Band.

„Wir sehen uns nach der Show am Merch für Fotos und so – danke ihr wart toll. Genießt den Rest des Abends“

https://www.facebook.com/bncband

Setlist
01 Black Lava
02 My Casual God
03 La Petite Mort
04 Spheres
05 Maelstrom
06 Let me in
07 No gold
08 Unrequited love
09 To die in Paris
10 Bête Noire
11 Veronica



SCHWARZER ENGEL

Nun gab es einen kompletten Stilwechsel und zum ersten Mal heute Abend war ein richtiges Schlagzeug auf der Bühne. Dark Metal war angesagt beim Schattenwelt Festival. Seit nunmehr 15 Jahren sind Schwarzer Engel ein fixer Bestandteil der Gothic und Metal Szene. Auftritte beim M’era Luna oder Wave Gotik Treffen und zahlreiche Touren zusammen mit Szenegrößen wie Oomph! – oder selbst als Headliner stehen in der Vita der beliebten deutschen Band. Das Schattenwelt Publikum empfing die Band warmherzig und war wirklich offen für jedes Musikgenre.

Schwarzer Engel begannen ihre Show mit zwei Songs von ihrem aktuellen Album ‘Sieben’ „Wien, geht’s euch gut?“ fragte Sänger Dave und die Fans antworteten mit stürmischem Jubel.

Bei ‚Meine Liebe‘ gab es dann einige Peitschenhiebe für den Gitarristen und den Bassisten und die Stimmung schaukelte sich immer weiter hoch – nun gab es neben Tänzern auch Headbanger in den ersten Reihen. „Zur Abwechslung wieder etwas ruhiges – ‚Traum einer Nacht‘ – zeigt mir eure Hände – Sehr schön“. Auch die Band war von den Wienern begeistern, die sich wirklich voll ins Zeug legten. Dave ergänzte dann noch „… unglaublich – ein Jahr hat es gedauert vom letzten Auftritt bis jetzt. Lasst uns die Sau rauslassen, solange es noch geht – vielen Dank Schattenwelt – danke, dass ihr da seid“.

Dann folgte das wunderschöne ‚Schwarze Sonne‘ – einige haben sogar mitgesungen. „Zeigt mir eure Hände – Genau so muss das aussehen“. Danach hielt der Sänger von der Bühne aus Ausschau nach den Königinnen der Nacht. Bei ‚Psycho-Path‘ gab es dann noch einen echten Knalleffekt, als aus zwei Gewehren eine ordentliche Ladung Papierstreifen abgefeuert wurde.

„Schattenwelt – vielen Dank für den tollen Abend, es war schön mit euch – hier noch ‚Endzeit‘. Danke auch für die Einladung zu diesem Festival. Bis bald – wir hoffen sehr, dass unsere Tour im November wie geplant stattfinden kann. Ein toller Auftritt von Schwarzer Engel und der Ein oder Andere Schattenwelt Gast hat bestimmt später  zu Hause mit Sicherheit die Tourdates der Band gegoogelt.

https://www.facebook.com/schwarzerengelband

Setlist
01 VII
02 Kreuziget Mich
03 Halb-Gott
04 Sinnflut
05 Geister und Dämonen
06 Futter für die See
07 Meine Liebe
08 Traum einer Nacht
09 Tanzende Schatten
10 Krähen an die Macht
11 Schwarze Sonne
12 Königin der Nacht
13 Psycho-Path
14 Endzeit



ROTERSAND

Zum Abschluss des Festivals stand nun die Band in den Startlöchern, die am Längsten auf ihren Auftritt warten musste – das Future Pop Duo Rotersand. „Ich sitze seit drei Stunden wie ein Tiger im Käfig und warte darauf, dass die Show endlich losgeht“ sagte Sänger Rascal. Los ging es mit einem neuen Song – ‚Grey‘ sorgte sofort für tolle Stimmung bei der Headlinershow, die zu einer Art Mitternachtsdisco mutierte – so ziemlich alle haben ununterbrochen getanzt.

Und Rascal war dann auf der Bühne wie ein Tiger, aber ohne Käfig – er sauste von einer Seite zur anderen und hüpfte und hüpfte unermüdlich. „Ich bin ja schon ganz durch, aber wir sind ja noch längst nicht fertig – wir bleiben ja noch ‚ne Weile“ sagte er bereits nach der Hälfte der Show.

‚Waiting to be born‘ gab es dann sitzend am Bühnenrand – mit einem Arm schwenkend – und das Publikum machte mit – „beautiful“ sagte Rascal. Bei ‚Merging oceans‘ verwandelte sich die ((szene)) dann wieder in einen Tanztempel – die Leute tanzten und tanzten – und die mit den ganz hohen Plateausohlen können doch bestimmt am nächsten Tag keinen einzigen Schritt mehr machen, oder?

Dann gab es Grüße von Rotersand an Dennis Ostermann von der Band In Strict Confidence, die ihren Schattenwelt Festival Auftritt krankheitsbedingt kurzfristig absagen mussten. „Ihr seid so geil – danke schön, es ist schön hier – sollen wir noch ein bisschen spielen? … daraufhin gab es lautstarke Zugabe Schreie. Nach einer Ballade zum Durchschnaufen ging dann wieder richtig die Post ab im Partytempel ((Szene)). „Danke, dass ihr so viel Gas gegeben habt – danke, dass ihr geblieben seid – danke an den Veranstalter.

Auch wir von Pix666 wollen Danke sagen für dieses top-organisierte Event – das hat echt Spaß gemacht. Und natürlich auch von uns Alles Gute und gute Besserung an Dennis Ostermann. Im Fussballstadion hätte man an so einem Abend wahrscheinlich dein Trikot in die Höhe gestreckt.

https://www.facebook.com/rotersand

Setlist
01 Grey
02 Electronic World Transmission
03 Rushing
04 Last Ship
05 Whatever
06 Torn Realities
07 Silence
08 First Time
09 Waiting To Be Born
10 Merging Oceans
11 War On Error
12 Exterminate Annihilate Destroy
13 Undone


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