STELLA NOMINE FESTIVAL 18.08.2022 – Tag 1

von Marko Jakob

Nach der sehr erfolgreichen Erstauflage des Stella Nomine Festivals im Sommer 2021 gab es in diesem Jahr eine weitere Ausgabe von ‚The Blackest One‘

Das Event war wieder sehr gut organisiert, die Gastgeber und die Crew unglaublich nett und hilfsbereit. Die Wege vom Parkplatz und Campingplatz zur Bühne betrugen nur wenige Meter, das Parken direkt neben dem Zelt macht das mühsame Schleppen von Klamotten, Zelten und Bier überflüssig. Das spart jede Menge Kraft, die man eh für das Festival braucht – außerdem macht alles, was unkompliziert ist, gute Laune.

Von einem Preisanstieg für Essen und Getränke war in Torgau nichts zu spüren. Außerdem hat es der Veranstalter wieder geschafft, eine perfekte Mischung von Bands aus verschiedenen Genres zum Festival einzuladen.



Cattac

 Den Auftakt in Diesem Jahr machte die Band CattaC, die im Jahr 2017 gegründet wurde.

2018 veröffentlichten die beiden Musiker ihr erstes Demo “Dead Like Me”. Mit ‚Nightness‘ erschien im Dezember 2021 bereits die vierte Veröffentlichung der Jungs mit den Katzenmasken.

Der Auftritt begann dann auch gleich mit dem Titeltrack der aktuellen CD. Das Festivalgelände war schon ganz gut gefüllt, wenn man bedenkt, dass der Startschuss um 17.15 Uhr an einem Werktag fiel.

Schön fand ich beim Stella Nomine, dass sich auch die ersten Bands so richtig austoben konnten, und nicht, wie bei anderen Festivals nur einen 20 Minuten Slot bekommen haben. Der facettenreiche Sound von Dark Electronic bis hin zu EBM kam bei den Festivalbesuchern gut an und der Auftritt endete nach 45 Minuten mit viel Applaus.

 Setlist
01 Nightness
02 Dark Siren
03 The Sorrow In Me
04 Solitude Of The Night
05 Cannot Stop
06 Forgive My Sins
07 Just One More Day
08 Wintercold
09 How It Ends
10 Morticians
11 Stella Is Calling



TOAL

Die Band TOAL wurde vor ziemlich genau fünf Jahren gegründet. Im Jahr 2019 veröffentlichten die vier Musiker ihre Debut EP, deren Songs auch den ersten Teil ihres Auftrittes beim Stella Nomine 2022 prägten. TOAL ist im Laufe der Jahre zu einer super harmonierenden Liveband geworden, die durch Sängerin Luzi’s wunderschöne Stimme jedes Konzert der Band zu etwas ganz Besonderem macht.

Im Set waren auch zwei sehr schön interpretierte Coverversionen, bevor der lässige Auftritt mit dem bärenstarken Song ‚Unreal World‘ seinen Höhepunkt fand. Das Video zu diesem Titel hat inzwischen bereits mehr als 420.000 Aufrufe auf YouTube – falls du es noch nicht gesehen hast, klicke mal rein.

Setlist
01 Intro
02 Timeless
03 Deep Inside
04 Time For A Change
05 Imperial Black
06 Trapped Heart
07 Nobody’s Diary
08 Silence (Delerium Cover)
09 Magic
10 Unreal World



Ellereve

Jetzt wurde es finster und nebelig auf der Bühne. Es stand der Auftritt von Ellereve bevor, den viele schon mit Spannung erwartet hatten. Das bayrische Dark-Pop Projekt um die Sängerin und Songwriterin Elisa Giulia Teschner hat in der Vergangenheit bei Auftritten in Österreich und Deutschland einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Konzert in Torgau bekannt mit dem Song ‚Murmur‘ von der Debut-EP ‚Heart Murmers‘. Leider war heute nicht die komplette Liveband mit am Start, da der Drummer verhindert war, mussten die Songs von Ellereve etwas umarrangiert werden.

Die aktuelle Single ‚Colorblind‘, die im Juli 2022 erschienen ist, wurde dem Publikum beim Stella Nomine Festival natürlich nicht vorenthalten. Auf das Debutalbum, welches im nächsten Jahr erscheinen soll, werden sich viele der Festivalbesucher freuen, denn Ellereve haben mit ihrer emotionalen Musik vielen eine Gänsehaut beschert.

Setlist
01 Murmur
02 If Only
03 Bloom
04 I Am Enough
05 Colorblind
06 Ruins
07 I See You
08 Falling Like Raindrops
09 Cosmos
10 How Not To



SynthAttack

Bei der letzten Band des ersten Festivaltages ging dann vom ersten Ton an so richtig die Post ab. SynthAttack Sänger Martin Schindler, der natürlich mit seinem Make-Up auch ein optisches Highlight für die Fans von Industrial und Aggrotech Musik ist, legte los wie die Feuerwehr.

Die Fans tobten zu den extrem basslastigen Songs, wie zum Bespiel ‚Addicted‘. Bei einigen Songs kam Keyboarderin Nicole nach vorn ans Mikrofon und sang zusammen mit Martin ein paar schöne Duette. Die Bässe dröhnten über Wald und Wiesen und hielten scheinbar den befürchteten Regen fern, alles blieb bis zum Ende der Show trocken.

Ihren Höhepunkt fand die Show dann bei den Songs ‚Call Me Insane‘ und ‚Life Is A Bitch‘ – ich dachte manchmal, das Partyvolk in der ersten Reihe reißt die Absperrung nieder, so eine Stimmung haben die Leute gemacht.

Das war ein toller Abschluss des ersten Tages – SynthAttack funktionieren nicht nur im Club, sondern auch beim Open Air.


STELLA NOMINE FESTIVAL 19.08.2022 – Tag 2

Nachdem es sich die ganze Nacht ausgeregnet hatte, oder wie man in Sachsen sagt ‚es hat geschüttet, wie aus Eimern‘, waren wir gespannt, ob die Konzerte auch am Freitag vom nassen Niederschlag verschont bleiben. Das Festivalgelände füllte sich heute noch schneller, als am Tag zuvor – schließlich stand mit System Noire eine Band als Opener auf der Bühne, die man eigentlich viel später im Timetable erwarten würde.



System Noire

Für die Jungs der alternative Electro Band System Noire aus Hannover war heute früh aufstehen angesagt. Der Auftritt der Jungs begann bereits um 13.15 Uhr. Doch auch schon um diese frühe Zeit herrschte super Stimmung. Band und Publikum waren super drauf. Die Gründungsmitglieder Björn und Daniel haben inzwischen drei tolle Musiker gefunden, die System Noire zu einer tollen Liveband anwachsen ließen. Was bei Metal Konzerten der Moshpit ist, wurde beim System Noire zur Cyber-Goth/ Industrial Dance-Area.

Die Band spielte neben Songs von ihrem erst vor Kurzem erschienen Album ‚Zeitgeist‘ auch einige der unverzichtbaren Klassiker. So wurde vor dem Song ‚Dead Inside‘ ein bisschen geübt und es gab mit Sprechchören eine tolle Interaktion zwischen Band und Fans – so macht man Stimmung.

„Gebt nochmal alles – das nächste ist von unserem gerade erscheinen Album ‚Zeitgeist‘ – ‚Killing Game‘. Ermuntere Sänger Björn das Publikum erneut zum Mitmachen. „Die Hände hoch – das sieht gut aus“ hieß es dann vor dem letzten Song ‚On The Other Side‘. Das Publikum war begeistert vom Auftritt der Niedersachsen, auch Bruno Kramm von der Kultband Das Ich fand sich in der ersten Reihe wieder und staunte nicht schlecht über diese coole Liveshow.

Setlist
01 Zeitgeist
02 Katharsis
03 Voices
04 Awake
05 Throw The Dice
06 New Dark Nation
07 Virtual Infected
08 Absolution
09 Dead Inside
10 Killing Game
11 On The Other Side



Partikul

Nun wurde es international beim Stella Nomine Festival – mit Partikul stand die erste Band auf der Bühne, die nicht aus Deutschland stammte. Die belgische Formation, die im letzten Jahr das Album ‚ Related memories‘ veröffentlicht hat, spielte ihre erste Show in Deutschland. Nachdem sich die Fans in der Pause mit den ersten Getränken des Tages versorgt hatten, füllte es sich nun langsam wieder vor der Bühne.

Die stark vom Sound der 80er Jahre inspirierte Musik wurde von den beiden Musikern live mit Gitarre und Keyboard gespielt. Im Juni hatte die Band die Ehre in ihrer belgischen Heimat die Show der Szenegröße She Past Away zu eröffnen, sicher eines der bisherigen Karrierehighlights.

„Ich will euch tanzen sehen“ sagte der Sänger und einige der Dark Wave Anhänger hatten richtig Spaß dabei, der andere Teil der Fans klatschte bei den nächsten Songs unterstützend in die Hände. Partikul werden schon bald wieder in Deutschland auftreten und vielleicht hat ja der ein oder andere Festivalbesucher Lust auf mehr von der belgischen Formation.

Setlist
01 Alike
02 Curse
03 E.M.I
04 Bitch about it
05 I’m yours
06 My heat beats
07 My love
08 Apart
09 Free Dolls
10 Fucking hero
11 Goldmoon



The Fright

Nun stand mein persönliches Tageshighlight auf dem Programm. Letztes Jahr waren sie noch als Gäste im Publikum des ersten Stella Nomine Festivals und in diesem Jahr rockten sie die Bühne.

Die Rede ist von der Dark Rock Band The Fright, die in diesem Jahre bereits 20-jähriges Bandjubiläum feiert. Zu Beginn gab es ein paar technische Probleme – jeder Ton beim Soundcheck, der den Showbeginn um etwa zehn Minuten nach hinten schob, wurde dann als Song verkauft. So wurde dem Publikum auf spaßige Art und Weise die Wartezeit versüßt. Dann ging es endlich los, das Mikrofon war einsatzbereit.

The Fright überzeugten auf ganzer Linie und funktionieren in der neuen Liveformation besser denn je. Die Jungs spielten viele neue Songs vom 2022er Album ‚Voices Within‘, aber auch die The Fright Klassiker haben nicht gefehlt, wie zum Beispiel das tolle ‚Suicide Sun‘ welches im Original ein Duett von Nils mit Jyrki69 von der legendären finnischen Band The 69 Eyes ist.

Das Publikum stand total auf die coolen Rocksongs und es herrschte eine Stimmung, als wären wir bei einem reinen The Fright Konzert, bei dem nur die ‚echten‘ Fans anwesend sind. „Wir haben noch zwei Songs – haben also heute ungefähr zwanzig Songs gespielt“ sagte Nils dann in Anspielung auf das Mitzählen der Songs beim Soundcheck. „Jetzt unsere erste Single vom neuen Album.“ ‚Choices‘ ist ein Song mit echter Ohrwurmqualität, den man am liebsten in Dauerschleife hören mag.

Die Band wurde unter großem Jubel verabschiedet und stand den Fans später noch für eine Autogrammstunde zur Verfügung.

Setlist
01 Disbelief
02 Illusion
03 Suicide Sun
04 End
05 Identity
06 Your Love
07 Wander Alone
08 Choices
09 Fall
10 Oblivion



Llumen

Nun standen wieder elektronische Klänge auf dem Programm – für ausreichend Abwechslung war also weiterhin gesorgt. Das belgische Electro-Trio LLUMEN, dass für Fans von Bands wie Covenant oder VNV Nation genau das Richtige war stand nun in Torgau auf der Bühne. Es war wieder die Zeit der Electro-Tänzer vor der Bühne gekommen. Das Wetter in Torgau war weiterhin stabil.

Im letzten Jahr feierte die Band mit dem Album “Polygon Heart” nach längerer Pause so etwas wie eine Wiedergeburt. Während ihrer Show wechselten sich sanfte Synth-Pop Klänge mit härteren Dancefloor Beats ab.

Mit Songs wie ‚Desert Land‘ sorgten die drei Musiker für ordentlich Stimmung und machten den Bereich vor der Bühne zu einem großen Open-Air Dancefloor. Die pulsierenden Bässe und tanzbaren Arrangements sind natürlich auch wie gemacht für ein solches Szenario.

Das Set bestand etwa zur Hälfe aus Songs vom aktuellen Album, zur anderen Hälfte aus Klassikern des Trios. Die Band hatte sogar einen Song mit deutschem Text mit dabei. „Es ist so schön hier zu sein“ sagte ein sichtlich zufriedener Sänger Pieter Coussement . Die Band nahm das Publikum mit auf eine 45-minütge Reise voller emotionaler Lyrics und düsteren Electrosounds und erntete dafür jede Menge Applaus.

 Setlist
01 You Can Have It All
02 Lifeline
03 Polygon Heart
04 Where We Collide
05 Desert Land
06 Die Stille Totgeschwiegen
07 Cold In December
08 Like My Pain
09 Force Of Nurture


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