DARK HORIZON OPEN AIR BERLIN 10.07.2020 TAG 1 – FESTIVALBERICHT

von Marko Jakob

Ein Festival während der Corona-Krise, geht das überhaupt? Diese Frage haben sich viele Fans im Vorfeld gestellt. Zahlreiche Nachrichten diesbezüglich erreichten den Veranstalter via Social Media. Auch einige der Bands zweifelten selbst im Juni noch, ob es nicht doch noch zu einer Absage kommen könnte. Doch das Konzept hat wohl die Berliner Behörden überzeugt. Dafür schonmal gleich zu Beginn ein riesiges DANKE an den Veranstalter des Dark Horizon Open Air.

So war es auch für die meisten Besucher völlig ok, dass es am ersten Festivaltag einige Verzögerungen am Einlass gab. Lieber etwas länger warten, als irgendetwas falsch machen und einen Abbruch riskieren – diese Aussage hörte man von vielen der Fans. Natürlich wurde dann auch mit dem Konzertbeginn gewartet, bis alle auf dem Gelände waren.

Beyond Obsession

Punkt 19.00 Uhr begannen Beyond Obsession ihren Auftritt – also genau eine Stunde später, als ursprünglich geplant. Das Publikum versammelte sich, wie gefordert im Abstand von 1.50m voneinander entfernt vor der Bühne. Das mag für die Band sicherlich ungewohnt ausgesehen haben.

Trotzdem schafften es Beyond Obsession das Publikum zum Bewegen zu bringen. Da merkte man den Jungs die 8 Jahre Erfahrung mit Beyond Obsession auf jeden Fall an. Der erfrischend klingende Synthpop sorgte gleich für die ersten Tanzeinlagen bei den Fans. Das war auch gut so, denn es war ein recht kühler Juliabend – da tat etwas Bewegung ziemlich gut. Direkt neben der Bühne zierte ein Riesen Werbebanner für die Beyond Obsession ‚Monopop‘ Tour im Herbst den Absperrzaun. Ich kann mir gut vorstellen, dass man einige Festivalbesucher auch bei der Tour der sympathischen Band antreffen wird.



Setlist Beyond Obsession
01. Speaking of a devil
02. Ghost pictures
03. Revolution from below
04. Tokio Underground
05. Song for the dead
06.On my way

Painbastard

Über 20 Jahre ist Alex P. aus Leipzig nun schon mit seiner Band Painbastard unterwegs. Vor kurzem gab es eine schmerzvolle Konzertabsage, Painbastard hätten sich mit der belgischen Kultband Suicide Commando die Bühne geteilt.
Umso größer war wohl die Freude darüber, endlich wieder live spielen zu können.
Man merkte dem sichtlich gut gelaunten Alex auf jeden Fall an, dass er richtig Bock auf diesen Aufritt hatte. Er kam einige Male nah an die Absperrung und konnte so das Publikum ohne Probleme mitreißen – es wurde während des gesamten Auftrittes getanzt.
Dann gab es sogar zwei Songs, bei denen Alex Gitarre spielte.
Die Zeit verging nun richtig schnell. Es folgte bereits der Song Sternentanz, der sonst oft den Abschluss der Painbastard Konzerte bildet.  Heute war Sternentanz aber der vorletzte Song – und es war jetzt so richtig Partystimmung im Publikum.
Den letzten Song widmete Alex dem im März verstorbenen Gabi Gelgado von der legendären Band DAF. ‚Als wär’s das letzte Mal‘ war ein toller Abschluss der knapp über 50minütigen Show.



Setlist Painbastard
01. Nervenkrieg
02. Boderline
03. Psychological Disintegration
04. Short Moment Of Love
05. Poison For Your Soul
06. When The Rats Desert The Sinking Ship
07. War Never Changes
08. Sternentanz
09. Als wär’s das letzte Mal (DAF Cover)

Rroyce

Auch Rroyce haben eine lange Durststrecke hinter sich, was Liveauftritte angeht. Das Konzert beim Dark Horizon Open Air war das erste seit nunmehr acht Monaten für die Dortmunder Electropopper. Man hat ihnen vom ersten Ton an angemerkt, wie sehr dieses Gefühl, Songs live vor Fans zu spielen, gefehlt hat. Die drei Jungs hatten total Lust auf diesen Abend. Die Spielfreude auf der Bühne übertrug sich natürlich ohne Probleme aufs Publikum.

Nun wurde es so langsam dunkel und es kam so richtig Konzertstimmung auf – tolle Lichter und auch ein kleines bisschen Pyro in Form von riesigen Wunderkerzen gaben der Show von Rroyce eine schöne optische Untermalung. Um 22.00 Uhr sagte Casi dann schon den letzten Song an. Mit ‚I like it when you lie‘ verabschiedete sich die Band von den tollen Fans und lud alle noch zu Gesprächen, Autogrammen und ein bisschen Shoppen zum Merch ein. Danke Rroyce, das war ein tolles Auswärtsspiel in Berlin.



Setlist Rroyce
01. The Priciple Of Grace
02. Parallel Worlds
03. Who Needs
04. Full Speen, Half Sight
05. (It Smells Like) War
06. You Don’t Belong Here
07. L.T.H.M.
08. Someone Elses Life
09. Too Little
10. Running With The Sheep
11. I Like It When You Lie

Funker Vogt

Nach nur 15 Minuten Pause ging es schon mit Funker Vogt weiter. Nun rückten auch die Fans näher, die sich zuvor noch an den Getränke- und Essenständen aufgehalten hatten. Die sehr freundliche Security achtete ununterbrochen auf das Einhalten der vorgeschriebenen Abstände zwischen den Fans – aber sie mussten nur sehr selten einschreiten. Alle waren vernünftig genug, um die Situation richtig einschätzen zu können.
Funker Vogt, die seit einigen Jahren einen neuen Sänger haben, spielten beim Dark Horizon Open Air sowohl alte, als auch neuere Songs – natürlich auch was von der aktuellen EP ‚Conspiracy‘.

Chris L. schaute immer wieder mal auf das vor ihm stehende Tablet, sagte aber, dass er die Texte auch so kann und irgendwie der Blick nur unbewusst dort hinschweift.
Funker Vogt boten eine richtig coole Show mit Nebel und tollem Licht. Das sorgte für mega Stimmung im Publikum. Als gegen kurz vor 23.30 Uhr Alle schon mit dem Ende des Auftritts rechneten, legten Chris L. und seine Mitstreiter noch zwei Songs als Zugabe drauf.
Das war ein toller Abschluss für die etwa 500 Fans, die zum Glück vom vorhergesagten Regen verschont geblieben sind.



Setlist Funker Vogt
01. Invasion
02. Gunman (Neumix)
03. Wahre Helden (Video Version)
04. Thor’s Hammer
05. Bloodsucker
06. Feel the Pain (Video Edit)
07. Für Immer
08. Date Of Expiration (Neumix)
09. We Believe
10. Bring The Fight
11. Gladiator (Until Death)
12. CE-3 (First Contact)
13. Tragic Hero (Neumix)
14. Ikarus

15. The Fallen Race
16. Der letzte Tanz

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