DARK MALTA FESTIVAL 23.04.2023 – Tag 3 | Gianpula Village |

von Marko Jakob und lucifera nightmare

Inzwischen kannte man sich schon ganz gut aus auf Malta, die Anfahrt zum Festival war fast schon sowas wie Routine. Der dritte Tag Dark Malta Festival stand bevor, Tag 3 hieß aber auch, es war schon der letzte Tag. Es werden tolle Erinnerungen bleiben an ein ganz besonderes Festival. Das Dark Malta Festival wächst von Jahr zu Jahr – 2023 hat man erstmals die 1.000 Besucher Marke geknackt. Glückwunsch dazu an die Veranstalter – da macht jemand einen richtig tollen Job. Die Bands, mit denen wir gesprochen haben bestätigen auf jeden Fall eine perfekte Betreuung und Fürsorge durch die gesamte Dark Malta Crew. Ich kann mir vorstellen, dass viele der Bands in den kommenden Jahren erneut Lust haben werden, hier aufzutreten. Einen kleinen Kritikpunkt wollen wir uns dennoch nicht verkneifen. Die Getränkepreise in der Festivallocation hatten in der Tat skandinavisches Niveau, oder um es für Mitteleuropäer besser vergleichbar zu machen – der Bierpreis lag über dem Literpreis vom Münchener Oktoberfest und war nicht mal frisch gezapft.



The Dark

Mit The Dark stand am Sonntag um 19 Uhr wohl eine der schrillsten Bands des Festivals auf der Bühne. Wir haben The Dark zum ersten Mal vor dreieinhalb Jahren bei einem Festival in Deutschland gesehen, und waren damals schon schwer begeistert. Inzwischen ist auch Caitlin (Corlyx), die Frau des Sängers Brandon, fixes Bandmitglied. Optisch ist die Band ja kaum zu toppen, man weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Neben der beeindruckenden visuellen Komponente wurde natürlich auch musikalisch richtig was angeboten. The Dark hatten einige neue Stücke mit nach Malta gebracht, die hier ihre Livepremiere feierten. Mega Stimmung kam dann vor allem bei den älteren, schon geläufigeren Songs auf – bei einigen Stücken klingt die Stimme des in Los Angeles geborenen Sängers sehr nach Marilyn Manson, was dem Ganzen keineswegs schadet, sondern eher eine gewisse Vertrautheit aufbaut. Die markanten Outfits der in Brighton (UK) ansässigen Band, sowie das Megafon, welches hin und wieder zum Einsatz kommt, machen The Dark zu einem echten Unikat. Die Band bedankte sich am Ende der Show bei allen: „Es ist uns eine Ehre hier zu sein – wir lieben euch“.



Motel Transylvania

Auch wenn viele der Festivalbesucher heute zum ersten Mal von Motel Transylvania gehört haben, gehen die Anfänge der Band bis ins Jahr 2013 zurück. Die Band hat in diesen zehn Jahren hart gearbeitet und ist nun an einem Punkt angekommen, an dem die Aufmerksamkeit für die Italiener, aber auch die Bühnen, auf denen sie spielen, immer größer werden. Motel Transylvania haben gerade ihr neues Album fertiggestellt, welches Ende Oktober 2023 erscheinen wird. Aber natürlich hatten sie auch schon neues Material mit nach Malta gebracht. Was für ein toller Auftritt – das Publikum war scheinbar total begeistert. Auf der Bühne wehten die Haare, genau wie auch vor der Bühne – Headbangen war angesagt. Sänger Toxi verstand es perfekt, die Menge mitzureisen. „Das ist unsere Single ‚Generation Lost‘“ sagte er den Titeltrack des kommenden Longplayers an – und als er dann am Ende a capella weitersang – wow, da bekam man wirklich ein bisschen Gänsehaut. Dann stimmte auch noch das Publikum mit ein. Was für eine tolle Show. Motel Transylvania – you rock!



Alien Vampires

Die Alien Vampires machten ihre Fans gleich mal gefügig – und zwar mit Alkohol. Erst gab es Sekt, später dann amerikanischen Whisky. Musikalisch gab es einen kompletten Bruch zu den vorherigen Auftritten. Die Band spielte Aggrotech mit starker Tendenz zum Techno. Jeder, der gern tanzt, war bei Alien Vampires genau richtig. Einige der Bandmitglieder hatten komplett weiß geschminkte Gesichter. Das Highlight der Show waren aber für mich die beiden Tänzerinnen. Vor allem Cindy Rocketheart lieferte eine unglaubliche Performance ab, das grenzte schon an Hochleistungssport. Auch im Publikum ging die Post ab – es wurde 45 Minuten lang ununterbrochen getanzt und gehüpft.



Agonoize

Wo ist Eric13, dachte ich mir, als plötzlich Celine im weinroten Lackoutfit auf der Bühne stand und die nächste Band ankündigte. Agonoize aus Deutschland waren nun am Start. Die aus Berlin mitgereisten Fans hatten sogar standesgemäß ein weißes Gewand übergezogen – schließlich wussten sie was bald folgt. Und auch das Rätsel um Eric13 sollte sich bald lösen – denn er unterstütze Sänger Chris L. an den Keyboards. Multitalent Eric kann eben fast alles. Chris L., der natürlich bei Agonoize Shows ein paar Liter mehr bei sich hat, als ein normaler Mensch, begann die Show mit dem Song ‚Schmerzpervers 2.0‘. Als dann das erste Blut floß, wurde es gleich etwas rutschig auf der Bühne und der Sänger strauchelte kurz und entging nur knapp dem Malteser Bühnensturz. Mit den mitreißenden Songs versetzte Agonoize das Publikum in Ekstase, einige genossen das Blutbad, andere wiederum versuchten schnell noch in Deckung zu gehen. Die Hütte war voll, die Stimmung war toll – mehr geht eigentlich nicht. Auch optisch gab es wie immer noch ein bisschen Abwechslung. Zwischenzeitlich trug Chris eine Maske (nein, nicht so eine, die uns alle drei Jahre lang genervt hat). Auch das bekannte Gewehr kam zum Einsatz, mit dem wieder ein ordentlicher Strahl Rauch und Nebel in die Luft gejagt wurde. Und dann war ja da noch das Blut. ‚Bis das Blut gefriert‘ – der krönende Abschluss einer tollen Show.

Setlist
01 Schmerzpervers 2.0
02 Blutgruppe Jesus (-)
03 Koprolalie
04 Dein Gott
05 Glaubenskrieger
06 A Hole
07 Femme Fatale
08 Staatsfeind
09 Angst Ist Macht
10 Bis das Blut gefriert



Project Pitchfork

Nun stand der letzte Akt kurz bevor – unglaublich wie lange es gedauert hat, bis endlich April war – und genau so unglaublich ist es, wie schnell drei Tage vergehen können. Der Headliner des Abschlusstages wurde angekündigt. Die legendäre Band um Sänger Peter Spilles, Project Pitchfork spielten tatsächlich beim Dark Malta Festival. Wie schwierig muss das sein, 13 Songs aus über 30 Jahren Bandgeschichte herauszupicken? Project Pitchfork ist es gelungen, genau die richtige Mischung auszuwählen. Der erste Song ‚Pitch Black‘ wurde sogar gleich zweimal gespielt, aber das lag an technischen Problemen, die kurz vor Ende des ‚ersten Versuches‘ auftraten.

Es folgte ‚Alpha Omega‘ inklusive eines geilen Drum Solos. Project Pitchfork spielte auch auf Malta mit zwei Drummern – immer wieder beeindruckend zu sehen, wie perfekt synchron die Jungs spielen können. „Kennt das nächste jemand?“ fragte Peter. Oh ja, schließlich ist ‚Timekiller‘ einer der ganz großen Hits. Diese über zwanzig Jahre alte Perle schaffte es damals sogar in die deutschen Singlecharts. Natürlich fehlte auch ‚Souls‘ nicht. Das Publikum feierte, tanzte und hüpfte wie schon an den vergangenen Tagen bis weit nach Mitternacht. Ein tolles Festival ging mit einem großen Headliner zu Ende.

Setlist
01 Pitch-Black
02 Alpha Omega
03 Timekiller
04 And The Sun Was Blue
05 Acid Ocean
06 Blood-Loss (Sometimes)
07 Souls
08 In Your Heart
09 Rain
10 Onyx
11 Titânes
12 Beholder
13 I Am (A Thought in Slowmotion)


Zum Abschluss auch noch die besten Glückwünsche für ein perfekt organisiertes Dark Malta 2023 an Veranstalter Rene ‘Hades’ Farrugia. Die Geschichte wird weiter gehen – 19.-21.04.2024 – wir sehen uns! 


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