von Marko Jakob

DEFYING DECAY

Den Anfang machte die thailändische Alternative Metalband Defying Decay. Die siebenköpfige Band legte gleich mit der brandneuen Single ‚System Of Sinners‘ los. Sänger Jay war so wild, dass er bereits nach wenigen Sekunden sein Mikrofon zerstört hatte. Ein Techniker versuchte es während des Singens zu flicken – das dauerte allerdings eine ganze Weile. Die heftige und wilde Show animierte das Publikum auch direkt zum Mitmachen.

Die Halle war schon fast halb voll und die Leute drehten gleich Mal ein paar Runden zum warm werden.„Der nächste Song heisst ’Ghost‘“ –Jay‘s Mikrofon funktionierte inzwischen auch wieder problemlos. „Der nächste Titel wurde noch nicht veröffentlicht“, sagte der quirlige Sänger zum nächsten Titel. Ein echt geiles Stück – alle sprangen jetzt. Zum Abschluss gab es dann wieder einen Song vom ‚Metamorphosis‘ Album.

LANSDOWNE

Die amerikanische Band Lansdowne hat in diesem Jahr das Album ‚Medicine‘ veröffentlicht und präsentierte die Hälfte der Songs heute Abend live in der Simm City Wien. Los ging es dann auch gleich mit dem Titeltrack des neuen Albums. Die Stimmung war wirklich top – Wien war schon richtig laut bei den Supportbands. Die Fans schwenkten dann beim dritten Song alle ihre Smartphones im Takt – natürlich mit eingeschalteter Taschenlampe.

„Wir sind aus Boston und sind glücklich, hier zu sein“ sagte Sänger Jon. Die Jungs mit den Basecaps hatten alles im Griff und forderten die Fans auf mal richtig Lärm für den Headliner zu machen. Die Halle füllte sich jetzt immer mehr und es wurde immer wärmer. Bei ‚Watch Me Burn‘ wurde fleißig im Takt mitgeklatscht. Nach 25 Minuten und sechs Songs verabschiedeten sich Lansdowne: „Vielen Dank – wir sehen uns am Merch“.

SKYND

Die Pausen zwischen den Bands waren extrem kurzgehalten – bereits um 20.40 Uhr startete mit Skynd die dritte Band des heutigen Abends. Die Formation, die wahre Kriminalfälle in ein musikalisches Gewand überträgt, lockte nun auch die letzten Konzertbesucher in den Club. Nun war es voll und es war heiß – man schwitze schon vom Zuschauen, auch wenn man sich nicht bewegte. Wer übrigens Interesse hat, selbst mal tiefer in diese Materie einzusteigen, kann die Titelnamen und die dazugehörigen, schaurigen Ereignisse alle bei Wikipedia nachlesen.

Das Publikum wechselte seine Stimmung zwischen erstauntem Zuhören und euphorischem Jubel. Das war wirklich ein beeindruckender Auftritt des Trios. Während ‚Jim Jones‘ wurde es dann dunkel im Club, spärliches grünes und blaues Licht sorgte für eine mystische Stimmung. Den lautstarken Jubel erwiderte Skynd mit einem höflichen Nicken. Die fantastische Stimme der Sängerin deckt mehrere Facetten ab – von glasklar über schrill bis hin zu verzerrt.

Nun wechselten die Farben zu lila und rot und die Geschichte des 17-jährigen ‚Tyler Hadley‘ wurde in musikalischer Form erzählt. Der letzte Song begann dann sanft und ruhig. Im Original ist ‚Gary Heidnik‘ übrigens ein Duett von Skynd gemeinsam mit Jonathan Davis von der Band Korn. Nach nur knapp 40 Minuten war es dann schon vorbei. Skynd verabschiedete sich mit einer Verbeugung und einem zarten ‚Thank You‘. Wer mag, kann auch gern mal in unser Interview mit der Band vom letzten Herbst reinschauen. https://pix666.de/skynd-interview-september-2022/

ICE NINE KILLS

Seit über 20 Jahren sind Ice Nine Kills nun schon in der Metalcore Welt unterwegs. Mit dem 2021er Album ‚The Silver Scream 2: Welcome To Horrorwood‘ ging es für die Jungs zum ersten Mal in die deutschen und österreichischen Albumcharts.  Das neue Werk enthält 14 Songs, von denen 12 Songs von Horrorfilmen inspiriert sind. 

Und ein kleines Bisschen Horrorshow gab es dann auch live auf der Bühne zu sehen. Die abgefahrene Show lebte natürlich unter anderem von den verschiedenen Outfits, Masken, Waffen und nachgespielten Filmszenen. Schneller Lichtwechsel und ständig aufsteigender Nebel verstärkten den ganzen Wirbel noch zusätzlich – absolut fantastisch und atemberaubend – man wusste manchmal nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Und dann waren da ja noch diese unglaublich tollen Fans in der Simm City – immer wieder schallte ein riesiger Chor durch die Halle. ‚A cold wind blows as the angels cry – the living will descend and the dead will rise from way below, way below, way below‘ – die Fans waren echt Textsicher.

„Schreit so laut ihr könnt“, sagte Sänger Spencer dann – und der Geräuschpegel ging nochmal um ein weiteres Level nach oben. Nun hieß es „Macht eure Hände zusammen mit mir hoch“. Da konnte kaum jemand nein sagen, die komplette Halle saugte diese einmalige Stimmung auf. Und jetzt folgte auf „I’m slashing my way through the golden age of the silver scream“ und lautes und langgezogenes ‚Oh ooooh ooooh ooooh‘

Ach ja, nach knapp über einer Stunde war der Spaß dann leider schon vorbei. Aber vielleicht habt ihr ja Zeit und Lust noch ein weiteres Konzert der Tour zu besuchen. … und dann ist da ja auch noch die ‚M72 World Tour‘ von Metallica, auf der Ice Nine Kills als Support dabei sind.

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