QUICKIE DER WOCHE: Das Kurzinterview mit Damasius Venys (Mental Exile, Mondträume)

von Marko Jakob


Pix666: Hallo Damasius. Danke für deine Zeit. Geht es dir gut und bist du gesund?

Damasius: Hallo, ich danke dir für dieses Interview. Ja, mir geht es gut und zum Glück bin ich auch gesund.


Pix666: Du bist jetzt seit einigen Jahren mit deiner Band Mondträume unterwegs – was war denn deine Inspiration, Musiker zu werden?

Damasius: Ich habe schon angefangen Musik zu machen, als ich noch sehr jung war. Wenn ich mich nicht irre, vor 21 Jahren. Ich wusste schon immer, dass ich Musik machen wollte und brachte mir selbst alles bei, so bin ich nach und nach als Musiker gewachsen.

Schon mit 8 Jahren war ich verrückt nach KISS und anderen Hard Rock Bands. Damals wurde die Inspiration geboren, ein Rock Star sein zu wollen (Kindheitsträume…). Ganz offensichtlich hat sich mein Weg dann etwas geändert, hahaha, aber diese Inspiration und Motivation ist bis heute in mir geblieben.


Pix666: Was waren für dich persönlich die bisher schönsten Erlebnisse oder auch Meilensteine als Musiker?

Damasius: Besonders schöne Erlebnisse sind immer verbunden mit dem Publikum und den Fans. Die besten Erinnerungen, die mir eine Gänsehaut bereiten, sind die Momente, wenn ich auf der Bühne stehe und die Leute mitsingen und mit mir interagieren. Das ist eine wunderbare Verbindung und meine liebste Erfahrung.

Meilensteine gibt es viele seit ich auf einer professionellen Ebene Musik mache. Zum Beispiel mein erstes Konzert im Ausland, in Zeitschriften aufzutauchen, einen Plattenvertrag zu unterschreiben, erkannt zu werden, wenn man unterwegs ist etc. .


Pix666: Ende 2018 hast du dann die erste EP deines Soloprojektes Mental Exile veröffentlicht, ein Jahr später das Debutalbum. Wie kam es dazu, dieses Projekt ins Leben zu rufen und wie waren die Reaktionen der Fans auf deine Interpretationen des typischen Sounds der 80er?

Damasius: Auch, wenn ich immer mit anderen Leuten zusammengearbeitet habe, wie zum Beispiel bei Mondträume, habe ich auch zeitgleich immer noch Musik für mich alleine gemacht, auf etwas persönlichere, “geheimere” Art.

Aufgrund einiger Ereignisse, die 2018 passiert sind, ist mir bewusst geworden, dass Zeit Gold ist und man sie nicht mit Warten verschwenden sollte. Wegen dieser Motive entschied ich, dass ich für MEINE eigenen Ziele kämpfen muss und keine Zeit mehr damit verschwenden will, auf andere zu warten.

Dank dieser Mentalität wurden “Exile Nights” (EP, 2018), “Ride the madness” (Album, 2019), “Exile Nights II” (EP, 2020) und meine gerade veröffentlichte EP “Inferno Hotline” (2021) geboren.

Die Reaktion der Fans auf den 80er Sound war sehr positiv. Vor allem die, der “80ies Kids”.



Pix666: Man fühlt sich beim Hören der Songs wirklich in die 80er zurückversetzt und wird an die großen Hits, wie zum Beispiel von Samantha Fox und Co., erinnert. Was verbindest du selbst mit den 80ern und wer waren deine musikalischen Helden in dieser Zeit?

Damasius: Ich verbinde mit den 80er Jahren vor allem coole Filme und tolle Musik. Ich liebe die Filme der 80er Jahre, vor allem das Horror-Genre. Die Ästhetik, die Mode, das ist etwas, was mich sehr nostalgisch fühlen lässt.

Als “Helden” würde ich jetzt nur KISS bezeichnen. Aber meinen Geschmack beeinflusst haben sehr viele Bands, wie zum Beispiel Mötley Crüe, A Flock of Seagulls, Alphaville, Cindy Lauper, Billy Idol und ein gaaanz langes “usw.”


Pix666: Nun ist am 04. Juni deine neue Mental Exile EP “Inferno Hotline” ‘ erschienen. Was ist alles auf der EP enthalten, und wo kann man das gute Stück kaufen?

Damasius: Ich setze bei “Inferno Hotline” mein EP-Konzept fort, was drei neue Songs und drei Remixe beinhaltet.

Die EP kann man momentan auf der Alfa Matrix Bandcamp Seite kaufen und bald wird sie auch auf den restlichen digitalen Plattformen verfügbar sein.


Pix666: Es scheint, als würde dem Corona Virus so langsam die Luft ausgehen …  planst du schon die ersten Konzerte mit Publikum? Ich denke, wenn man neue Stücke veröffentlicht, will man unbedingt mit den Songs auf die Bühne…

Damasius: Wegen dieser ganzen Situation wollte ich nicht so viel planen. Aber ich kann nun tatsächlich einen Termin nennen, den man sich FETT im Kalender markieren sollte.

Das erste Mental Exile Konzert wird am 24.07.21 in Leipzig beim “Electronic Infernal Summer” stattfinden.


Pix666: Du musstest ja in den letzten Monaten, wie viele anderen Bands auch, Konzerte verschieben bzw. absagen. Beschreib mal dieses Gefühl aus deiner Sicht als Musiker, wenn man quasi schon auf gepackten Koffern sitzt und die musikhungrigen Fans vertrösten muss?

Damasius: Für 2020 waren viele Mondträume Konzerte geplant, die leider alle verschoben werden mussten. Das was das erste Mal, in so einer Situation und das Gefühl bewegte sich zwischen Traurigkeit und Wut. Wir hoffen aber, dass alles nachgeholt werden kann und nach und nach wieder verstärkt musikalische Aktivitäten aller Art stattfinden können.



Pix666: Die Musiklandschaft hat sich ja in den letzten Jahrzehnten stark verändert – wärst du eigentlich lieber Musiker den 80ern gewesen? Was sind aus deiner Sicht die Vor- und Nachteile zwischen damals und jetzt?

Damasius: Das alles hat seine guten und schlechten Seiten. Damals hätte ich vielleicht wirklich nur von der Musik leben können, aber auf der anderen Seite hätte es möglicherweise auch viele Probleme gegeben… zu viel ungesunder Rock ‘n’ Roll Lifestyle… hahaha.

Ich denke, früher war es “einfacher” einen Hit zu landen, berühmt zu werden und von der Musik zu leben. Heutzutage ist es aufgrund der technischen Möglichkeiten auch definitiv leichter, Musik zu machen, selbst ohne ein Instrument zu spielen, und das Angebot ist einfach riesig und größer als früher.

Im Vergleich zu damals hat sich der Markt komplett verändert, als Musiker habe ich manchmal das Gefühl, dass die Leute heutzutage zwar nach wie vor die Musik lieben und wollen, dass aber die Künstler und die Arbeit dahinter nicht mehr so wertgeschätzt werden, wie früher. Das ist ein Thema, über das man seitenweise schreiben könnte.

Wie auch immer, wenn es Zeitreisen gäbe, würde ich sehr gerne noch einmal in die 80er reisen und ein paar Konzerte mitnehmen.


Pix666: Welchen Stellenwert hat denn für Mondträume und Mental Exile ‚Social Media‘ – das kann ja Fluch und Segen zu gleich sein?

Damasius: Social Media ist heutzutage sehr wichtig. Über die sozialen Medien werden die meisten Leute aufmerksam auf neue Bands. Infos über Konzerte, Veröffentlichungen und einfach alles, können schnell verbreitet werden, was natürlich eine große Hilfe ist. Das ist das Gute daran. Ein Nachteil ist, wenn man zusätzlich noch einer “normalen” Arbeit nachgeht, und neben allen anderen Verpflichtungen des alltäglichen Lebens, kann es sehr anstrengend sein, dort alles auf dem neuesten Stand zu halten, Nachrichten zu beantworten usw. .


Pix666: Wie wichtig ist dir der visuelle Aspekt und das Styling? Gibt es Jemanden, der dir bei der Auswahl deiner Bühnenoutfits hilft und hast du eventuell in den letzten Monaten Pläne für neue Tattoos geschmiedet?

Damasius: Das ist für mich sehr wichtig, alles ist ein Gesamtpaket. Ich denke, dass die Musik nicht nur in Ohr und Seele eindringen soll, sondern auch das Auge erfreuen muss. Was die Bühnenoutfits angeht, darum kümmere ich mich selbst.

Das mit den Tattoos ist eine gute Frage, weil ich immer Hunger auf neue Tattoos habe und auch schon einiges in Planung ist. Zum Glück kann es jetzt endlich weitergehen.



Pix666: Was hast du während der Zeit der Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverbote am Meisten vermisst? Hattest du mehr Zeit für deine Hobbies gehabt, als sonst – oder sind sogar neue Hobbies dazugekommen? Womit beschäftigst du dich, wenn du mal den Kopf frei bekommen willst und nicht an Musik denkst?

Damasius: Komischerweise hat sich mein Leben nicht sooo sehr verändert während dieser Zeit. Ich bin sehr gerne zuhause und mache neue Musik. Was ich auf jeden Fall sehr vermisst habe war, auf Festivals oder Konzerte zu gehen und auch Konzerte zu geben. Ich muss gestehen, dass ich es auch vermisst habe, mich manchmal mit Freunden zu treffen, weil ich so für mich selbst eine “Entschuldigung” hatte, mal keine Musik zu machen.

Meine Freizeit verbringe ich generell damit Musik und Musik und mehr Musik zu machen. Ja, dafür hatte ich nun etwas mehr Zeit, was toll war, aber neue Hobbies habe ich leider keine gefunden.

Zu deiner letzten Frage, das ist wirklich sehr schwer. Ich stehe auf und denke an die Musik und gehe auch in Gedanken an die Musik wieder schlafen. Aber es stimmt, manchmal MUSS man einfach eine Pause machen und die Beste Art, mich abzulenken, ist, einen Film oder eine Serie zu gucken oder einen langen Spaziergang zu machen.


Pix666: Gibt es noch was, was du den Fans mit auf den Weg geben möchtest, vielleicht ein paar zusätzliche, neue Infos?

Damasius: Als zusätzliche neue Info: ich arbeite mit Volldampf am neuen Album von Mental Exile, das musikalisch schon sehr weit ist.

Nicht vergessen, “Inferno Hotline” ist seit 04.06. erhältlich und wer beim ersten Mental Exile Konzert dabei sein möchte kommt am 24.07. nach Leipzig (Hellraiser).


Pix666: Vielen Dank für die interessanten Antworten und viel Erfolg für die Zukunft – Bleib gesund!

Damasius: Ich danke dir! Das wünsche ich dir auch.


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https://www.facebook.com/Mondtraeume

Fotos © Daniele Jaeger und Lydia Solans