Solar Fake, Seadrake Hamburg Markthalle 09.03.2019

von Marko Jakob


Für das Abschlusskonzert der ‚You Win Who Cares?‘ Tour konnten sich Solar Fake kaum eine bessere Location, als die Markthalle Hamburg aussuchen. Hamburg war die 10. Station der Tour und ein absolut würdiger Schlusspunkt.

Seadrake

Für den Support Act Seadrake war der letzte Abend der gemeinsamen Tour mit Solar Fake ein ganz besonderer. Eine sechsköpfige Filmcrew macht am heutigen Abend einen Konzertmitschnitt, den man hoffentlich bald als DVD bewundern kann. Tolles Licht und gekonnt eingesetzter Nebel boten den perfekten Rahmen für die Aufnahmen. 21 Uhr ging es mit einem Hinweis auf den Konzertmitschnitt los – Gäste, die nicht zufällig auf dem Mitschnitt auftauchen wollen, wurden gebeten, die Markthalle während des Auftritts von Seadrake zu verlassen – aber niemand ist gegangen. Die Stimmung bei Seadrake Auftritt war heute richtig toll, man hatte das Gefühl, dass das Publikum die perfekte Kulisse für diesen Tonträger sein. Seadrake spielten vorwiegend Songs vom 2018 erschienenen Album ‚Isola‘, aber auch den Song ‚No Matter‘, der von Sänger Hilton’s anderer Band Akanoid stammt.



Hilton ist auch als Musikproduzent tätig und war am Florian Grey Album ‚Ritus‘ mitbeteiligt. Florian Grey spielte übrigens am gleichen Abend im benachbarten Marx, dem kleineren Club im Komplex der Markthalle. Bei den letzten beiden Songs klatsche das Publikum so laut mit, dass man das definitiv auf dem Videomitschnitt hören wird. Das war wirklich eine tolle Leistung von Bands und Publikum. Während des letzten Songs sagte Hilton: „Hamburg, ihr wart geil“. Nach 45 Minuten ging das Konzert von Seadrake zu Ende, aber die nächsten Highlights für die Band stehen bevor – sie werden in diesem Jahr beim Wave Gotik Treffen und Amphi Festival auftreten und dort mit Sicherheit auch in einem gut gefüllten Club spielen.

Setlist Seadrake
01. Lower Than This
02. Daydream
03. What You Do To Me
04. On The Run
05. Conformity Loves Company
06. Get It On
07. No Matter
08. Something Durable
09. Down To The Ground


Solar Fake

In Hamburg fand das zehnte und letzte Konzert der erfolgreichen Solar Fake Tour statt. Sechs dieser zehn Konzerte waren ausverkauft. Sänger Sven Friedrich sagte gleich zu Beginn, dass er es schade findet, dass die Tour vorbei ist und dass er froh ist, das Abschlusskonzert in dieser geilen Halle spielen zu können – das muss ein toller Anblick von der Bühne aus sein. In der Markthalle sind die Seiten und der hintere Bereich durch viele Stufen erhöht, und es kommt eine Stimmung wie in einem Stadionkessel auf. Gleich mit den ersten Tönen von ‚Not What I Wanted‘ ging die Electro Party los. Hamburg hüpfte und sprang mit Sven um die Wette.

Der Sound war in jeder Ecke der Markthalle richtig gut und klar. Wie immer wechselten neue und alte Songs – und ‚Here I Stand‘ kündigte Sven als einen ganz alten Song, der aber nicht fehlen darf, an. Vorm Song ‚The Pain That Kills You Too‘ sagte der sympathische Sänger: „Das macht hier gaaanz viel Spaß“ – und es machte definitiv nicht nur der Band Spaß. Man merkte Sven nicht einmal an, dass er gesundheitlich etwas angeschlagen war. Ohne Probleme sollte er die gut zwei Stunden Konzert durchhalten. ‚Anything You Want‘ soll der nächste Videoclip der Band werden – …wenn es denn Mal fertig wird; das kann ja nix werden, wenn ich mich ständig auf Tour rumtreibe“ sagte Sven dazu. Im Bühnenhintergrund gab es immer wieder tolle Lichtprojektionen und bei den Songs, zu denen die Band bereits einen Videoclip gedreht hat, liefen die Clips synchron zur Musik mit – und das in fast voller Breite der Bühne. Keyboarder André brauchte während der schweißtreibenden Show mehrmals ein Handtuch, um sich das Gesicht trocken zu wischen.



Aber auch die Fans gaben nach wie vor alles. Bei ‚Parasites‘ schallte regelrecht Gekreische durch die Halle. Die Stimmung war kaum zu toppen. Teilweise tanzten fast alle in der Halle, oder wackelten zumindest im Takt der Musik hin und her. Dann gab es einen etwas ruhigerem Song zum Abschluss des Hauptteils des Konzertes – ‚What If There’s Nothing‘. „Danke, ihr wart fantastisch“ sagte Sven zum Hamburger Publikum. Nach nur wenigen Minuten Begann die Zugabe mit extrem lautem Klatschen – der Song ‚Papillon‘ ist natürlich ziemlich bekannt und viele Fans sangen lautstark mit – „It kicks like a sleep twitch“. Bei Solar Fake Konzerten sind Leute, die man fast auf jeder Solar Fake Veranstaltung trifft. Die Band um Sänger Sven Friedrich hat auch einen tollen Fanclub, der inzwischen zu einem Verein geworden ist. Vom Vereinsvorstand wird jedes Jahr ein Fanclub Event organisiert, dass sich absolut sehen lassen kann. Die Konzerte auf dem Schiff ‚MS Havelqueen‘, oder im Event Hangar Werneuchen werden unvergessen bleiben. Auch in diesem Jahr wird es im Berliner Club Bi Nuu ein solches Event geben, bei dem Sven nicht nur mit Solar Fake, sondern auch mit seiner anderen Band Zeraphine auftreten wird.



Aber man trifft auf den Konzerten natürlich auch Solar Fake ‚Neulinge‘ – und alle waren gleichermaßen zufrieden, sogar begeistert. Besser konnte der Tour Abschluss nicht sein – und die Fans haben schon bald die Chance, Solar Fake wieder live zu erleben. Bereits Mitte März treten Solar Fake in Oberhausen auf – im Laufe des Jahres gibt es sogar Auftritte in Schweden, Polen, Peru, Belgien und im Oktober beim fünfjährigen Jubiläum des Helsinki Dark Electro Festivals in Finnland. Da wird durchaus der ein oder andere Fan einen Auslandsurlaub mit einem Solar Fake Konzert verbinden. Oder ihr tretet einfach in den Shadowplay e.V. Fanclub ein, uns werdet Teil dieser großen Familie.

Setlist Solar Fake
01. Not What I Wanted
02. Under Control
03. Sick of You
04. A Bullet Left For You
05. Here I Stand
06. All the Things You Say
07. I Don’t Want You In Here
08. Reset to Default
09. The Pain That Kills You Too
10. Invisible
11. Anything You Want
12. More Than This
13. Parasites
14. Too Late
15. Just Like This
16. If This Is Hope
17. What If There’s Nothing
18. Papillon
19. Observer
20. The Pages
21. I Hate You More Than My Life
22. My Spaces
23. Stay

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